Ontario ist die zweitgrößte kanadische Provinz nach Québec und für sich genommen größer als Frankreich und Spanien zusammen. Mit über 15 Millionen Einwohnern ist sie zudem die mit Abstand bevölkerungsreichste Provinz. Freut euch auf atemberaubende Natur, interessante Museen und jede Menge fantastische Städte.
Überblick
Ontario ist der irokesische Begriff für „Schöner See“. Welcher damit gemeint ist? Vermutlich alle! Denn Seen, Flüsse und Sümpfe prägen das Gesicht dieser Provinz, die euch garantiert verzaubern wird. Eine Viertelmillion Binnengewässer gibt es hier und die Flüsse, die das Land durchziehen, erreichen zusammen eine Länge von mehreren tausend Kilometern. In Ontario besichtigt ihr viele tolle Städte, wandert durch traumhafte Landschaften und besucht die Wunder, die die Natur hier hervorgebracht hat – das bekannteste sind sicher die Niagarafälle. Doch auch die anderen Sehenswürdigkeiten können punkten.
Von den über 37 Millionen Kanadiern lebt fast jeder Zweite in der Provinz Ontario. Allein in den drei größten Metropolen Toronto, Ottawa und Mississauga wohnen mehr als vier Millionen Menschen, dazu kommen zahlreiche weitere Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Toronto ist die größte Stadt des Landes und kulturelles Zentrum mit unzähligen Museen, Parks sowie einer reichen Musik- und Theaterszene. Ihr könnt auch einfach nur den ganzen Tag am Wasser verbringen – Toronto verfügt über eine umwerfende Hafenfront mit zahllosen Grünflächen, eine wunderschöne Uferpromenade, herrliche Strände und viele tolle Restaurants, Bars und Cafés.
Städte
Freut euch auf zahlreiche Großstädte und ihre vielen spannenden Sehenswürdigkeiten. Mit Sightseeing könnt ihr in der kanadischen Provinz Ontario Tage, ja sogar Wochen ohne Langeweile füllen.
Toronto
Wir bleiben zunächst in Toronto. Eine Stadt, die vibriert und euch in ihren Bann ziehen wird. Schon rein baulich betrachtet ist die Metropole am Lake Ontario ein Highlight. Architekten von Weltrang haben sich hier verewigt, einige der berühmtesten Gebäude stammen von Frank Gehry, Ludwig Mies van der Rohe, Norman Foster und Daniel Libeskind. Die Skyline mit den Wolkenkratzern und dem CN Tower über dem Lake Ontario bietet sich an, um die ersten Urlaubsfotos zu knipsen.
Bei einem Spaziergang nach Downtown, durch das bunte und multikulturelle Viertel Kensington Market und entlang der Harbourfront zeigt die Stadt ein abwechslungsreiches Gesicht. Immer wieder stoßt ihr unterwegs auf kleinere und größere Parks und Stadtgärten. Wenn ihr im Hochsommer hier seid, nehmt Badesachen mit. Denn entlang der Harbourfront gibt es immer wieder Sandstrände. Im Fashion District, in Old Toronto und den umliegenden Vierteln findet ihr viele Optionen für einen unterhaltsamen Shopping Trip. Ihr seid mit Kindern unterwegs? Auch dafür ist Toronto prima, denn neben den Stränden, wo gebuddelt werden kann, gibt es in der Stadt schöne Spielplätze. Auch im Toronto Railway Museum, Museum der Illusionen und Royal Ontario Museum kommen Kinder in Sachen Beschäftigung voll auf ihre Kosten.
Niagara Falls
Seit mehr als 200 Jahren strömen Besucher in die Gegend, um die Niagarafälle zu sehen. Infolgedessen wurde etwa zur selben Zeit die Stadt Niagara Falls gegründet. Nahezu alle Sehenswürdigkeiten hängen mit den Wasserfällen zusammen und wenn ihr einen ganzen Tag oder sogar mehr hier verbringen möchtet, könnt ihr ein paar der zahllosen Besucherattraktionen kennenlernen wie etwa das Riesenrad, den Botanischen Garten oder einen der Wanderwege rund um die Fälle beschreiten.
Huntsville
Etwa 230 Kilometer nördlich von Toronto liegt Huntsville, ein optimaler Ausgangspunkt für Ausflüge zum Freilichtmuseum Muskoka Heritage Place am Stadtrand und in den fantastischen, nordöstlich der Stadt gelegenen Algonquin Park. Rund um Huntsville gibt es viele Seen mit Badestellen, herrliche Wanderwege führen entlang der Ufer und durch einzigartige Kiefernwälder.
Stratford
Eine Kleinstadt, etwa anderthalb Autostunden westlich von Toronto, die besonders für ihr Theaterfestival bekannt ist. Seit 1953 haben viele Regisseure und Schauspieler ihre Karriere dem Stratford Festival zu verdanken, an dem unter anderem Maggie Smith und William Shatner mitgewirkt haben. Von Toronto aus ist der Ort auch ohne Auto gut zu erreichen: Der Zug benötigt etwa zwei bis drei Stunden. Sehenswert sind neben den Aufführungen die Ontario Street, die Shakespeare Gardens, die Kunstgalerie und natürlich der wunderschöne Upper Queens Park.
Sehenswürdigkeiten
Die Niagarafälle sind sicher eins der spektakulärsten Naturwunder – nicht nur auf Kanada bezogen, sondern weltweit. An ihnen führt eigentlich kein Weg vorbei. Doch es gibt noch ein paar Attraktionen in Ontario, die ihr nicht versäumen solltet.
Niagarafälle
Von Toronto aus seid ihr per Mietwagen in etwas mehr als einer, mit dem Zug in etwa zwei bis drei Stunden hier. Die Wasserfälle sind ein absolutes Highlight eurer Reise, nehmt euch also am besten den ganzen Tag Zeit. So könnt ihr zu den verschiedenen Aussichtspunkten wandern, die unterschiedliche Blickwinkel ermöglichen. Atemberaubend sind auch die Horseshoe Falls auf kanadischer Seite, die andere liegt auf US-amerikanischem Gebiet.
Es kommen bis zu 18 Millionen Besucher pro Jahr zu den Wasserfällen. Daher ist es ratsam, wenn ihr besondere Aktivitäten im Vorfeld bucht, wie etwa eine Bootsfahrt über oder unter den Fällen oder eine Fahrt auf den Skylon Tower. Die unfassbare Kraft des herabstürzenden Wassers erlebt ihr aber am besten bei der „Journey Behind the Falls“ unterhalb des Table Rock Welcome Centres: Mehr als 150.000 Kubikmeter Wasser stürzen hier jeden Tag in die Tiefe. Wasserfeste Kleidung solltet ihr bei dieser Tour unbedingt dabeihaben.
CN Tower
Eins vorweg: Höhenangst ist keine gute Voraussetzung, um das atemberaubende Panorama zu bestaunen. Es gibt nur zwei Fernsehtürme auf der Welt, die höher sind und zwar in Guangzhou und in Tokio. Bis 2009 war der CN Tower sogar noch der höchste seiner Art weltweit. Die Antenne endet 55,33 Meter über dem Boden. Die Aussichtsplattform auf etwa 342 Metern liegt hoch genug, damit es dem einen oder anderen etwas flau im Magen wird. Wer die Höhe hingegen verträgt, kann in dem vier Meter tiefer gelegenen Restaurant Snacks und Speisen zu sich nehmen. Und wenn euch diese Höhen noch nicht genügen, fahrt ihr noch einmal mehr als 100 Höhenmeter hinauf. Von der Aussichtsplattform Sky Pod auf 447 Metern weitet sich der Blick über den Lake Ontario und das Umland noch einmal enorm. Im Südosten erblickt ihr Buffalo im US-Bundesstaat New York, im Süden glitzert der Eriesee in der Sonne und in nordwestlicher Richtung sind die Gewässer des Lake Huron zu erkennen.
Mit Ripley’s Aquarium of Canada und dem Roundhouse Park mit dem Toronto Railway Museum, beides zu Füßen des CN Tower gelegen, könnt ihr hier noch ein paar Attraktionen bestaunen, wenn ihr aus den luftigen Höhen über Toronto zurück auf dem Boden seid. Eine Vorabreservierung für den Turm ist zu empfehlen, wollen doch jährlich etwa zwei Millionen Menschen hinauf auf dieses wortwörtliche Highlight.
Fort George National Historic Site
Diese Befestigungsanlage wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut. Besonders im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 bis 1815 spielte sie eine wichtige Rolle. Später war das Fort Stützpunkt der kanadischen Streitkräfte. Heute ist es ein Museum, in dem ihr Ausstellungen besuchen oder die Inszenierung historischer Ereignisse bestaunen könnt – ein tolles Erlebnis.
Muskoka Heritage Place
Mit Muskoka wird ein großes Gebiet 230 Kilometer nördlich von Toronto bezeichnet. Mitte des 19. Jahrhunderts drangen Siedler bis hierhin vor und nutzten die Gutgläubigkeit der Ureinwohner aus, um sich per Vertrag die Nutzungsrechte an den natürlichen Ressourcen der Region zu sichern – vor allem ging es um Holz. Im Muskoka Heritage Place in Huntsville könnt ihr euch in Ausstellungen über die Einwohner und ihre Geschichte informieren, zudem wurde in diesem Freilichtmuseum ein Pionierdorf von damals nachgebaut. Beachtete die variierenden Öffnungszeiten, je nach Saison.
Aktivitäten
Im Hotel rumsitzen gilt nicht – draußen spielt sich das Leben ab. Besucht die Nationalparks, schaut auf den Toronto Islands vorbei oder kauft Souvenirs auf den wundervollen Märkten dieser phänomenalen Provinz.
Ontarios schönste Märkte besuchen
Der Kensington Market und der St. Lawrence Market sind die wichtigsten Märkte in Toronto. Ihr solltet möglichst hungrig sein bei eurem Besuch, denn die Markthallen sind nicht nur architektonisch interessant, sondern vor allem in kulinarischer Hinsicht. Spezialitäten aller Art, bevorzugt aus der Region, dazu Essensstände und Restaurants in den Hallen – ihr könnt euch den Bauch mit allerlei Leckereien vollschlagen.
Das gilt auch für den kleinen Public Market in Kingston, einem Bauernmarkt mit viel lokal angebautem Obst und Gemüse. Hier gibt es außerdem Blumen, regionales Kunsthandwerk sowie Stände mit einer riesigen Auswahl an Ahornsirup.
Rideau Heritage Route
Eine 281 Kilometer lange Fahrstrecke von Kingston über Elgin, einem Abstecher zum Provinzialpark Frontenac und von dort zurück über Westport und Perth bis nach Smith Falls. Die Besonderheiten sind – neben den Städten – die kleinen, für Ontario typischen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke, etwa die Kingston Mills am Abfluss des Great Cataraqui aus dem Colonel By Lake. Sehenswert sind auch die Jones Falls südlich von Elgin, Davis Lock und Chaffeys Lock, eine Schleuse nordwestlich von Davis Lock mit ein paar Häusern und einem netten kleinen Shop. Die Lyndhurst Bridge und die faszinierenden Lower und Upper Brewers Mills solltet ihr ebenfalls nicht verpassen.
Toronto Islands und Lake Ontario
Der Lake Ontario ist zwar der kleinste der fünf Great Lakes, mit knapp 19.000 Quadratkilometern aber immer noch riesig – und mehr als 35-mal so groß wie der Bodensee. Rundherum findet ihr schöne Buchten, Strände, Lodges, Wanderwege und Einkehrmöglichkeiten. Vor Kingston liegt Wolfe Island und vor Toronto befinden sich einige der kleinsten Eilande im See, die Toronto Islands. Auf dem Centre Island hat jedoch immerhin der Flughafen Platz.
Direkt im Süden des Airports badet und sonnt ihr euch am Hanlan’s Point Beach. Im Süden dieser Insel gibt es mit dem Centre Island Beach und dem Gibraltar Point Beach sowie dem Ward’s Island Beach weitere und vor allem ruhigere Strände. Die acht Inseln, die 1858 durch ein Unwetter vom Festland abgetrennt wurden und zuvor eine gemeinsame Halbinsel bildeten, bieten eine Vielzahl von Attraktionen. Hier können Besucher einen Vergnügungspark, Leuchttürme, Parklandschaften, Gärten und vieles mehr entdecken. Dazu kommt eine ganze Reihe von Aussichtspunkten auf der Nordseite der Inseln. Der Blick auf die Skyline von Toronto ist überwältigend, vor allem am Abend und in der Nacht.
Haunted Walk Ghost Tour
Gleich an drei Orten in Ontario werden geführte Geistertouren angeboten: In Toronto, in Kingston und in Ottawa. Mit Guide geht es hinein in die Sphäre der Gespenster und Geister, zu Orten, an denen es spukt und zu Friedhöfen. Paranormale Aktivitäten werden erkundet und schauderhafte Gebäude erforscht, während ihr alles über ungelöste Rätsel sowie versteckte Mysterien der Städte erfahrt. Es gibt viele verschiedene Touren, auf denen ihr eine geheimnisvolle Seite dieser Orte kennenlernt.
Die Naturparks von Ontario
Eine großartige Naturlandschaft erwartet euch im Algonquin Park nahe Huntsville. Unzählige Seen und Flüsse sowie tiefe Wälder und Moore prägen diese fantastische Landschaft, auf unzähligen Wanderwegen. Erkundet die Schönheit dieser Gegend sowie die beeindruckende Flora und Fauna. Auch der Arrowhead Provincial Park ist ein phänomenales Wandergebiet mit Seen, wenn auch etwas kleiner. Am Arrowhead Lake findet ihr zudem drei Sandstrände, die zum Entspannen einladen.
Reise-Infos
Klingt eine Reise nach Ontario nicht einfach nur verlockend? Da geht es nicht nur euch so. Doch bevor ihr ins Flugzeug nach Kanada steigt, lest euch noch unsere hilfreichen Tipps durch, um bestens vorbereitet zu sein.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Die schönste Zeit in Ontario ist definitiv der Sommer. Von Juni bis September ist es warm, es herrscht allerdings ein eher feuchtes Klima. Der Spätherbst ist zwar etwas kühler, doch oft mild genug, um den dann vorherrschenden Indian Summer in all seiner Pracht zu genießen. So oder so solltet ihr mindestens 14 Tage für Ontario einplanen.
Reisevorbereitung
Für euren Kanadaurlaub ist ein Reisepass und die eTA nötig, eine elektronische Reisegenehmigung, die ihr auf der Regierungswebsite des Landes beantragt. Tauscht gerne zu Hause noch ein paar Euro in Kanadische Dollar um, das schadet nicht. Dennoch könnt ihr so gut wie überall mit Kreditkarte bezahlen.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Von einigen deutschen Flughäfen wie Frankfurt oder München geht es direkt nach Toronto, von anderen Städten mit einem Zwischenstopp. Von Frankfurt oder München aus landet ihr binnen neun Stunden in der Metropole.
In Ontario ist ein Mietwagen ideal, wenn ihr flexibel sein und auch die Naturparks besuchen möchtet. Wollt ihr euch mehr auf die Städte konzentrieren, so kommt ihr mit Toronto als Knotenpunkt auch mit Bus und Bahn aus.
Essen und Spezialitäten
In Ontario ist die Küche extrem vielseitig. Fisch spielt eine große Rolle, bedingt durch die Hudson Bay im Norden und die Great Lakes im Süden. Sehr typisch ist auch der berühmte Ahornsirup, der gerne zu Pfannkuchen gegessen wird. Kanadischer Speck ist magerer als sein US-Pendant und Käse ist in der gesamten Provinz sehr beliebt.
Gerne einfach als Snack wird Summer Sausage gereicht, ein Fleisch, das ein wenig an Salami erinnert. Butter Tart und Schokolade lassen die Herzen von Schleckermäulchen höherschlagen und der frittierte Teig namens Beaver Tail wird mal süß und mal deftig gegessen. Als Obst sind Äpfel sehr beliebt, unzählige Sorten werden hier angebaut. Zum Dessert wird oft Eiswein gereicht.
Hotels und Unterkünfte
In und um das idyllisch gelegene Huntsville gibt es nicht sehr viele Übernachtungsmöglichkeiten. Das sieht in Toronto, Kingston, Stratford und erst recht in Niagara Falls doch etwas anders aus. Hier findet ihr Hotels in jeder Kategorie. Früh buchen ist dennoch ratsam – besonders in Toronto und rund um die Niagarafälle.