Vitoria-Gasteiz in Spanien entdecken

Im Norden Spaniens liegt dieses vielseitige Reiseziel, das sich durch sein reiches historisches Erbe auszeichnet. Die Besichtigung der Altstadt lässt sich mit Ausflügen in die Naturparks der Umgebung kombinieren. Abgerundet wird der Aufenthalt in Vitoria-Gasteiz mit den kulinarischen Spezialitäten des Baskenlands.

Vitoria-Gasteiz liegt idyllisch auf einer Höhe von 525 Metern und ist Teil der Ebene von Álava, die bis zum Fluss Ebro reicht. Dank ihrer traumhaften Natur wird die Region auch „Das grüne Spanien“ genannt. Die im Jahr 1181 vom König von Navarra gegründete Stadt hat heute ein modernes Flair. Insbesondere die vielen Plätze mit ihren kleinen Cafés und altehrwürdigen Gebäuden laden dazu ein, den Blick schweifen zu lassen. Rundum die Kathedrale Santa María werdet ihr die historische Seele Vitoria-Gasteiz’ spüren. Dazu müsst ihr lediglich durch die in der Umgebung liegenden alten Straßen schlendern.

Inzwischen steht Vitoria-Gasteiz auch für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, weshalb sie 2012 die Auszeichnung „Grüne Hauptstadt Europas“ erhielt. 2019 erfolgte die Anerkennung als „Global Green City“. Kein Wunder: Die Hauptstadt des Baskenlands besitzt viele Grünflächen, kilometerweite Radwege und deutlich mehr als 100.000 Bäume – eine stolze Leistung für die etwa 253.000 Einwohner. Aber seht selbst!

Ihr möchtet alles über Vitoria-Gasteiz wissen und auf den Spuren der Vergangenheit wandeln? Dann macht ihr einen Rundgang, der euch zu den bedeutungsvollsten Orten bringt. Welche das sind, verraten wir euch nachfolgend.

Dieser beliebte Treffpunkt befindet sich im historischen Zentrum. Er ist der Standort des Denkmals, das an die Schlacht bei Vitoria erinnert. Sie fand während der Napoleonischen Kriege 1813 statt und war ein schicksalhaftes Ereignis in der Vergangenheit Spaniens. Die Franzosen verloren die Kampfhandlungen. Als einer der ältesten Plätze nutzten ihn Einheimische früher sogar für Stierkämpfe. Darüber hinaus diente die Plaza de la Virgen Blanca für Märkte, auf denen frische Lebensmittel verkauft wurden. Heute ist er mit einem hübschen Springbrunnen versehen und ein tolles Motiv für eure Urlaubsfotos.

Dieser besondere Ort, auch als Plaza Nueva bekannt, wurde inmitten der Altstadt errichtet und bildet somit eines der Herzstücke von Vitoria-Gasteiz. Ihr erreicht diese auffällig angelegte Fläche zum Beispiel von der Plaza Virgen Blanca aus. Nach der Ankunft steht ihr auf einem quadratischen Platz, der auf jeder Seite genau 61 Meter lang ist. Er wird beinahe komplett von imposanten Torbögen umgeben und an der Nordseite befindet sich das Rathaus. Die größte Besonderheit ist wohl das eingearbeitete Muster am Boden, welches einen 16-zackigen Stern bildet. Regelmäßig findet an den Sonntagen ein Sammlermarkt statt, auf dem ihr kleine Mitbringsel, wie etwa Bücher, alte Schallplatten, Münzen, Postkarten oder sogar Fossilien und Mineralien erstehen könnt. Vielleicht ist etwas darunter, das sich für euch als Souvenir aus Spanien eignet.

Sie stammt aus dem 13. und 14. Jahrhundert und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wer sich für Architektur interessiert, bemerkt sofort den besonderen Grundriss, welcher einem lateinischen Kreuz nachempfunden wurde. Bestaunt außerdem die Wendeltreppe im Inneren, die im Zuge von Restaurationsarbeiten gebaut wurde und euch ermöglicht, von weiter oben den Blick über die Stadt zu genießen.

Dieses Anwesen steht in der Altstadt und ist der Inbegriff der weltlichen Architektur der Renaissance. Diese kommt sowohl in den Innenräumen als auch an der Fassade zum Ausdruck, welche die Büsten der einstigen Besitzer zeigt. Angeordnet wurde der Bau im 16. Jahrhundert von Fernán López de Escoriaza, dem Arzt des englischen Königs VIII. Bei einer Führung erfahrt ihr Wissenswertes über den Palast und die Besonderheiten der Region.

D. Martín de Salinas war der Botschafter von Kaiser Karl V. und ließ dieses imposante Gebäude 1539 bauen. Im Palast gibt es eine Fülle von Kunstwerken und edlen Verzierungen, die über die Jahre hinweg aufbewahrt und sicher gelagert wurden. Bei Renovierungsarbeiten in den 1980er-Jahren wurde eine Grabstätte entdeckt und noch bis heute wird ihr nachgesagt, dass ein Geist aus ihr entschwunden sein soll. Ob das stimmt, könnt ihr am besten selbst erleben, wenn ihr das heutige Konferenz- und Veranstaltungsgebäude besichtigt.

Dieses 136 Meter lange Relikt der Vergangenheit solltet ihr bei eurem Rundgang durch Vitoria-Gasteiz ebenfalls bewundern. Die Reste der aus dem Mittelalter stammenden Mauer befinden sich zwischen dem Palacio de Escoriaza-Esquivel sowie Palacio de Villa Suso.

Diese Sehenswürdigkeit hat ihre Wurzeln im 18. Jahrhundert. Die kleinen Bögen wurden gebaut, um die alte Stadt auf einer Anhöhe mit dem neuen Bereich auf einer niedrigeren Ebene zu verbinden. Das Ergebnis ist ein architektonischer Hingucker, der von Urlaubern gerne fotografiert wird. Seit 1984 gehört er zum „Bien de Interés Cultural“.

Dieses Gotteshaus ist ein Höhepunkt für alle, die sich für Religion und Architektur interessieren. Seinen Ursprung hat es im zwölften Jahrhundert, seit 1931 steht es unter Denkmalschutz. Im zugehörigen Informationszentrum erfahrt ihr mehr über das Gebäude und seine Geschichte. Doch auch so werdet ihr merken, dass die Wallfahrtskirche ganz besonders aufgebaut ist, gerade die drei Kapellen im Altarraum werden euch ins Auge stechen. Um euch die Kirche anzuschauen, fahrt ihr von Vitoria-Gasteiz rund acht Kilometer in Richtung Osten. Am 1. Mai pilgern viele Gläubige zu diesem Ort. An anderen Tagen genießt ihr einfach die andächtige Stille.

Bei abwechslungsreichen Unternehmungen lernt ihr Land und Leute am besten kennen. Aus diesem Grund haben wir für euch tolle Tipps zusammengestellt, was ihr in Vitoria-Gasteiz außer Besichtigungen sonst noch machen könnt.

Malerische Gassen und Promenaden mit Bäumen laden zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Während ihr auf dem Weg zur Plaza de la Virgen Blanca seid, erblickt ihr prunkvolle Renaissancepaläste und die Kirche San Miguel aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Darin ist ein Bildnis der gleichnamigen Schutzpatronin der Stadt zu sehen.

Etwas weiter stehen in der Calle Correría das Maturana-Verástegui-Haus sowie der Anda-Turm, der einst als Wohnhaus diente. Ersteres wurde im 16. Jahrhundert errichtet, um im Bandenkrieg zwischen den verfeindeten Calleja und Ayala zu vermitteln. Außerdem lohnt sich ein Abstecher zur Casa del Cordón, die euch heute noch imposante Deckenkunstwerke aufweist.

Im Kontrast zum urigen, alten Zentrum steht dieser Neubaubezirk, in dem sich das moderne Leben von Vitoria-Gasteiz abspielt. Die Plaza de los Fueros wurde in den 1980er-Jahren von Eduardo Chillida und Luis Peña Ganchegui gestaltet, der sich als baskischer Künstler etabliert hat. Neben der Kathedrale könnt ihr das Parlament aus dem 19. Jahrhundert begutachten. Zudem seid ihr von dort schnell im Parque de la Florida.

Gut zu wissen: Das Wort „Ensanche“ bedeutet Erweiterung und steht in vielen spanischen Gemeinden für die Vergrößerung der Stadtgebiete, welche im 19. Jahrhundert aufgrund der industriellen Revolution notwendig war.

An der frischen Luft die Landschaft erkunden: Das könnt ihr innerhalb des Grüngürtels. Er dient den Einheimischen zur Naherholung und ist auch bei Urlaubern sehr beliebt. Auf einer 30,8 Kilometer langen Strecke wird die ganze Stadt umrundet. Unterwegs macht ihr in den Parks eine Pause und probiert bei einem Picknick die kulinarischen Köstlichkeiten Spaniens.

Es gibt Wälder und Quellen, die zum Verweilen einladen. Ihr kommt an eindrucksvollen Orten vorbei, die euch die Geschichte und Kultur näherbringen. Die artenreiche Vogelwelt macht sich in Form von Blesshühnern und Störchen bemerkbar.

Ein bevorzugter Startpunkt ist der Platz Virgen Blanca, aber im Grunde könnt ihr von überall aufbrechen. Wenn ihr die komplette Route abfahren möchtet, liegt der Schwierigkeitsgrad im mittleren Bereich. Kinder mit einer guten Ausdauer können natürlich mitfahren. Für Sportler ist der Anillo Verde ein schönes Trainingsgebiet.

An diesem Ort dreht sich alles um die Zeitgenössische Kunst aus dem Baskenland und anderen Gebieten. Beim Betrachten der Werke in der Dauerausstellung macht ihr eine Reise von den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.

In wechselnden Projekten werden heimische und internationale Werke vorgestellt. Bereits der Bau ist bemerkenswert, da die Räumlichkeiten größtenteils unter der Erde liegen. Im Außenbereich ziehen Exponate von Richard Serra und Eduardo Chillida die Blicke auf sich.

Das Museum ist für alle Altersklassen geeignet. Kinder können sich in speziellen Bereichen ausleben und Aktivitäten durchführen, bei denen auf spielerische Weise Neues gelernt wird. Nach dem Aufenthalt empfängt euch das dazugehörige Restaurant mit köstlichen Speisen, bei denen ihr die vielen Eindrücke am besten verdauen könnt.

Outdoorfans fühlen sich in diesem etwa eine Autostunde entferntem Ort wie im Paradies. Der Namensgeber ist ein 1.482 Meter hoher Gipfel, den ihr beim Bergsteigen erklimmt. Er stellt die Grenze zwischen den spanischen Provinzen Álava und Biskaya dar. Die facettenreiche Landschaft reicht von saftigen Weiden und üppigen Buchenhainen bis zu markanten Felsen. In dem Karstgebiet gibt es rund 500 Höhlen.

Naturexperten interessieren sich für das Itxina-Biotop, während Romantiker am Goiuri-Wasserfall ins Schwärmen geraten. Neben Wanderungen macht ihr Mountainbiketouren und Ausritte. Besucherzentren vermitteln Kenntnisse über die heimische Flora und Fauna.

Hinter dem spanischen Namen verbirgt sich eine umfangreiche und originelle Ausstellung von Spielkarten – ein echtes Erlebnis für die ganze Familie. Sie entstand 1916 aus einer privaten Sammlung von Félix Alfaro Fournier, dem Enkel des Gründers. Später wurde alles von der Regierung der Provinz Álava gekauft.

Die Kollektion ist heute im Bendaña-Palast untergebracht – gemeinsam mit dem Archäologischen Museum. Das Bauwerk präsentiert sich im Renaissancestil und wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Aus der Spätgotik stammen das Spitzbogentor an der Hauptfassade und das Sternengewölbe an der Treppe im Innenbereich.

In der Dauerausstellung befinden sich aktuell Karten aus über 250 Spielen, die aus unterschiedlichen Ländern von allen Kontinenten kommen. Ergänzend werden Maschinen zur Herstellung gezeigt. Bei einer Besichtigung lernt ihr viel über die Spiele und deren Entwicklung vom 15. Jahrhundert bis heute.

Nach den vielen Ausflügen und Aktivitäten könnt ihr euch an diesem wunderschönen Ort erholen. Inmitten einer traumhaften Pflanzenwelt lasst ihr eure Seele baumeln und atmet tief durch. Der Park wurde 1820 eröffnet und hat sich zum Wahrzeichen von Vitoria-Gasteiz gemausert.

Seine Gestaltung erinnert an den typischen Stil von Englischen Gärten, denn ihr findet viele verwunschene Wege. Der Höhepunkt ist im wahrsten Sinne des Wortes ein 30 Meter hoher Nussbaum, der über 100 Jahre alt sein soll. Die Teiche sind Stellen der Ruhe, während die Terrassencafés ideale Plätze darstellen, um sich bei spanischen Kuchenspezialitäten zu stärken.

Der Parque de la Florida befindet sich in der Nähe des Parlamentsgebäudes und der Catedral de María Inmaculada. Für noch mehr Natur macht ihr einen Abstecher in den Arriaga-Park, welcher mit 18 Hektar die größte Grünanlage der Stadt darstellt.

Ihr seid schon voller Vorfreude? Das verstehen wir sehr gut. Bevor ihr die Koffer packt, lest euch noch aufmerksam unsere Tipps zur Planung durch! Dann wird eure Reise nach Spanien ein rundum gelungenes Erlebnis.

Das Klima ist gemäßigt und Niederschlag gibt es vergleichsweise häufig. Da es hier in der kalten Jahreszeit im Vergleich zu anderen Städten kühler sein kann, hat man ihr liebevoll den Beinamen „Siberia Gasteiz“ gegeben.

Im Winter müsst ihr mit Nässe rechnen, aber die Sommer sind angenehm mild. Die beliebteste Urlaubszeit ist zwischen Juni und Oktober. Aktive erkunden im Frühjahr und Herbst die Natur, ohne zu stark ins Schwitzen zu kommen. Als Aufenthaltsdauer empfehlen wir mindestens sieben Tage. Da die Region vielfältig ist, wird euch auch in zwei oder drei Wochen nicht langweilig.

Wenn ihr in Deutschland ins Flugzeug steigt, landet ihr am besten in Bilbao oder in Santander. Um von dort zu eurer Unterkunft zu gelangen, stehen euch öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung. Mit einem Mietwagen seid ihr zeitlich und räumlich noch flexibler – auch bei späteren Ausflügen.

Das Baskenland grenzt sich nicht nur sprachlich (häufig spricht man Baskisch), sondern auch kulinarisch vom Rest Spaniens ab. Typische Spezialitäten sind Perretxikos-Pilze und Schnecken in Soße. Sie treffen nicht jeden Geschmack, sind aber bei experimentierfreudigen Gourmets sehr begehrt.

Wer es lieber einfach und deftig mag, bestellt sich einen Gemüseeintopf oder Weiße Bohnen im Vitoria-Stil. Genauso lecker sind frittierte Paprika, die ebenfalls zur traditionellen Küche der Region gehören. Als Kleinigkeit für zwischendurch bekommt ihr mundgerechte Baguettehäppchen namens Pintoxs. Die Gelegenheit zum Probieren habt ihr in vielen Kneipen am Tresen.

Euren süßen Gaumen verwöhnt ihr mit Goxua, einem Gebäck mit Sahne und Pudding. Ob Nuss- oder Käsekuchen: Das Baskenland hat für Naschkatzen einiges zu bieten.

In Vitoria-Gasteiz findet ihr für jeden Urlaubstyp die passende Übernachtungsmöglichkeit. Vom Pensionen bis zum originellen Boutiquehotel ist alles dabei. Ob kleines oder großes Budget: Wir haben die passenden Angebote für euch. Schaut sie euch in aller Ruhe ganz bequem von zu Hause an und bucht euren unvergesslichen Urlaub in Spanien!