Ihr könnt euch nicht festlegen, ob ihr einen Strandurlaub machen oder lieber ein italienisches Juwel besichtigen möchtet? Caorle nimmt euch die Entscheidung ab: Denn es gibt beides! Lebt den Kontrast aus gemütlichen Stunden in der Sonne und informativem Sightseeing. Wir stellen euch die schönsten Strände und Sehenswürdigkeiten vor.
Überblick
Willkommen im wunderschönen Caorle, einer sympathischen und vielseitigen Stadt, die besonders im Bade- und Kultururlaub begeistert. Der 11.000 Einwohner starke Ort in Nordostitalien ist im Vergleich zum nahegelegenen Venedig weniger bekannt, punktet aber umso mehr mit seinem zauberhaften Charme. Zwischen Schwimmen, Sightseeing, Shopping und gemütlichen Restaurantbesuchen bleibt sicherlich noch genug Zeit, tief in die Landestraditionen einzutauchen und den Alltagsstress getreu dem Motto „La Dolce Vita“ getrost hinter sich zu lassen.
Strände
Die Küste erstreckt sich auf mehr als 20 Kilometer. Ihr findet ruhige Abschnitte und belebte Plätze, an denen ihr neben dem Entspannen auch im kühlen Nass aktiv werden könnt. Die Blaue Flagge weht fast überall und spricht für eine hohe Wasserqualität.
Spiaggia di Ponente
Der Weststrand von Caorle umfasst eine Länge von knapp zwei Kilometern. Er beginnt in der Nähe der Altstadt und endet an der wunderschönen Flussmündung des Livenza, die sich auch hervorragend als Wanderziel anbietet. Doch zuvor erholt ihr euch wahrscheinlich erst einmal ausgiebig im Sand, der bis zu 300 Meter Breite und eine hervorragende Infrastruktur aufweist, die zum Beispiel mit Restaurants und Cafés punkten kann. Oder ihr macht euch auf zu den im Wasser liegenden Plattformen für ein Sonnenbad mitten im Meer.
Spiaggia di Levante
Auch in der entgegengesetzten Himmelsrichtung erstreckt sich ein Badeparadies auf gut zwei Kilometern und überzeugt mit breiten Abschnitten von mehreren hundert Metern. Sein goldener, weicher Sand und das Gütesiegel der Blauen Flagge sorgen dafür, dass sich alle wohlfühlen. Da das Ufer flach abfällt und das Meer überwiegend ruhig ist, zieht es vor allem Familien mit Kindern hierher. Doch auch, wer sich sportlich austoben möchte, kommt dank Beachvolleyball auf seine Kosten.
Spiaggia Libera
Ein wenig außerhalb der Ortschaft begeistert die Spiaggia Libera mit seichtem, klarem Wasser und vielen einzelnen Buchten als eine äußerst romantische Destination. Wenn die Beschäftigung an dem im Sommer überwachten Strand über einen Spaziergang und das Planschen im Meer hinausgehen soll, könnt ihr beispielsweise zwischen aufregenden Fahrten mit dem Jetski und dem Katamaran wählen.
Sehenswürdigkeiten
Historische Bauwerke rahmen die Kulisse und laden zu einer klassischen Besichtigungsrunde ein. Freut euch auf die folgenden Highlights bei eurem entspannten Bummel durch die Stadt.
Chiesa della Madonna dell'Angelo
Die Wallfahrtskirche thront auf einem Landstück zwischen der See, Felsen und dem Levante Beach und stammt in ihrer heutigen Form aus dem 18. Jahrhundert. Doch sie wurde auf den Resten eines noch deutlich früher errichteten Gotteshauses gebaut. Dieses geht auf das sechste Jahrhundert zurück, war das älteste Objekt seiner Art in Caorle und ursprünglich dem Erzengel Michael geweiht. Mittlerweile trägt die Basilika den Namen der Schutzheiligen der Fischer und Seeleute.
Der Sage nach wurde einst von Anglern eine Madonnenskulptur in den Fluten gefunden. Sie wurde in den städtischen Dom getragen, verschwand aber auf unerklärliche Weise und erschien erneut in der heutigen Wallfahrtskirche, die ein Pilgerziel für Gläubige von nah und fern geworden ist. Mysteriös: Auch ein Hochwasser soll sie schon unbeschadet überstanden haben.
Glockenturm des Doms
Der zylindrische Glockenturm, ein Wahrzeichen der Stadt, stammt aus dem elften Jahrhundert und ist einer der wenigen seiner Art, die noch in ihrem Originalzustand erhalten sind. Er beeindruckt auf Anhieb mit seiner Höhe von 40 Metern und der leichten Neigung in Richtung Osten. Wer sich traut, kann über etwa 80 Stufen nach oben gelangen und sich für die Anstrengung sogleich mit einem Ausblick über Caorle belohnen – im Sommer auch abends, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Duomo di Santo Stefano Protomartire
Kennzeichen von Caorle ist das prächtige Heiligtum Santo Stefano aus dem Jahr 1038 mitten im Zentrum auf der Piazza Vescovado. Damit trägt es eine außerordentliche Bedeutung für den Ort, ist dem Heiligen Stephan geweiht und vereint romanische mit byzantinischen Elementen. Im Inneren findet ihr zahlreiche kunsthistorische Schätze. Dazu gehört ein Grabaltar der Römer aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Außerdem könnt ihr das Bild „Pala d´Oro“ bewundern, das zum Hauptopfertisch gehört und ein mittelalterliches Meisterwerk venezianischer Goldschmiedekunst darstellt. Ein weiteres Highlight ist ein Holzkruzifix.
Außerdem bewundert ihr ein Fresko des Heiligen Christopherus, ein Taufbecken von 1587 und verschiedene Gemälde einer Schule Venedigs aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sofern keine Messen stattfinden, könnt ihr die Kathedrale besuchen und die Exponate anschauen.
Aktivitäten
Wenn das Sightseeing vorüber ist und auch die Strandkomponente ausgedehnt wurde, wird oft eine andere Urlaubsbeschäftigung gewünscht. Darf es entspannter oder aktiver werden? Wir haben aber auch noch ein paar Geheimtipps wie besondere Klippen und einen pittoresken Fischereihafen für euch gefunden.
Nationalmuseum besuchen
Für viele Urlauber gehört der Besuch von Galerien und Sammlungen untrennbar zur Besichtigung einer Stadt dazu. In Caorle punktet vor allem das Nationalmuseum, welches eine Ausstellung über den Themenbereich der Meeresarchäologie beherbergt. Es zieht sich über zwei Stockwerke und präsentiert lokale Funde sowohl aus der Bronze- als auch der Neuzeit. Darüber hinaus erzählt es mithilfe eines Videos und virtueller Realität die tragische Geschichte eines Schiffes, das während des napoleonischen Krieges sank.
Scogliera Viva bestaunen
Der Name bedeutet so viel wie „Die lebendige Klippe“. Tatsächlich handelt es sich um eine imposante Wand aus Steinen, die als Wellenbrecher der Strände fungiert. In regelmäßigen Abständen sorgt jedoch ein großer Wettbewerb rund um die Felsen für Aufmerksamkeit. Dann kommen Künstler aus aller Welt zusammen, um einzigartige Skulpturen zu schaffen. Diese fügen sich stimmig und originell in das natürliche Ambiente ein. Das Spektakel findet alle zwei Jahre im Juni statt – solltet euer Besuch also zu dieser Zeit stattfinden, könnt ihr den Kreativen bei ihrer Arbeit zusehen!
Casoni di Caorle erkunden
Die alten Fischerhäuschen heißen „Casoni“ und stehen meistens auf Stelzen im Wasser. Sie setzen sich aus den nachwachsenden Materialien Schilf und Holz zusammen und symbolisieren die Nähe zur Natur bei gleichzeitigem Schutz vor der Witterung für die Hafenarbeiter. Es gibt noch mehrere dieser Bauten in der Nähe, die mittlerweile unter anderem als Museum oder Café fungieren. Die Hütten werden gerne im Rahmen einer Fahrradtour oder auch bei einer Bootsfahrt bestaunt.
Wassersport treiben
Insbesondere am Beach Levante könnt ihr aktiv werden, etwa beim Stand-up-Paddling oder Surfen. Die Wellen sind in der Regel nicht sonderlich hoch, wodurch der Ort ideal für Anfänger ist. Auch Wasserski, Wakeboarding und Fahrten mit dem Katamaran stehen zur Wahl. Alternativ brecht ihr zur Flussmündung Livenza mit dem Schiff auf und werft einen entspannten Blick aus der etwas anderen Perspektive in Richtung eures Urlaubsortes.
Fischereihafen genießen
An dieser Anlegestelle beobachtet ihr die im Wasser schaukelnden Kutter, die auf die nächste Ausfahrt warten oder gerade von einer zurückgekehrt sind. Die Besatzung geht bereits am frühen Morgen ihrem Tagewerk nach und kommt anschließend bestenfalls mit fangfrischem Fisch wieder zurück. Diese harte Arbeit ist eine über viele Generationen bewahrte Tradition, die bis heute sorgfältig gepflegt und fortgeführt wird. Sie stellt außerdem den wichtigsten Wirtschaftszweig des Städtchens dar. Abgesehen von seiner großen Bedeutung eignet sich der Port fantastisch als Fotomotiv und für das Shoppen des perfekten Souvenirs aus Italien.
Natur erleben und wandern
Raus aus der Stadt, rein ins grüne Vergnügen – denn in Caorles Umgebung begrüßt euch ein hübscher Kontrast zum bisherigen Programm. Erkundet Landschaftsszenarien wie das Naturschutzgebiet Laguna di Caorle bei romantischen Spaziergängen, ausgiebigen Wanderungen oder fordernden Radtouren. Genießt die Stille und lauscht den Reihern, Kranichen und Wildenten, die im wunderschönen Reservat leben.
Für ein gemütliches Picknick oder um bei einem guten Buch zu entspannen bietet sich auch der Parco del Pescatore im Stadtinneren an. Oder ihr wählt einen Trip zur Mündung des Livenza und entdeckt das Gebiet, das auch auf der Landseite traumhafte Aussichten mit sich bringt.
Vögel beobachten
In der Laguna di Caorle ist auch die Vogelbeobachtung ein potenzielles To-do. Liebhaber vielfältiger Fauna suchen aber bewusst die Oasi Vallevecchia di Brussa auf. Das ist ein wunderbares Naturziel, das sich als Brutgebiet und bevorzugte Raststätte zum Beispiel von Seeschwalben, Finken oder Schwänen einen Namen gemacht hat. Mit genügend Zeit und einer guten Kamera sichert ihr euch dort zahlreiche Erinnerungsfotos der Tiere, die überdies in einer zauberhaften Flora aus Orchideen und Kiefern leben.
Ausflug nach Ca'Corniani
Nach nur fünf Minuten Autofahrt erwartet euch ein charmantes Ausflugsziel: das idyllische Dorf Ca’Corniani. Über drei Eingänge gelangt ihr zu dem besonderen Ort und könnt die aufwendig gepflegte Landschaft genießen. Sie ist entstanden, als die Sümpfe des Landes vor langer Zeit trockengelegt wurden und wird gerne mit dem Fahrrad aufgesucht.
Venedig besuchen
Habt ihr noch einen ganzen Urlaubstag frei, kann euch der Ausflug noch weiter ins Umland führen. Wusstet ihr schon, dass Caorle „Klein-Venedig“ genannt wird? Da wäre es doch super, auch die große Schwester kennenzulernen, die nur eine Stunde entfernt liegt! Die Lagunenstadt mit ihrem romantischen und einzigartigen Flair begeistert ebenfalls mit verschiedenen Attraktionen.
Macht eine Gondelfahrt, schlemmt ein leckeres Eis am Markusplatz und besichtigt den gleichnamigen Dom oder spaziert über die vielen Brücken, die die einzelnen Hotspots miteinander verbinden. Wer zum ersten Mal vor Ort ist, sollte unbedingt eine Besichtigung von Must-sees wie dem Dogenpalast einplanen. Auch eine Bootsfahrt zur Insel Burano könnte auf der Liste stehen.
Vicenza kennenlernen
Nur anderthalb Stunden entfernt begrüßt euch Vicenza für einen weiteren Tagesausflug. Ob ihr die kulturelle Komponente ausdehnen, noch mehr bummeln oder einfach eine andere Seite von Norditalien sehen wollt, bleibt euch überlassen. Die Möglichkeiten in der Altstadt sind vielfältig, die unter anderem ein faszinierendes Münster und eine palladianische Basilika ihr Eigen nennt. Zudem ist der Standort berühmt für hochwertige Mode und Schmuck; Dinge, die ihr beispielsweise an der Corso Andrea Palladio kaufen könnt.
Reise-Infos
Wer sich nun durch unseren Bericht in Caorle verliebt hat, kann Nägel mit Köpfen machen und einen Urlaub in Venetien buchen. Schritt für Schritt folgt ihr unserem Ratgeber, bis die Reiseplanung steht und die Vorfreude beginnen kann.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Für diesen abwechslungsreichen Städtetrip eignet sich beinahe jede Jahreszeit, sofern die Kleidung im Gepäck zur Witterung passt. Im Sommer dürft ihr euch auf warme Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius freuen, die am besten mit den Wünschen von Badenixen und Wassersportlern harmonieren. Der kühlere Herbst und Winter begeistern mit viel Ruhe und zeigen das Reiseziel von seiner ursprünglichen Seite. Im Frühjahr erwacht langsam die Natur im Umland zum Leben, was perfekt für Wanderer und Radfahrer ist. In jedem Fall solltet ihr mindestens vier Tage einplanen, um sowohl Caorle als auch den Strand sowie die grüne Umgebung zu genießen. Noch besser eignet sich eine Woche.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Direktflüge führen von vielen deutschen Startpunkten wie Köln, Berlin oder München zum Flughafen Marco Polo in Venedig. Binnen 50 Minuten mit dem Auto erreicht ihr anschließend euren Zielort. Alternativ gibt es einen direkten Bus, der 90 Minuten für die Strecke benötigt und regelmäßig fährt. In Caorle selbst seid ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an alle wichtigen Spots angebunden und könnt viele Wege auch zu Fuß oder mit dem (Leih-)Fahrrad problemlos bewältigen.
Essen und Spezialitäten
Endlich angekommen, erwartet euch eine Vielfalt an kulinarischen Köstlichkeiten. Die Spezialitäten der Region spiegeln die frische und abwechslungsreiche Küche Italiens wider. Genießt kürzlich gefangenen Fisch, Moschuskraken sowie Meeresfrüchte, die in zahlreichen traditionellen Gerichten verarbeitet werden. Probiert zum Beispiel „Sardèe in saòr“ und „Bigoli in Salsa“. Beide bestehen aus leckeren Sardinen in einer Marinade, wobei Letzteres mit frischen Nudeln und Zwiebeln serviert wird. Dazu passt perfekt ein Glas des regionalen Weins. Zum Abschluss solltet ihr die köstlichen Desserts wie „Tiramisu“ oder „Frittelle“, eine Art frittierter Donut, probieren. Lasst euch in den gemütlichen Trattorien und Restaurants verwöhnen und erlebt die mediterrane Genusskultur hautnah.
Hotels und Unterkünfte
Wer das Stadtleben von A bis Z auskosten will, bleibt auch mit der Hotelbuchung im Zentrum. Dadurch sind spontane Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten oder in Restaurants und Bars, auch nach Sonnenuntergang, flexibel möglich. Alternativ residiert ihr gleich am Meer und freut euch über einen kurzen Weg zum Strand. Ruhige Unterkünfte befinden sich zusätzlich etwas außerhalb in der herrlichen Natur, die ihr vielleicht bei einer Wanderung näher kennenlernen wollt.