UV Index: Stufen & Schutz


Viele von euch haben den Begriff gewiss schon gehört, aber nur wenige wissen etwas damit anzufangen: die Rede ist vom UV Index. Wer ihn jedoch richtig zu deuten weiß, findet eine hilfreichen Anhaltspunkt für den zuverlässigen Schutz vor Sonnenbrand oder langfristigen Schäden durch UV-Strahlung. Was also steckt hinter der Bezeichnung?

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Je kräftiger die Sonne scheint, umso höher der UV Index

Überblick: Was ist der UV Index?

Jeder von euch kennt die Zahlen auf der Sonnencreme. Diese verfügen über verschiedene Lichtschutzfaktoren, wie 15, 20, 30 oder 50. Genau genommen handelt es sich dabei um den sogenannten UV-Schutzfaktor, welcher wiederum auf einen speziellen UV Index ausgerichtet ist. Dieser Index gibt an, wie hoch die Belastung durch UV-Strahlung in Bodennähe ist – und damit auch die Höhe des Sonnenbrandrisikos. In der Regel wird dabei der höchstmögliche Wert angegeben, der zur Mittagszeit erreicht wird. Die UV Einstrahlung ist also nicht den ganzen Tag gleich hoch. Auf gut Deutsch könnte der UV Index somit als eine Art „Sonnenbrandindikator“ bezeichnet werden.

Wofür das nötig ist, fragt ihr euch? Ganz einfach: Die UV Einstrahlung lässt sich nicht spüren, sprich ihr könnt nach Gefühl nicht zuverlässig einschätzen, wie hoch aktuell das Sonnenbrandrisiko ist. Der UV Index schwankt je nach Jahreszeit, Wetterlage, Tageszeit und weiteren Faktoren. Manchmal brennt euch die Sonne auf der Haut, aber der Index ist vergleichsweise niedrig. An anderen Tagen ist der Himmel bewölkt und die Luft fühlt sich kalt an, aber am Abend ist eure Haut ordentlich verbrannt. Der eigene Eindruck kann also täuschen – der UV Index hingegen nicht. Er ist somit eine zuverlässigere Quelle, um das Sonnenbrandrisiko realistisch einzuschätzen. Das gilt vor allem im Urlaub, denn dort fehlt es euch an Erfahrungswerten und die UV Kennzahl kann deutlich höher sein, als ihr es von Deutschland gewohnt seid.

Ab in den Urlaub…

…aber nicht ohne UV Index! Gerade, wenn ihr also eine Reise plant, solltet ihr euch dringend vorab darüber informieren, wie hoch das Sonnenbrandrisiko sein wird. Dadurch könnt ihr direkt die passende Sonnencreme kaufen und mitnehmen.

Zudem ist es sinnvoll, morgens vor dem Abstecher ins Freie oder an den Strand einen Blick in die Prognose für den kommenden Tag zu werfen. Im Internet oder in entsprechenden Apps werdet ihr schnell fündig und seid dann für das Wetter perfekt gerüstet. Doch ihr müsst den Index natürlich nicht nur kennen, sondern auch richtig deuten können, damit er etwas bringt.

Stufen des UV Index

Beim UV Index handelt es sich um eine internationale Angabe, sprich überall auf der Welt wird er in denselben 12 Stufen angegeben. Das macht es für euch denkbar einfach. Denn egal ob im Wanderurlaub in den Bayerischen Alpen, an Mallorcas beliebten Stränden, in Australiens Outback oder am Tafelberg im südafrikanischen Kapstadt seid: Wenn der Index dort die 8 auf der Skala erreicht, ist die Sonnenbrandgefahr überall dieselbe. Folgende Tabelle gibt Aufschluss, was die verschiedenen Stufen auf der Skala bedeuten:

UV Index Sonne
UV Index Bewertung Schutzmaßnahmen
0, 1, 2 niedrig kein Schutz notwendig
3, 4, 5 mittel Schutz empfehlenswert
6, 7 hoch Schutz erforderlich
8, 9, 10 sehr hoch Schutz unbedingt notwendig
11, 12+ extrem hoch Schutz ein absolutes Muss

 

Wer bei hoher Sonneneinstrahlung auf einen Schutz verzichtet, riskiert nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch langfristige Schäden durch die UV-Strahlung. Denn diese kann schwerwiegende Hautkrankheiten verursachen bis hin zu Hautkrebs. Ihr tut eurer Gesundheit also einen großen Gefallen, wenn ihr den UV Index berücksichtigt – sowohl zuhause als auch im Urlaub.

Weitere Einflussfaktoren

Dennoch könnt ihr den UV Index nicht auf die Goldwaage legen. Sprich die Werte können schwanken und höher oder niedriger als die Angabe ausfallen. Er stellt also nur einen groben Richtwert dar. Ist er niedriger, beispielsweise durch Bewölkung, ist das natürlich nicht schlimm. Dann seid ihr eben etwas besser geschützt. Schwieriger wird es, wenn ihr euch auf einen zu geringen Schutz verlasst, weil der Index über dem angegebenen Wert liegt. Welche Einflussfaktoren gibt es also?

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Lästiger Urlaubsbegleiter: Sonnenbrand

Der wichtigste Einflussfaktor ist euer Hauttyp. Denn das individuelle Sonnenbrandrisiko hängt auch davon ab, wie empfindlich eure Haut auf die Sonne reagiert. Während also manche Menschen schon bei einem UV Index von 3 schnell einen Sonnenbrand entwickeln, ist das bei anderen auch ohne Schutz erst ab beispielsweise 6 der Fall. Neben dem UV Kennzahl solltet ihr deshalb auch euren Hauttyp kennen:

Hauttyp Sonnenbrandgefahr Schutz ab UV Index…
I sehr hoch 3 – Lichtschutzfaktor viermal so hoch wie UVI
II hoch 3 – Lichtschutzfaktor dreimal so hoch wie UVI
III mittelmäßig 3 – Lichtschutzfaktor doppelt so hoch wie UVI
IV eher gering 8 – seht Schutzmaßnahmen
V sehr gering 11 – seht Schutzmaßnahmen
VI sehr gering 11 – seht Schutzmaßnahmen

Bei Kindern gilt zudem, dass deren Haut stets vor der Sonne geschützt werden sollte – unabhängig vom Hauttyp. Empfehlenswert ist hierbei ein Lichtschutzfaktor von mindestens 25. Ein stärkerer Schutz wird, sowohl von Kindern als auch Erwachsenen, häufig auf den Lippen sowie der Nase benötigt. Ist der UV Index sehr hoch, gilt für Kinder die Faustregel, diesen mit dem Faktor fünf zu multiplizieren. Gerade im Urlaub ist der Lichtschutzfaktor 50 daher meist die sicherste Wahl. Zu viel Schutz schadet schließlich nicht – zu wenig hingegen schon!

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Kinderhaut ist besonders empfindlich

Weitere Einflussfaktoren auf den UV Index sind Reflektionen oder die Bewölkung. Ist der Himmel bedeckt und die Sonne trifft nicht unmittelbar auf die Haut, ist dieser also niedriger. Dennoch besteht dann eine Sonnenbrandgefahr und ein Schutz ist in vielen Fällen erforderlich. Auch bei Bewölkung ist es daher sinnvoll sich am angegebenen Index zu orientieren.

Höher ist er hingegen oft in der Nähe von Wasser oder Schnee, denn diese reflektieren das Sonnenlicht und erhöhen somit auch die UV-Strahlung auf der Haut. Und zuletzt hängt der UVI natürlich von der Jahreszeit sowie der geografischen Lage des jeweiligen (Urlaubs-) Landes ab.

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Hohes Sonnenbrand-Potential: Sonnenbad im Schnee

Tipps und Schutzmaßnahmen

Ihr wisst nun also, wann ihr euch schützen solltet. Offen bleibt nur die Frage, wie ihr euch je nach UV Index und Hauttyp „richtig“ vor der Sonnenbrandgefahr schützt? Wir verraten euch nachfolgend einige Tipps.

  • Sonnencreme mit richtigem Lichtschutzfaktor (seht Tabelle) ist wichtige Grundlage – aber noch nicht ausreichend
  • Mittlerer UV Index: zusätzlich Schultern sowie Arme durch Kleidung  schützen, Sonnenbrille sinnvoll, Kopfbedeckung bewahrt vor Sonnenstich
  • Hoher UV Index: zur Mittagshitze nicht in pralle Sonne legen, zwischen 11 & 15 Uhr in geschlossenen Räumen oder im Schatten bleiben, lange Hosen und langärmeliges Oberteil, Kopfbedeckung, Sonnenbrille & Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
  • UV Index über 10 (extrem hoch): Sonne komplett meiden, zur Mittagszeit in geschlossenen Räumen aufhalten, davor und danach im Schatten mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor 15
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Hautton ist ausschlaggebend für Sonnenbrand-Risiko

UVI nach Ländern

Im deutschen Sommer erreicht der UV Index durchaus Werte bis 8 auf der Skala. In vielen Urlaubsländern liegen diese zur warmen Jahreszeit sogar noch höher. Die Durchschnittswerte im heißesten Monat sehen demnach in den Urlaubsdestinationen wie folgt aus:

Ort durchschnittlicher UV Index im heißesten Monat
Berlin, Deutschland 7
Paris, Frankreich 7
Palma de Mallorca, Spanien 9
Heraklion, Griechenland 10
Los Angeles, USA 10
Vancouver, Kanada 7
Havanna, Kuba 12
Bangkok, Thailand 12
Singapur, Singapur 13
Rio de Janeiro, Brasilien 12
Sydney, Australien 10
Kapstadt, Südafrika 10
Buenos Aires, Argentinien 10
Wellington, Neuseeland 8

 

Ihr seht: Je nach Urlaubsdestination kann der UV Index stark schwanken und entspricht nicht immer den eigenen Erwartungen. Viele Reisende würden beispielsweise vermuten, dass der UVI in Australien deutlich höher ist, in Griechenland hingegen ist er auch nicht anders als in Spanien. Die Natur ist diesbezüglich also für einige Überraschungen gut und deshalb empfiehlt es sich, dass ihr euch vorab über den jeweiligen Index informiert. Zudem solltet ihr vor allem am Strand besonders vorsichtig sein, denn hier reflektiert nicht nur das Wasser, sondern auch der helle Sand selbst kann die UV-Strahlung noch einmal erhöhen. Sonnenschutz ist deshalb für eure Gesundheit im Urlaub und daheim: das A und O!

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