Porto Santo: Insel bei Madeira

Porto Santo befindet sich circa 42 Kilometer nordwestlich von Madeira und wird auch als „Goldene Insel“ bezeichnet. Sie ist besonders für ihren neun Kilometer langen Sandstrand im Süden berühmt. Er lädt zum Sonnenbaden und Schwimmen ein. Nach einem Tag in der Natur könnt ihr in Vila Baleira ins Museum gehen und in den Restaurants die Spezialitäten genießen.

Porto Santo liegt im Atlantik, ist Teil der Inselgruppe Madeira und etwa sechs Kilometer breit sowie elf Kilometer lang. Damit ist das Eiland im Vergleich zur großen Schwester eher klein. Die Strände locken Tagesausflügler von der Blumeninsel Madeira an, auf der es kaum Badestellen mit Sand gibt. Doch auch für einen längeren Urlaub lohnt sich Porto Santo.

Bereits 1418 sollen die Seefahrer João Gonçalves Zarco, Tristão Vaz Teixeira und Bartolomeu Perestrelo den Madeira-Archipel entdeckt haben. Von Porto Santo aus kundschafteten sie die Besiedlungsmöglichkeiten der Hauptinsel aus. Perestrelos Tochter heiratete im Jahr 1479 den weltbekannten Seefahrer Christoph Kolumbus, als dieser die Region bereiste. Bis ins 18. Jahrhundert wurde Porto Santo immer wieder von Piraten angegriffen. Von der erbauten Festung zum Schutz der Insel ist heute leider nichts mehr erhalten.

Gemütlich in der Sonne entspannen oder im erfrischenden Meer schwimmen: Auf Porto Santo findet jeder seinen perfekten Strand. Damit ihr euren Tag optimal genießen könnt, stellen wir euch die schönsten Optionen vor.

Dieser neun Kilometer lange Strand an der Südküste ist ein echtes Juwel. Der feine Sand lädt zum Entspannen ein und soll sogar heilende Wirkungen haben, besonders bei Kreislaufproblemen und orthopädischen Beschwerden. Das kristallklare, ruhige Wasser zieht Badegäste an, die sich sanft im Meer treiben lassen. Auch Wassersportler kommen an der Praia do Porto Santo voll auf ihre Kosten.

An diesem 700 Meter langen goldgelben Sandstrand fühlt man sich wie im Paradies. Macht es euch gemütlich und lasst die Sonne auf euch scheinen! Wenn ihr den Schatten bevorzugt, legt ihr euch auf eine der bequemen Liegen unter einem der Sonnenschirme. Zum Abkühlen geht es in den Atlantik. Die Praia da Fontinha befindet sich nördlich der Praia do Porto Santo und verfügt über einen Pier.

Die Praia do Penodo liegt östlich der Praia da Fontinha und zieht sich bis zur etwas abseits befindlichen Marina do Porto Santo. An diesem Strand könnt ihr sonnenbaden oder ein Buch lesen. Genießt die Meeresbrise bei einem Spaziergang oder geht im klaren Wasser schwimmen. So macht der Urlaub Spaß!

Diese idyllische Bucht bei Serra de Dentro lädt zum Verweilen ein und ist perfekt für alle, die Ruhe und Erholung suchen. Ob ein Bad in der Sonne oder im Atlantik, an diesem Strand könnt ihr es euch richtig gut gehen lassen. Der flache Einstieg ins Wasser ist ideal für Familien mit Kindern. Im angrenzenden Restaurant werden euch köstliche Speisen und erfrischende Getränke serviert. Der Abschnitt ist leicht mit dem Fahrrad oder Mietwagen zu erreichen und verfügt über einen Parkplatz.

Wer sich für historische Kirchen und Kapellen begeistert, wird beim Sightseeing auf der Insel fündig. Diese Bauwerke spiegeln den architektonischen Stil verschiedener Epochen wider. Besonders beeindruckend ist zudem eine originelle Bootsmann-Statue, die zum Nachdenken anregt.

Diese Kirche, erbaut zwischen 1430 und 1446, zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Porto Santo. In der Vergangenheit wurde sie von Seeräubern geplündert und abgebrannt. Der Wiederaufbau erfolgte im Jahr 1667. Ihr findet die Igreja de Nossa Senhora da Piedade in der Stadt Vila Baleira. Von außen wirkt das Gebäude eher unscheinbar, doch im Inneren gibt es viel zu entdecken. Besonders beeindruckend ist die Morgada-Kapelle, deren Altar und Gemälde von Martim Conrado und Max Römer gestaltet wurden.

Die Capela do Espírito Santo befindet sich von Palmen umsäumt im Ort Campo de Baixo. Errichtet im 17. Jahrhundert und im 19. Jahrhundert umgebaut, besticht sie durch ihre schlichte Fassade und den kunstvollen Glockenturm. Der Innenraum ist mit flämischen Gemälden aus dem 16. Jahrhundert verziert, die unter anderem das Abendmahl darstellen. Bei einer Besichtigung werdet ihr von der andächtigen Stille und der magischen Atmosphäre begeistert sein.

Diese Kapelle könnt ihr südlich des Pico Castelos bestaunen. Ihre Geschichte reicht bis in das Jahr 1533 zurück. Sie war ein Schutzort für die Einheimischen, die sich vor Piraten in Sicherheit bringen wollten. Im Inneren findet ihr ein flämisches Bildnis der Nossa Senhora da Graça aus dem 16. Jahrhundert. Nachdem die Kapelle 1812 beschädigt wurde, erfolgte ein Wiederaufbau und ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt sie 1951.

Im August wird dort ein Fest zu Ehren der Senhora gefeiert, bei dem viele Lichter zum Einsatz kommen. Die Besichtigung könnt ihr mit einem Abstecher zum Miradouro da Portela verbinden, der euch einen fantastischen Blick auf die Bucht bietet.

Ein hübscher Anblick erwartet euch an der Strandpromenade der Praia Fontinha in Vila Baleira: die Statue eines starken und klugen Bootsmanns. Diese Figur ehrt alle Seemänner der Insel und symbolisiert die zahlreichen Gefahren und Kämpfe, denen sie im rauen Atlantik entgegentreten mussten.

Auf Porto Santo könnt ihr vielfältige Ausflüge unternehmen. Während es beim Besuch der Casa de Cristóvão Colombo ruhig zugeht, wird es bei einer Wanderung oder Kanutour aktiver. Ein amüsantes Erlebnis ist das São João Festival im Juni.

Eine beliebte Route ist die Vereda do Pico Branco e Terra Chã, einst ein Eselspfad. Auf diesem 2,7 Kilometer langen Hin- und Rückweg erlebt ihr die reiche Flora und Fauna der Insel, darunter Monterey-Zypressen. Unterwegs passiert ihr die Formation Rocha Quebrada („Zerbrochener Fels“) und genießt grandiose Ausblicke. Das Ziel des Weges ist der Pico Branco, der zweithöchste Punkt der Insel.

Eine weitere Wanderstrecke ist der Vereda do Pico do Castelo. Ihr könnt euch aussuchen, ob ihr die 3,2 oder 4,6 Kilometer lange Variante nehmt. Beide Wanderungen führen durch eine facettenreiche Landschaft, die von Aleppo-Kiefern und Drachenbäumen geprägt ist. Am Aussichtspunkt Canhão könnt ihr eine Pause einlegen. Auf dem Gipfel des Pico do Castelo thront eine Statue, die António Schiappa de Azevedo gewidmet ist, einem Förderer der Wiederaufforstung von Porto Santo. Egal, welche Strecke: Nach den Wanderungen werdet ihr Porto Santo noch mehr lieben.

Der weltberühmte Seefahrer Christoph Kolumbus heiratete 1479 Filipa Moniz, die Tochter des Gründers von Porto Santo. Gemeinsam lebten sie einige Jahre auf der Insel. Wenn ihr auf seinen Spuren wandeln möchtet, lohnt sich ein Besuch im Museum. Es ist in der Casa de Cristóvão Colombo untergebracht, in der das Paar gewohnt haben soll. Eröffnet wurde es 1989. Ein besonderes Highlight ist das Modell seines Schiffs. Die Ausstellung beinhaltet außerdem Diagramme und Kopien von Karten aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Porträts des Entdeckers und Artefakte aus seiner Zeit runden das Erlebnis ab.

Hoch hinaus geht es bei einer Tour zum Pico de Ana Ferreira. Mit 283 Metern ist er der höchste Punkt im Inselwesten. Besonders interessant sind die Gesteinsformationen auf der Spitze und die markanten Basaltsäulen im nördlichen Bereich. Sie entstanden bei Vulkanaktivitäten vor vielen Millionen Jahren und wurden bis heute von Erosionsprozessen geformt. Ihr Anblick erinnert an riesige Orgelpfeifen und ist ein tolles Fotomotiv. Ihr erreicht den Pico de Ana Ferreira zu Fuß oder mit einem Allradfahrzeug. Unterhalb gibt es einen Strand und einen Golfplatz. Der dazugehörige Sport wird auf der Insel Porto Santo gerne ausgeübt.

Dieses heidnische Fest ist eng mit der Sonnenwende und der Verehrung des Heiligen São João verbunden. Johannes der Täufer, dessen Geburtstag am 24. Juni gefeiert wird, steht im Mittelpunkt der Feier. Zahlreiche Musiker kommen zusammen, um diesen Anlass gebührend zu zelebrieren. Sie treten auf der Bühne auf oder ziehen durch die geschmückten Straßen. Ein weiterer Höhepunkt ist das eindrucksvolle Feuerwerk, das euch bestimmt zum Staunen bringen wird. Wer dieses Spektakel erleben möchte, sollte im Juni nach Porto Santo reisen. Ähnliche Feste finden auch in anderen Landesteilen statt, wie etwa in der Küstenstadt Porto auf dem portugiesischen Festland.

Im Inselnorden wartet ein bildschönes Naturphänomen auf euch. Die Dunas de Porto Santo entstanden einst aus Korallensand, den der Wind dorthin geweht hat. Heute sind die Dünen ein bewundernswertes Ökosystem. Bei geführten Touren mit Allradfahrzeugen oder zu Fuß erkundet ihr die sandigen Erhebungen. Unter anderem könnt ihr Fossilien entdecken, die euch etwas über die Entstehungsgeschichte der Insel verraten.

Aktivurlauber steigen ins Kanu und schauen sich die Landschaft vom Wasser aus an. Ein begehrtes Ziel ist die Ponta da Calheta an der südlichen Spitze von Porto Santo. Nach der körperlichen Betätigung könnt ihr euch am Sandstrand ausruhen. Aber Achtung: Es gibt sehr starke Strömungen, baden solltet ihr also besser nicht. Genießt lieber den Ausblick auf die Insel Ilhéu da Cal, die ebenfalls bei einer Kanutour erreicht werden kann.

In der Nähe der Ponta da Calheta befindet sich auf den Klippen der Aussichtpunkt Miradouro das Flores, an dem die Sonnenuntergänge legendär sind. In der romantischen Stimmung erblickt ihr den Süden Porto Santos mit den weißen Sandstränden. Bei klarem Wetter ist die Blumeninsel Madeira zu sehen.

Ihr habt Lust auf einen Urlaub in Portugal bekommen? Wir verraten euch, wann die beste Reisezeit für Porto Santo ist und was ihr bei der Planung für einen Aufenthalt beachten solltet. Mit unseren Tipps seid ihr bestens vorbereitet.

Auf Porto Santo ist das Wetter das ganze Jahr über gut. Die wärmste Zeit ist von Juli bis in den Oktober hinein, aber auch im November könnt ihr in der Regel noch gut schwimmen gehen. Im Dezember, Januar und Februar müsst ihr gelegentlich mit einem Regenschauer rechnen. Erholungssuchende sollten eine oder mehrere Wochen bleiben. Dank der Nähe zu Madeira ist Porto Santo auch sehr gut als Tagesausflugsziel geeignet.

Porto Santo hat einen eigenen Flughafen. Viele Verbindungen gehen allerdings über Lissabon, Porto oder Madeira. Zwischen der Blumeninsel und eurem Reiseziel werden Flüge angeboten, die ungefähr zwanzig Minuten dauern. Wenn ihr die Fähre nehmt, seid ihr zwei bis drei Stunden unterwegs.

Für die Fortbewegung auf der Insel sind Roller oder Mietwagen zu empfehlen. Dann könnt ihr flexibel die Sehenswürdigkeiten anschauen und gleichzeitig die frische Luft genießen. Alternativen sind die öffentlichen Busse und der Touristenbus, der von Vila Baleira aus eine Rundfahrt macht.

Auf der portugiesischen Insel wird natürlich frischer Fisch gegessen. Spezialitäten sind der Bacalhau und Schwarze Degenfisch, den es nur bei Madeira und in Japan gibt. Fleischesser bekommen deftige Ochsengerichte – zum Beispiel als Spieß. Als Beilagen werden häufig Süßkartoffeln oder Milho frito, frittierte Maiswürfel, gereicht. Der Eintopf Coido à portuguesa beinhaltet gleich mehrere Fleischsorten für ganz besondere Gaumenfreuden.

Zu vielen Speisen harmoniert ein portugiesischer Wein und mit dem Zuckerrohrschnaps Poncha wird das Leben gefeiert. Er hat eine fruchtige Note aus Zitronen und Orangen und wird mit Honig verfeinert. Zum Naschen gibt es die Blätterteigtörtchen „Pasteis de Nata“.

Inselfeeling habt ihr überall auf Porto Santo. Für jedes Budget ist ein passendes Hotel dabei. Je nach den Vorlieben gibt es kleine und authentische Unterkünfte oder auch welche mit wunderschöner direkter Strandlage.