Hallstatt in Österreich besuchen

Hallstatt ist ein echtes Postkartenmotiv! Es handelt sich um eine pittoreske Gemeinde mit idyllischer Lage zwischen Bergen und See. So populär, dass es sogar eine Nachbildung des Ortskerns in China gibt! Erkundet mit uns das Original in Oberösterreich.

Hallstatt ist eine vergleichsweise kleine Gemeinde am Hallstätter See in Österreich, die auf Anhieb mit ihrem Charme bezaubert. Allein der Standort an dem friedlichen Binnengewässer und am Fuße des Dachsteinmassivs ist einfach märchenhaft! Dazu kommen die verschlungenen Gassen mit ihren historischen Bauwerken, die sicherlich dazu beigetragen haben, dass der Ort in Oberösterreich Teil des UNESCO-Welterbes werden konnte. Die Geschichte reicht mehrere tausend Jahre in die Vergangenheit zurück, wovon stille Zeugen wie das Gräberfeld und das Salzbergwerk sprechen.

Mit der Lage rund 100 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, ist die Anreise für euch unkompliziert und schnell gemacht, wenn ihr aus dem Süden von Deutschland kommt. Optimal für einen Wochenendtrip voller Erholung oder Aktivitäten im Freien! Es gibt viel zu entdecken: einen mutigen Gang über den Skywalk in schwindelerregender Höhe oder eine Höhlentour durch das nahe gelegene Obertraun.

Wenn euch im Urlaub vor allem Sehenswürdigkeiten verzaubern, werdet ihr viel von Hallstatt schwärmen.

Er breitet sich gleich bei eurer Ankunft in Hallstatt vor euren Füßen aus: der glasklar glänzende Hallstätter See! Mit bis zu 7,5 Kilometern Länge und 2,3 Kilometern Breite ist er eines der größten Binnengewässer in den Alpen und wirkt zwischen den Felsen fast wie ein norwegischer Fjord. Der Blick auf den über 2.900 Meter hohen Dachstein ist allgegenwärtig.

Vom Ortsrand aus wird von Reisenden stets ein charakteristisches Foto geschossen, das zwei Kirchen und die Wasserfläche vor den hohen Bergen zeigt und auf vielen Postkarten der Region zu finden ist. Schon allein wegen dieser Ansicht, die wirklich spektakulär ist, möchten wir den Hallstätter See unter den typischen Sehenswürdigkeiten einordnen.

Hoch hinaus geht es in der Nähe von Hallstatt. Mit dem Skywalk „Welterbeblick” und der Hängebrücke präsentiert sich euch der Hallstätter See von oben. Mit der Salzbergbahn fahrt ihr auf die gleichnamige Erhebung und lauft anschließend über die Brücke zum Rudolfsturm. Direkt unterhalb befindet sich die Stahlkonstruktion “Welterbeblick”, die seit 2013 existiert. In 360 Metern Höhe über Hallstatt! In der Hauptsaison verkehrt die Bahn alle 15 Minuten, doch auch zu Fuß ist der Salzberg gut zu erklimmen.

Auch die Salzwelten als ältestes Salzbergwerk der Welt sind auf dem Berg anzutreffen. Bis heute ist es in Betrieb und der Abbau des Würzmittels nimmt einen hohen Stellenwert in der Region ein. Eine Führung durch die geheimnisvoll wirkenden dunklen Stollen und eine rasante Abfahrt auf der Bergmannsrutsche in die Tiefe sind all’ jenen ans Herz gelegt, die nicht an Platzangst leiden. Die Information, dass die Geschichte der Salzwelten Hallstatt 7.000 Jahre zurückreicht, müsst ihr wohl definitiv erst einmal sacken lassen!

Die Katholische Pfarrkirche Maria am Berg bildet einen der nostalgischen Anlaufpunkte bei einer Besichtigung des Ortes. Erbaut auf einem schmalen Felsband über dem Hallstätter See diente die Bergflanke einst als Steinbruch, damit die Materialien vor Ort gewonnen werden konnten. Der Bestand einer Kirche an dieser Stelle kann etwa ab dem Anfang des 16. Jahrhunderts nachgewiesen werden. Das Bauwerk erzählt seine Geschichte beispielsweise anhand des romanischen Turms, der von einem barocken Mansardendach abgeschlossen wird. Dieser Stilwechsel erfolgte nach einem großen Brand im Jahr 1750. Im frühen 21. Jahrhundert wurde die Kirche renoviert und zu ihrem jetzigen Anblick umgebaut.

Auf das zwölfte Jahrhundert geht das gut 1.200 menschliche Schädel umfassende Beinhaus zurück, das meist zusammen mit der Katholischen Pfarrkirche und einem kleinen Friedhof besichtigt wird. Letzterer wurde im Laufe der Jahrhunderte zu klein und konnte nicht erweitert werden, sodass die Gebeine der Begrabenen regelmäßig exhumiert und in das Beinhaus verlagert wurden. Einige Schädel wurden im Nachhinein bestimmten Familien zugeordnet, mit dem Sterbedatum versehen oder aufwendig bemalt. Diese Tradition beruht auf dem frühen 19. Jahrhundert und gehörte zu einem Kulturkreis, der im östlichen Alpenraum vorkam. Häufig sind die Motive Blumen oder Blumenkränze, welche die fehlenden Gestecke symbolisieren.

Das Dachsteinmassiv bei Hallstatt verbirgt einige Überraschungen. Darunter faszinierende Höhlen wie die Rieseneis- und die Mammuthöhle in der Nähe der Gemeinde Obertraun. Mit einer Seilbahn fahrt ihr zur sogenannten Schönbergalm und gelangt zu Fuß zu den Grotten, die zu den größten in Europa zählen. Besonders die Mammuthöhle mit einer Tiefe von 1.199 Metern sollte bei all’ den Mutigen, die sich hineintrauen, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es existiert aber auch eine Höhle im Tal, die eine kürzere Anreise mit sich bringt. Die Koppenbrüllerhöhle ist eine sehenswerte Tropfsteinhöhle, die über einen kurzen Spaziergang erreichbar ist.

In und um Hallstatt kann es turbulent oder ruhig zugehen, zum Beispiel mit den folgenden Freizeitaktivitäten. Welche davon gefällt euch am besten?

Ein beschauliches Ambiente, das zu einer leckeren Tasse Kaffee oder dem Genuss von herzhaften oder süßen Speisen einlädt, bietet der Hallstätter Marktplatz. Er ist von zahlreichen Restaurants und Cafés, aber auch von historischen Fachwerkhäusern gesäumt. Zusammen mit dem aufwendigen Blumenschmuck und der Dreifaltigkeitssäule ergibt sich ein wunderschönes Bild. Ganzjährig werden auf dem Markt Veranstaltungen ausgerichtet. Im Frühling findet hier die traditionelle Hallstätter Fronleichnamsprozession statt und im Dezember könnt ihr den Weihnachtsmarkt genießen, der mit stimmungsvoller Beleuchtung am Abend besonders viel Spaß macht.

Das Welterbemuseum in Hallstatt erzählt die Geschichte, die bei den Anfängen des Salzabbaus vor mehreren tausend Jahren beginnt. Reist mit der interaktiven Ausstellung und modernen 3D-Brillen durch die Zeit und lernt Hallstatt von seiner historischen Seite kennen! Ihr erfahrt beispielsweise, welche Völker bereits ihre Spuren in der Gemeinde hinterlassen haben und wie sich das Stadtbild durch einen verheerenden Brand stark veränderte. Außerdem seht ihr originale Fundstücke aus der Region, die unter anderem aus dem Gräberfeld stammen. Dieses wird nachfolgend thematisiert.

Hierbei handelt es sich um eine archäologische Stätte, die im 19. Jahrhundert mehr oder weniger durch einen glücklichen Zufall entdeckt wurde. Ein Bergmeister führte die ersten Freilegungen durch, die in Funden resultierten, welche teilweise im Welterbemuseum ausgestellt sind. Das Feld beherbergt schätzungsweise circa 3.000 Bestattete in Form von Flachgräbern, die aber nicht durch Grabsteine oder Ähnliches gekennzeichnet wurden. In den Ruhestätten aus der Zeit von 800 bis etwa 350 vor Christus finden sich Luxusgüter aus ganz Europa, die unterstreichen, wie weitreichend der Kontakt war. Das Gelände kann im Rahmen einer Führung besucht werden. Da die Ausgrabungen noch immer laufen, könnt ihr mitunter den Archäologen vor Ort bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen!

Eine Wanderung durch Hallstatt und Umgebung kann sehr erfüllend sein, denn auf diese Weise lasst ihr den Alltagsstress bei der Bewegung an der frischen Luft hinter euch. Dabei genießt ihr natürlich das eindrucksvolle Panorama aus Bergen und See! Für viele sieht genau so der perfekte Urlaub aus. Wanderstrecken sind reichlich vorhanden, zum Beispiel direkt am Hallstätter See entlang. Der Osterstufenwanderweg ist eine familienfreundliche und besonders schöne Route. Je nach Belieben und Kondition kann die Strecke mit einer kurzen Bahn- oder Schiffsfahrt verbunden werden. Wer aufmerksam ist, erhascht einen Blick auf die einheimische Fauna aus Wasservögeln, die am Ufer brüten.

Routen durch das Echerntal, das flach beginnt und irgendwann einen steilen und für Wanderer fordernden Verlauf nimmt, sind eine schöne Alternative zum Seeufer. Der Gletschergarten und die Wasserfälle bilden die Hotspots in der friedlichen Gegend. Weniger anstrengend sind die Pfade im Gosautal, das mit einer Kulisse aus weiteren Seen begeistert.

Wer schon zu Hause gern in die Pedale tritt, wird auch im Urlaub wahrscheinlich nicht darauf verzichten wollen – zumindest dann nicht, wenn sich das Szenario so anbietet wie in Hallstatt. Die Radwege sind gut ausgebaut, etwa die 21 Kilometer lange Strecke um den Hallstätter See. Dieser ist überwiegend flach, verzeichnet ab und an aber auch ein paar Anstiege. Selbst Sportmuffel können einer kleinen Tour mit dem Leihrad, das es fast überall zu ergattern gibt, nur schwer widerstehen. Es muss ja nicht die komplette Umrundung sein!

An einem See kann es in puncto Aktivitäten über Sonnenbaden und Schwimmen hinausgehen. Die Wassersportoptionen sind fast so bunt gestreut wie am Meer. Freut euch zum Beispiel aufs Surfen, wenn genug Wind weht oder erkundet die Gegend per Tretboot. Entlang des Ufers gibt es zudem ab und an Spiel- und Minigolfplätze, die vergnügliche Momente mit der ganzen Familie erlauben. Selbstverständlich könnt ihr im See auch planschen, etwa auf der Badeinsel in der Nähe des Ortskerns von Hallstatt. Da das Wasser teilweise vom Hallstätter Gletscher gespeist wird, ist es aber selbst im Sommer mit durchschnittlich 20 Grad Celsius eher kalt.

Skigebiete vervollständigen das Bild in Hallstatt und schaffen einen idealen Kontrast zum sommerlichen Badeurlaub. In der Wintersaison mit ihrem Höhepunkt im Januar zieht es die Urlauber auf die Berge, zum Beispiel ins Skigebiet Dachstein-West, das als besonders familienfreundlich gilt und mit einem kostenlosen Skibus angefahren wird. Es ist ein Teil des Gebiets Dachstein-Krippenstein, in dem ihr sowohl Skifahren als auch Schneeschuhwandern könnt. Durch die verschneite Welt zu stapfen, entschleunigt super !

Die Pisten für die klassischen Skifahrer sind ebenfalls perfekt präpariert und machen Lust auf eine rasante Abfahrt. Für den Profi ist mit anspruchsvolleren Abfahrten auch etwas dabei. Die nötige Stärkung findet ihr in den gemütlichen Hütten.

Darf es mehr als nur ein einziges festes Ziel im Urlaub sein, besucht doch Salzburg! Es liegt nicht weit von Hallstatt entfernt und eignet sich daher bestens für einen Tagestrip. Erlebt die bunten Facetten der Stadt, die vor allem für ihre Bauten wie die Festung Hohensalzburg und Schloss Mirabell berühmt ist, nach einer Anfahrtszeit von 1,5 Stunden. Doch auch Orte wie die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, die wie Hallstatt zum UNESCO-Welterbe gehört, dürfen bei einer Besichtigung nicht fehlen. Wer noch nie in der Gegend war, sollte sich Schmankerl wie die traditionellen Mozartkugeln nicht entgehen lassen.

Wer all’ das Präsentierte mit eigenen Augen sehen will, kann sofort mit der Buchung der Reise nach Österreich beginnen. Lest außerdem die wichtigsten Tipps, die bei der Planung hilfreich sind. Aber die Anreise ist ohnehin herrlich unkompliziert!

Wem vor allem die Vorstellung eines sonnenreichen Urlaubs am See gefällt, der reist zwischen Juni und August nach Hallstatt. Dann zeigt sich die Sonne in der Regel am meisten, wobei die Wassertemperatur, wie erwähnt, recht kühl bleibt. Allerdings ist dann Hochsaison und es wird voll im Ort, was nicht geeignet ist für ungestörte Besichtigungstouren. Diese erledigt ihr, wie auch Wanderungen oder Radfahren, lieber bei einer Reise im Frühling oder Herbst. Skifahren passt indes in den Spätherbst bis Winter.

Von Süddeutschland aus erreicht ihr Hallstatt relativ schnell mit dem Auto oder Zug, sodass sich ein Wochenendtrip durchaus lohnen kann. Wer Aktivitäten wie einen Besuch des Salzbergwerks oder der Höhlen und Wassersport am Hallstätter See mitnehmen möchte, sollte mindestens vier Tage Zeit mitbringen.

Von München und Umgebung aus habt ihr einen großen Vorteil in Bezug auf die Anreise: Binnen drei Stunden seid ihr mit dem Pkw vor Ort und folglich wunderbar flexibel. Wenn ihr weiter nördlich wohnt, könnt ihr auf das Flugzeug umsteigen und nach Salzburg fliegen. Von dort aus trennen euch noch 1,5 Stunden vom Ziel. Diese Distanz überwindet der Zug oder ein Mietwagen.

In Hallstatt selbst bleibt das Auto eher stehen, denn die schmalen Straßen im Ortskern sind ausschließlich Fußgängern vorbehalten. Beliebte Verkehrsmittel sind die Bergbahnen und die Schiffe, die über den Hallstätter See fahren, sowie das Fahrrad für sportliche Touren.

Die österreichische Küche ist vielfältig und weist eine lange Geschichte auf. Neben den bekannten herzhaften Klassikern wie Käsespätzle, Tafelspitz oder dem Wiener Schnitzel, stehen auch süße Köstlichkeiten auf der Speisekarte. Ein leckeres Stück Sachertorte oder ein Apfelstrudel zum Dessert dürfen nach einem langen Tag in der Natur nicht fehlen. Das wohl bekannteste Getränk in Österreich ist der Almdudler. Hergestellt aus natürlichen Kräutern und Aromen genießt ihr ihn am besten eiskalt in der Sonne!

Ein bequemes Bett, ein gutes Frühstück und bestenfalls die Aussicht auf die Berge oder den See: Das bieten die meisten Unterkünfte in Hallstatt und Umgebung. Wer Glück hat, kann im Hotel selbst ein Fahrrad leihen oder ein Lunchpaket für unterwegs bekommen. Achtet bei der Auswahl der Unterkunft auch auf den genauen Standort, damit die Wege zum gewünschten Ziel nicht zu lang sind. In der malerischen Lage direkt am See zahlt ihr aber etwas drauf.