Sopot, mancherorts auch Zoppot genannt, ist Teil der Dreistadt in der polnischen Woiwodschaft Pommern und begeistert mit dem Flair eines wunderschönen Kurortes. Gemeinsam mit den Städten Danzig und Gdynia komplettiert es die sehenswerte Metropolregion – und legt den Fokus gekonnt auf einen erholsamen Strandurlaub.
Überblick
In aller Ruhe im Sand zu liegen und die Seele baumeln zu lassen ist für viele Menschen der Inbegriff von Urlaub. Wie gut, dass es Ziele wie Sopot an der polnischen Ostsee gibt, die diesem Anspruch mehr als gerecht werden! Zudem handelt es sich um ein Ziel, das den Trubel, der an so mancher Destination am Meer herrscht, nicht kennt. Vielmehr herrscht hier das Motto: Erholung und Kultur sind alles! Abseits der Strände, an denen ihr schon viele traumhafte Stunden verbringen könnt, begeistert der Ort mit dem passenden Beinamen „Rimini des Nordens“ aber auch mit seiner Geschichte.
Früher vorwiegend den Reichen vorbehalten, die ihr Glück im Casino versuchten, schlendern heute die unterschiedlichsten Urlauber am Pier entlang oder bummeln durch die beliebte Fußgängerzone Boharetów Monte Cassino. Gepflegte Badeabschnitte und eine beeindruckende Architektur runden das einladende Ambiente ab.
Strände
In Sopot finden sich viele schöne Küstenstreifen, die alle mit ihren individuellen Vorzügen und Angeboten begeistern. Was sie alle gemein haben: Das warme Meer im Sommer erwartet euch! Wir haben eine Auswahl der schönsten Spots zusammengestellt.
Plaża Sopot Kamienny Potok
Feiner, heller Sand und türkisfarben funkelndes Wasser mit einem flach abfallenden Uferverlauf bilden die Kulisse der Plaża Sopot Kamienny Potok vor den Toren der Stadt. Zusätzlich tragen die Überwachung durch einen Bademeister sowie die Einkehrmöglichkeiten vor Ort dazu bei, dass sich alle Besucher an diesem schönen Stadtstrand wohlfühlen. Wer mag, kann sich eine Liege oder einen Sonnenschirm leihen oder beim Stand-up-Paddling aktiv werden.
Jelitkowo Beach
Dieser Strandabschnitt ist ähnlich schön und lockt mit seinem bunten Freizeitangebot. Ihr könnt mit dem Jetski fahren, einen Katamaran für ein kleines Abenteuer mieten oder am Ufer Beachvolleyball spielen. Natürlich darf es auch gemütlicher zugehen, zum Beispiel mit einem Sonnenbad im weichen Sand. Mit Blick auf die Danziger Bucht könnt ihr nach einem gelungenen Tag in eines der Restaurants oder Cafés in unmittelbarer Nähe einkehren.
Sopot Beach
Der Hauptstrand des Urlaubsortes ist über vier Kilometer lang und bezaubert mit seiner natürlichen Atmosphäre. Wer sich dort auf einen längeren Spaziergang einlässt, kommt an malerischen Dünen vorbei und erlebt die ganze Zeit das Rauschen der Ostsee an seiner Seite. Das Ufer ist in unterschiedliche Badebereiche aufgeteilt, die sich sowohl für Ruhesuchende, für Familien als auch für Wassersportler eignen.
Psia Plaża
Wer mit seinem tierischen Mitbewohner im Urlaub ist, freut sich über spezielle Hundestrände, an denen der Vierbeiner ausgelassen toben und schwimmen kann. Gute zehn Minuten von Sopots Zentrum entfernt findet ihr einen solchen Ort. Er ist ursprünglich gehalten und eignet sich fabelhaft für einen Urlaub mit Hund. Der 100 Meter lange Abschnitt wird von schattenspendenden Bäumen gerahmt, sodass ihr jederzeit die Wahl habt, ob ihr euch vor der Sonne schützen oder sie genießen wollt.
Sehenswürdigkeiten
Auch Sehenswertes hat Sopot reichlich zu bieten. Die folgenden Attraktionen solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Garnisonskirche St. Georg
Den Anfang macht dieses Gotteshaus aus dem frühen 20. Jahrhundert: Eine einst evangelische Stätte, damals noch Erlöserkirche genannt, die auf einen Entwurf des Architekten Adolf Bielefeldt zurückgeht. Es ist eines jener Bauwerke, die von der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verschont geblieben sind und euch im Nu mit ihren neobarocken Gemäuern in die Vergangenheit zurückversetzen. Sie verfügt über einen 47 Meter hohen Turm und eine kleine Kapelle und befindet sich unweit der Fußgängerzone. Seit der Wiedereingliederung Sopots in Polen im Jahr 1945 ist sie katholisch geweiht.
Krummes Häuschen
Ein ganz anderes Bauwerk, das auf dem Weg sicher ins Auge fallen wird, ist das sogenannte „Krumme Häuschen“ mit der Nummer 53. Von den Einheimischen wird es wegen seiner bizarren Form auch „betrunken“ genannt. Ihm werden unter anderem Ähnlichkeiten zu den Gebäuden von Antoni Gaudí oder Friedensreich Hundertwasser, zu Märchen und Fantasiegeschichten sowie zu kuriosen Alltagsgegenständen wie einer zerdrückten Dose nachgesagt.
Leuchtturm und Pier
Im Jahr 1903 wurde Sopot um einen spektakulären Leuchtturm reicher – und dieser prachtvolle Bau im Stil der Neorenaissance steht bis heute an der Küste. Im Inneren befindet sich ein Museum, das mehr über die Hintergründe der Seefahrt verrät, doch auch der Blick von der Aussichtsplattform begeistert: Von dort aus könnt ihr die ganze Stadt überblicken!
Ebenso beeindruckend ist die 500 Meter lange Seebrücke, die erstmals im 19. Jahrhundert eröffnete und im Laufe der Zeit mehrfach erweitert wurde. Am Pier werden im Sommer regelmäßig sportliche Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Segelweltmeisterschaft, abgehalten. Auch dient er als Austragungsort für Konzerte.
Aktivitäten
Wenn ihr noch Zeit in eurem Urlaub übrighabt, freut euch! Ihr könnt herrlich ausspannen und eine der folgenden Aktivitäten ausprobieren, damit es nicht langweilig wird.
Städtisches Museum entdecken
Ein Tipp für alle, die den Charakter von Sopot liebgewonnen haben und mehr über die Entwicklung der Stadt erfahren möchten, ist das Museum in der historischen Villa Ernst Claaszen, die in den Jahren 1903 und 1904 entstanden ist. Es beleuchtet die Geschichte anhand von Exponaten aus den Bereichen der Malerei und Fotografie, aber auch mit alltäglichen Gegenständen aus den vergangenen beiden Jahrhunderten.
Auch die weitere Ausstellung hält für jedes Interessensgebiet spannende Informationen bereit. Eine Besonderheit ist das Archäologische Freilichtmuseum Grodzisko, das neben dem Außenbereich diverse Innenräume umfasst. Alte Wohngebäude einer ehemaligen Siedlung wurden charmant und detailgetreu rekonstruiert. Wer noch tiefer in die Vergangenheit von Sopot eintauchen will, nimmt an den spannenden Workshops rund um das frühere Leben an der Polnischen Ostsee teil. Auch für die kleinen Entdecker gibt es Kurse, in denen sie in die Geschichte eintauchen können.
Waldoper Leśna erkunden
Die heutige Waldoper wurde als Naturbühne im Jahr 1909 mit dem Stück „Das Nachtlager in Grenada“ eröffnet. Seitdem wurden viele bekannte Stücke, besonders die Opern von Richard Wagner, aufgeführt. Zu Beginn der 1960er-Jahre wurde sie grundmodernisiert und ein Dach aus Kunststoff schützt die Besucher seitdem vor schlechtem Wetter. Verschiedene Festivals nutzen sie als Location, beispielsweise das Sopot Classic oder das Baltic Opera Festival, bei dem bekannte Stücke von verschiedenen Komponisten aufgeführt werden.
Im Northern Park spazieren
Dieses Areal ist ganze 25 Hektar groß und die grüne Lunge der Stadtbewohner. Auch zahlreiche Gäste fühlen sich in dem Park rundum wohl. Einerseits könnt ihr die herrliche Natur genießen, andererseits sportlich aktiv werden – bei einer Radtour, einem Besuch auf dem Basketballplatz oder einer Runde Sport im Fitnessstudio unter freiem Himmel. Die ganze Familie freut sich über die Spielbereiche für Kinder oder einen ausgedehnten Spaziergang auf dem Bildungspfad.
State Art Gallery bewundern
Die Galerie wurde ursprünglich 1952 gegründet und war ein Teil der kulturellen Wiedergeburt der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie entstand aus dem 1948 eröffneten Festival der Schönen Künste. 1992 wurde sie in die Staatliche Kunstgalerie umbenannt. Nachdem ihr ursprüngliches Gebäude abgerissen wurde, um Platz für den neuen Kurhauskomplex zu schaffen, zog sie in einen speziell dafür errichteten Bereich um.
Konzentrationslager Stutthof besuchen
Knapp eine Stunde entfernt liegt dieser geschichtsträchtige Ort. Erbaut im Jahr 1939 erinnert es bis heute an die über 65.000 Menschen, die hier während des Zweiten Weltkrieges ihr Leben geben mussten. Das aus der Lagerkommandantur, der Gaskammer, vier Holzbaracken, dem Krematorium und mehreren Wirtschaftsgebäuden bestehende Lager wurde originalgetreu wieder aufgebaut. Die Gedenkstätte eröffnete im Frühjahr 1962 ihre Pforten und erinnert mit mehreren Mahnmalen wie dem „Denkmal des Kampfes und des Martyriums“ von Wiktor Tolkin an die Opfer. Erfahrt bei einer Führung oder auf eigene Faust mehr über diesen traurigen Abschnitt der polnischen Geschichte. Verschiedene Ausstellungen und Filmvorführungen versetzen die Besucher in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurück.
Tagesausflug nach Danzig machen
Wollt ihr euch eine andere Kulisse im Urlaub ansehen, empfiehlt sich ein Tagestrip nach Danzig. Dort seid ihr nach einer Fahrtzeit von 30 Minuten mit dem Auto, Bus oder der Fähre angekommen und findet euch in einer völlig neuen Welt wieder. Na ja, fast zumindest, denn liegt der Fokus in Sopot eher auf Wellness und Strandaufenthalt, könnt ihr in der beliebten Hafenstadt die kulturelle Seite der Reise weiter ausdehnen.
Zu den Pflicht-Attraktionen zählen die „Danziger Tore“, sowie die Marienkirche als eines der historischen Wahrzeichen der Stadt. An einem weniger sonnigen Tag wandelt ihr im Bernsteinmuseum auf den Spuren des „Goldes der Ostsee“. Es endet oft in wunderschönen Schmuckstücken, die bestimmt auch als ein einzigartiges Souvenir aus Polen dienen.
Gdynia kennenlernen
Gefällt euch das Szenario in Danzig, könnte auch Gdynia ein reizvolles Ziel für euch sein. Warum nicht beide Orte kombinieren, wenn noch genug Zeit für einen Tagestrip bleibt? Immerhin komplettiert ihr so, gemeinsam mit Sopot natürlich, euren Aufenthalt in der Dreistadt von Pommern. Nach einer Anfahrt von 20 Minuten ab Sopot seid ihr mitten im Geschehen, das vor allem von der maritimen Südmole und vielen historischen Bauwerken geprägt wird. Das Museumsschiff Dar Pomorza und Ausstellungen von lokalen Funden lassen das frühere Leben der Region erahnen, während im Musiktheater je nach Saison brillante Musicals mitreißende Momente kreieren.
Reise-Infos
Gefällt euch nun die Vorstellung einer Reise nach Polen, könnt ihr diese mit unseren nachfolgenden Infos Schritt für Schritt planen. So kann das Packen nahtlos in die Zeit der Vorfreude übergehen!
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Sommer, Strand und Sonnenschein: Das sind die perfekten Argumente für einen Urlaub in Sopot zwischen Juni und August. Die Temperaturen von durchschnittlich 22 bis 25 Grad Celsius sind ideal, um eine angenehme Abkühlung im Meer zu genießen. Ebenso passend kann der sonnenverwöhnte Hochsommer für Kulturliebhaber sein. Wer es etwas kühler und ruhiger mag, sucht sich den Herbst oder Frühling mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius für die Reise aus.
Problemlos lässt sich eine ganze Woche mit Aktivitäten füllen. Diese Zeit ermöglicht es euch, die vielen Facetten dieser charmanten Stadt an der Ostseeküste zu entdecken.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Vom Osten Deutschlands aus kann die Anfahrt mit dem Auto eine Überlegung wert sein. Ab Berlin braucht ihr etwa sechs Stunden. Dauert euch das zu lange, weicht ihr auf die Flugverbindung nach Danzig aus – das geht beispielsweise von Frankfurt, Düsseldorf und München aus ohne Umstieg. Ihr überbrückt die übrige Distanz nach der Landung mit dem Bus oder Mietwagen.
In Sopot angekommen geht es dann auch ohne Auto gut voran. Oder ihr greift auf die gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetze zurück.
Essen und Spezialitäten
Neben Polens traditioneller Küche mit Gerichten wie Piroggen und dem deftigen Krauteintopf Bigos mangelt es rund um Sopot nicht an frischen Fischgerichten aus Hering und Kabeljau. Die Zutaten stammen direkt aus der Quelle vor der Tür: der Ostsee! Für die, die es lieber süßer mögen, ist ebenfalls etwas dabei: Die Teigtaschen gibt es nicht nur gefüllt mit herzhaften Zutaten wie Pilzen oder Fleisch, sondern zum Beispiel auch mit Heidelbeeren. Besonders lecker sind auch der kaschubische Karottenkuchen sowie die Ruchanki: Kleine Biskuitkuchen, die in heißem Fett gebraten werden.
Hotels und Unterkünfte
Den ganzen Tag am Strand entspannen und dann eben schnell ins Hotel springen – so ungefähr kann es in Sopot aussehen, wenn ihr eine Bleibe am Meer bucht. Alternativ gibt es auch viele Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt oder in der Natur, die durch die hervorragenden öffentlichen Verkehrsmittel bestens an den nächsten Küstenabschnitt der Ostsee angebunden sind. In puncto Ausstattung ist von kleinen Unterkünften mit gängigen Standards bis hin zum gehobenem Hotel mit Spa- und Wellnessbereich alles vertreten.