Besançon ist ein Ort voller Historie und malerischer Schönheit. Von den verwinkelten Gassen der Altstadt bis hin zur majestätischen Zitadelle und der reichen kulturellen Vielfalt: Dieser charmante Ort wird euch mit Sicherheit begeistern.
Überblick
Die Hauptstadt der Region Bourgogne-Franche-Comté ist eine perfekte Mischung aus Natur, Kulturerbe und Aktivitäten. Mit den zahlreichen historischen Gebäuden, darunter UNESCO-Weltkulturerbestätten, sowie mehreren Museen ist Besançon ein wahres Juwel. Die grüne Umgebung und die Vielzahl von Veranstaltungen und Festivals machen die Stadt das ganze Jahr über lebendig und attraktiv. Die Geschichte reicht bis in die Antike zurück. Heute ist Besançon ein moderner Zusammentreff für Forschung und Innovation. Vor Ort sind führende Einrichtungen im Bereich der Mikro- und Nanotechnologie ansässig.
Sehenswürdigkeiten
Mit seiner reichen Geschichte und faszinierenden Kultur erblickt ihr in Besançon etliche Gebäude und Sehenswürdigkeiten aus vergangenen Zeiten. Einige haben wir nachfolgend für euch zusammengestellt.
Die Zitadelle von Besançon
Bereits im 17. Jahrhundert wurde die Zitadelle auf Anweisung von König Ludwig XIV. von Frankreich errichtet und ist ein herausragendes Beispiel für die militärische Architektur des berühmten Baumeisters Vauban. Die Festung überragt die Stadt in mehr als 100 Metern Höhe und bietet atemberaubende Ausblicke auf ihre Umgebung. Nicht umsonst gilt sie als eine der schönsten Zitadellen Frankreichs und ist eines der Wahrzeichen Besançons. Die vielen Wege und Gebäude erstrecken sich auf etwa elf Hektar und lassen grob erahnen, welche Bedeutung das Bauwerk einst hatte. In ihrer Geschichte war die Zitadelle auch Kasernengelände sowie Ausbildungsstätte für Offiziere, diente allerdings auch als Gefängnis.
Pont Battant
Diese Brücke ist eine von acht in Besançon. Sie überspannt den Fluss Doubs und verbindet die Viertel La Boucle (Altstadt) und Battant zwischen dem Quai Vauban und der Place Jouffroy d’Abbans. Von den Römern um 160 nach Christus erschaffen, war sie in ihrer Vergangenheit ein Teil eines wichtigen Handelswegs. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Brücke Pont Battant mehrmals renoviert und erweitert, bis man sie schließlich 1953 durch eine moderne Betonbrücke ersetzte. Heute symbolisiert die Brücke die Verbindung von Geschichte und Moderne in Besançon und ist ein wichtiges Element des städtischen Lebens. In den Abendstunden erkennt ihr sie durch die gelblichen Lichter aus der Ferne.
Kathedrale Saint-Jean
Nicht weit von der Zitadelle entfernt befindet sich die Kathedrale Saint-Jean. Ursprünglich im vierten Jahrhundert errichtet, baute man die Kirche im Laufe der Zeit mehrmals um, wobei man verschiedene Stile integrierte. Im Mittelalter, genauer gesagt im zwölften Jahrhundert, wurde sie unter der Leitung des Erzbischofs Hugues de Salins neu geweiht und erhielt ihre heutige Form. Die Mischung aus romanischen, gotischen und barocken Elementen, die in ihrer Architektur zu finden sind, spiegeln die Entwicklung der religiösen und künstlerischen Strömungen der damaligen Zeit wider. Über die Jahrhunderte wurde der Bau mehrmals restauriert und renoviert, um ihre Schönheit zu bewahren.
Fontaine des Dames
Dieser Brunnen ist ein charmantes Beispiel für die Kunst des 18. Jahrhunderts. Er wurde 1785 nach den Plänen des Architekten Claude Joseph Bertrand errichtet und erinnert an das Kloster der Damen der Unbefleckten Empfängnis, das früher an diesem Ort zu finden war. Die Gestaltung des Brunnens wurde vom Bildhauer Luc François Breton übernommen, der für seine beeindruckenden Werke bekannt ist. Eine besondere Note erhält die Fontaine des Dames durch eine kleine Nachbildung einer Bronzemeerjungfrau, die ursprünglich im 16. Jahrhundert von Claude Lullier geschaffen und im Innenhof des Granvelle-Palastes platziert wurde. Heute findet ihr das Original der Meerjungfrau im Musée du Temps de Besançon.
Denkmäler von Jouffroy d'Abbans
Mitten im Zentrum gibt es gleich zwei Monumente, die dem Markgrafen Jouffroy d’Abbans gewidmet sind. Er war ein bekannter französischer Ingenieur und Offizier, für den Frankreich beansprucht, dass er die ersten Dampfschiffe konstruierte. Bei dem einen Denkmal handelt es sich um eine steinerne Statue des Adligen, die im Jardin des Sens (dem “Garten der Sinne”) in der Avenue d’Helvétie steht. Diese Statue, die 1946 errichtet wurde, zeigt d’Abbans mit einem aufgerollten Plan sowie Schaufelrad und thront auf einem Sockel.
Die zweite Bronzeplastik wurde 1998 von Pascal Coupot geschaffen und befindet sich auf der bereits vorstellten Brücke Pont Battant. Zu sehen ist der Ingenieur, wie er auf die Wasseroberfläche des Flusses blickt. Das Denkmal ist eines der am häufigsten fotografierten in Besançon.
Kirche Sainte-Madeleine
Die Kirche Sainte-Madeleine liegt direkt am Doubs und ist ein herausragendes Beispiel klassischer Architektur des 18. Jahrhunderts. Erbaut zwischen 1746 und 1766 von Nicolas Nicole, ist sie ein bedeutendes religiöses und kulturelles Wahrzeichen. Neben seiner prächtigen Architektur beherbergt das Gotteshaus auch wertvolle künstlerische Schätze, darunter feine Strohstickereien sowie eine Orgel, die unter Denkmalschutz steht. Lasst euch im Inneren von den aufwendig verzierten Säulen begeistern. Und wer genau hinhört, wird ihn hören: den Jacquemart. Die Männerfigur schlägt mit einem Hammer eine Glocke im Turm, ist von außen sichtbar und gerade in Frankreich ein beliebtes Detail von Kirchen.
Aktivitäten
Neben den Gebäuden und Monumenten bietet Besançon eine Vielzahl spannender Aktivitäten. Hier haben wir einige Ideen für euch zusammengestellt.
Spaziergang durch die Altstadt unternehmen
Die Altstadt, auch unter dem Namen „La Boucle“ bekannt, birgt einen reichen Schatz an Geschichte, der sich über zweitausend Jahre erstreckt. Immer wieder werdet ihr die blau-beigen Steinkonstruktionen erblicken, die den Baustil und damit das Stadtbild dominieren. Sie wurden einst im nahegelegenen Wald von Chailluz abgebaut. Unter den historischen Gebäuden finden sich bedeutende Bauwerke wie das Palais Granvelle aus der Renaissancezeit sowie das Rathaus. Die Altstadt bietet ein lebendiges Zentrum samt historischem Flair und ist zugleich ein Ort des Genusses sowie der Kunst. Spaziert einfach durch die Gassen und begebt euch auf eine faszinierende Reise durch die Jahrhunderte. Ein französisches Souvenir findet ihr sicherlich in den Boutiquen und Handwerksläden.
Das Musée du Temps besuchen
Im Palais Granvelle untergebracht, präsentiert dieses Museum eine mitreißende Reise durch die Geschichte der Zeitmessung. Vom Renaissancestil des Palastes bis zu den umfangreichen Sammlungen aus dem 16. Jahrhundert, die Besançons Ruf als Zentrum der Uhrmacherkunst unterstreichen, gewinnt ihr einen tiefen Einblick während eines Aufenthalts. Gäste haben die Möglichkeit, die Verbindung zwischen Geschichte, Wissenschaft und Kunst zu erkunden und das Universum der Zeit in all’ seinen Facetten zu entdecken.
Geburtshaus von Victor Hugo erkunden
Das Geburtshaus des weltberühmten Schriftstellers solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Dort erfahrt ihr mehr über sein Engagement. Denn viele von Hugos Texten sind politisch motiviert. Die Ausstellung umfasst seine Verbindungen zu Besançon und thematisiert sein Schaffen als Dichter, Dramatiker, Romancier und Politiker. Falls ihr vorbeischauen möchtet, informiert euch vorher über die Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Das Geburtshaus befindet sich in der Grande Rue 140.
Musée des Beaux-Arts et d'Archéologie
Im ältesten öffentlichen Museum Frankreichs könnt ihr in die spannende Welt der Archäologie eintauchen. Hier werden ägyptische Mumien, römische Mosaiken und mittelalterliche Relikte ausgestellt. Seit der Gründung 1694 begeistert die Ausstellung mit einer reichen Sammlung von Kunstwerken, archäologischen Schätzen sowie einer Mischung aus historischer Baukunst und modernem Design. Interessierte finden das Museum seit dem 19. Jahrhundert in einem ehemaligen Getreidespeicher. Von Zeichnungen berühmter Künstler wie Albrecht Dürer bis hin zu Gemälden europäischer Meister wie Giovanni Bellini bekommt ihr eine Vielfalt an Arbeiten geboten.
Bootstour entlang des Doubs planen
Wenn ihr schon hier seid, bietet eine Bootstour die perfekte Gelegenheit, die Stadt aus einer anderen Perspektive zu erleben und die Brücken sowie die umliegende Landschaft zu erkunden. Während der Fahrt passiert ihr je nach Route verschiedene Schleusen sowie den 375 Meter langen unterirdischen Kanal, der teils unter der Zitadelle verläuft. Schaut euch die Touren an und wählt diejenige aus, die euch am meisten anspricht. Informiert euch vorher über die Abfahrtsorte.
An den Les Lacs d'Osselle entspannen
Im Sommer könnt ihr euch am Strand dieses Sees entspannen und baden. Er befindet sich etwa 25 Kilometer von Besançon entfernt und bietet eine gute Abwechslung zu Besichtigungstouren und dem Trubel in der Altstadt. Im Freizeitzentrum erwartet euch ein großzügiger Außenbereich mit einem Foodtruck, einer Terrasse, einem Kinderspielplatz und ein Bouleplatz.
Gegen eine Gebühr könnt ihr den überwachten Strand am Seeufer mit zwei Badebereichen nutzen. Dort stehen euch ein schwimmender Steg oder Beachvolleyballfelder zur Verfügung. Wassersportmöglichkeiten wie Stand-up-Paddling und Kanufahren sind verfügbar. Informiert euch vor der Reise über die saisonalen Öffnungszeiten.
Wandern rund um Besançon
Die Stadt und ihre Umgebung bieten eine Vielzahl von Wanderrouten für alle Niveaus, die es euch ermöglichen, die malerische Landschaft der Region auch einmal per Fuß zu erkunden. Im Forêt de Chailluz, gelegen am Stadtrand, findet ihr mehr als 1.780 Hektar unberührte Natur. Hier gibt es Wanderwege und Tiersparks, in denen ihr Wildschweine, Damwild, Rehe und diverse Hirscharten bewundern könnt. Egal, ob ihr Anfänger oder erfahrene Wanderer seid: In und um Besançon werdet ihr garantiert den perfekten Weg finden, um die Natur und Schönheit des Umlands zu genießen. Vergesst nicht, eure Wanderschuhe und eine Kamera mitzubringen, um die unvergesslichen Momente festzuhalten!
An Veranstaltungen teilnehmen
Die lebendige Kulturszene zeigt sich nicht nur in den historischen Gebäuden, sondern auch in den zahlreichen Veranstaltungen rund um die Altstadt. Ein herausragendes Beispiel ist das Festival GéNéRiQ, das Musik aus unterschiedlichen Genres bietet. Jazzliebhaber sollten sich das Festival de Jazz et de Musique Improvisée nicht entgehen lassen. Das Festival Lumières d’Afrique im November beeindruckt euch mit einem cineastischen Erlebnis von Werken des afrikanischen Films.
Reise-Infos
Hat euch Besançon überzeugt? Dann fehlen nur noch die letzten Hinweise für einen erfolgreichen Urlaub in Frankreich, die wir nachfolgend bereitgestellt haben.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Die beste Reisezeit für einen Besuch in Besançon ist zwischen Juni und September, wenn das Wetter angenehm warm ist und es wenig regnet. Die Temperaturen liegen dann meist zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Während der Hochsaison zwischen April und Oktober kann es mitunter sehr voll werden. Wer das nicht mag, sollte sich also lieber einen anderen Reisezeitraum aussuchen.
Die Reisedauer hängt von den persönlichen Vorlieben und dem geplanten Programm ab. Für einen umfassenden Besuch mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Wanderungen in der Natur und kulinarischen Entdeckungen empfehlen sich drei bis fünf Tage. So ist genug Zeit, um die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden und die Atmosphäre zu genießen, ohne gehetzt zu sein.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Besançon ist am einfachsten mit dem Zug zu erreichen, da die Stadt über einen gut angebundenen Bahnhof verfügt. Es gibt direkte TGV-Verbindungen von mehreren deutschen Großstädten, beispielsweise Frankfurt am Main oder Mannheim. Die Fahrt von Paris dauert etwas länger als zwei Stunden.
Für diejenigen, die mit dem Auto anreisen, gibt es in der Stadt mehrere Parkmöglichkeiten. Von dort könnt ihr bequem die Gegend erkunden oder weitere Ausflüge mit dem eigenen Fahrzeug unternehmen.
Die nächstgelegenen Flughäfen, die von Deutschland aus angesteuert werden, sind die Flughäfen Basel-Mulhouse-Freiburg oder Lyon. Falls ihr euch in Dijon aufhaltet, benötigt ihr nur anderthalb Stunden bis nach Besançon. Die beiden Städte lassen sich prima im Rahmen eines Städteurlaubs verbinden.
Im Inneren von Besançon bewegt ihr euch dann aber problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen und Straßenbahnen fort. Das gut ausgebaute Netz verbindet die verschiedenen Stadtteile miteinander. Zudem ist Besançon ein kompakter Ort, sodass viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichbar sind. Insbesondere das historische Zentrum lässt sich so gut erkunden, da es viele enge Gassen und Fußgängerzonen gibt.
Essen und Spezialitäten
Die Region Bourgogne-Franche-Comté lockt mit etlichen kulinarischen Traditionen und einer Vielzahl köstlicher Spezialitäten. Zu den bekanntesten gehören die berühmte Morteau-Wurst und der würzige Comté-Käse. Beliebte Hauptgerichte sind unter anderem die Tarte au Comté – ein herzhafter Kuchen mit dem berühmten gleichnamigen Käse sowie die Coq au vin jaune. Dabei handelt es sich um eine Hähnchenbrust, die in einem regionalen Wein gegart wird. Begleitet werden diese Leckereien von edlen Tropfen wie dem bereits erwähnten Vin Jaune und Macvin du Jura.
Hotels und Unterkünfte
In Besançon findet ihr eine Vielzahl von Hotels und Unterkünften für jeden Geschmack und jedes Budget. Von luxuriösen Gasthäusern im Herzen der Altstadt bis hin zu kleineren Pensionen am Stadtrand gibt es für jeden Reisenden die passende Übernachtungsmöglichkeit. Allerdings solltet ihr frühzeitig buchen, besonders in der Hauptreisezeit, um die besten Angebote zu erhalten.