Kanchanaburi in Thailand entdecken


Dieses etwas weniger populäre Thailand-Ziel ist hauptsächlich für eine Brücke am River Kwai bekannt. Doch auch abseits der charakteristischen Sehenswürdigkeiten gibt es viele Gründe, warum ein Urlaub in der drittgrößten Provinz des Landes auf jede Weltenbummler-Bucket-List gehört.

Überblick

Im Westen begrüßt euch der Bezirk Kanchanaburi mit der gleichnamigen Hauptstadt, gute vier Stunden vom lebendigen Bangkok entfernt. Während im Zentrum pures Metropolenflair herrscht, geht es außerhalb deutlich beschaulicher zu. Viele Reisende, die sich erst einmal ein paar Tage Zeit für den Ort genommen haben, berichten gar von dem ursprünglichen Thailand, das tief in die Traditionen eintauchen lässt.

Über die zahlreichen Parks mit idyllischen Seen, plätschernden Flüssen und rauschenden Wasserfällen freuen sich insbesondere die Naturliebhaber. Bei einer Wanderung werdet ihr mit frischer Luft und reichlich Sonnenschein verwöhnt, während das Herz von Kulturfreunden bei den unterschiedlichen Tempeln sofort höherschlägt. Einige von ihnen befinden sich sogar in mystischen Grotten! Und sollte doch einmal die Langeweile drohen, fahrt ihr auf der berüchtigten Bahntrasse durch den Dschungel oder stattet den freundlichen Dickhäutern in der Elephants World einen längeren Besuch ab.

Kanchanaburi Elefanten
Willkommen in Kanchanaburi

Orte

Fast alles dreht sich in der Provinz Kanchanaburi um deren Mittelpunkt, der trotzdem nur rund 30.000 Einwohner zählt. Doch auch die umliegenden Ortschaften besitzen einen eigenen Charme.

Kanchanaburi Stadt

Bekannt ist das Reiseziel für seine historische Brücke am Fluss Kwai, die während des Zweiten Weltkriegs erbaut wurde. Umgeben von üppiger und faszinierender Flora und Fauna bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Ausflüge, beispielsweise das Erkunden der Erawan-Wasserfälle oder eine Fahrt mit der historischen Eisenbahn. Euch erwartet eine eindrucksvolle Vereinigung von Geschichte und viel Grün, sodass ihr eine Menge lernen und gleichzeitig das tropische Ambiente genießen könnt. Einige der schönsten Strände Thailands laden zum Entspannen ein. Kulinarisch wird es auf dem Nachtmarkt, auf dem ihr leckeres Street Food findet. Auch einen Besuch der Gotteshäuser solltet ihr unbedingt einplanen.

Tha Muang

Diese Siedlung bietet euch einen umfassenden Einblick in das ländliche Leben und die Traditionen Thailands. Bekannt ist er insbesondere für seine Weihstätten und die wundervolle Atmosphäre entlang des Flusses Mae Klong. Ein beeindruckender Tempel, den ihr euch unbedingt ansehen solltet, ist der Wat Tham Sua: Er thront hoch oben auf einem Hügel und bietet ein atemberaubendes Panorama. Außerdem empfehlenswert sind der prunkvolle Wat Khun Thai Tha Ram sowie der Wat Tham Khao Noi. Im Ort könnt ihr auch über faszinierende Basare schlendern und lokale Spezialitäten probieren. Es ist die perfekte Umgebung, um die Schönheit und Ruhe der Provinz Kanchanaburi zu erleben.

Tha Muang
Unterwegs in Tha Muang

Muang Singh

Mit einer imposanten Geschichte wartet die Stadt auf, die bereits zwischen dem neunten und zwölften Jahrhundert errichtet wurde. Im Herzen befindet sich eine eindrucksvolle Tempelanlage. Umgeben wird die „Löwenstadt“, wie sie im Volksmund heißt, von einer herrlich gepflegten Flora, die sich über eine Fläche von etwa 736.000 Quadratmetern erstreckt. Wahrscheinlich geht Muang Singh auf die Zeit der Khmer zurück. Dabei handelt es sich um die größte Ethnie im Nachbarland Kambodscha, die mittlerweile jedoch auch teilweise in Vietnam lebt.

Sehenswürdigkeiten

Eine Sightseeing-Runde führt euch in Kanchanaburi zu den verschiedenen Attraktionen, beispielsweise zu einem alten Friedhof. Alles, was ihr auf keinen Fall verpassen solltet, haben wir im Folgenden als Überblick für euch zusammengefasst.

River Khwae Bridge

Die Besonderheiten in Kanchanaburi reichen natürlich weit über die Brücke hinaus. Dennoch gehört sie untrennbar zu einer Besichtigungsrunde dazu. Sie wurde ursprünglich unter Aufsicht der japanischen Besatzung im Zweiten Weltkrieg von Gefangenen erbaut. Die Zwangsarbeiter mussten dabei größtenteils ihr Leben lassen, denn die Umstände waren grausam. Im Zuge dessen kamen etwa 12.600 Menschen ums Leben. An ihr Schicksal erinnern Gedenktafeln direkt am Wahrzeichen sowie ein Friedhof und ein Museum. Noch vor Ende des Konfliktes wurde der Steg jedoch wieder gewaltsam zerstört, sodass man ihn im Nachhinein noch einmal neu konstruierte.

River Khwae Bridge
Die Brücke am Kwai

Wat Tham Khao Noi

Es gibt nur zwei chinesische Weihestätten in der Region. Eine von ihnen ist Wat Tham Khao Noi aus dem 19. Jahrhundert. Der Tempel verbirgt sich in einer der mysteriösen Höhlen, die die Stadt umgeben und wurde im Laufe der Zeit zu einem Zentrum der buddhistischen Religion. Ihr solltet definitiv keine Platzangst haben, wenn ihr zwischen den Stalaktiten und Stalagmiten umher spaziert und dabei auf in den Felsen gehauene Altäre trefft. Die lächelnden, rundbauchigen Buddhas sind typisch für die Religion und sollen Glück bringen. Abbilder verschiedener Gottheiten komplettieren das Ensemble.

Wat Tham Suea

Die zweite Stätte wird von vielen Besuchern als Schönste in Thailand bezeichnet. Sicherlich liegt das nicht nur an der exponierten Lage auf einem Hügel. Für euch bedeutet das: Entweder die 157 Stufen erklimmen oder bequem in die Seilbahn einsteigen. Zum Areal gehören mehrere Buddha-Figuren, von denen eine circa 18 Meter hohe, vergoldete Variante definitiv zuerst ins Auge fällt. Viele thailändische Gläubige kommen her, um zu beten und der Statue Lotusblumen vor die Füße zu legen. Außerdem könnt ihr den Blick über die Landschaft genießen.

Kanchanaburi Wat Tham Suea
Ein Besuch am Wat Tham Suea

Wat Tham Mankhon Thong

Bei der ebenfalls überwiegend auf einer Anhöhe gelegenen Anlage Wat Tham Mankhon Thong findet sich eine Besonderheit: Eine schwimmende Nonne, die auf dem Rücken in einem Wasserbecken liegt und sich treiben lässt. Die erste Ordensschwester, die mit dieser „Tradition“ begann, lebt mittlerweile zwar nicht mehr, jedoch gibt es noch immer Anhänger der Religion, die auf diese Weise dort meditieren. Im Inneren der Anlage stehen mehrere Reliefs verehrter Mönche sowie das eines Eremiten. Weitere drei Bildnisse sind von außen zugänglich, wer jedoch ein kleines Abenteuer erleben will, kann auf allen Vieren einen engen Durchgang entlang krabbeln, eine Leiter hinaufsteigen und so die faszinierenden Nachbildungen erreichen.

Wat Ban Tham

Der Beiname dieses Heiligtums ist „Drachenkopf“. Warum, ist schnell erklärt: Eine Treppe schlängelt sich an einem Hang bis zur Spitze und hat dabei die Form eines Drachens, in dessen Inneren ihr nach oben gelangt. Über knapp 150 Stufen erreicht ihr die große Höhle mit einem sitzenden Buddha und den duftenden Räucherstäbchen, die eine nahezu magische Atmosphäre kreieren.

Kanchanaburi Wat Ban Tham
Den Drachenkopf besteigen

Kanchanaburi War Cemetery

An der Ruhestätte von Kanchanaburi, die inmitten der Stadt liegt, wird einiger Opfer des Brückenbaus im Zweiten Weltkrieg gedacht. Verschiedene Erinnerungstafeln und Informationsschilder nahe des Haupteingangs erzählen euch mehr über die einzelnen Schicksale der Gefangenen, die auf dem Friedhof begraben sind. Sie wurden mit Namen, Alter und Regiment verewigt.

Dennoch sind es „nur“ um die 7.000 Menschen, die dort liegen, obwohl es insgesamt deutlich mehr Opfer unter der Zwangsarbeit gegeben hat. Die gepflegte Anlage verfügt über einen Sitzbereich mit Steinbänken, auf denen ihr kurz innehalten und gedenken könnt.

Aktivitäten

Neben den klassischen Anziehungspunkten warten noch viele weitere Beschäftigungen auf Interessierte. Wie wäre es mit Ausflügen in die Natur, einer Zugfahrt, einer Stippvisite bei Elefanten oder einem Bummel über den Nachtmarkt?

Nationalparks erkunden

Von Kanchanaburi Stadt aus starten viele Expeditionen in die malerische Wildnis. Ein mögliches Ziel ist der Sai Yok Nationalpark mit seinen schattenspendenden Bäumen und einer Landschaft aus Flüssen, Höhlen und Bambuswäldern. Einer der berühmtesten Bewohner des Gebietes ist die kleinste Fledermaus der Welt, die ihr in so mancher Grotte beobachten könnt. Ein Spaziergang im Reservat führt euch zum Beispiel an hohen Klippen, sanften Sandbänken und dichtem Dschungel vorbei. Wer mag, kann zwischenzeitlich auch auf ein Boot ausweichen und das Panorama entspannt vom Strom aus genießen.

Auch der Erawan-Nationalpark mit dem sieben-stufigen, 1.500 Meter in die Tiefe stürzenden Wasserfall wird oft und gern von Outdoorliebhabern aufgesucht. Expeditionen durch die Bambushaine oder auf die Berge sind bei nicht allzu heißem Wetter fast schon an der Tagesordnung. Auf insgesamt 550 Quadratkilometern Fläche, die auch von Gipfeln durchzogen wird, könnt ihr Thailand von der ursprünglichen Seite kennenlernen.

Thailand Erawan Nationalpark
Wasserfälle im Erawan-Nationalpark

Auf dem Skywalk spazieren

Steht euch der Sinn nach weiteren Aussichten über Kanchanaburi, solltet ihr den gläsernen Steg über den Dächern der Stadt besuchen. Er verläuft in zwölf Metern Höhe entlang des Kware Yai River an dessen Mündung zu zwei anderen Gewässern. Bei gutem Wetter seht ihr die Plastiken entfernter Tempel in der Sonne glitzern. Neben dem Skywalk könnt ihr auch in weniger schwindelerregenden Höhen am Flussufer entlang spazieren.

JEATH-Kriegsmuseum erkunden

Wollt ihr lieber noch mehr über die Hintergründe der Eisenbahnstrecke und ihre Geschichte wissen, empfehlen wir ein paar Stunden im JEATH-Kriegsmuseum. Das Gebäude erinnert an die Hütten, die als Unterkunft für die Gefangenen fungierten. Die Anfangsbuchstaben stehen für „Japan, England, Amerika, Australien, Thailand und Holland“ – dahinter verbergen sich die Nationalitäten derjenigen, die bei der Entstehung der Gleisanlage mithalfen. Ihr Leben erzählt die Ausstellung anhand von Fotos, Berichten und anderen Dokumenten nach.

In die Eisenbahnlinie einsteigen

So viel habt ihr nun schon über die Lok gehört. Aber mitfahren könnt ihr auch! Zumindest teilweise, denn einst führte die als „Zug des Todes“ bekannte, 415 Kilometer lange Route von Bangkok bis nach Burma, dem heutigen Myanmar. Mittlerweile ist nur noch ein Teilstück von knapp 131 Kilometern übriggeblieben, das sich mitten durch die Ansichten des wilden Dschungels von Thailand schlängelt. Zweimal täglich gelangt ihr auf dem Schienenweg von Kanchanaburi aus in den Urwald.

Kanchanaburi Zug
Auf berühmter Route durch Thailand

Elephants World besuchen

Fröhliche Momente erlebt ihr sicherlich in der Elephants World, einer Umweltschutzorganisation, die die Tiere pflegt und versorgt. In artgerechter Umgebung können sie sich rundum wohlfühlen – und auch die Gäste haben ihren Spaß, wenn sie die sanften Riesen füttern oder Obstbäume für sie pflanzen. Das Erlebnis etwas außerhalb kann vor allem bei einem unvergesslichen Familienurlaub mit Kindern in Thailand punkten.

Bangkok entdecken

Zweieinhalb Stunden mit der Bahn trennen euch von Bangkok. Habt ihr Lust auf Großstadtflair, ist Thailands Megacity also nicht allzu weit entfernt. Startet am besten früh in den Tag, um die üblichen Highlights wie den Königspalast als ehemalige Residenz der Herrscher oder die vielen Tempel in aller Ruhe zu besichtigen.

Auch ein Ausflug über die schwimmenden Märkte oder ein Einblick in das pulsierende Nachtleben lohnt sich! Da ihr ohnehin von Bangkok aus Richtung Deutschland startet, bietet sich ein Aufenthalt von einigen Tagen kurz vor der Heimkehr an.

Thailand Bangkok
Die Skyline von Bangkok

Reise-Infos

Gefällt euch Kanchanaburi mit seinen unzähligen Unternehmungen? Dann plant jetzt euren Urlaub in Thailand. Unsere Hinweise helfen wie immer bei der Organisation und erlauben euch frühe Vorfreude.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Vor Ort schwanken die Temperaturen teilweise stark. Dennoch sind die Monate von November bis März zu empfehlen, wenn es für westliche Gäste angenehm wird. Im Frühling sind Temperaturen von bis zu 38 Grad Celsius keine Seltenheit. Zwischen Juni und Oktober steht außerdem die Regenzeit an, die das Sightseeing und die Naturausflüge erschwert. Durch die lange Anreise solltet ihr mindestens eine Woche Zeit im Gepäck haben; allein für die ganzen Nationalparks und Tempel!

Reisevorbereitung

Ein noch sechs Monate lang gültiger Reisepass ist eure Eintrittskarte nach Thailand, sofern die Aufenthaltsdauer 60 Tage nicht überschreitet. Zudem müsst ihr bei der Ankunft ein Weiter- oder Rückreiseticket vorlegen. Anderenfalls kann ein Visum erforderlich sein. Generell ist es von Vorteil, Bargeld in der nationalen Währung Baht dabei zu haben, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Grundsätzlich ist die Bezahlung mit einer Kreditkarte an vielen Stellen möglich. Außerdem lohnt es sich, vor Ort Geld zu wechseln, da der Kurs dort meist besser ist als in Deutschland.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Ein etwa elfstündiger Flug steht euch bevor, wenn ihr das Reiseziel im Westen des Landes ausgewählt habt. Ihr landet in Bangkok; von dort aus geht es mit dem Bus oder Zug weiter. Die Fahrtzeit beträgt je nach Verkehrsmittel zwei bis vier Stunden. Auch im restlichen Urlaub seid ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß bestens unterwegs. Alternativ könnt ihr euch einen Roller oder einen Mietwagen leihen, um beispielsweise die Nationalparks gut zu erreichen.

Kanchanaburi Thailand
Kanchanaburi erwartet euch

Essen und Spezialitäten

Die Gerichte in Kanchanaburi sind vielfältig und bieten etwas für jeden Geschmack. Garküchen auf den Straßen servieren euch köstliche Suppen, würzige Currys und süße Leckereien. In den Restaurants findet ihr eine Mischung aus thailändischen und burmesischen Gerichten, die mit frischen Zutaten gekocht werden. Geht auch in eine der vielen Bäckereien, die eine große Auswahl an Brötchen anbieten – gefüllt mit Schokolade, Vanille oder herzhaft mit Fleisch und Gemüse. Einige der Einkehrmöglichkeiten liegen direkt am Fluss und bieten einen hervorragenden Blick auf die Eisenbahnstrecke. Ihr könnt entspannen und dem Plätschern des Wassers lauschen.

Hotels und Unterkünfte

Die verschiedenen Unterkunftstypen reichen von klassisch modernen Hotels im Stadtkern bis hin zu kleineren, typisch thailändischen Übernachtungsmöglichkeiten in einer der Landschaften. Wählt zwischen einem urbanen Standort in unmittelbarer Nähe zu Geschäften, Märkten und Sehenswürdigkeiten und einer ruhigen Lage im Umland.

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