Oh nein! In der größten Hitzewelle warnt das Landesamt für Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern vor Bakterien in der Ostsee. Diese können zu schwerwiegenden Infektionen führen. Ein Todesopfer gab es bereit.
Vibrionen sorgen für Lebensgefahr in der Ostsee
Die ersehnte Abkühlung in der Ostsee kann dieser Tage lebensgefährlich sein. Weil das Meer sich in wenigen Tagen von 19 auf 22 Grad erwärmt hat, steigt auch die Infektionsgefahr durch sogenannte Vibrionen. Durch offene Wunden können die Bakterien in den Körper eindringen und schwere Entzündungen auslösen. Dabei ist der Krankheitsverlauf derartig schnell, dass Betroffene nicht einmal rechtzeitig zum Arzt gehen. Dabei ist es für die Genesung unerlässlich, dass der Vibrionen-Befall mit Antibiotika behandelt wird. Im schlimmsten Fall wird aus der Wundinfektion eine Nekrose, bei der die Zellen im Körper absterben.
Wie das Gesundheitsamt in Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, ist die Sterblichkeitsrate durch Infektionen mit Vibrionen hoch. Wer nach dem Baden Fieber oder gar Schüttelfrost bekommt, sollte die Symptome sofort ärztlich abklären lassen. Besonders gefährdet sind Patienten hohen Alters, aber auch immunschwache und chronisch kranke Menschen. Der am Wochenende verstorbene 70-Jährige hatte etwa chronische Vorerkrankungen. Vibrionen kommen in der Ostsee immer wieder vor und treffen in der Regel nur wenige Menschen: Im vergangenen Jahr war dem Landesamt für Gesundheit eine Infektion gemeldet worden, 2016 waren es insgesamt drei Erkrankungen. Ob sich die Zahl der Infektionen wegen der diesjährigen Hitze noch erhöht, werden die nächsten Wochen zeigen. Klar ist aber, dass die erwärmte Ostsee für Bakterien, ähnlich auch wie für Quallen, den idealen Lebensraum bietet.
Weitere Gefahren beim Baden in der Ostsee
Doch es gibt im Sommer 2018 noch mehr Gefahren in der Ostsee: Örtlich kann es zum Befall mit Blaualgen kommen, bei dem sich Cyanobakterien massenhaft vermehren. Das von ihnen produzierte Gift sorgt für Durchfall, Entzündungen der Bindehaut oder Ausschlägen auf der Haut. Gerade mit Kindern solltet ihr gefährdete Bereiche meiden, weil diese eher Wasser schlucken als Erwachsene.
An seichten Uferstellen von Seen in Mecklenburg-Vorpommern leben derzeit auch eine Vielzahl von Saugwürmer-Larven, die zu Pusteln und Quaddeln auf der Haut führen. Folgende Tipps solltet ihr derzeit beim Baden in der Ostsee beachten:
• Nicht in Brackwasser oder seichtem Meerwasser baden, wenn ihr zum gefährdeten Personenkreis gehört
• Wunden mit wasserdichten Pflaster schützen
• Bei Unwohlsein nach dem Baden rasch einen Arzt aufsuchen