Wiesen, Berge, Traumstrände im Sommer und im Winter viel Schnee: Hokkaidō ist ein Paradies für Kulturfreunde und Naturliebhaber. Neben spektakulären Vulkanen und einer artenreichen Flora und Fauna bieten euch lebhafte Städte etliche historische Highlights und kulinarische Spezialitäten des Landes.
Überblick
Als zweitgrößte Insel Japans eröffnet Hokkaidō alljährlich eine Vielzahl an Aktivitäten. Von Wanderungen im Daisetsuzan-Nationalpark, um den Asahi-Vulkanberg zu besteigen, bis hin zu Skiregionen wie Rusutsu und Niseko. Sie ist die nördlichste Insel des Landes und grenzt an den Pazifik, das Japanische und das Ochotskische Meer. Zur Präfektur Hokkaidō gehören neben der Hauptinsel noch 508 weitere kleine Inseln.
Geschichte
Die große Inseln in Japan wurde in ihren Anfängen von den Ainu Moshiri besiedelt. Hokkaido hatte nur wenig Kontakt zum übrigen Japan. Jedoch wurden die Insel und ihre Bevölkerung ab dem 17. Jahrhundert vom japanischen Kaiser anerkannt. Seitdem ist Hokkaido ein integraler Bestandteil Japans. Auf Hokkaidō wohnen auch heute noch die Nachfahren des Volks der Ainu, sodass 2008 ein Gesetzentwurf zum Schutz und Erhalt der Ainu-Moshiri-Kultur verabschiedet wurde.
Städte
In der Präfektur Hokkaidō gibt es facettenreiche Städte, in denen ihr traditionelle Bauwerke und lehrreiche Museen besichtigen könnt. Wir verraten euch, welche Highlights ihr unbedingt gesehen haben solltet.
Sapporo
In eurem Urlaub solltet ihr euch Sapporo im Westen der Insel Hokkaidō anschauen. Sie ist die Hauptstadt der Präfektur und die fünftgrößte Stadt in Japan. Eine beliebte Sehenswürdigkeit ist der imposante Turm, dessen Uhr nur durch die Schwerkraft angetrieben wird. Um etwas zu seiner Geschichte in Erfahrung zu bringen, findet ihr im Erdgeschoss ein Museum und eine Galerie. Anschließend könnt ihr euch im Freilichtmuseum Historical Village of Hokkaidō mit der Entwicklung der Insel befassen oder das Sapporo Biermuseum besichtigen. Zur Erholung folgt ein ausgedehnter Spaziergang durch den Takino Suzuran Hillside Park oder den Moerenuma-Park.
Hakodate
Während der Kirschblütenzeit in Japan Ende Januar und Anfang Februar, lohnt sich ein Besuch der wunderschönen Hafenstadt im Süden von Hokkaidō. Der beste Ort zum Genießen und Fotografieren ist zu diesem Zeitpunkt der Goryōkaku Park mit der gleichnamigen Festung. Auch in den anderen Jahreszeiten ist die malerische Stadt eine Augenweide, insbesondere abends mit ihrer romantischen Beleuchtung. Einen tollen Blick auf die Stadt habt ihr von der Aussichtsplattform, die ihr bei einer Wanderung oder mit der Bergbahn Hakodate Ropeway erreicht.
Niseko
Die Stadt Niseko, südwestlich von Sapporo, ist von mehreren Skigebieten umgeben. Dabei steht für jedes Niveau, von Anfängern bis Fortgeschrittenen, etwas zur Verfügung. Neben ihrem bekannten Pulverschnee und einer freundlichen Atmosphäre begeistert die Stadt mit zwei inaktiven Vulkanen. Außerhalb der Skisaison könnt ihr Wanderwege und ein reichhaltiges Sportangebot von Rafting bis Golf nutzen. Außerdem beträgt die Entfernung zum Meer lediglich 35 Kilometer und ermöglicht somit eine entspannte Auszeit an einem der wohl schönsten Strände von Japan.
Asahikawa
Nach Sapporo ist Asahikawa die zweitgrößte Stadt der Insel Hokkaidō. Sie liegt idyllisch am gleichnamigen Fluss, rund 60 Kilometer von der Küste entfernt. Der bekannte japanische Schriftsteller Yasushi Inoue wurde in Asahikawa geboren. Ihm zu Ehren findet ihr eine Gedenkstätte angrenzend an das Museum des Bildhauers Nakahara Teijirō. Familien mit Kindern erkunden den Asahiyama Zoo. Besonders im Winter, wenn Pinguine durch den Zoo spazieren, wird er eine beliebte Attraktion. Wer sich sportlich austoben und die umgebende Natur genießen möchte, dem steht eine Wanderung auf den Vulkan Asahi-dake nichts im Wege.
Furano
Furano wird liebevoll „Nabelstadt“ genannt, da sie im Herzen der Präfektur Hokkaidō liegt. Wenn ihr euch ihr nähert, werden euch im Sommer die farbenfrohen Blumenfelder auffallen. Im Juli liegt Lavendelduft in der Luft. Am besten genießen könnt ihr diese wunderbare Atmosphäre bei einer Fahrt mit dem Heißluftballon. Furano ist gekennzeichnet durch eine ausgedehnte Hügellandschaft. Bei einer Wanderung oder Radtour führt es euch auf den Berg Tokachi. In der kalten Jahreszeit verwandelt sich die Region in ein Skiparadies mit exzellenten Pisten.
Sehenswürdigkeiten
Ob religiöse Stätten oder extravagante Aussichtsplätze: Beim Sightseeing in der japanischen Präfektur Hokkaidō kommen alle Urlauber auf ihre Kosten. Besonders sehenswert ist jedoch die traumhafte Natur mit ihren mystischen Vulkanen.
Goryōkaku Tower
Den Goryōkaku Tower findet ihr in der Stadt Hakodate. Mit mehr als 100 Metern Höhe ist es die Aussicht vom Observatorium, für die sich ein Besuch lohnt. Die sternförmige Festung Goryōkaku oder der Berg Hakodate lassen sich von hier erblicken und ermöglichen euch einen einzigartigen Blick auf die Stadt. Im Winter, wenn die Dämmerung früher einsetzt, könnt ihr auch die Nachtansicht Hakodates genießen. Es ist der perfekte Ort für Urlaubsfotos. Im Turm gibt es außerdem ein kleines Geschichtsmuseum und Restaurants.
Vulkan Asahi-dake
Stolze 2.291 Meter ragt der gigantische Vulkan in den Himmel und bildet damit den höchsten Punkt von Hokkaidō. Das Ainu-Volk bezeichnet ihn dementsprechend als „Kamui mintara“ (Spielplatz der Götter). Ihr erblickt ihn schon von Weitem und könnt ihn im Daisetsuzan-Nationalpark aus der Nähe bewundern. Das Gebirge befindet sich am Daisetsu-Tokachi-Graben, der zum Pazifischen Feuerring gehört. Zum Herbstbeginn könnt ihr nicht nur den Schichtvulkan, sondern auch ein buntes Farbenmeer der Blätterwelt bestaunen.
Hokkaidō Jingu
In der Stadt Sapporo begutachtet ihr den beeindruckenden Shintō-Schrein. Er dient der Verehrung von insgesamt vier Gottheiten (Okunitama, Onamuchi, Sukunahikona und Kaiser Meiji). Eingeweiht wurde er bereits im Jahr 1869, drei Jahre später stellte man ihn fertig. Damals trug die Gedenkstätte noch den Namen Sapporo-jinja. Untergebracht ist der Schrein in dem Waldbereich des Maruyama-Parks, sodass ihn zur Kirschblütenzeit mehr als 1.000 blühende Bäume umgeben. Es ist wichtig, dass ihr auf dem Weg Richtung Schrein nicht durch die Mitte des Tors lauft. Denn dieser Pfad wird als Weg der Götter bezeichnet und ist nur ihnen vorbehalten, auch Fotos sollten nicht vor oder von diesem zentralen Weg aus gemacht werden.
Farm Tomita
Die japanische Farm in Nakafurano ist ein besonders familienfreundliches Ausflugsziel. Sie begrüßt euch mit weitläufigen Lavendelfeldern und farbenfrohen Blumenwiesen. Zuerst könnt ihr einen gemütlichen Rundgang machen und anschließend im hübschen Hofladen einkaufen gehen. Hier besteht die Möglichkeit, Produkte aus dem angebauten Lavendel zu erstehen – von dekorativen Duftkerzen und Seife bis hin zu erfrischenden Getränken oder Eis. Bringt eurer Familie und euren Freunden von hier doch einfach ein Geschenk aus eurem Japan-Urlaub mit!
Aktivitäten
Hokkaidō hat für alle Urlaubstypen etwas zu bieten. Sicher findet jeder seine passende Aktivität, um alles rund um die japanische Insel zu erkunden, ob in der Natur, in Parks oder Museen.
Wandern im Nationalpark
Die Halbinsel Shiretoko umfasst den nordöstlichen Punkt der Insel. Dies führt zu einem Klima, das durch eine Mischung aus Kliffküsten, Treibeis und Gebirgszügen eine ganz besondere Umgebung schafft. Ihr findet dort insgesamt 285 Tierarten zu Land und Wasser und die größte Population des Braunbärs weltweit. Wasserfälle, Klettertouren, spannende Hiking-Strecken, Bootstouren und sogar Whale Watching ermöglichen euch verschiedenenste Facetten.
Ebenso faszinierend ist eine Wanderung durch den Daisetsuzan-Nationalpark. Seine unebene Landschaft entstand durch die Aktivität von Schichtvulkanen, deren aktive Schlote die verschiedenen Gipfel aufbauten. Mit über 2.200 Quadratkilometern ist er der größte Nationalpark in ganz Japan. Sein Name bedeutet „Große verschneite Berge“ und wird durch die fünf über 2.000 Meter hohe Gipfel geprägt. So entsteht ein einmaliges Panorama bei Wander- oder Bergsteigertouren sowie bei Skiabenteuern in den angrenzenden sehr beliebten Wintersportgebieten.
Den Asahiyama Zoo besuchen
Außerhalb der Innenstadt von Asahikawa findet ihr den beliebten Zoologischen Garten. In diesem 15 Hektar großen Zoo begegnet ihr rund 650 Tieren und 110 Arten. Im Vordergrund steht die Ambition, die Lebensräume so natürlich wie möglich beizubehalten, damit Besucher das naturbelassene Verhalten der tierischen Bewohner beobachten können. Andersartige Blickwinkel erhascht ihr dabei mithilfe verschiedener Konstruktionen aus Glas oder Hängebrücken über eure Wanderwege. Verpflegung oder ein Andenken an den Ausflug werden in Restaurants und im Souvenirladen angeboten. Im August hat der Tierpark bis 21 Uhr geöffnet und bietet euch die Gelegenheit, das besondere Verhalten der Tiere zu späterer Stunde zu beobachten.
Shirogane Blue Pond
Dieser einzigartige Teich der Stadt Biei ist nach seiner hellblauen Farbe benannt. Die Verfärbung wurde durch die natürlichen, im Wasser gelösten Mineralien als Bestandteil eines Erosionsschutzsystems verursacht. Dieses Vorhaben zielte darauf ab, Schäden innerhalb der Stadt im Falle eines Ausbruchs des nahegelegenen Mount Tokachidake zu verhindern. Erreichen könnt ihr den Teich durch einen kurzen Spaziergang durch den Wald. Reist ihr zwischen November oder April nach Hokkaidō, könnt ihr ihn abends mitsamt Beleuchtung genießen.
Skifahren
Das kombinierte Skigebiet „Niseko United – Annupuri/Grand Hirafu/Hanazono/Niseko Village“ steht auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Es setzt sich aus vier zusammenhängenden Pisten zusammen. Da die Abfahrten hauptsächlich unterhalb der Baumgrenze liegen, habt ihr einen herrlichen Blick auf den Vulkan Yōtei-zan. Insgesamt 489 Pistenkilometer liegen auf der Insel Hokkaidō und sind damit abwechslungsreiche Skiregionen, die für vorsichtige Anfänger bis hin zu den Experten alles ermöglichen.
Der Pulverschnee auf Hokkaidō hat eine besonders hohe Qualität. Das liegt an den kalten Luftmassen, die aus Sibirien stammen und in den Nordwestmonsun übergehen. Dichte Wolken sammeln sehr viel Feuchtigkeit, bevor sie auf Hokkaidō ankommen und durch die besonderen Temperaturen Winterparadiese entstehen lassen. Das wissen Skifahrer aus aller Welt zu schätzen.
In das Sapporo Beer Museum gehen
Dieses Biermuseum in der Stadt Sapporo verbindet Kultur mit Genuss. Im Jahr 1867 entstand das jetzige Museum als erste Bierbrauerei des Landes. Es ist das einzige Museum seiner Art in Japan. Mehr über die Geschichte von den Anfängen bis zur Verbreitung der Bierkultur könnt ihr hier erfahren. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, das Getränk im Biergarten selbst zu probieren und die unterschiedlichen Sorten miteinander zu vergleichen.
Reise-Infos
Ein Urlaub in Japan ist ein unvergessliches Erlebnis, das bestens gelingen sollte. Mit der richtigen Zeit, der zu euch passenden Anreise und Fortbewegung vor Ort sowie der ausgewählten Unterkunft steht einer traumhaften Auszeit nichts mehr im Weg.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Die berühmte Kirschblütenzeit Japans liegt zwischen März und April. Dann bietet euch die Landschaft ein farbenfrohes Blütenmeer. Um das Sommerwetter zu genießen, lohnt sich eine Reise zwischen Juni und September. Wintersportler reisen bevorzugt in den kalten Monaten von November bis April an. Zu empfehlen ist eine Urlaubsdauer von mindestens zwei Wochen, damit sich die lange Anreise auch wirklich lohnt.
Reisevorbereitung
Deutsche Staatsangehörige benötigen zur Einreise nach Japan einen Reisepass, Kinder einen Kinderreisepass. Alles muss mindestens für die Aufenthaltsdauer gültig sein. Ein Visum muss bei einem kurzen Urlaub nicht unbedingt beantragt werden. Solltet ihr länger bleiben wollen, müsst ihr euch vorher informieren. Behaltet den Reisepass immer in eurer Nähe, da in Japan ein Passzwang besteht und ihr euch jederzeit ausweisen müssen könnt.
Sprache und Verständigung
Die Landessprache ist Japanisch. Insbesondere in den Großstädten und in den touristischen Gebieten in Hokkaidō werdet ihr euch mit Englisch gut verständigen können. Bei Reisen in die ländlicheren, abgelegeneren Regionen unterstützt euch ein Wörterbuch oder eine Reise-App auf dem Handy.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Auf Hokkaidō gibt es für Flugreisende mehrere Ankunftsmöglichkeiten. Der Flughafen Neu-Chitose befindet sich südlich der Insel. Eine andere Möglichkeit ist die Anreise über den Regionalflughafen Kushiro im Osten oder den Flughafen Asahikawa. Überlegt euch am besten im Voraus welche Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten ihr erleben wollt, um den für euch am besten gelegenen Flughafen zu wählen.
Für die Fortbewegung auf der Insel stehen meistens Straßenbahnen, Busse und Züge zur Verfügung. Ein Mietwagen bietet sich an, wenn ihr Tagestripps unternehmen und flexibler sein möchtet. Von der Hafenstadt Hakodate setzen zudem Fähren zur japanischen Insel Honshū über. Bei einem Urlaub in Hokkaidō habt ihr die Gelegenheit, eine Bahnstrecke mit den weltbekannten Shinkansen zu fahren. Die Hochgeschwindigkeitszüge erreichen bis zu 320 Stundenkilometer und bilden eine praktische Verbindung zwischen den Hauptinseln und vielen Großstädten.
Essen und Spezialitäten
Wer Hokkaidō hört, denkt vermutlich direkt an die leckeren Kürbisse. Sie werden in Japan nach wie vor gerne gegessen. Durch ihre Nähe zum Meer findet ihr verschiedene Spezialitäten wie Fisch oder Krabbe. Auch Joghurt und Milchspeiseeis entwickelte sich in Hokkaidō zu einer Delikatesse. Als Mitbringsel eignen sich Kombu-Algen von der kleinen Insel Rishiri, die besonders in Brühen angewendet werden.
Hotels und Unterkünfte
Das touristische Angebot auf der Insel Hokkaidō ist so vielfältig wie die Landschaft. In den Städten sind die Unterkünfte für unterschiedliche Budgets geeignet, von außergewöhnlichen Kapselhotels bis hin zu luxuriösen Unterbringungen. Die Übernachtungsmöglichkeiten in den ländlichen Regionen sind meist landestypisch gestaltet und verzaubern mit ihrem urtümlichen Charme.