Einfach mal abtauchen, schwerelos durch das Wasser gleiten und die Welt um einen herum vollkommen vergessen – beim Schnorcheln erlebt ihr spannende Abenteuer und bekommt unvergessliche Eindrücke aus der faszinierenden und unendlich weiten Unterwasserwelt. Tolle Spots gibt es überall auf der Welt – viele davon befinden sich in Europa.
Überblick
Wenn ihr einen Urlaub plant, in dem ihr nicht nur Kultur und Leute kennenlernen, sondern auch in die schillernde Unterwasserwelt eintauchen wollt, zieht es euch natürlich an Orte mit weißen Sandstränden, glasklarem Wasser und sonnigen Temperaturen. Was exotisch klingt, ist jedoch nicht zwingend mit einer Reise um die halbe Welt verbunden. Denn auch in Europa gibt es tolle Spots zum Schnorcheln.
Warum also für den Aktivurlaub in die Ferne schweifen, wenn sich ganz in der Nähe zahlreiche Geheimtipps für ausgiebige Abenteuer unter der Meeresoberfläche befinden. Hättet ihr zum Beispiel gedacht, dass man mit entsprechender Ausrüstung sogar in den kalten Gewässern Islands schnorcheln kann? Welche spannenden Geheimtipps euch in Europa und der ganzen Welt noch erwarten, das erfahrt ihr im Folgenden.
Schnorcheln in Europa
Die nun folgenden Reiseziele haben eines gemeinsam: Sie sind allesamt sehr einfach zu erreichen. Ob per Direktflug, mit dem Auto, dem Zug oder der Fähre – Bei diesen Destinationen dauert die Anreise garantiert nicht lange.
1. Chalkidiki in Griechenland
Die griechische Halbinsel Chalkidiki mit ihren traumhaft weißen Stränden und türkisblauem Wasser zieht viele Schnorchler und Taucher aus der ganzen Welt magisch an. Die drei Landzungen Kassandra, Sithonia und Athos sorgen dafür, dass ihr in windgeschützten Buchten die paradiesische Unterwasserwelt erkunden könnt. Das Mittelmeer vor Chalkidiki ist still und da die bunten Riffe kaum vom Sandstrand entfernt sind, müsst ihr nicht einmal weit hinausschwimmen. Umgeben von felsigen Bergen taucht ihr unter und werdet mit einer traumhaft schönen Unterwassersicht belohnt. Falls ihr das erste Mal schnorchelt, könnt ihr euch an zahlreichen Wassersportschulen von einem erfahrenen Guide in die Kunst des Schnorchelns einweisen lassen.
2. Azoren in Portugal
Die portugiesischen Inseln im Nordatlantik sind ein wahres Paradies für Liebhaber von Meerestieren. Hier tummeln sich Wale, Delfine, Meeresschildkröten und Mantarochen. Besonders auf der Insel São Miguel könnt ihr zahlreiche Meeresbewohner in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und gemeinsam mit ihnen die Stille des Meeres genießen. Neben Kraken, Muränen und Seesternen bekommt ihr vor der Küste der Azoren mit etwas Glück und Geduld auch seltene Feuer- und Skorpionfische zu sehen. Das glasklare Wasser ermöglicht euch eine tolle Sicht auf die bunten und artenreichen Korallenriffe.
Aufgrund seiner Lage mitten im Atlantik ist das felsige Eiland einer der besten Orte der Welt zum Schnorcheln. Die vulkanischen Azoreninseln haben einige der vielfältigsten Gewässer der Welt mit einer reichen Meeresflora und -fauna, die direkt vor den Küsten lebt, so dass man hier gut vom Strand aus schnorcheln kann.
3. Korsika in Frankreich
Rund um die französische Mittelmeerinsel Korsika findet ihr zahlreiche Plätze, an denen ihr wunderbar schnorcheln könnt. Mit bis zu 30 Metern Sicht bei Sonne und der hohen Wasserqualität werdet ihr hier sicher in den Genuss zahlreicher spannender Unterwasserbeobachtungen kommen.
Auf Korsika gilt die Ostküste mit ihren flachen langen Sandstränden als idealer Ort für Schnorchel-Anfänger. Ob Rondinara, Santa Giulia, Pinarello oder Calvi – die langen und puderzuckerfeinen Strände im Osten sind bestens für Neulinge geeignet. Die versteckte Bucht von Canella gilt noch als kleiner Geheimtipp unter Hobby-Schnorchlern. Fortgeschrittene und Profis wagen sich dagegen eher an die felsigeren Küsten in Nord-, West- und Südkorsika, wie die Bucht von Porto, die Lavezzi-Inseln oder den Strand von Roccapina.
4. Elba in Italien
Elba, die bezaubernde Insel im Mittelmeer, lockt mit einer atemberaubenden Vielfalt an Fischen, Quallen, Korallen und anderen bunten Meeresbewohnern. Hierher zieht es vor allem Anfänger und Kinder, die zum ersten Mal abtauchen und beobachten wollen. An den Stränden von Lacona oder Marina di Campo in Elba braucht ihr keine besonderen Vorkenntnisse und könnt euch einfach in das kühle Nass stürzen. Besonders empfehlenswert ist auch der Spot Punta di Fetovaia. Sicher fallen euch sofort die feuerroten Fächerkorallen auf. Solltet ihr schon Erfahrung im Schnorcheln haben, könnt ihr bei Pomonte das Elviscott-Schiffswrack erkunden. Seit 1972 liegt es in einer Tiefe von etwa 15 Metern auf dem Meeresgrund und wartet nur darauf, von neugierigen Tauchern und Schnorchlern erkundet zu werden.
5. Makarska in Kroatien
An der kroatischen Adriaküste, mitten in Dalmatien liegt die Riviera von Makarska mit ihren schneeweißen Kieselstränden, welche schmal ins Meer abgehen. In kristallklarem und warmem Wasser könnt ihr hier an zahlreichen Buchten schnorcheln, wobei sich die vorgelagerten Inseln Hvar und Brač dazu besonders gut eignen. Die besten Schorchelspots erreicht ihr mit dem Boot und habt so die Chance, auch abgelegene und menschenleere Buchten zu erreichen.
Die Unterwasserlandschaft der Adria ist vielseitig und neben vielen kleinen Fischen könnt ihr hier auch bizarre Garnelen, leuchtende Seeanemonen, große Oktopusse und quirlige Krabben beobachten. Mit etwas Glück bekommt ihr an der Makarska Riviera sogar ein Seepferdchen zu Gesicht. Doch auch Wracks von Schiffen oder Flugzeugen sowie geheimnisvolle Höhlen lassen sich an der kroatischen Adriaküste entdecken.
6. Ustica in Italien
Ustica ist eine Vulkaninsel nördlich von Sizilien, die aufgrund ihrer artenreichen Unterwasserwelt zum ersten Unterwasser-Naturschutzgebiet Italiens erklärt wurde. Die Locals nennen Ustica liebevoll „die Lunge des Mittelmeeres“, da der Grund des Meeres mit saftig grünem Neptungras überwuchert ist. Dieses sorgt für einen hohen Sauerstoffgehalt im Wasser und macht die Unterwasserlandschaft hier so unglaublich vielseitig.
Ob Barrakudas, Zahnbrassen oder Zackenbarsche – umgeben von steilen Küsten, dunklem Vulkangestein und felsigen Grotten trefft ihr auf Ustica viele Meeresbewohner. Die riesigen Fächerkorrallen sorgen für eine magische Atmosphäre. Für Badeurlauber ist die Insel jedoch weniger geeignet, denn Sandstrände sucht ihr hier vergeblich.
7. Medas-Inseln in Spanien
Die Medas-Inseln zählen zu einem absoluten Geheimtipp für Unterwassersportler. Die kleine und unbewohnte Inselgruppe befindet sich an der spanischen Costa Brava in Katalonien und lockt mit unberührten Riffen voller Korallen und pittoresken Höhlen unter Wasser. Ob Muränen, Krustentiere, Seegraswiesen oder Seesterne – in dem geschützten Unterwasser-Schutzgebiet der Medas-Inseln bekommt ihr garantiert einige interessante Meeresbewohner zu sehen.
Solltet ihr einen Tauchschein besitzen, dürft ihr euch auf keinen Fall die Delfin-Höhle entgehen lassen. Hier geht es in rund 20 Metern Tiefe in eine Höhle, welche sich in einer unterirdischen Luftblase verbirgt. Eine Delfinfigur am Eingang gab diesem Ort seinen Namen.
8. Ghar Lapsi auf Malta
Ghar Lapsi ist ein natürlicher Swimmingpool, der einst schon Fischer magisch anzog. In einem geschützten Bad könnt ihr im blaugrünen Wasser der kleinen Bucht Riffe entdecken, die sich über 200 Meter erstrecken. Aale, Rochen und sogar Seepferdchen tummeln sich in der bunten Unterwasserwelt von Malta. Die felsige Landschaft schützt Ghar Lapsi vor Wind und macht das Meer an dieser Stelle besonders ruhig und sanft, sodass ihr auch als Anfänger hier bestens schnorcheln könnt.
9. Silfra-Spalte in Island
Das eiskalte Wasser des Thingvellir Sees im isländischen Thingvellir Nationalpark besticht mit einer unglaublich weiten Sicht von bis zu 100 Metern an sonnigen Tagen. Und diese braucht ihr hier auch, denn euch erwartet ein Abenteuer der ganz besonderen Art. Die Silfra-Spalte ist eine kilometerlange Verwerfung, welche von imposanten Lavagesteinen umgeben ist.
Doch nicht nur das: Außerdem ist die Silfra-Spalte in Island der einzige Ort weltweit, an dem ihr zwischen zwei Kontinentalplatten, nämlich der nordamerikanischen und der eurasischen schnorcheln könnt. Was gefährlich und actionreich klingt, ist allerdings auch für Anfänger möglich. Für das Schnorcheln an der Silfra-Spalte benötigt ihr nämlich nicht einmal einen Tauchschein oder langjährige Schnorchel-Erfahrungen. Denkt an den Neoprenanzug, denn das Wasser erreicht hier gerade einmal Temperaturen von bis zu 4 Grad Celsius.
10. Schmaler Luzin in Deutschland
Auch in Deutschland könnt ihr bestens schnorcheln und dabei eine farbenfrohe Unterwasserwelt entdecken. Der Schmale Luzin liegt in Mecklenburg-Vorpommern und ist ein etwa sechs Kilometer langer See an der Mecklenburgischen Seenplatte. In der Eiszeit entstanden, könnt ihr hier heute Aale, Hechte, Zander und Schleien in einer Sichtweite von bis zu 15 Metern beobachten. Neben all den exotischen Fischen und Korallen ist dieser Anblick auch für die erfahrensten Schnorchler sicher ein kleines Highlight, denn wann sieht man heimische Fische schon einmal in einer solchen Perspektive?
Schnorcheln weltweit
Sollte es euch zum Schnorcheln jedoch in exotischere Gebiete ziehen, gibt es natürlich auf der ganzen Welt verteilt viele tolle Spots, die zu einzigartigen Begegnungen mit bunten Fischen, Korallen und anderen Meeresbewohnern einladen.
1. Similan-Inseln in Thailand
Die neun Inseln des Ko Similian Nationalparks in Thailand ziehen immer mehr begeisterte Taucher und Schnorchler in ihren Bann. Hier könnt ihr mit kristallklarem Wasser, puderzuckerfeinen Sandstränden und dichtem Regenwald rechnen – typisch Thailand. Die Unterwasserwelt gewährt euch faszinierende Einblicke in das Leben exotischer Meeresbewohner. Ihr erreicht die Similan-Islands am besten mit dem Minibus von der Region Khao Lak aus.
2. Malediven im Indischen Ozean
Auch die Malediven sind ein Mekka für Taucher und Schnorchler. Eine Strömung aus kalten und warmen Gewässern sorgt auf den insgesamt 1.200 Inseln für eine außergewöhnliche Artenvielfalt im Indischen Ozean. Neben kunterbunten Korallen und schwärmenden Fischen werdet ihr hier auch Tintenfische, Meeresschildkröten, Kugelfische, Muränen und Clownfische beobachten können. Sogar Walhaie und Riffhaie sowie Mantas tummeln sich auf den Malediven in den seichteren Gewässern. Auf geführten Tauchsafaris könnt ihr mehrere Spots zum Schnorcheln kennenlernen und direkt testen.
3. Sharm el Sheikh in Ägypten
Schnorcheln ist fast überall in Ägypten möglich, doch Sharm el Sheikh gilt als ganz besonderer Hotspot für Wassersportler. Bei schönem Wetter habt ihr hier eine weite und klare Sicht auf die imposanten Korallenlandschaften und die bunten Fischschwärme in der magischen Unterwasserwelt. Auch Begegnungen mit Schildkröten, Rochen und Thunfischen sind hier keine Seltenheit. Mit etwas Glück schwimmt auch einmal ein neugieriger Delfin vorbei.
4. Bora-Bora in Französisch-Polynesien
Bora-Bora ist eine Luxusinsel, welche ganz im Zeichen des Tauchens steht, denn viele Hotels und Bungalows sind verglast und geben einen Einblick in riesige Aquarien mit bunten Meeresbewohnern. Euch reizt jedoch eine ganz andere Perspektive auf die wunderschönen Tiere? Wenn ihr schon immer einmal mit Rochen und Haien tauchen wolltet, solltet ihr der Insel in Französisch-Polynesien unbedingt einen Besuch abstatten und mit professionellen Schnorchel-Experten eine Tour in die Unterwasserwelt wagen. So eignet sich Bora-Bora vor allem für fortgeschrittene Schnorchler, denn neben den Haien gibt es hier auch so einige giftige Fische und Quallen im Meer.
5. Bocas del Toro in Panama
Auf der Insel Bocas del Toro im wunderschönen Panama herrscht Karibik-Feeling pur: wilde Strände, dichte Mangrovenwälder und strahlend blauer Himmel. So ist diese Gegend jedoch vor allem ein Paradies für Taucher und Schnorchler, denn hier gibt es nahezu alle Korallenarten, die die Karibik zu bieten hat.
In zahlreichen geschützten Buchten könnt ihr euch die Taucherbrille aufsetzen und die Meeresvielfalt hautnah erleben. In der Dolphin Bay könnt ihr sogar flinke und verspielte Delfine beobachten.
FAQ zum Schnorcheln
Falls ihr bisher noch keine Erfahrungen im Schnorcheln sammeln konntet, möchten wir euch hier nun die am häufigsten gestellten Fragen rund um den spannenden Wassersport beantworten.
Was benötigt man zum Schnorcheln?
Erkundigt euch bei einer gebuchten Schnorchel-Tour erst einmal, ob ihr an eurem Zielort eine geliehene Ausrüstung erhaltet oder euch eigenes Equipment mitbringen müsst. Eine Schnorchelausrüstung ist sehr günstig und besteht nur aus Taucherbrille und Schnorchel oder einer Schnorchelmaske sowie Schwimmflossen. Ob Taucherladen, Sportgeschäft oder Online-Shop – greift bei eurer Ausrüstung lieber etwas tiefer in die Tasche, denn meist taugen die günstigen Gegenstände zum Schnorcheln, die ihr an jedem Souvenirgeschäft im Urlaubsort bekommt, nicht viel.
Ein Neoprenanzug liefert euch in kalten Gewässern nicht nur Schutz vor der Kälte und UV-Strahlung, sondern auch vor giftigen Quallenstichen. Mögt ihr keine Flossen, könnt ihr euch auch Wasserschuhe besorgen, die euch gleichzeitig vor spitzen Steinen und Seeigelstichen bewahren. Mit einer wasserfesten Kamera könnt ihr eure Erinnerungen sogar fotografisch festhalten.
Braucht man Vorerfahrung beim Schnorcheln?
Schnorcheln lernen geht sehr schnell, weswegen ihr in ruhigen und seichten Gewässern keine Kenntnisse und Erfahrungen braucht. Dort könnt ihr euch selbst ausprobieren oder euch das Schnorcheln von einem Lehrer einer Tauchschule beibringen lassen. Dieser kann euch auch gleich die Atemtechnik näherbringen, welche beim Schnorcheln unheimlich wichtig ist.
Gewässer mit starkem Wellengang oder Strömungen, felsigen Klippen oder gefährlichen Tieren solltet ihr als Anfänger jedoch nie auf eigene Faust erkunden. Außerdem solltet ihr am besten immer mindestens zu zweit schnorcheln.
Wie kannn man Angst und Panik vermeiden?
Akzeptiert eure eigenen Grenzen und achtet auf körperliche Warnsignale – wenn ihr nicht mehr könnt, solltet ihr das Wasser vorerst verlassen. Um eine Unterkühlung zu vermeiden, solltet ihr einen Shorty tragen, denn im Wasser kühlt euer Körper viel schneller ab als an Land. Auf Bleigurte solltet ihr als Anfänger unbedingt verzichten.
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich die Mitnahme eines Schwimmkörpers beim Schnorcheln. Eine solche Signalboje wird auch aus der Ferne gesehen, sodass ihr eine Kollision mit Booten vermeidet.
Trotzdem können Unfälle passieren oder ihr bekommt eine Panikattacke, weil fremde Lebewesen, die veränderte Atmung oder das ungewohnte Equipment Ängste bei euch auslösen. In einem solchen Fall heißt es immer: ruhig bleiben gleichmäßig atmen. Je sicherer ihr beim Schnorcheln werdet, desto mehr wird es schon bald zur spaßigen Routine.
Verantwortung beim Schnorcheln?
Beim Schnorcheln und Tauchen übernehmt ihr nicht nur Verantwortung für euch selbst, sondern auch für die Meere und deren Bewohner. Der wunderschöne Lebensraum, der sich euch eröffnet, muss bewahrt werden und so solltet ihr niemals Fische, Meerestiere oder Korallen berühren.
Nehmt euch auch keine Muscheln oder Pflanzen als Souvenirs mit und achtet bei euren Ausflügen darauf, Korallenriffe nicht zu zerstören – beispielsweise durch unachtsamen Umgang mit den Schwimmflossen. Auch euren verursachten Müll am Strand solltet ihr stets wieder mitnehmen und entsorgen. So steht auch den nächsten Schnorchelausflügen absolut nichts im Wege – denn Spots gibt es ja so einige auf der Welt.
Ein Kommentar zu Riffschonender Sonnenmilch wäre hier noch angebracht.