Urlauber lieben Italien wegen des sonnigen Wetters, dem weltbesten Gelato, der Architektur und Mode. Doch von einer Annehmlichkeit müssen wir uns künftig verabschieden: Italien streicht den kostenlosen Besuch im Museum, der bisher jeden Sonntag möglich war.
Wer eine Reise nach Italien unternimmt, landet früher oder später auch in einem der zahlreichen Museen. Vor allem wegen der bedeutenden Kunst zog es bisher viele Urlauber in eine der vielen Ausstellungen. Fiel der Besuch im Museum auf einen Sonntag, war der Eintritt in das Museum in Italien bislang kostenfrei. Diesen Anreiz hatte Italien geschaffen, um Einrichtungen von Weltrang wie die Uffizien in Florenz, die Ruinen von Pompeji, die Galleria Borghese in Rom oder das Ägyptische Museum in Turin noch attraktiver und Kultur und Bildung den Italienern und Gästen noch leichter zugänglich zu machen.
Regierung in Rom streicht kostenlosen Museumstag
Der kostenlose Museumssonntag wurde 2014 von Kulturminister Premier Matteo Renzi ins Leben gerufen. Mit einem Plus von etwa 10 Millionen Menschen führte der „Domenica al museo“ zu einem deutlichen Besucheranstieg in den italienischen Museen. Der neue Kulturminister Alberto Bonisoli kündigte nun an, den eintrittsfreien Sonntag nach dem Sommer streichen zu wollen. Bonsioli gehört zu der populistischen Fünf-Sterne-Partei, die mit der rechten Lega derzeit die Regierung in Rom bildet.
Museen können freiwillig den Eintritt erlassen
Auf Nachfrage teilt Bonsioli mit, es würde ab Herbst keinen Zwang mehr geben, am Sonntag Museen kostenfrei zu öffnen. Es stünde aber jedem Museum selbst frei, den eintrittsfreien Sonntag zu erhalten. Weiter argumentiert Bonsioli, Besucher würden sich durch den kostenlosen Sonntag betrogen fühlen, wenn sie für ein und dieselbe Sache an einem anderen Tag Geld bezahlen müssten. Das sei nicht zu vermitteln, so Bonsioli.
Sein Vorgänger kritisierte die Pläne und rief dazu auf, für politische Veränderungen nicht die Kultur und Italiener bezahlen zu lassen. Viele der Besucher, welche den kostenfreien Sonntag genutzt hätten, seien so erstmals in ein Museum gekommen. Auch hätte die Initiative dazu geführt, dass die Besucherzahlen an allen anderen Tagen der Woche ebenfalls gestiegen sind. „Gute Sachen, die gut funktionieren, haben keine politische Farbe.“, so der Ex-Minister weiter.