Ein Urlaub in Italien muss nicht immer ans Meer führen. Der Gardasee besticht als größter See von Italien mit abwechslungsreichen Landschaften, zahlreichen Sehenswürdigkeiten und besten Bedingungen für einen Urlaub. Aktivurlauber kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Badeurlauber. Was also könnt ihr am Gardasee erleben?
Überblick
Der Gardasee ist eines der vielfältigsten Reiseziele in Europa. Er ist ein beliebter Treffpunkt für Wind- und Kitesurfer aus aller Welt, gleichzeitig aber auch eine tolle Urlaubsdestination für Familien mit Kindern. Weiterhin könnt ihr hier Wanderungen durch atemberaubend schöne Landschaften unternehmen, einen der besten Weine der Welt kosten oder durch pittoreske Orte bummeln. Langweilig wird es an dem 400 Quadratkilometer großen See also definitiv nicht. Der Gardasee ist der größte See von Italien und somit eines der größten Süßgewässer Europas. Er liegt in den Alpen, eingebettet in die Poebene zwischen Venetien, der Lombardei und Trentino-Südtirol.
Diese einzigartige Lage sorgt für ein angenehm mediterranes Klima, was den Gardasee vor allem in den Sommermonaten zu einem beliebten Ziel für Badeurlauber macht. Doch auch kulturell hat die Region eine Menge zu bieten, denn hier reihen sich viele geschichtsträchtige Städte aneinander. Rund um den Gardasee befindet sich eines der wichtigsten Weinbaugebiete Italiens. Hier findet ihr also „La Dolce Vita“, wie sie im Buche steht, zwischen einem edlen Tropfen und kulinarischen Köstlichkeiten der italienischen Küche. Der Lago di Garda, wie die Italiener ihn nennen, begrüßt euch mit Palmen sowie Zitrusbäumen auf der einen Seite und den schneebedeckten Alpen auf der anderen. Eine Landschaft, wie ihr sie an keinem anderen Ort der Welt findet und ein guter Grund, euren nächsten Urlaub an diesem einmaligen Fleckchen Erde zu verbringen.
Städte
An den Ufern des Gardasees gibt es zahlreiche Orte, welche absolut sehenswert sind. Sinnvoll ist es daher, wenn ihr bei der Buchung eures Gardasee-Urlaubs eine Rundreise einplant. So könnt ihr möglichst viele Sehenswürdigkeiten erleben – und findet garantiert für jede Jahreszeit eine geeignete Beschäftigung:
Riva del Garda
Im Norden des Gardasees liegt eine Stadt namens Riva del Garda. Sie zählt rund 16.000 Einwohner und ist besonders bei Aktivurlaubern beliebt, denn hier ist der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen in die Region oder das Surfen und Segeln auf dem Wasser. Sei es mit dem Mountainbike, dem Kajak, der Taucherausrüstung oder einfach den Wanderschuhen: In Riva del Garda könnt ihr euch sportlich austoben und von der einzigartigen Region verzaubern lassen. Mit dem Fahrrad oder den Inlineskates erkundet ihr das Ufer, in den Steilfelsen testet ihr eure Kletterkünste und beim Wandern besichtigt ihr zerfallene Burgruinen. Gleichzeitig befindet sich in Riva del Garda der längste Strand des Sees und auch die Wasserfälle von Cascata Varone laden euch im Sommer zu einer nassen und willkommenen Abkühlung ein.
Trotz, dass es sich bei Riva del Garda um die nördlichste Stadt am Gardasee handelt, herrscht hier bereits mediterranes Klima. Im Sommer habt ihr hier beinahe eine Garantie auf konstante 25 Grad Celsius und angenehme Wassertemperaturen, welche zum Baden verführen. Lange Zeit gehörte dieses Stück Land zu Österreich, was sich teilweise noch in der Architektur sowie Kulinarik bemerkbar macht. Seit dem Vertrag von Saint-Germain im Jahr 1919 ist der Gardasee wieder vollständig im Besitz von Italien. Dadurch auch unverkennbar, dass sich die italienische Kultur am Gardasee verankert hat. Möchtet ihr hingegen eher im Winter an den Gardasee reisen, könnt ihr rund um Riva del Garda in zahleichen Skigebieten Wintersport betreiben. Obwohl die Stadt im Ersten Weltkrieg beinahe vollständig zerstört wurde, findet ihr nach wie vor einige Andenken an vergangenen Zeiten wie den berühmten Uhrturm oder verfallene Befestigungsanlagen. Zudem gilt Riva del Garda mittlerweile als beliebter Kurort und Wallfahrtsort zur Kirche „Chiesa dell’Inviolatam“.
Malcesine
Am Ostufer des Gardasees befindet sich, die mit rund 4.000 Einwohnern deutlich kleinere Stadt Malcesine. Sie lieg am Fuß des Berges „Monte Baldo“ und wird geprägt von der Burg „Castello Skaligero“, welche über der Stadt in die Höhe ragt und die Geschichte des Ortes nachhaltig geprägt hat. Ihre Besichtigung gehört deshalb quasi zum Pflichtprogramm, wenn ihr einen Abstecher nach Malcesine macht. Neben spannenden Erzählungen aus der Vergangenheit, findet ihr hier zudem einen herrlichen Ausblick über die Region und die Stadt, welche durch ihre Schönheit einst sogar Goethe inspiriert haben soll. Denn Malcesine wurde von ihm in seinen berühmten Reisebericht „Italienische Reise“ aufgenommen und hat sich spätestens seither zu einem beliebten Touristenziel gemausert. Das macht sich leider auch in den belebten Straßen bemerkbar. Dennoch sind die zahlreichen Besucher kein Grund, sich von einer Erkundungstour durch die Gassen von Malcesine abhalten zu lassen. Stattdessen könnt ihr vor allem abseits der hochfrequentierten Spots die Schönheit dieser kleinen Stadt entdecken.
Sie ist unterteilt in zwei verschiedene Ortsteile namens Navene und Cassone. Neben der Scaligerburg, sind auch der Palazzo Dei Capitani, die Kirche Santo Stefano sowie der artenreiche Palmengarten absolut sehenswert. Aber nicht nur die Stadt selbst ist ein echtes Highlight, sondern auch der Gardasee zeigt sich hier in seiner vollen Pracht. Sein Ostufer fällt flach ab und lädt mit seinen konstanten Winden zum Wind- und Kitesurfen ein. Die Küste selbst ist durch die steilen Berghänge hingegen gut geschützt und verwöhnt Badeurlauber daher mit einer sanften Brise und angenehmen Temperaturen im Wasser sowie außerhalb. Möchtet ihr hoch hinaus, führt eine Seilbahn auf den Monte Baldo, wo ihr zum Gipfel aufsteigen, durch den Naturpark schlendern oder sogar mutig mit dem Gleitschirm fliegen könnt.
Lazise
Etwas weiter im Süden befindet sich am östlichen Ufer des Gardasees die Stadt Lazise. Sie zählt rund 6.500 Einwohner und blickt auf eine Geschichte zurück, welche bereits zur Bronzezeit begonnen hat. Damals war Lazise eine wichtige Militär- und Handelsstadt. Im elften Jahrhundert befand sie sich vollständig in Familienbesitz der Bevilacqua und war deren wichtigster Kriegshafen. Wo heutzutage Fischerboote abgestellt werden, liefen damals die imposanten venezianischen Galeeren ein und aus. Nach dem dritten Unabhängigkeitskrieg ging Lazise schließlich in italienischen Staatsbesitz über. Vorher gab es ein langes Hin und Her, das bis heute zahlreiche Spuren in der Stadt hinterlassen hat.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Lazise gehören daher die gut erhaltenen Festungsanlagen im Park der Villa Bernini. Auch hier findet ihr zudem eine Scaligerburg, welche allerdings im Gegensatz zu jener in Malcesine nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Besichtigen könnt ihr hingegen die Kirche S. Nicolos sowie die Altstadt von Lazise, welche durch die historischen Stadttore begrenzt ist und wo keine Autos fahren dürfen. Nur unweit von der Stadt entfernt, könnt ihr an weitläufigen Stränden baden oder im Ortsteil Cola di Lazise im Thermalbad entspannen. Auf der Suche nach etwas Action, seid ihr in „Canevaworld“ richtig aufgehoben und auch das „Gardaland“ ist mit dem Auto gut zu erreichen.
Torri del Benaco
Deutlich beschaulicher geht es im kleinen Ort Torri del Benaco zu. Zwar imponiert auch dieser mit einer stattlichen Scaligerburg, dennoch ist er bei den Touristen weniger bekannt. In der kleinen Hafenstadt am Ostufer sollen einst Juan Carlos und Winston Churchill residiert haben. Das ist gut vorstellbar, denn bis heute hat sie ihren mittelalterlichen Charme behalten und verzaubert durch schöne Gassen, eine tolle Kulisse zwischen Bergen und See sowie der kleinen Kirche „Santissima Trinità“ mit ihren beeindruckenden Fresken.
Garda
Was viele Besucher nicht wissen: Der Gardasee verdankt seinen Namen der kleinen Stadt Garda, welche bereits im zwölften Jahrhundert existierte. Mittlerweile präsentiert sie sich aber eher im modernen Flair sowie als klassischer Touristenort. Ihr findet bei eurem Urlaub in Garda zahlreiche Hotels, verschiedene Restaurants sowie Eisdielen im Überfluss und alles, was das Urlauberherz sonst noch begehrt. Ihr könnt an der belebten Uferpromenade mit Blick auf den See bummeln, das Hinterland bei Ausflügen erkunden, im bekannten Club „Cà degli Ulivi“ golfen oder auf einem der besten Campingplätze der Region euer Zelt aufschlagen.
Bardolino
Auch in Bardolino geht es touristisch zu, dennoch hat der Weinort keinesfalls seinen Flair eingebüßt. Im Gegenteil: Vor allem rund um das Weinfest „Festa dell’Uva e del Vino“ solltet ihr euch das Spektakel Ende September keinesfalls entgehen lassen. Dann gibt es nicht nur die besten Weine aus dem hügeligen Hinterland zu verkosten, sondern die Uferpromenade wird zu einer internationalen Feier, wo Einheimische und Besucher gute Laune versprühen – eben „La Dolce Vita“ in ihrer puren Form. In den anderen Monaten ist Bardolino ein ruhigeres Reiseziel. Dann könnt ihr hier beispielsweise das Olivenölmuseum besuchen, in der Altstadt bummeln oder Sehenswürdigkeiten wie die Kirchen „San Nicolò“ und „San Severo“ mit ihren gut erhaltenen Fresken besichtigen.
In jedem Fall ist Bardolino einen Besuch wert. Das einstige Hafendorf hat sich mittlerweile zu einem wichtigen Touristenort gemausert und empfängt seine Besucher mit einem pulsierenden Nachtleben sowie einer Menge Abenteuer für Familien mit Kindern. Das „Gardaland“ ist nur unweit entfernt und die Strände eignen sich an dieser Stelle perfekt für einen Badeurlaub. Vor allem aber ist Bardolino ein Must-see für alle Weinliebhaber mit rund 70 verschiedenen Winzern in der Region. Der südliche Ortsteil Cisano gilt zudem als beschaulicher gegenüber dem Ortskern und somit perfekt für alle Besucher, die sich nach etwas Ruhe und Entspannung sehnen.
Sirmione
Etwa 8.000 Menschen nennen Sirmione auf der Halbinsel im Süden des Gardasees ihr Zuhause. Diese einzigartige Lage macht die Stadt zu einem beliebten Touristenziel – und ebenso ihre schöne Altstadt sowie die zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Schon in der Steinzeit sollen hier die ersten Menschen gelebt haben, bevor sich Sirmione zu einem Ferienort für wohlhabende römische Familien entwickelte. Drei gut erhaltene Villen im Ortskern erinnern bis heute an diese Zeit. Von der spannenden Geschichte der Stadt erzählen zudem die imposanten Stadttore, das Schloss, die Grotten des Catull, die Kirchen San Pietro und Santa Maria Maggiore sowie die Thermalquelle, welche euch zur Entspannung in dem mit Iod, Schwefel und Brom angereicherten Wasser einlädt.
Doch auch die Stadt selbst glänzt durch ihre Schönheit rund um den Hafen zwischen typisch italienischen Cafés, Bistros und Restaurants. Die Steinstrände laden zum Baden ein und auf der Suche nach beeindruckenden Landschaften seid ihr rund um Sirmione ebenfalls gut aufgehoben. Die Halbinsel weist zahlreiche naturbelassene Waldgebiete auf und hinter der Stadtgrenze erheben sich die ersten Berge. Egal, ob ihr also wandern und mountainbiken, lieber Wellness sowie Entspannung, einen klassischen Badeurlaub oder etwas Action auf dem Wasser wollt: In Sirmione werden alle Urlauber fündig!
Salo
Die Stadt Salo gibt es seit dem 14. Jahrhundert und somit deutlich kürzer als viele der anderen Städte rund um den Gardasee. Im Jahr 1337 wurde Salo zur Hauptstadt von Magnifica Patria ernannt und im Jahr 1887 erhielt sie einen Anschluss an die Bahnstrecke. Im Jahr 1943 soll Benito Mussolini hier residiert haben, worauf der Ort aber alles andere als stolz ist. So oder so, hat Salo trotz kurzer und fragwürdiger Geschichte allerhand Sehenswürdigkeiten zu bieten und sollte daher unbedingt Teil eurer Rundreise um den Gardasee sein. Dazu gehört die Villa Laurin, die Büste von Gasparo de Salò sowie natürlich der Dom. Seine Außenfassade ist auffällig verziert und auch das Innere des Wahrzeichens ist absolut sehenswert! Ebenso der schöne Hafen von Salo, die beschauliche Altstadt und der fjordähnlich geformte See „Lago di Valvestino“.
Sehenswürdigkeiten
Neben diesen Städten und ihren zahlreichen Highlights, gibt es am Gardasee für euch aber natürlich noch deutlich mehr zu entdecken. Verschiedene Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten sorgen dafür, dass euch hier definitiv nicht langweilig wird! Was also könnt ihr am Gardasee zusätzlich erleben?
- Wandern über den Tratto Spino bis auf den Gipfel des Monte Baldo
- Besichtigung des mittelalterlichen Dorfs Canale di Tenno
- Baden im glasklaren See namens Lago di Tenno mit Blick auf den Gardasee
- Reise in das UNESCO-Welterbe Verona, wo einst „Romeo und Julia“ gelebt haben sollen
- Bootsfahrt durch Peschiere del Garda – fast so schön wie Venedig gleicht
- Wandern, Mountainbiken oder Canyoning im Naturpark „Alto Garda Bresciano“
- Besichtigung der prähistorischen Ausgrabungsstätte „Grotta di Fumane“
- Besuch im größten Freizeitpark Italiens, dem „Gardaland“
- Plantschen, Rutschen & Co im Wasserpark des Gardasees, dem „Canevaworld“
- Sport in allen Variationen treiben: Wassersport, Wintersport, Wandern, Flyboarden, Klettern…
Reise-Infos
Der Urlaub am Gardasee ist vergleichsweise unkompliziert, was die Organisation und eure Reiseplanung betrifft. Wir haben für euch dennoch die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Anreise
Je nachdem, von wo aus ihr anreisen möchtet, stehen euch dafür verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Besucher aus dem Süden von Deutschland bevorzugen oftmals das Auto, denn über die Schweiz oder Österreich lässt sich der Gardasee schnell erreichen. Alternativ kann von den meisten deutschen Flughäfen günstig nach Mailand geflogen werden. Von dort aus nehmt ihr ein Taxi, einen Mietwagen oder öffentliche Verkehrsmittel wie den Bus beziehungsweise die Bahn. Letztere könnt ihr zudem von Deutschland aus nehmen, denn immer wieder gibt es günstige Angebote für Zugverbindungen zum Gardasee mit dem sogenannten „Europa-Spezial“. Auch vor Ort reist ihr am besten mit einem Auto oder ihr nutzt das öffentliche Nahverkehrsnetz, um von Stadt zu Stadt zu kommen und den Gardasee sowie seine Region zu erkunden.
Reisezeit und Klima
Prinzipiell herrscht am Gardasee ganzjährig Reisezeit – je nachdem, welche Art von Urlaub ihr anstrebt. Das mediterrane Klima sorgt von Juni bis August für Temperaturen um die 30 Grad Celsius und somit optimales Badewetter. Die Wassertemperatur liegt zu diesem Zeitpunkt rund um die 20 Grad Celsius und wird als besonders angenehm empfunden. Aktivurlauber bevorzugen hingegen die kühleren Monate in der Nebensaison, meist zwischen Mai und September. Zuvor und danach ist es zum Baden häufig zu kalt, nicht aber für sportliche Unternehmungen in der Natur oder etwas Wellness in den Thermalbädern. Und auch im Winter ist der Gardasee ein beliebtes Reiseziel. Dann finden sich hier nämlich die Wintersportler ein, um sich auf Skiern oder mit dem Snowboard in den schneebedeckten Alpen auszutoben. Allerdings sind zu diesem Zeitpunkt viele Hotels, Restaurants & Co. am Gardasee geschlossen. Informiert euch deshalb vorab, wo die beste Anlaufstelle für euren Winterurlaub ist.