Isle of Arran im Westen Schottlands


Eine malerische Küste, imposante Berggipfel, wunderschöne Strände und dichte Wälder – ein Besuch auf der Isle of Arran besticht mit märchenhaften Aussichten, einer spannenden Entstehungsgeschichte und jeder Menge Kultur im Westen von Schottland.

Überblick

Die Isle of Arran liegt im Meeresarm Firth of Clyde unweit von Glasgow. Mit einer Länge von etwa 32 Kilometern und einer Breite von 16 Kilometern lädt sie Besucher dazu ein, ihre unberührte Natur kennenzulernen. Die Landschaft der Insel, die gerne als Schottland im Miniformat bezeichnet wird, ist dabei besonders vielseitig: Der Süden lockt mit Graslandschaft und Hügeln, der Norden mit schroffem Gebirge. Das Highlight der Isle of Arran ist die Hochland-Verwerfung, welche das Eiland quasi zweiteilt und für eine geologische Grenze sorgt. So gehört der Norden Arrans zu den Highlands, während der Süden zu den Lowlands zählt. Durch das weitreichende Tal schlängelt sich zudem die sogenannte „String Road“ – die Bergstraße reicht von Brodick im Osten bis zu Blackwaterfoot im Westen.

Isle of Arran Kueste
Wolken über der Isle of Arran

Die Isle of Arran hat die sechsthöchste Einwohnerzahl unter den schottischen Inseln. Die Bevölkerung ballt sich dabei an der Ostküste. Heutzutage lebt die Insel vornehmlich vom Tourismus. Aber auch die Lebensmittelindustrie spielt hier eine wichtige Rolle. Dabei ist vor allem die Whiskyproduktion ausschlaggebend: So findet ihr hier zum Beispiel die bekannte Arran Distillery, die seit 1995 in Lochranza aktiv ist. Ebenso berühmt ist die Arran Brewery, die verschiedene Biere herstellt.

Geschichte

Die Geschichte der Isle of Arran reicht bis in die Zeiten der Jäger und Sammler vor mehr als 7.000 Jahren zurück. Ihre Spuren sind noch heute in den Steingräbern und -kreisen zu finden. Ab dem sechsten Jahrhundert gehörte die Insel zum Kleinkönigreich Dalriada der keltischen Skoten – einem weit verbreiteten Volksstamm. Sie prägten das Land und ihre Einflüsse sind bis heute spürbar, wozu unter anderem die Bezeichnungen einiger Ortschaften zählen. Namen wie „Brodick“ stammen vom nordischen „Breidavik“, was „Breite Bucht“ bedeutet und die Anwesenheit der Wikinger widerspiegelt.

Die Herrschaft der Nordmänner wurde letztendlich beendet: In der Schlacht von Largs im Jahr 1263 wurden sie zu zum Rückzug gezwungen. Nach dem Ende ihrer Vorherrschaft gliederte man die Isle of Arran schließlich in das Königreich Schottland ein. Immer wieder tobten Machtkämpfe verschiedener Clans auf der Insel. 1845 kam es zur tragischen „Irish Potato Famine“, wobei es sich um eine große Hungersnot handelte, die auch Schottland betraf. Die Folge war, dass viele Inselbewohner nach Nordamerika auswanderten.

Sehenswürdigkeiten

Bei dieser reichhaltigen Geschichte gibt es logischerweise einiges zu sehen. Inmitten imposanter Wasserfälle, Berge und weitläufiger Wälder habt ihr die Chance, zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Brodick Castle und Country Park

Eine absolute Attraktion für Besucher der Isle of Arran ist das imposante Brodick Castle und der dazugehörige Country Park. Die Geschichte des Schlosses reicht bis ins Mittelalter zurück, als es etwa 1263 erbaut wurde. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1844 und diente im Laufe der Jahrhunderte als Stützpunkt für schottische Könige und viktorianisches Jagdschloss. Aktuell ist das Brodick Castle im Besitz des National Trust for Scotland und steht seit 1971 unter Denkmalschutz.

Isle of Arran Brodick Castle
Blick auf das Schloss

Im Inneren des Schlosses erwarten euch interaktive Ausstellungen. So wird die Geschichte des Brodick Castles wahrlich zum Leben erweckt. Der Garten lockt mit dem Silver Garden Trail, Plant Hunters’ Walk sowie Isle be Wild – einem Abenteuerspielplatz.

Das Brodick Castle und der Country Park sind von Ende März bis Ende Oktober täglich geöffnet, während der umliegende Country Park das ganze Jahr erkundet werden kann.

Isle of Arran Heritage Museum

Das 1976 gegründete Isle of Arran Heritage Museum ist seit 1976 für die Öffentlichkeit zugänglich und liegt an der Hauptstraße in Rosaburn nördlich von Brodick. Ursprünglich befand sich auf dem Gelände eine kleine Schule. Insgesamt umfasst das Museum heute ein Bauernhaus, Cottage, Bothy (Wanderschutzhütte), Milchhaus, einen Stall, eine Wäscherei, Kutschenremise sowie Geschirrkammer. Im Museumsladen könnt ihr euch mit Souvenirs aus Schottland eindecken, falls ihr mögt. Mehr als 30 Freiwillige leiten das Museum, das einen wunderbaren Einblick in die archäologische sowie geologische Geschichte der Insel bietet.

COAST Marine Discovery Centre

Das COAST Marine Discovery Centre ist ein Zentrum für Meeresschutz und das erste seiner Art im Vereinigten Königreich. Es wird von der Gemeinde betrieben und befindet sich direkt an der Strandpromenade von Lamlash Bay. Mit Beginn des Frühlings ab Ende März könnt ihr euch an sieben Tagen der Woche kostenfrei über die spannende Biodiversität des Meeres und die Naturschutzbemühungen der Isle of Arran informieren. Die Ausstellungen und das Aquarium laden dazu ein, die verschiedenen Meeresbewohner zu beobachten und in ihrer natürlichen Umgebung besser kennenzulernen.

Ihr könnt hier außerdem an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen: Ob Klettern am Ufer, Strandreinigungen oder Schnorchelabenteuerdas Programm wird sorgfältig kuratiert und es finden immer wieder besondere Veranstaltungen statt. Informiert euch auf der Website am besten im Voraus über bevorstehende Angebote.

Lochranza Castle

Die Burg ist eines der Wahrzeichen von der Isle of Arran und thront stolz auf einer Uferzunge in der nördlichen Lochranza Bay. Die Geschichte des Gebäudes beginnt mit dem Bau im 13. Jahrhundert. Ursprünglich als „Hall House“ errichtet, wechselte es im Laufe der Jahrhunderte häufiger den Besitzer. Darunter diente es, ebenso wie das Brodick Castle, als Stützpunkt und Wohnsitz des Lord of Knapdale.

Lochranza Castle
Die Burg in der Lochranza Bay

Heute findet ihr eine Ruine vor, die seit 1994 unter Denkmalschutz steht. Dank informativer Tafeln über die damalige Aufteilung der Räume werdet ihr in die Vergangenheit zurückversetzt. Erkundigt euch vor einem Besuch auf jeden Fall, ob das Lochranza Castle zugänglich ist. Aufgrund regelmäßiger Wartungs- und Restaurationsarbeiten kann es vorkommen, dass ihr das Schloss lediglich von außen bestaunen könnt.

Twelve Apostles

In dem kleinen Ort Catacol ist die faszinierende Sehenswürdigkeit Twelve Apostles zu entdecken. Dabei handelt es um eine Reihe von zwölf kleinen Häusern, die einen weiteren Einblick in die bewegte Geschichte der Isle of Arran bieten. Um 1865 erbaut, dienten sie ursprünglich der Unterbringung von Menschen, die aus dem Inselinneren vertrieben wurden. Ziel war es, ihnen mit der Fischerei ein neues Leben zu ermöglichen.

Achtet besonders auf die Fenster im ersten Stock. Jedes weist eine andere Form auf. Dahinter steckt eine wahrhaftig ausgeklügelte Lösung: Die daheimgebliebenen Frauen der Fischer sendeten durch Kerzenlicht Signale an ihre Männer auf dem Meer. Durch die Form der Fenster erkannten sie, aus welchem Haus das Signal stammte.

Die heutigen Bewohner sind sich der historischen Bedeutung dieser Häuser bewusst und freuen sich auf Besucher, die Fotos machen möchten. Zudem liegt das Dorf in der Nähe eines Flusses namens Abhainn Mor und verfügt über einen wunderschönen Strand, der Catacol zu einem beliebten Touristenhotspot macht.

Aktivitäten

Ihr möchtet wissen, was ihr während eures Aufenthalts auf der Isle of Arran auf keinen Fall verpassen dürft? Wir haben euch eine Reihe von Aktivitäten zusammengestellt, die euren Trip einzigartig machen werden.

King’s Cave Trail und Drumadoon

Der etwa fünf Kilometer lange King’s Cave Trail ist ein Naturschauspiel, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Der malerische Weg durch die Wälder rund um Torr Righ zum King’s Cave lässt euch die Schönheit und Vielfalt der schottischen Natur erleben. Gemäß einer Legende suchte einst der schottische König Robert Bruce im King’s Cave Zuflucht und beobachtete dort eine Spinne. Diese soll ihn zu seinen weiteren Bemühungen gegen die Engländer inspiriert haben. Zudem begeistern geschnitzte Inschriften der Wikinger und irischen Kelten in der Höhle.

Der Rundweg beginnt und endet in einem ruhigen Wald. Während ihr ihn entlangschreitet, könnt ihr Blicke auf die Steinkreise von Machrie Moor und Klippen namens Drumadoon werfen. Diese liegen an der Südwestküste der Isle an Arran und beeindrucken mit ihrem Aussehen.

Isle of Arran Drumadoon
Die Klippen im Westen der Insel besuchen

Den Goat Fell Berg bestaunen

Willkommen am Goat Fell, dem höchsten Berg der Insel. Mit 874 Metern gehört er gemeinsam mit dem in der Nähe gelegenen Brodick Castle zum National Trust for Scotland. Entstanden ist der aus massivem Granit bestehende Berg in der letzten Eiszeit. Wer sich mit einem herrlichen Aussichtspunkt belohnen möchte, gelangt über einen gut erreichbaren Fußweg auf die Spitze. Der letzte Abschnitt führt dabei steil durch Granitblöcke und ermöglicht, das imposante Gestein von Nahem zu betrachten. Für die Anfänger lohnt sich schon ein Blick aus der Ferne auf den Goat Fell.

Goat Fell
Auf dem Weg zum Goat Fell

Die Lamlash Bay und Holy Island erkunden

Die Isle of Arran hat mehrere wunderschöne Buchten zu bieten, darunter die Lamlash Bay. Sie liegt knapp sechs Kilometer südlich von Brodick. Hier könnt ihr an der Küste in einem der Cafés oder Restaurants eine kleine Pause einlegen oder direkt am Wasser entspannen. Der Fokus dieser Bucht liegt besonders auf dem Segeln. In der Nähe der Küste gibt es zudem jede Menge schöner Wander- und Fahrradwege.

Von der Lamlash Bay aus eröffnet sich ein spektakulärer Blick auf Holy Island. Die Insel befindet sich im Besitz tibetanischer Mönche. Für Interessierte werden Tagesausflüge zur Holy Island angeboten.

Holy Island
Holy Island gegenüber der Isle of Arran

Die Arran Distillery besuchen

Die Arran Distillery ist ein unverzichtbarer Besuch für alle Liebhaber von Whisky auf der Isle of Arran. Früher berühmt für diese Spirituose, verfügt die Insel über eine reiche Geschichte mit mehreren aktiven Destillerien. Doch hohe Steuern und logistische Probleme zwangen viele Hersteller, ihre Produktionsstätten auf das Festland zu verlagern. Im Jahr 1995 jedoch öffnete die Arran Distillery in Lochranza am nördlichen Ende der Insel ihre Türen und knüpfte an die lange Tradition an.

Dank der Qualität des Wassers und des einzigartigen Klimas auf der Insel finden sich hier perfekte Bedingungen zur Reifung des Whiskys. Als Besucher habt ihr die Möglichkeit, an Führungen teilzunehmen, bei denen ihr mehr über die Produktion erfahrt und selbst einige der köstlichen Spirituosen verkosten könnt.

Steinkreise von Machrie Moor besichtigen

Ein Spaziergang zu den mysteriösen Steinkreisen in Machrie Moor ist einer der Höhepunkte während eines Aufenthalts auf der Insel. Das Besondere ist, dass einige der Monolithe aus Granit bestehen und andere wiederum aus rotem Sandstein. Schon auf dem Gang zu den unterschiedlich großen Exemplaren könnt ihr beeindruckende Spuren der Bewohner entdecken, die hier vor über 4.000 Jahren lebten. Ihr werdet merken: Es ist ein besonderes Gefühl, der Geschichte von Isle of Arran so nah zu sein.

Steinkreise Machrie Moor
Die Monolithen von Machrie Moor

Glen Sannox Walk entlanglaufen

Glen Sannox liegt etwa 13 Kilometer nördlich von Brodick entfernt. Am Startpunkt der Wanderung befindet sich ein kleiner Parkplatz – doch keine Sorge, ihr könnt den Weg auch problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Es gibt eine Busverbindung, die euch dorthin bringt. Die Route ist nicht allzu anspruchsvoll mit leichten Anstiegen und führt an wunderschönen Wasserfällen, Wiesen und schroffen Bergen vorbei. Lasst euch von der Natur beeindrucken und genießt die einzigartig schönen Ausblicke auf die Landschaft.

Glen Sannox Walk
Die Isle of Arran wandernd erkunden

Reise-Infos

Bereit, in die magische Natur der Isle of Arran einzutauchen und euch von der rauen Wildnis verzaubern zu lassen? Perfekt, denn wir verraten jetzt alles, was ihr vor eurer Reise nach Schottland wissen solltet.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Auf der Isle of Arran herrscht ein ozeanisches Klima und der Einfluss des Golfstroms sorgt dafür, dass es hier ein wenig milder ist als auf dem Festland. Die beste Reisezeit für die Insel ist zwischen Juni und September, denn es macht einfach mehr Spaß, die Natur bei schönem Wetter zu erkunden, als bei strömendem Regen und Kälte.

Wenn ihr euch ganz auf den Charme der Isle of Arran einlassen wollt, solltet ihr mehrere Tage – wenn nicht sogar eine Woche für euren Besuch einplanen.

Reisevorbereitung

Schottland gehört zu Großbritannien, weshalb ihr seit dem Brexit für die Einreise einen Reisepass benötigt. Dieser muss bis zum Ende eures Aufenthalts gültig sein.

Bezahlt wird in Schottland mit der Landeswährung Pfund Sterling. Wir empfehlen euch auf jeden Fall ein bisschen Bargeld dabei zu haben – ihr könnt in Schottland zwar vielerorts mit Kreditkarte bezahlen, aber sicher ist sicher.

Sprache und Verständigung

In Schottland wird neben der schottisch-gälischen Sprache Englisch verwendet. Viele Einheimischen sprechen mit einem ziemlich starken Akzent. Keine Sorge, wer hier ein bisschen Zeit verbringt, wird sich früher oder später daran gewöhnen.

Fähre und Fortbewegung vor Ort

Um auf die Isle of Arran zu gelangen, habt ihr die Möglichkeit, per Fähre überzusetzen. Zwei Optionen stehen zur Wahl. Die etwas beliebtere Route liegt zwischen Ardrossan auf dem Festland und Brodick. Adrossan ist etwa eine Stunde von Glasgow entfernt und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto erreichbar. Die andere Fähre pendelt zwischen Claonaig und Lochranza auf der Isle of Arran. Ihr solltet in beiden Fällen im Voraus buchen und euch über die Fahrzeiten auf dem Laufenden halten.

Auf der Insel könnt ihr euch mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen fortbewegen, um die Sehenswürdigkeiten oder Wandermöglichkeiten zu erreichen. Vergesst dabei nicht, dass in Schottland wie überall in Großbritannien Linksverkehr herrscht. Des Weiteren könnt ihr Linienbusse nutzen, die euch von A nach B bringen.

Essen und Spezialitäten

Essen in Schottland bedeutet nicht nur Porridge, Shortbread und Haggis. Denn die Küche hat sich in den letzten Jahren immer weiterentwickelt. Euch erwarten also echte Köstlichkeiten. Vor allem die Eintöpfe, Suppen oder Aufläufe sind lecker.

Hotels und Unterkünfte

Unterkünfte gibt es auf der Isle of Arran mehr als genügend. Es kommt also ganz auf eure Bedürfnisse an. Egal, für welche Art der Übernachtung ihr euch am Ende entscheidet: Sucht auf jeden Fall den Kontakt zu den Einheimischen. So lernt ihr die Kultur und das Leben auf der Isle of Arran noch einmal ganz anders kennen.

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