Das schöne Veere befindet sich in Holland beziehungsweise den Niederlanden und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten sowie charakteristische, kleine Geschäfte. Die umgebende Natur eignet sich hervorragend zum Wandern, Rad- und Bootfahren. Lasst euch auch unbedingt am Jachthafen nieder und genießt einen Kaffee mit Blick auf die Boote.
Überblick
Der Küstenort in der Provinz Zeeland ist vergleichsweise winzig, hat aber jede Menge zu bieten: Es gibt viele historische Gebäude und Straßen aus dem 15. und 16. Jahrhundert zu bewundern. Das Stadhuis ist besonders fotogen und beherbergt die Touristeninformation. Gemeinsam mit den Schottischen Häusern bildet es das Museum Veere und gewährt einen Einblick in die Vergangenheit. Letztere zeugen vom wirtschaftlichen Aufschwung im 16. Jahrhundert, als es ein Stapelrecht für Wolle gab.
Heute ist die Gemeindemitte bestens für Einkaufsbummel und Entspannung in den Cafés geeignet. Abends wird alles beleuchtet und wirkt zauberhaft idyllisch. Tagsüber betreibt ihr Wassersport auf dem Veerse Meer, nehmt an einer Bootsrundfahrt teil, schwingt euch auf den Drahtesel oder besichtigt eines der beeindruckenden Sturmflutschutzwerke der Region. Auch für alle, die gerne Vögel beobachten, gibt es viel zu entdecken.
Sehenswürdigkeiten
Obwohl das Dorf mit etwa 1.600 Einwohnern wirklich beschaulich ist, hat es viel zu bieten. Beginnt damit, den alten Ortskern zu erkunden. Die Kirche ist schon von weitem zu sehen und auch eine typische Windmühle findet ihr vor.
Historisches Zentrum
Es beginnt am denkmalgeschützten Campveerse Toren, einem der ältesten Gasthöfe des Landes. Er hat die Form eines Turms, der einst Teil der Befestigungsanlagen von Veere war und schon damals als Wirtshaus diente. Heute ist in dem Bau aus dem 15. Jahrhundert eine Kombination aus Hotel und Restaurant untergebracht.
Drumherum sind die alten Mauern zu sehen, die ebenso wie die Tore weiterhin eine gute Substanz aufweisen. Sie zeugen von der historischen Verteidigung des Ortes und können im Rahmen eines Spaziergangs erkundet werden. Besondere Geschichten rankten sich um den dunklen Tunnel voller Schießscharten. Wandert über das Kopfsteinpflaster sowie gut erhaltene Zugbrücken und vergesst in keinem Fall, den Blick nach oben zu wenden: Die Giebel der Häuser mit ihren Fensterchen und Figuren lassen erahnen, wie die Menschen vor Hunderten von Jahren wohnten.
Stenen Beer
Unweit des Veerse Meers liegt dieser befestigte Tunnel aus der napoleonischen Zeit. Er ist inzwischen von Gras überwuchert und wirkt wie ein Tor zu einer anderen Welt. Ihr könnt über ihn hinweggehen oder das Bauwerk von innen ansehen. Direkt platziert am Wasser, wurden die Schießscharten einst geschaffen, um Feinde abzuwehren. Heutzutage bieten sie euch einen Ausblick mit friedlicher Absicht.
Stadhuis
Das historische Rathaus ist für seine prächtige Renaissancefassade und das Glockenspiel berühmt. Inspiziert das eindrucksvolle Gebäude, um in die Vergangenheit einzutauchen. So gibt es etwa im Ratssaal die Porträts aller Markgräfinnen und Markgrafen von Veere sowie den Stammbaum des Hauses Oranien-Nassau zu sehen. Im Rahmen einer Führung besichtigt ihr den Dachboden und lernt, wie die Musik im Rathausturm gespielt wird.
Grote Kerk
Die Große Kirche (oder auch Liebfrauenkirche) ist ein wichtiges Wahrzeichen, das aus dem 14. Jahrhundert stammt. Im Laufe der Zeit hat es vielen verschiedenen Zwecken gedient, wie etwa als Krankenhaus und als Werkstatt. Während der verheerenden Flutkatastrophen in der Vergangenheit wurde es sogar zu einer Notunterkunft umfunktioniert. Heute handelt es sich bei der spätgotischen Kreuzbasilika um ein kulturelles Zentrum, in dem hauptsächlich im Sommer Ausstellungen, Konzerte, Feste und Theateraufführungen stattfinden.
Der steinerne Riese erinnert mit seinen imposanten Maßen an den einstigen Reichtum und die große Macht der Handelsstadt. Die Grote Kerk Veere Experience zeigt mit Projektionen, 3D Sound und Animationen, wie man sich die verschiedenen Etappen der Gotteshausgeschichte vorstellen kann. Kinder bis zwölf Jahre haben dort freien Eintritt. Rundherum gibt es einige der malerischsten Häuser und Gassen zu erkunden – bummelt also ausgiebig.
Schottische Häuser
Bei eurer Erkundungstour werdet ihr diese unverwechselbaren Gebäude nicht übersehen. Doch was steckt genau hinter ihnen? Wir klären euch auf: Als der Handel im 16. Jahrhundert florierte, hatten Veere – durch seine Lage am Wasser – und Schottland eine enge Beziehung. Da die Schotten so oft zu Besuch waren, um Geschäfte mit den Niederländern abzuschließen, bekamen sie allerlei Vorrechte, wie etwa den Besitz von Lagerhäusern und Büros. Es lag also nahe, die Häuser so aussehen zu lassen, wie in der Heimat. Besucht die Bauwerke mit den Namen „Lammeken“ oder „In de Struijs“.
Molen de Koe
Am Rand der Gemeinde ist ein typisch niederländisches Wahrzeichen zu finden: die Molen de Koe. Sie hat über die Jahre mehrere Renovierungen hinter sich gebracht und war noch bis 1964 am Mahlen. Übersetzt heißt sie „Kuh-Mühle“ und ist damit nach den vielen Milchkühen, die hier früher grasten, benannt. Als eine der letzten Anlagen dieser Art in der Region ist sie bei den Ortsansässigen ebenso wie bei Besuchern sehr beliebt. Vom Ortzentrum lauft ihr gerade einmal 500 Meter zur Mühle und seid direkt im Grünen. Genießt also die Ruhe und den Blick auf die umliegenden Gewässer und das Veerse Meer.
Aktivitäten
Das malerische Dorf hat einiges zu bieten und eine mehrtägige Erkundung lohnt sich in jedem Fall – etwa im Rahmen einer ausgedehnten Fahrradtour, einer Stippvisite im Museum oder in Form eines erholsamen Strandtags in der Nähe.
Durch die Region Zeeland radeln
Die Ortschaft liegt direkt an einer der besten Fahrradrouten in den Niederlanden, die euch fast die ganze Fahrt über am Wasser entlangführt, und zwar am Veerse Meer. Diese 55 Kilometer lange Strecke ist mit etwas Erfahrung gut an einem Tag zu bewältigen, aber alternativ beschränkt ihr euch auf einzelne Abschnitte.
Erforscht außerdem den Veerse Bos, einen schönen Wald entlang von Bächen, die im Zweiten Weltkrieg entstanden, als die Deiche brachen und die Fluten ins Landesinnere strömten. Um vor künftigen Überschwemmungen besser geschützt zu sein, pflanzten die Bewohner Bäume an, die das Wasser zumindest zeitweise ausbremsen. Entsprechend handelt es sich um ein relativ neues Naturgebiet mit Fahrrad- und Wanderpfaden, einem Reitweg und der Möglichkeit zu angeln (nur mit Fischereischein). Die niedrig gelegenen Brücken sowie die Hängebrücke aus Seilen sind vor allem bei Kindern beliebt.
Mit dem Boot auf dem Veerse Meer fahren
Habt ihr Lust, den Ort aus der anderen Sicht zu betrachten, ist die Fahrt auf einem Passagierdampfer wie für euch gemacht. Begebt euch zum Campveerse Toren, wo die Boote ablegen und euch über das Binnengewässer bringen. Der Turm ermöglicht einen tollen Blick auf das Umland.
Früher ging es auf dem Veerse Meer stürmisch zu, aber heute stellt es ein wahres Paradies für Surfer, Kanufahrer, Segler, Taucher und Angler dar. Das liegt daran, dass das Gewässer seit 1961 keine direkte Verbindung zur Nordsee besitzt. Erkundet während einer Ausfahrt die vielen unbewohnten Inseln. Auf einer organisierten Tour erfahrt ihr mehr über die Natur und Entstehungsgeschichte des Gebietes. Informiert euch jedoch vorher darüber, ob die Ausflüge stattfinden. In den Wintermonaten wird das Angebot reduziert.
Den historischen Markt anschauen
Ein klassischer Marktbesuch darf während der Reise nicht fehlen. Wenn die Marktverkäufer ihre Produkte zum Besten geben und dafür ganz charakteristisch über den Platz rufen, solltet ihr euch nicht erschrecken. Stöbert durch das frische Gemüse und probiert den leckeren Fisch. Nicht selten werden Besucher von Standinhabern in altertümlicher Tracht bedient, die traditionelle Erzeugnisse aus der Region verkaufen. Das Markttreiben kann man im Sommer immer dienstags erleben.
Den Deltapark Neeltje Jans besuchen
Diese eineinhalb Stunden entfernte Anlage rund um die Deltawerke informiert nicht nur über die Sturmflut aus dem Jahr 1953 und über die Abwehr selbst, sondern hat auch ein Aquarium mit interaktiven Fütterungsvorführungen sowie sehr viel Wissenswertes über Miesmuscheln zu bieten. Auf der künstlichen Insel Neeltje Jans bekommt ihr außerdem eine Seehundshow mit spannenden Erklärungen sowie eine Walausstellung, Orkanmaschine, Wasserrutschen und 3D-Filme präsentiert. Fragt im Voraus bezüglich gesonderter Öffnungszeiten in der Wintersaison nach.
Naturschutzgebiet Oosterschelde erkunden
Bis zum Mittelalter war dieser Meeresarm, in den das Veerse Meer mündet, deutlich kleiner, aber durch zunehmende Eindeichung hat er über die Jahre hinweg seine heutige Größe erreicht. Hier findet während der Gezeiten ein Austausch von Süß- und Salzwasser statt. Dieses Phänomen ist ziemlich besonders: Das Süßwasser strömt aus den Flussläufen in das Mündungsgebiet, während bei Flut Salzwasser hineingelangt. Natürlich schafft das einen einzigartigen Lebensraum für Tausende von Pflanzen- und Tierarten. Entsprechend ist das Naturschutzgebiet, welches zu den größten der 21 niederländischen Nationalparks zählt, ideal für einen Tagesausflug geeignet. Ihr erreicht es in etwa einer Stunde mit dem Auto.
Ebenso kommen Vogelbeobachter auf ihre Kosten, denn sowohl im Sommer als auch im Winter lassen sich viele Arten an der Oosterschelde nieder, um zu brüten, zu überwintern oder sich auszuruhen. Dazu gehören zum Beispiel Austernfischer, Watvögel und Rotschenkel sowie Flussseeschwalben, Kormorane und viele Gänsearten. Darüber hinaus gibt es Seehunde und Kegelrobben, die bei Ebbe auf den Sandbänken Roggenplaat und Vondelingsplaat zu sehen sind. Mit etwas Glück erspäht ihr außerdem einen Wal aus der Nordsee, nämlich den Schweinswal, ein mit dem Delfin verwandtes Tier, das an der charakteristischen Rückenfinne zu erkennen ist. Bei Tauchern ist die faszinierende, diverse Unterwasserwelt sehr beliebt. Aufgrund der starken Strömung sollten sich jedoch nur Erfahrene unter die Wasseroberfläche begeben.
Museum Veere erkunden
Gleich zwei beeindruckende Orte machen das Museum aus: das Rathaus am Markt sowie die Schottischen Häuser am Kai. Unter anderem enthält die Sammlung Statuen, einen berühmten vergoldeten Becher und Einblicke in die Verbindungen zu Schottland. Die Kulturstätte öffnet ihre Türen jedem Samstag und Sonntag sowie zu gesonderten Terminen in der Feriensaison.
Gemütlich bummeln
Wer eine Pause vom Sport und der Kultur machen möchte, kann wunderbar einkaufen gehen. Die vielen hübschen Läden haben zum Beispiel Holzspielsachen, Küchenzubehör, Seifen und Pflegeprodukte sowie Einrichtungsgegenstände im Angebot. Besonders beliebt ist ein winzig kleiner, traditioneller und sehr fotogener Süßwarenladen namens Oma’s Snoepwinkel, in dem über 100 Sorten altholländische Leckereien verkauft werden. Hier werden garantiert nicht nur Kinder fündig. Der nostalgische Genuss eignet sich zudem als Souvenir aus Holland für die Familie oder die Freunde.
Ausflug zum Strand planen
15 Minuten mit dem Auto entfernt wartet mit Vrouwenpolder ein schönes Ziel für alle Aktivurlauber. An der Nordsee liegen gleich mehrere breite Strände. Die Wellen und frische Brise sorgen für optimale Bedingungen für alle Surfarten, während das Veerse Meer perfekt für ruhigere Wassersportarten wie Wake- und Paddleboarding sowie Kanufahren ist.
Ganz an der Spitze der Halbinsel Walcheren befindet sich Westkapelle mit Leuchttürmen und weiten Sandflächen. Oostkapelle ist nicht weit und stellt den Eingang zum Naturschutzgebiet De Manteling van Walcheren dar. Ebenso sehenswert ist Domburgs Küste, die mit ihren Läden und Restaurants einen besonderen Charme verbreitet.
Reise-Infos
Von Deutschland aus gelangt ihr ganz unkompliziert nach Veere, wodurch die Reise in die Niederlande schnell realisiert werden kann. Im Folgenden erfahrt ihr alles, was ihr für den Aufenthalt wissen müsst und wir verraten, welche lokalen Spezialitäten man sich nicht entgehen lassen sollte.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Wie lange ihr bleibt, hängt ganz davon ab, wie viel Entspannung ihr sucht. Die Sehenswürdigkeiten sind recht schnell besichtigt, aber wer gerne Fahrrad fährt, die Umgebung erkundet und am Strand die Seele baumeln lassen möchte, kann locker mehr als eine Woche bleiben.
Die beste Reisezeit ist der Sommer zwischen Juni und September. Dann herrschen durchschnittlich 20 Grad und tagsüber ist es oft auch wärmer. Das Regenrisiko ist gering und das Meer weist angenehme Temperaturen auf. Auf eine kühlende Brise könnt ihr euch zu fast jeder Tageszeit freuen und sie ist insbesondere in den warmen Monaten sehr wohltuend. Wer entschleunigen möchte, plant den Besuch für das Frühjahr oder den Herbst und genießt die Ruhe sowie Wanderungen.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Je nachdem, wo ihr in Deutschland wohnt, ist die Anreise auf den Schienen oder per Flugzeug einfacher. Wer im Westen zu Hause ist, kann gut mit dem Auto fahren. Von Rotterdam sind es etwa 100 Kilometer bis nach Veere und auch Amsterdam ist mit 166 Kilometern nicht allzu weit – Beide Städte haben einen Flughafen und gute Bahnverbindungen.
Vor Ort bewegt ihr euch idealerweise zu Fuß, denn die Distanzen sind kurz. Alternativ mietet ihr euch ein Fahrrad oder seid mit dem Mietwagen unterwegs. Wichtig: Das Zentrum ist autofrei. Es gibt am Dorfrand einige Parkplätze.
Essen und Spezialitäten
Veere bietet sowohl ruhige und gemütliche Restaurants mit Hofgarten als auch ein paar schickere Optionen am Jachthafen. Die Stadtherberge in der ehemaligen Festung existiert schon seit vielen Jahren und ist der beste Ort für ein Festmahl. Zeeländische Spezialitäten sind Austern, Miesmuscheln, Krebse, Meeresspargel, Fisch und der Oosterschelde Hummer. Probiert den Babbelaar Likör sowie die vielen Spezialbiere.
Hotels und Unterkünfte
Mehrere gemütliche Hotels beherbergen euch. Ob romantisch in einem Altbau oder lieber modern mit vielen Annehmlichkeiten: In Veere habt ihr die Wahl. Gehört ihr bezüglich der Hochsaison zu den Frühbuchern, habt ihr sogar Glück und ergattert ein Zimmer mit Blick auf das Wasser. Außerdem findet ihr in der umgebenden Region verschiedene Unterkünfte, die sich oft sehr gut für Familien eignen.