Nitra begrüßt euch im Westen der Slowakei als eine der größeren Städte des Landes. Der Mix aus moderner Kunst und historischen Highlights begeistert durchweg bei einem Sightseeing-Bummel durch den Ort. Hinzu kommen wunderschöne Landschaftspanoramen im Stadtpark.
Überblick
Seid ihr ein echter Städte-Hopper und in Europa weit gereist, habt ihr bestimmt schon Orte wie Wien oder Bratislava besucht. Aber Nitra könnte ein neuer Hotspot werden. Denn es handelt sich um eine der weniger bekannten Städte in der Slowakei. Vielleicht weniger berühmt, aber nicht weniger schön präsentiert sich die Perle am Massiv von Zobor, mit kulturellen Highlights an allen Ecken und Enden. Eine Sightseeing-Tour kann sich vom frühen Morgen bis in den Abend ziehen!
Für Abwechslung ist gesorgt, zum Beispiel bei einem Besuch im Andrej Bagar Theater oder einer Runde durch das Landwirtschaftsmuseum oder die Kunstgalerie. Im Umland locken unterdessen Aktivziele wie die Berggipfel und andere Aussichtspunkte, die Langeweile gar nicht erst entstehen lassen. Freut euch auf euren Urlaub in der westlichen Slowakei, in dem ihr Kunst, Kultur und Natur in einen perfekten Einklang bringt.
Sehenswürdigkeiten
Sightseeing bringt in Nitra aufgrund der vielen Spots, an denen ihr Halt machen solltet, besonders viel Spaß und Abwechslung mit sich. Ein paar Beispiele folgen hier.
Burg Nitra
Die Burg ist eines der Aushängeschilder der Stadt und definitiv ein Must-see bei eurem Besuch im historischen Kern von Nitra. Dieser wird in die Bereiche der Burg, der Oberstadt und der Unterstadt aufgeteilt. Hier findet ihr die meisten Sehenswürdigkeiten, doch die Burg selbst markiert die Hauptattraktion. Sie wurde schätzungsweise bereits im elften Jahrhundert errichtet, jedoch erst im 17. Jahrhundert zu ihrem heutigen Erscheinungsbild umgestaltet. Die Festung vereint folglich mehrere Baustile und Kirchen, die teilweise ineinander gebaut wurden.
Die Kathedrale des Heiligen Emmeram ist einer der wichtigsten Punkte des Burgensembles. Diese stellen wir euch im Weiteren näher vor. Auch die Bischofskathedrale und der Vazil-Turm sind sehenswerte Komponenten von Burg Nitra. Um den Turm ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen . Heute ist die Burg der Sitz des Bistums Nitra. Während eines Besuches habt ihr die Möglichkeit, das Areal sowie die Kathedrale des Heiligen Emmeram zu besichtigen.
Bischofskathedrale des Heiligen Emmeram
Die Kathedrale des Heiligen Emmeran ist, wie erwähnt, ein Teil der Burg Nitra. Sie besteht ihrerseits aus drei Bauwerken: Einer romanischen Kirche aus dem elften Jahrhundert sowie einem Bauwerk des 17. Jahrhunderts. Hinzu kommt ein Gotteshaus aus dem 14. Jahrhundert, das im gotischen Stil fasziniert. Der älteste Teil der Bischofskathedrale, die Kirche, musste infolge eines Brandes im 13. Jahrhundert restauriert werden. Im Zuge dessen wurde sie an die gotische Kirche angegliedert.
Pribina-Statue
Pribina war ein frühmittelalterlicher, slawischer Fürst, der durch den Bau einer Kirche eng mit Nitra verbunden war. Ihm wurde eine prächtige Statue aus Bronze gewidmet, da er als erster bekannter Herrscher der Slowaken angesehen wird. Sie gilt als würdiges Andenken an den abgebildeten Fürsten und symbolisiert heute gleichzeitig den Stolz der Einheimischen auf die städtische Kultur und lange Vergangenheit.
Nitra Synagoge
Die Synagoge der Stadt Nitra wurde im frühen 20. Jahrhundert eröffnet. Es handelt sich um das einzige Gebäude dieser Art, das noch immer im Ort steht und seit 2003 zusätzlich als Kulturzentrum genutzt wird. Eine Gedenktafel an einer Wand im Inneren des Gebäudes erinnert an die mehreren tausend Juden, die auch aus Nitra zur Zeit des Zweiten Weltkriegs deportiert wurden. Interessierte können auch mehr über die jüdische Vergangenheit von Nitra erfahren, wenn sie sich die kleine, aber sehenswerte Ausstellung vor Ort anschauen.
Erzengel-Michael-Kirche
Die Erzengel-Michael-Kirche, ein Nachfolger eines vorherigen Baus aus dem elften Jahrhundert, beeindruckt auf den ersten Blick mit ihrem besonderen Standort im Viertel Dražovce. Sie steht imposant auf einer alten Burgstätte mit herrlichem Ausblick über Nitra und die umgebende Landschaft. Das Gebäude wurde ursprünglich im zwölften Jahrhundert konstruiert, aber im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und verändert. So kam beispielsweise im 13. Jahrhundert ein Turm hinzu. Spätestens seit Beginn des 19. Jahrhunderts war die Erzengel-Michael-Kirche keine Hauptkirche für den Ortsteil Dražovce mehr, da diese Funktion einem Neubau an anderer Stelle zuteil kam. Aber einmal im Jahr gibt es noch immer eine Messe: Jene zur Feierlichkeit rund um den namensgebenden Michael am 29. September.
Ruinen von Zoborský kláštor
Das Zoborský kláštor blickt auf eine lange Geschichte zurück, deren Beginn bis ins neunte Jahrhundert reicht. Damals wurde es als erstes Kloster in der Slowakei gegründet. Zunächst war es ein Benediktinerkloster, welches vor allem zwischen dem elften und 14. Jahrhundert seine Blütezeit als Kulturzentrum und religiöse Zufluchtsstätte erlebte. Ab dem 17. Jahrhundert war es ein Kamaldulenserkloster. Von dem einst opulenten Bauwerk ist heute leider nicht mehr allzu viel übrig. Die Anlage besteht lediglich noch aus Ruinen der Klosterkirche St. Josef und einem weiteren Gebäude. Dennoch könnt ihr sie jährlich zwischen Mai und September besichtigen.
Aktivitäten
Wen es im Urlaub in der Slowakei in den Fingern juckt, noch mehr erleben zu wollen als die „Klassiker“, der kann sich nun gerne von unseren Freizeittipps für Nitra und Umgebung inspirieren lassen.
Aussichtspunkte genießen
Für einen Rundumblick über Nitra bieten sich die Aussichtspunkte der Stadt an. Diese befinden sich in der Umgebung, zum Beispiel auf dem 578 Meter hohen Zobor. Das ist ein Berg, der mit Wanderungen durch das nahe gelegene Weinanbaugebiet schon von Beginn an Lust auf einen Ausflug in Richtung Gipfel macht. Eine weitläufige Ansicht der Region breitet sich vom Aussichtspunkt Nitra Calvary auf einem der Hügel des Stadtzentrums aus. Die Aussichtsplattform ist nicht allein der – im wahrsten Sinne des Wortes – Höhepunkt des Aufstiegs; vor Ort entdeckt ihr auch eine Kapelle mit altem Wachturm und drei Kreuzen.
Andrej Bagar Theater besuchen
Euch steht der Sinn nach gepflegter Abendunterhaltung? Dann werft doch einen Blick auf das aktuelle Programm des Andrej Bagar Theaters. Sofern ihr zeitlich gesehen nicht an den Konzerten unter freiem Himmel im Kultursommer teilnehmen könnt, findet ihr sicherlich hier eine Aufführung, die euch alternativ im Urlaub zusagt. Das Theater steht bereits seit 1949, gehört aber erst seit 1979, benannt nach dem Schauspieler Andrej Bagar, zu den modernsten Theatergebäuden des Landes.
Stadtpark Nitra Sihot erkunden
Inmitten von Nitra existieren mehrere grüne Oasen. Eine davon und sicherlich die größte ist der Stadtpark, welcher teilweise aus dem 19. Jahrhundert stammt. Der älteste Bereich trägt den Namen Sihot und gilt als einer der bekanntesten Ausflugsorte der City. Das liegt einerseits an dem idyllischen Szenario, andererseits an erneuten Sightseeing-Spots wie einem Gebäude im klassizistischen Stil. Dieses ließ ein Bischof im frühen 19. Jahrhundert erbauen. Der gesamte Park ist gute 20 Hektar groß und lässt mit seinen malerischen Seen und Wiesen genug Raum für eine erholsame Pause. Sei es das Lesen eines spannenden Buches oder das Hören eines interessanten Podcasts. Für Unterhaltung sorgt im Kultursommer von Nitra lebendige Live-Musik. Abseits der Hochsaison könnt ihr euch mit dem Nachwuchs auf Spielplätzen oder beim Radfahren auf den gut ausgebauten Wegen austoben.
Museumsbesuche unternehmen
An Regentagen oder wenn ihr noch tiefer in die Geschichte von Nitra eintauchen wollt, bietet sich eine Stippvisite in einem der Museen an. Das kompliziert klingende Slovenské Poľnohospodárske Múzeum widmet sich dem Themenbereich der Landwirtschaft. Seit seiner Eröffnung in den 1960er Jahren beleuchtet es die Historie des landwirtschaftlichen Arbeitens, beginnend in der Urzeit bis hin in die neuere Geschichte. Ein Höhepunkt für Besucher ist bestimmt die Museumsbahn.
Künstlerisch interessierte Urlauber erfreuen sich an der zeitgemäß gestalteten Nitra Gallery, die trotzdem einen überzeugenden Schlenker in die Vergangenheit machen kann. Denn sie präsentiert in wechselnden Ausstellungen sowohl nostalgische als auch zeitgenössische Kunstwerke. Ein drittes Museum in Nitra, das Ponitrianske múzeum, legt den Schwerpunkt auf die Heimatkunde. Ihr entdeckt typische Ausstellungsstücke aus den Bereichen Archäologie und Ethnografie.
Tagesausflug nach Bratislava machen
Wer in Nitra alles gesehen hat, besucht möglicherweise anschließend die pulsierende Hauptstadt der Slowakei! Bratislava bezaubert mit einem modernen Flair, wird aber auch den historisch interessierten Urlauber nicht enttäuschen. Wer die Stadt noch nie gesehen hat, sollte von Nitra aus unbedingt einen Tagestrip machen. Die Fahrtzeit ist mit einer Stunde relativ kurz und es gibt eine Verbindung mit dem Regionalzug. Alternativ leiht ihr euch einen Mietwagen.
In Bratislava erwarten euch unter anderem Bauten wie die gleichnamige Burg, die imposant über den Dächern der Stadt auf einem Berg errichtet wurde. Sie scheint alles zu überragen. Lohnenswert ist eine Tour durch die Anlage ebenso wie die Fotografie der Stadt ausgehend vom dortigen Standort. Wer genug von Kultur und Besichtigungen hat, kann den Ausflug auch in einen Shopping Trip verwandeln. Es gibt sowohl Einkaufszentren als auch Prunkstraßen wie die Obchodna ulica, in der ihr eure Taschen mit Souvenirs und vielen weiteren Highlights füllen könnt.
Wien besuchen
Wer schon Bratislava auf dem Schirm hat, kommt um Wien kaum herum. Eventuell setzt ihr den Abstecher nach Österreich als letzten Punkt auf die Liste und reist vom dortigen Flughafen wieder nach Hause. Aber nicht, ohne vorher Schloss Schönbrunn, den Stephansdom und den Prater einen Besuch abzustatten!
Reise-Infos
Wenn euch jetzt nichts mehr zu Hause hält und ihr am liebsten die Koffer für eine Reise in die Slowakei packen würdet, halten wir euch nicht auf! Im Gegenteil: Wir helfen gerne bei der Planung mit hilfreichen Tipps.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Wer sich warmes Wetter im Urlaub wünscht, sollte Nitra im Sommer einen Besuch abstatten. Die Temperaturen klettern im Juli und August auf bis zu 28 Grad Celsius. Zu heiß für Sightseeing? Dann weicht auf den Frühsommer, den Herbst oder Frühling aus. Wem kalte Tage nichts ausmachen, der kann sich auch das winterliche Nitra von seiner geheimnisvollsten Seite anschauen. Genug Zeit sollte aber immer mit dabei sein: Allein die wichtigsten Highlights füllen mindestens zwei Tage aus. Wer Ausflugsziele wie Bratislava ansteuert, sollte jeweils um einen Tag verlängern.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Nitra ist relativ einfach ab Deutschland zu erreichen, wenn auch der hiesige Flughafen keine Linienflüge bedient. Mit einer Landung in Wien seid ihr aber bereits in der Nähe und müsst nur noch zwei Stunden bis zum Ziel fahren. Nach Bratislava, dem nächstgelegenen Flughafen von Nitra, existieren in der Regel leider auch keine Direktflüge ab Deutschland.
Für die Fortbewegung vor Ort empfiehlen sich das Busnetz und die Regionalzüge. Nitra ist nicht an Schnellzugstrecken angeschlossen. Innerhalb der Stadt ist es jedoch kein Problem, auf motorisierte Verkehrsmittel zu verzichten. Viele Bereiche sind ohnehin als reine Fußgängerzone gekennzeichnet.
Essen und Spezialitäten
In der slowakischen Küche wird viel mit Kartoffeln und Käse gekocht und es finden sich zahlreiche Spezialitäten aus Österreich. Ihr müsst euch also nicht an allzu fremde Kost gewöhnen. Einer der Favoriten auf den Speisekarten sind Spätzle mit Schafskäse (Brimsen). Zum Nachtisch genießt man Gebäck wie Buchteln, eine Mehlspeise, die mit Mohn oder Nüssen gefüllt ist.
Hotels und Unterkünfte
In Nitra habt ihr eine recht große Auswahl an möglichen Bleiben für euren Aufenthalt. Bei einer knappen Reisekasse solltet ihr Unterkünfte am Stadtrand wählen oder euch für ein Hotel einer geringeren Sternekategorie entscheiden. Im Zentrum gelegene Optionen lassen sich für den Standort meistens besser bezahlen, dafür seid ihr aber rasch mitten im Geschehen. Ist das zu laut, locken noch einige gemütliche Unterkünfte in der herrlichen Natur im Umland.