Skagen im Norden von Dänemark

Dort, wo die Meere Skagerrak und Kattegat ineinander übergehen, liegt Skagen. Die idyllische Gemeinde ist absolut sehenswert und bildet einen perfekten Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region. Der Nordstrand, der zu Skagen und Grenen gehört, ist Dänemarks nördlichster Punkt.

Das besondere Licht von Nordjütland, das scheinbar von der Erde empor strahlt, verzaubert jeden Betrachter. Eine weitere Besonderheit Skagens ist seine Lage: Am nördlichsten Punkt Dänemarks, Grenen, treffen Nord- und Ostsee beeindruckend aufeinander. Dieser Ort, in direkter Näher zu Skagen, ist definitiv immer einen Besuch wert.

Vermutlich um 1250 fand nördlich des Hügels Fyrbakken die erste Besiedlung der Region statt, wo die frühsten Spuren von Fischern und Kaufleuten gefunden wurden. Im Jahr 1299 wurde Skagen erstmals namentlich erwähnt, abgeleitet von dem altnordischen Wort „Skaga“ und dem altdänischen Wort „Skaghi“. Übersetzt bedeutet es somit „Herausragende Landspitze”. Der ehemalige Fischerort hat seit jeher eine besondere Anziehungskraft auf Reisende, Einwohner und Künstler ausgeübt. So entstand Ende des 19. Jahrhunderts eine bekannte Künstlerkolonie um das Ehepaar Ancher. Die Werke dieser Maler werden auch heute noch in Museen ausgestellt und erfreuen sich aufgrund ihres einzigartigen Stils großer Beliebtheit.

Dänemarks Strände sind weltberühmt. Und auch die Küstenstreifen in und um Skagen bieten viele Highlights. Lange und meist ziemlich breite Abschnitte findet ihr hier zu Genüge.

Der Südstrand präsentiert sich als feinsandiges Paradies und diente einigen von Skagens Malern als Inspiration für weltberühmte Gemälde. Auf der einen Seite ist er von niedrigen Dünen und auf der anderen vom Kattegat umgeben. Die zwischen den Dünen angelegenen Pfade sind sowohl Kinderwagen als auch Rollstuhl freundlich. Somit gilt er besonders als ideales Reiseziel, wenn ihr Dänemark mit Kindern besucht. Zudem liegt in der Nähe des Sønderstrand das Wahrzeichen „Vippefyret“.

Ein weiterer kinderfreundlicher Strand südlich von Skagen ist Damstederne. Die Küste erstreckt sich zwischen dem Naturschutzgebiet Damsted und dem Dünengehölz Skagen Klitplantage, in der Nähe der beeindruckenden Dünen Damsted Klit und Kongevilla. Ein Umweltabzeichen garantiert euch einen sichereren und sauberen Strand sowie hohe Standards in Bezug auf die Wasserqualität. Da der Ort etwas abgelegen von Skagen liegt, findet ihr keine Einkehrmöglichkeiten vor.

Der nördlichste Strand Dänemarks ist gleichzeitig auch der nördlichste Punkt des Landes – und ein wunderschöner Ort, um dort einen Tag zu verbringen. Der Abschnitt erfreut sich großer Beliebtheit sowohl für Spaziergänge durch die herrlichen Dünen mit beeindruckendem Blick auf die mächtigen Wellen der Nordsee, als auch zum Schwimmen. Genießt an Sommerabenden die fantastischen Sonnenuntergänge am Ufer.

Skagen ist zwar relativ klein, doch in der Umgebung warten eine ganze Reihe an Attraktionen auf euch, die ihr unbedingt aus der Nähe betrachten solltet.

Die Geschichte der „Tilsandede Kirke“, oder auch St. Laurentius Kirche, inmitten der Naturlandschaft geht zurück in die Zeit des Mittelalters. Schätzungsweise in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus als Größtes in Vendsyssel errichtet. Bis sich der Sand durch Wanderdünen im 18. Jahrhundert vollkommen über die Straße und den Friedhof legte, kämpfte die Gemeinde gegen seine Kraft an. Doch nach fast 400 Jahren Nutzung musste sie im Jahr 1975 geschlossen werden. Nur noch der Turm ist heute zu sehen. Das Inventar wie Teile des vergoldeten Abendmahlkelches und zwei Leuchter des versunkenen Baus könnt ihr in einer neuen Kirche in Skagen oder im Dom von Aarhus betrachten.

Das Vippefyr von Skagen war eine Art Klapplaterne mit Korb. Das Funktionsprinzip ist recht simpel: Der Korb wurde herabgesenkt, um ihn zunächst mit Brennstoff zu füllen. Dieser wurde im nächsten Schritt angezündet und wieder heraufgehoben. Damit war der Korb über große Entfernungen zu sehen. Bis heute versammeln sich am Johannisabend, am 23. Juni, zahlreiche Menschen um das flammende Feuer. Die Replik des Leuchtturms wurde im Jahr 1913 anlässlich des 500-jährigen Jubiläums von Skagen errichtet, 1958 erfolgte dann schließlich eine umfassende Renovierung.

Mit 46 Metern Höhe ist „Det Grå Fyr“ der zweithöchste Leuchttum in Dänemark. Nach vier Jahren Bauzeit wurde dieser 1858 eingeweiht. Neben der Möglichkeit, den Ausblick von der Spitze zu genießen, erhaltet ihr einen Einblick in die Welt der Zugvögel. Im Grauen Leuchtturm lernen Besucher die Gründe, warum einige Vögel über Tausende von Kilometern von ihren Brutgebieten im Norden bis zu den Winterquartieren im Süden wandern. Ihr habt die Möglichkeit, die Zugvögel interaktiv auf Bildschirmen während ihrer Reise zu verfolgen. Für Kinder gibt es außerdem eigene Erlebnisse rund um die Bedeutung des Turms für die Region.

Mitten in der beeindruckenden Dünenlandschaft von Skagen entlang der faszinierenden Nordseeküste befindet sich das Bunkermuseum. Der Regelbau 638, ein Teil des Atlantikwalls, wurde während des Zweiten Weltkriegs als Sanitätsbunker von deutschen Soldaten genutzt. Auch heute bietet der ehemalige Bunker einen eindrucksvollen Einblick, wie es hier im Zweiten Weltkrieg zuging. Als Museum beherbergt er einen Film-, einen Mannschafts- und Operationsraum. Besucher haben die Möglichkeit, Uniformen und Waffen aus jener Zeit zu betrachten. Beachtet, dass die Öffnungszeiten variieren.

Nicht in Skagen selbst treffen Ostsee und Nordsee aufeinander, sondern am zauberhaften Grenen, einer sandigen Landzunge, die in spitzer Form ins Meer hinausragt. Grenen ist bei jedem Wetter ein Erlebnis. Die schönsten Tageszeiten sind allerdings am Morgen und abends. Idealerweise kombiniert ihr den Ausflug mit einem ausgedehnten Spaziergang an den herrlichen Stränden, die ihr hier vorfindet.

Ausgelassen Wandern, entspannt Schwimmen, Radfahren, einen entspannten Strandtag oder die Kultur genießen: Norddänemark bezaubert mit seiner Vielseitigkeit.

Die langen Strände, die sich rund um die Halbinsel von Skagen ziehen, sind ein Rückzugsort für Seehunde. Diese Robbenart hat sich hier völlig an die Menschen gewöhnt und lässt sich mal direkt an Land, mal auf den Sandbänken vor der Küste nieder. Beobachten lassen sich die Tiere äußerst geduldig, besonders dann, wenn sie gerade etwas Sonne tanken. Aber Vorsicht: Kommt ihnen nicht zu nahe, insbesondere dann nicht, wenn sie Nachwuchs haben – es sind trotz allem immer noch Wildtiere, die hier ihre Ruhe genießen wollen.

Neben dem Bunkermuseum könnt ihr das Skagen Museum besuchen, wo ihr einige Werke aus der Maler-Gilde, der hier einst ansässigen Künstlerkolonie betrachten könnt. Mehr als 1.900 Grafiken, Zeichnungen und Gemälde erwarten euch, ergänzt von Skulpturen und kunsthandwerklichen Exponaten.

Auch im Anchers Hus und im Drachmanns Hus könnt ihr einige tausend Gemälde der Künstlerkolonie bestaunen. Holger Drachmann, ein berühmter dänischer Maler, verbrachte seine letzten Lebensjahre in Skagen und ließ sich von der Magie der Umgebung zu zahlreichen beeindruckenden Gemälden inspirieren, die hier in seinem ehemaligen Wohnhaus ausgestellt sind. Informiert euch vor einem Besuch über die Öffnungszeiten.

Das Bamsemuseum ist der richtige Ort für Kinder, um auf spielerische Art und Weise mehr über Skagens langjährige Geschichte zu erfahren. Jeder der ausgestellten Teddybären hat dazu einen eigenen historischen Hintergrund.

Ein paar Kilometer südlich von Skagen liegt die seit dem Jahr 1900 unter Naturschutz stehende Wanderdüne Råbjerg Mile. Mit etwa 120 Hektar Größe ist sie die größte ihrer Art in ganz Dänemark. Bis zu 40 Meter hoch türmt sich der Sand hier auf, bei einer Dünenwanderung habt ihr von hier aus gleichzeitig Skagerrak und Kattegat im Blick. Die oft starken Winde aus westlicher Richtung sorgen dafür, dass Råbjerg Mile eine Wanderdüne ist, die sich gen Osten bewegt. Und sie legt jedes Jahr die beachtliche Distanz von etwa 15 Metern zurück. Berechnungen zufolge wird sie etwa im Jahr 2160 im Kattegat verschwunden sein.

Am östlichen Stadtrand von Skagen steht der Hvide Fyr, ein historischer Leuchttum der die Funktion des„Vippefyret“ übernahm, ein paar hundert Meter im Landesinneren. Doch nicht nur dieser Umstand ist außergewöhnlich, sondern auch die Tatsache, dass die Form des Turms achteckig ist mit einer Höhe von 21 Meter. Der Leuchtturm war von 1747 bis 1858 in Betrieb und erhielt 1871 die neue Funktion, als Station die Schiffe vor Treibeis zu warnen. Heute könnt ihr im Turminneren Ausstellungen besuchen und euch über die Geschichte informieren. An der Spitze erwartet euch eine fantastische Aussicht über die Nordsee.

Den „Sonnenuntergangsplatz“ im Westen der Halbinsel bei Gammel Skagen, umrahmt von den Dünen, müsst ihr unbedingt besuchen – ihr solltet jedoch rechtzeitig dort sein, bevor die Sonne im Meer versinkt. Denn dieser Ort ist sehr beliebt und das Sichern eines guten Platzes lohnt sich. Hier könnt ihr beobachten, wie die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf der Wasseroberfläche tanzen, während sich das Licht sekündlich anders färbt.

Um euren Dänemark-Urlaub vernünftig planen zu können, sind hier abschließend noch ein paar wertvolle Tipps und Informationen. Somit kann der Vorfreude nichts mehr im Weg stehen und die Auszeit in Skagen kann kommen.

Schön ist es rund um Skagen das ganze Jahr, da es selbst im Winter nicht zu kalt wird, die Gegend zu erkunden. Die perfekte Reisezeit ist von Juni bis September, mit Regen müsst ihr allerdings aufgrund der speziellen Lage an zwei Meeren immer rechnen. Die wärmsten Monate erwarten euch im Juli und August mit einer Höchsttemperatur von bis zu 23 Grad Celsius. Der kälteste Monat im Jahr, verbunden mit einer Menge Regen, ist der Februar. Wenn ihr einen Sommerurlaub von Anfang Mai bis Mitte August in Skagen plant, solltet ihr über die „Hellen Nächte“ informiert sein. Anders als beispielsweise in Deutschland wird es in dieser Zeit nicht wirklich dunkel. Besonders bei der Sommersonnenwende, wenn die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht, herrscht der längste Tag im Jahr.

Wenn ihr es nicht allzu weit habt nach Skagen, lohnt sich bereits ein Besuch über ein paar Tage. Bei der Auswahl der Sehenswürdigkeiten müsst ihr euch dann nicht einschränken, da sich alle in der unmittelbaren Umgebung befinden und leicht mit dem Auto zu erreichen sind. Bei der Vorbereitung der Reise solltet ihr daran denken, dass im Urlaubsland mit der Dänischen Krone bezahlt wird. Geld wechseln vor der Abreise bietet sich also an.

Nach Skagen kommt ihr am besten mit dem Auto. Doch auch die Anreise mit dem Zug ist von Deutschland realisierbar. Ausgehend von Hamburg gibt es Verbindungen mit zweimaligem Umstieg in Kolding und in Aalborg. Wenn ihr mit dem eigenen Auto angereist seid, bringt ihr das beste Fortbewegungsmittel, ein Fahrrad, am besten bereits mit, um zu den Stränden und Sehenswürdigkeiten zu gelangen. Das Kap, auf dem sich Skagen befindet, ist flach und bietet zahlreiche Radwege. In Skagen selbst findet ihr insgesamt vier Shops, in denen ihr Fahrräder ausleihen könnt: Zwei an der Marina und zwei direkt am Hauptbahnhof des Orts.

Bei dänischem Essen denkt ihr vermutlich zunächst an den berühmten dänischen Hotdog. Tatsächlich ist dieser neben dem ebenso bekannten Smørrebrød in jeder Ecke des Landes zu bekommen. Die Besonderheit beim Hotdog: Röstzwiebeln, Scheiben von Essiggurken und natürlich süße Remoulade. Smørrebrød dagegen kennt kein festes Rezept. Die meist dunklen Brotscheiben, oft Roggenbrot, werden mit Butter bestrichen und können dann mit allem belegt werden, was der Kühlschrank hergibt. Von Fisch, Ei oder Pastete bis hin zu Kaviar, Krabben oder Spargel.

In einem Land, das so von Wasser umgeben ist, kommt naturgemäß auch viel Fisch auf den Teller. Doch auch Fleisch und Wurst sind sehr beliebt, wie beispielsweise Røde Pølser, eine dänische Wurstspezialität. Zum Nachtisch gibt es Kuchen, Plunder oder die weit verbreitete Rote Grütze mit Sahne.

Wenn ihr Urlaub in und um Skagen macht, sind eure Tage mit all’ den Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten gut ausgelastet – und ihr freut euch sicher auf eine bequeme Unterkunft. In Skagen findet ihr eine nette Auswahl an Gasthäusern, Hotels und Pensionen, da ist für jedes Budget etwas dabei. Wenn ihr die passende Bleibe gefunden habt, solltet ihr auch rechtzeitig buchen.