Barth an der Ostsee besuchen

Gemütlichkeit und Action am Meer erwartet euch im sonnigen Barth in Mecklenburg-Vorpommern. Doch dabei muss es nicht bleiben, denn auch die sehenswerten Bauwerke und spannenden Museen machen das Städtchen zu einem potenziellen Lieblingsziel im nächsten Urlaub.

Barth befindet sich in Mecklenburg-Vorpommern und ist ein maritimes Ziel für Natur-, Strand- und Hafenliebhaber. Wer nicht gerade ganz im Süden von Deutschland wohnt, ist verhältnismäßig schnell da. Nach einer kurzen Anfahrt mit dem Auto oder der Bahn seid ihr vor Ort und könnt die kleine Stadt nahe der Ostsee hautnah erleben. Egal, ob ihr eher dem gemütlichen Strandtag mit Sonnenbad und Podcast zuneigt seid oder lieber Segeln und Surfen wollt: Rund ums Wasser seid ihr in Barth, das nur durch eine Halbinsel von der offenen See getrennt ist, bestens versorgt. Wenn einmal der Fokus auf Kunst und Kultur verlagert werden soll, ist es nur einen Katzensprung bis ins Stadtzentrum mit seinen alten Kirchen und Museen. Freut euch auf ein vielseitiges Ziel, das bestimmt gleich nach der Ankunft gute Laune macht!

Besichtigungen sind ehrlicherweise nicht der übliche Grund für einen Urlaub in Barth, trotzdem müssen sie nicht ganz ausgelassen werden. Ein paar der folgenden Orte solltet ihr aufsuchen, wenn ihr euch für Kultur und Geschichte begeistert.

Die St. Marien-Kirche, hauptsächlich aus dem 13. Jahrhundert, ist ein eindrucksvolles Backsteingebäude. Ihre Bauzeit erstreckte sich über mehrere Jahrhunderte, so dass verschiedene Stile erkennbar sind. In drei Phasen erbaute man den Chor im Osten, den Westturm sowie das Hallenlanghaus. Abgerundet wird der Besuch durch den Aufstieg zu der 55 Meter hohen Plattform. Auf dem Weg nach oben bietet sich euch ein einzigartiger Blick auf den Dachstuhl sowie die Glocken. Dort angekommen, könnt ihr einen unvergesslichen Ausblick auf Barth genießen.

Die Bestandteile der ehemaligen Wehranlage und Stadtbefestigung von Barth können sich bei der Besichtigungstour gleich anschließen. Sie sind Überbleibsel aus dem Mittelalter und weisen daher eine beeindruckende Geschichte auf. Das Dammtor, das letzte von ursprünglich vier Toren, markierte den Stadtzugang im Mittelalter. Es ist über 35 Metern hoch. Zu finden ist der Turm auf dem ehemaligen Schutzdamm.

Ebenfalls fasziniert der zwölf Meter hohe Fangelturm aus dem 16. Jahrhundert. Erbaut auf der alten Stadtbefestigungsanlage wird das Gebäude heute als „Neuer Turm“ bezeichnet. Ursprünglich nutzte man ihn als Beobachtungs- und Verteidigungsanlage.

Wer glaubt, dass im Bibelzentrum St. Jürgen lediglich Bibeln ausgestellt werden, irrt sich! Es geht um viel mehr: die Stadtgeschichte von Barth, die Verfassung von Schriften per Hand im Mittelalter und natürlich die „Barther Bibel“, die im 16. Jahrhundert gedruckt wurde. In der parkähnlichen Anlage rund um das Bibelzentrum könnt ihr spazieren gehen und Pflanzen bestaunen, die einen Bezug zu biblischen Geschichten haben. Seht euch auch das Gebäude selbst an, das seit dem 14. Jahrhundert untrennbar mit Barth verbunden ist. Erst war es eine Kirche, dann ein Krankenhaus und später ein Wohngebäude.

Auch das Gebäude des Adligen Frauenstifts könnte sicherlich viel erzählen. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert und diente zunächst der Unterbringung unverheirateter Damen, die aus finanziellen Gründen nicht mehr mit ihrer Familie leben konnten. Erst in den 1940er Jahren wurde diese Funktion abgeschafft und die letzte Stiftsdame verließ den Komplex im Jahr 1978. Mittlerweile ist der Bau zu einem beliebten Ort für Kulturveranstaltungen geworden, außerdem sind dort Wohnungen entstanden.

Langeweile im Urlaub muss definitiv nicht sein, auch dann nicht, wenn ihr die Sehenswürdigkeiten abgehakt und Urlaubstage übrighabt. Denn wir haben einige Tipps für eure Abwechslung.

Sollte der Wind zu sehr pfeifen und es zu kalt für einen Strandtag oder Besichtigungen sein, besucht eines der Museen von Barth. Das Vineta-Museum befindet sich in einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert und ist der Legende des gleichnamigen Ortes gewidmet, einer versunkenen Stadt in der Ostsee bei Barth. Das Museum präsentiert unter anderem Informationen und Geschichten rund um Vineta sowie die regionale Historie und Kultur eures Urlaubsziels und der Umgebung.

Im Windjammer-Museum besichtigt ihr hingegen Fotografien von Segelschiffen und Kapitänen aus der Vergangenheit, während das Martha Müller-Grählert-Museum in der Alten Druckerei das Leben und Werk der gleichnamigen Autorin beleuchtet. Welches Museum spricht euch am meisten an?

Steht euch der Sinn eher nach Theater, ist die Barther Boddenbühne die richtige Anlaufstelle für euch. Im Sommer wird auf einer Gartenbühne Humorvolles, Dramatisches und Spannendes zum Besten gegeben. Im Winter ist das Angebot ähnlich breit gefächert, doch dann finden die Veranstaltungen bequem im Inneren des 1999 gegründeten Theaters statt. Es befindet sich in einem ehemaligen Kulturhaus von Barth. Informiert euch vorher über die Spielzeiten und sucht euch schonmal ein Stück aus, welches ihr anschauen möchtet.

Von Barth aus könnt ihr herrliche Rund- und Ausfahrten mit einem Boot genießen. Eine einfache Tour von Barth nach Zingst dauert etwa 45 Minuten, wo ihr Strände erkunden und neue Attraktionen entdecken könnt. Für eine umfassendere Erfahrung sind Erlebnisrundfahrten zur Insel Hiddensee empfehlenswert. Die Überfahrt dauert zwischen drei bis vier Stunden und die Karten könnt ihr ganz einfach an Bord erwerben.

Darf es mehr Action sein, werdet doch selbst auf dem Wasser aktiv. Das gelingt zum Beispiel beim Segeln oder Stand-up-Paddling rund um den Stadthafen von Barth. Hinzu kommen Schwimmstege vor Ort, um sich abseits der Strände abkühlen zu können. Die Blaue Flagge weht und der Mix aus Boddenwasser und Ostsee sorgt für einen besonderen Charakter. Tipp: Rund um die Barther Hafentage im Juli oder August geht es am Stadthafen noch lebendiger zu.

Wer im Urlaub gerne Andenken oder neue Kleidung einkauft, kann in Barth mehrere Orte aufsuchen. Die klassische Shoppingmeile ist sicher die Lange Straße, in der sowohl international bekannte als auch lokale Geschäfte ansässig sind. Beliebt ist der Verkauf von handgefertigten Einzelstücken, die sich perfekt als Souvenir für zu Hause machen.

Wer im Urlaub entspannen will, integriert vermutlich auch einen Strandtag. Das könnt ihr in der Nähe von Barth in die Tat umsetzen und vor Ort durch den weichen Sand schlendern. Nach einer 30-minütigen Autofahrt erreicht ihr den Prerower Strand auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Euch erwartet eine Kulisse aus hellem und weichem Sand, flach abfallendem Meer und ursprünglicher Natur, die fast karibische Gefühle aufkommen lässt. Die einzelnen Abschnitte des Strandes, der sogar mit dem Umweltzeichen „Blaue Flagge“ ausgezeichnet wurde, untergliedern sich in klassische Badestellen und FKK-Bereiche.

Eine weitere traumhafte Küste erwartet euch nach einer 50-minütigen Autofahrt von Barth aus. Angekommen in Wustrow beeindruckt die Badestelle mit einem Mix aus rauschenden Wogen und flachen Uferbereichen, die von Wellenbrechern geschützt werden. Vor Ort könnt ihr einen Strandkorb leihen oder im Urlaub mit Hund an den vorgesehenen Abschnitten mit eurem Vierbeiner spielen.

Eine Wanderung durch Barth und an der Küste entlang klingt nach einer sinnvollen Beschäftigung, wenn die eindrucksvollen Landschaftspanoramen in der Region betrachtet werden sollen. Schöne Routen für Anfänger und Erholungssuchende gibt es in Form der Rundwanderwege entlang des Marktplatzes und der St. Marien-Kirche, während Fortgeschrittene bestimmt bevorzugt die Herausforderungen des Ostseeküsten-Wanderwegs suchen werden. Schon die knapp 20 Kilometer lange Etappe von Barth nach Prerow wird als anspruchsvoll eingestuft.

Ruhiger ist es auf dem Pilgerweg von der St. Marien-Kirche aus, der an der St. Jürgen Kirche in Starkow endet. Natürlich existieren auch geführte Touren, die euch nicht nur sportlich fordern, sondern auch über die Flora und Fauna von Mecklenburg-Vorpommern informieren. Nehmt euch in einem längeren Urlaub mindestens einen Tag Zeit und packt euch ein Lunchpaket, um tief in die Natur einzutauchen und den stressigen Alltag hinter euch zu lassen.

Auch eine Radtour kann in Barth den Wunsch nach Fitness an Land stillen. Wenn das Wetter passt und der Drahtesel geliehen wurde, geht es los. Eine Möglichkeit ist der Ostseeküstenradweg, der euch, wie der Name suggeriert, größtenteils am Wasser entlang führt und mit dem Rauschen des Meeres begleitet. Wem das zu lang ist, der kann sich damit begnügen, von Barth bis zu den nächsten Stränden zu fahren. Ein kleiner Ausflug mit der Familie ist auf den gut ausgebauten Strecken in und um Barth, wie in Form der Radtour durch den Stadtforst, drin.

Hat euch der Urlaub in Barth gefallen und es sind immer noch ein paar Tage übrig, bietet sich ein Ausflug in die umliegenden Orte an. Die 30 Autominuten von Barth entfernte Stadt Stralsund ist aufgrund der kurzen Anfahrt sogar für einen Halbtagestrip geeignet. Schaut euch die berühmte Gorch Fock I im Hafen an, schlendert durch das Ozeanium oder erfahrt im Deutschen Meeresmuseum mehr über die Flora und Fauna der Ostsee. Die Altstadt fasziniert Kultururlauber auf den ersten Blick.

Mit genügend Zeit könnt ihr einen Ausflug nach Kühlungsborn planen. Die Kulisse ist sehr ähnlich wie in Barth. Die herrliche Küste wartet und ihr könnt euch erneut den Ostseewind um die Nase wehen lassen. Sehenswertes wie der ehemalige DDR-Grenzturm und Gotteshäuser wie die St.-Johannis-Kirche lassen erneut den Strand- mit dem Kulturtrip gekonnt verschmelzen. Nach anderthalb Autostunden Fahrt habt ihr von Barth aus das Tagesausflugsziel erreicht.

Wismar und Barth sind ebenfalls anderthalb Autostunden voneinander getrennt. Entscheidet ihr euch für Wismar als Ausflugsort, könnt ihr die kulturelle Komponente des Urlaubs vertiefen. Denn die Stadt bezaubert mit bis zu über 100 Jahre alten Baudenkmälern, darunter das Rathaus und die Wassertürme. Highlight und Wahrzeichen des Ortes ist die Wismarer Wasserkunst, ein früherer Laufbrunnen zur Trinkwasserversorgung der Bürger.

Unser Bericht wäre ohne die wichtigen Tipps am Ende nicht komplett. Hiermit könnt ihr euren Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern konkret planen.

Wer sich beim Schwimmen in die maximal 23 Grad warme Ostsee wagen will, sollte dies im Zeitraum von Juli bis August tun. Im achten Monat des Jahres punkten zusätzlich Veranstaltungen wie die Barther Hafentage. Dann ist Hochsaison und es wird etwas voller. Die ruhige Seite von Barth und Umgebung erlebt ihr bei Wanderungen, Radtouren oder Stadtbesichtigungen zwischen Herbst und Frühling.

Die ideale Reisedauer für Barth existiert nicht, denn sie hängt von euren Plänen ab. Generell gilt: Mehr ist mehr in der Region! Es gibt viel zu entdecken, so dass ihr eine ganze Woche füllen könnt. Wer nur wenig Zeit hat, kann aber dank der relativ kurzen Anreise auch einen Wochenendtrip realisieren.

Aus fast allen Richtungen in Deutschland ist Barth über den Ort Velgast an das Fernverkehrsnetz der Bahn angeschlossen. So könnt ihr etwa von Hannover oder Berlin aus dorthin fahren und schließlich nach Barth umsteigen. Es gibt einen Bahnhof, sodass andere Verkehrsmittel für die Anreise nicht nötig sind. Alternativ bringen euch Fernbusse oder das eigene Auto in die schöne Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Für euren ökologischen Fußabdruck bleibt das Auto vor Ort dann einfach stehen und ihr wählt ein Fahrrad für die weitere Erkundung.

Ohne Fisch geht nichts an einem Urlaubsziel wie Barth: zumindest für alle Nicht-Vegetarier. In den lokalen Restaurants werden Heringe, Lachse oder Zander zu leckeren Gerichten verarbeitet. Fangfrisch schmecken sie am besten! Zudem wird der Fisch an Imbissen gerne im Brötchen serviert.

Wer sehnt sich nach all’ den Bildern vom Wasser nach einem Hotel mit ebendieser Aussicht? In Barth ist das kein Problem, denn die Auswahl rund um den Hafen ist enorm. Manche Unterkünfte legen den Fokus auf Erholung, andere punkten mit Unterhaltungsangeboten. Allerdings muss der Premium-Standort auch bezahlt werden. Des Weiteren locken inhabergeführte Pensionen mit ihrem Charme. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, der weicht auf Alternativen in der Stadt oder im Umland aus. Keine Sorge: Auf die nicht weit entfernte Erfrischung am Hafen muss dank der öffentlichen Verkehrsmittel oder kurzen Strecken zu Fuß und per Fahrrad dennoch niemand verzichten.