Im kleinen Nachbarland findet ihr Erholung auf einem überschaubaren, zunächst unauffälligen Eiland: Im dort gelegenen Örtchen Renesse, im niederländischen Zeeland, wird der Wunsch nach idyllischer Nordsee erhört. Hinzukommen eine ausgedehnte Küste, entschleunigende Spaziergänge, Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt und reichlich Spiel und Spaß im Freien.
Überblick
Einer der allgemeinen Lieblinge im Urlaub ist sicherlich ein Besuch am Strand, sofern eurer gewähltes Ziel am Meer gelegen ist. Ob für Ruhesuchende, Wassersportler, Paare oder Familien mit Kindern: Beinahe für jeden ist ein Highlight dabei, wenn ihr nach Renesse reist. Der lang gezogene Küstenabschnitt im niederländischen Zeeland überzeugt mit Abgeschiedenheit, kann aber dennoch mit seiner Lebendigkeit sowie Vielfalt an Angeboten glänzen. Hervorzuheben sind auch der zumeist flache Verlauf ins Meer, der ideal für kleine Kinder geeignet ist, sowie der weiche Sand und die romantischen Dünen.
Der Ort auf der Insel Schouwen-Duiveland kann noch mehr Punkte sammeln, zum Beispiel bei den Kulturreisenden und Liebhabern der aktiven Freizeitgestaltung. Die Besichtigung von Schloss Moermond und der Jakobuskirche sind ebenso denkbare To-dos wie Bootsfahrten, Minigolf und Wanderungen durch herrliche Naturschutzgebiete. Auch die Robbenbeobachtung gehört praktisch zum guten Ton. Ihr merkt schon: Entlang dieser Küste in Zeeland darf die Seele rundum auftanken!
Sehenswürdigkeiten
Eine kulturell geprägte Tour durch Renesse könnt ihr gemütlich an einem Tag erledigen. Nehmt euch Zeit, um die wunderschönen alten Gebäude in aller Ruhe zu erkunden.
Slot Moermond
Sehr beliebt bei Gästen aus aller Welt ist das aus dem 13. Jahrhundert stammende Schloss, das von einem Graben sowie Naturschutzgebiet gerahmt wird und sich bereits auf den ersten Blick märchenhaft präsentiert. Es bildet einen Mix verschiedener architektonischer Stile. Das liegt an leider notwenig gewordenen wiederholten Wiederaufbauten.
Die letzte Restaurierung geht auf die 1950er-Jahre zurück und versetzte die Residenz weitgehend in seinen Ursprungszustand. Ihr könnt das Anwesen allerdings nur von außen betrachten, da es lediglich für Hochzeiten oder große Feste privat zu mieten ist.
Jacobuskerk
Ganz Renesse wurde ringförmig um dieses zentrale Gotteshaus aus dem 16. Jahrhundert errichtet. Es wird jedoch vermutet, dass an dieser Stelle bereits das eine oder andere Sakralgebäude gestanden haben muss. Auch die jetzige, imposante Kirche wurde mehrfach umgestaltet und erweitert. Ihre gotische Architektur und der historische Turm gefallen Geschichtsinteressierten, jedoch kann Letzterer nicht bestiegen werden. Dafür gibt es eine regelmäßige Festlichkeit in Zusammenhang mit dem evangelisch-reformierten Bau: Immer um den 25. Juli herum feiern die Einheimischen jährlich den Namenstag von Jakobus.
Plompe Toren
Unglücklicherweise muss ganz Zeeland häufig mit Hochwasser kämpfen. Über zehn kleine Siedlungen fielen den Fluten im 15., 16. und 17. Jahrhundert daher zum Opfer. Übrig blieb der bis heute sichtbare „Klobige Turm“, ein Bau mit Informationszentrum im Inneren. Ursprünglich gehörte er zur Kirche eines Dorfes mit dem Namen Koudekerke. Der Sage nach überschwemmte ein wütender Wassermann einst die Landschaft, weil die Bewohner ihm seine Frau geraubt und sie gefangen gehalten hatten. Mittlerweile erstreckt sich rund um den 23 Meter hohen Riesen ein malerisches Naturgebiet mit Salzwiesen, das sich für Wanderungen eignet.
Oosterscheldekering
Gerne als das achte Weltwunder bezeichnet, ragt diese ungewöhnlich anmutende Barriere bei Renesse empor. Sie dehnt sich auf neun Kilometern aus und setzt sich aus 65 Betonpfeilern zusammen. Dazwischen existieren die Schleusen, die lediglich bei Sturmfluten geschlossen werden und seit 1986 als Schutz vor Hochwassersituationen fungieren. Die mobile Sperranlage kann mit dem Fahrrad oder Auto in Richtung Noord-Beveland überwunden werden, eindrucksvolle Weitblicke inklusive.
Aktivitäten
Es mag zwar relativ wenige klassische Sehenswürdigkeiten geben, dafür scheint die Auswahl an Freizeitbeschäftigungen kein Ende zu nehmen! In Renesse ist Langeweile ein Fremdwort. Unsere Tipps helfen bei der Planung.
Strandtag einlegen
Der Badeurlaub kann starten, wenn ihr einen Blick auf den gut 17 Kilometer langen Küstenabschnitt von Renesse werft. Die Vielzahl an Alternativen ermöglicht sowohl eine lebendige Atmosphäre mit vielseitigen Wassersportangeboten als auch beeindruckende Dünenlandschaften samt Strandpavillons und ruhiger Natur.
Fast überall ist der feine, weiche Sand an der Tagesordnung, der zum Sonnen oder Spazierengehen durch die Dünen verführt. Auch die Blaue Flagge weht und verspricht eine hohe Wasserqualität. Ins Meer wagen sich die meisten Gäste aber nur im Hochsommer, da die Nordsee recht kühl bleibt. Beachvolleyball-Angebote und Einkehroptionen wie Bars, Cafés und Restaurants lassen weder Langeweile noch Hunger zu. Bestaunt im Bereich „Kijkduin“ die vielen Drachen, die bei Wind in den Himmel geschickt werden. Auf der anderen Seite namens „Watergat“ ist der Sand fein, glänzt goldfarben in der Sonne und ihr könnt die Weite der Nordsee so richtig in euch aufsaugen.
Bootstour unternehmen
Wer die Gemeinde bereits zu Fuß besichtigt hat, wünscht sich vielleicht eine andere Perspektive. Auch vom Meer aus präsentiert sich der Ort von einer interessanten Seite. Plant eine Rundfahrt mit der Fähre und genießt die Aussicht, die häufig Seehunde oder Fische inkludiert. Themenfahrten, die über die Natur vor Ort informieren oder sich gezielt an Familien mit Kindern richten, zählen in der Hochsaison beinahe zum täglichen Angebot.
Die nächstgelegene Haltestelle ist in einer halben Stunde mit dem Fahrrad oder einer etwa zehnminütigen Autofahrt zu erreichen. Steuert den „Port Zélande“ an, um dort an einer geführten Tour teilzunehmen, wahlweise mietet ihr euch auf eigene Faust ein Motorboot oder setzt euch für 20 Minuten ins Auto, um anschließend den „Nieuwe Haven“ in Zierikzee anzupeilen. Dort könnt ihr beispielsweise ein altes Segelboot besteigen und den Nationalpark Oosterschelde durchqueren.
Surfen und anderen Sport treiben
Nicht nur am Strand, auch auf den Wellen wartet viel Erholung auf euch. Nicht umsonst gilt das Surfen als eine der beliebtesten Möglichkeiten, Stress abzubauen. Das Wasser um euch herum gibt euch ein Gefühl von Freiheit. Ihr habt das Surfen noch gar nicht ausprobiert? Kein Problem in Renesse, denn ihr findet ein paar Schulen direkt vor Ort. So könnt ihr auch als absolute Anfänger von den Vorzügen des Sports profitieren. Alternativ mietet ihr ein Tretboot oder ein Stand-up-Paddle, um im Urlaub ein wenig ins Schwitzen zu geraten.
Mit Robben auf Tuchfühlung
Bleiben wir am Meer, sind natürlich auch die niedlichen Seehunde zu nennen, die sich vor allem bei Ebbe nahe des Ufers tummeln. Sie faulenzen gerne auf den Sandbänken und sammeln neue Kraft für Abenteuer im Wasser. Entweder schaut ihr sie euch also direkt an der Küste an oder bucht eine geführte Bootstour mit Fokus auf die Sichtung der freundlichen Tiere. Gerade für Familien mit Kindern wird dies sicher zu einem der Höhepunkte im Urlaub!
Naturschutzgebiet De Schelphoek
Beim bereits vorgestellten Plompe Toren winkt ein Ziel für längere Touren an der frischen Luft. Das Reservat erstreckt sich an der südwestlichen Küste der Insel und entstand durch die Folgen einer Überschwemmung sowie den Bau eines Ringdeichs. Der rundherum gepflanzte Wald verwandelte die Gegend in eine natürliche Oase und ein Paradies für Wanderer und Vogelbeobachter. Mit etwas Glück seht ihr bei einem Trip über die gut ausgebauten Pfade Nachtigallen, Buntspechte oder sogar Eisvögel. Das Gebiet kann problemlos innerhalb weniger Minuten mit dem Auto oder Bus erreicht werden.
Deltaparks Neeltje Jans erkunden
Noch mehr Abwechslung erfahrt ihr im regionalen Freizeitland, das eine Mischung aus informativen und spielerischen Elementen darstellt. Einerseits ist es als Bildungszentrum zu verstehen, da es über die Deltawerke berichtet, welche infolge der verheerenden Sturmflut von 1953 errichtet wurden. Andererseits wird es mit 3D-Filmen, einer Seehundeshow und einem Aquarium auch für die jüngeren Besucher spannend. Hin und wieder werden Bauarbeiten durchgeführt, weshalb es zu begrenzten Angeboten kommen kann. Informiert euch daher im Voraus.
Verbindet in den Deltaparks den kulturellen Teil des Urlaubs mit Unterhaltung für den Nachwuchs und kostet die wunderschöne Aussicht auf das Meer aus, die sich vom Restaurant aus oder während einer Bootstour ergibt.
Nachtleben genießen
Gerade in der Hochsaison ist in den Straßen von Renesse immer etwas los. Doch auch ganz ohne einen speziellen Anlass laden die Partys und nächtlichen Unternehmungen zum Mitfeiern ein. Von Rock-Cafés bis zu nationalen DJs ist für alle Musikliebhaber etwas dabei. Zu den beliebtesten Aktivitäten vieler Besucher gehört es, den Sonnenuntergang in romantischer Stimmung zu erleben und danach beim Tanzen oder mit leckeren Cocktails zu entspannen. Die wichtigsten Locations liegen im Zentrum und sind in fußläufiger Distanz zueinander erreichbar.
Bummeln und Shoppen
Neigt sich der Aufenthalt dem Ende zu, möchtet ihr vielleicht noch die Taschen mit ein paar Erinnerungen füllen. Das gelingt in der lebendigen Ortsmitte von Renesse, wo einige Geschäfte mit ihren Angeboten locken. Ob Kleidung, Accessoire oder Deko für die heimische Vitrine: Ein Mitbringsel für die Daheimgebliebenen dürfte schnell gefunden werden. Hinzukommt ein Markt, der von April bis Oktober, immer mittwochs ab 8 bis 15 Uhr abgehalten wird. Dort könnt ihr euch durch die beliebtesten Köstlichkeiten von Zeeland probieren oder erneut ein schönes Andenken ergattern.
Reise-Infos
Es könnte sein, dass euch Renesse nun so verzaubert hat, dass ihr nicht mehr warten und den Urlaub in den Niederlanden sofort buchen wollt. Kein Problem, wenn ihr euch an unserer nachfolgenden Liste orientiert und ganz in Ruhe plant.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Die meisten Besucher entscheiden sich im Sommer für einen Trip nach Renesse, denn dann seht ihr die Küste von ihrer schönsten Seite. Sogar ein Bad im kühlen Nass der Nordsee ist möglich. Da es nicht zu heiß wird, ist es einfach, den Strandaufenthalt mit Sightseeing oder Wanderungen zu kombinieren. Übrigens gibt es in Zeeland angeblich die meisten Sonnenstunden im Sommer!
Wer nicht unbedingt ins Meer möchte, weicht auf die Nebensaison aus und profitiert von mehr Ruhe. Ausgiebige Spaziergänge und andere Aktivitäten können auch noch im Herbst traumhaft sein oder im Frühjahr erfolgen. Eine spontane Auszeit ist in Renesse denkbar, denn ihr seid, gerade ab Nord- oder Westdeutschland, relativ schnell in der Stadt und tauscht den Alltag gegen das Urlaubsszenario ein. Wer sich nicht zu viel vorgenommen hat, kommt mit zwei bis drei Tagen aus.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Der Großteil der Gäste aus Deutschland kann sicherlich das Auto wählen, um Zeeland zu erreichen. Ihr könnt außerhalb der Region parken und ein kostenloses Shuttle in die Stadt oder zur Küste in Anspruch nehmen. Wer trotzdem lieber fliegen will, entscheidet sich für den Flughafen Rotterdam als Ziel und steigt anschließend für eine bis anderthalb Stunden in den Zug oder Bus. Innerhalb von Renesse solltet ihr euch ein Fahrrad leihen. Busse bringen euch aber ebenso komfortabel an euer Ziel.
Essen und Spezialitäten
Ein Highlight auf den Speisekarten in der Region sind die seltenen Austern. Sie werden traditionell roh mit Zitronensaft und Pfeffer verköstigt und zeigen sich in einer sehr flachen Form. Alternativ findet ihr Krabben, Fisch und andere Muscheln. Zum Nachtisch solltet ihr einen der Zimtkringel mit Namen „Bolus“ genießen. Bei dieser Version wird der Hefeteig vollständig in Zucker gewälzt.
Hotels und Unterkünfte
In einer Bleibe direkt am Meer von Renesse erlebt ihr die Annehmlichkeiten der Küstenlandschaft bis in die Nacht hinein – und dann wieder am frühen Morgen, wenn euch der Sonnenaufgang begrüßt. Die kurzen Wege zum weichen Sand sprechen ebenfalls für sich. In der Regel günstiger übernachtet ihr abseits des Strandes in Zentrumsnähe oder im naturbelassenen Umland. Dort erwarten euch entweder moderne Hotels oder urig gestaltete Zimmer sowie größere Komplexe.