Nairobi: Hauptstadt von Kenia

Nairobi begrüßt euch als kenianische Hauptstadt mit einem Mix aus Natur und afrikanischer Tradition. Taucht tief in den Alltag der Einheimischen ein oder lernt im Nairobi Nationalpark exotische Tierwelt hautnah kennen.

Nairobi ist die Hauptstadt des afrikanischen Landes Kenia und besonders aufgrund seines gleichnamigen Nationalparks bekannt, der quasi direkt vor der Tür liegt. Nairobi befindet sich im Süden des Landes, liegt auf etwa 1.650 Metern Höhe und gilt damit als eine der höchstgelegenen Städte in Afrika. Dadurch punktet sie durch ein ganzjährig angenehmes Klima.

Es ist außerdem eine Millionenmetropole, die ihr in dieser Form vielleicht gar nicht in Kenia erwarten würdet. Euch begrüßt ein spannender Spagat aus modernen Stadtvierteln mit riesigen Wolkenkratzern und traditionellen, afrikanischen Dörfern und Vororten. Rund 2,7 Millionen Menschen leben in der Hauptstadt, die gleichzeitig das Wirtschafts- und Kulturzentrum Kenias markiert und international bekannt ist. Das liegt unter anderem daran, dass sich hier neben den Büros in New York, Genf und Wien das vierte Büro der Vereinten Nationen befindet.

Schon gewusst? Nairobi liegt an einem Nebenfluss des Flusses Athi. Er trägt ebenfalls den Namen “Nairobi”, was so viel wie “kühler Fluss” bedeutet.

Wolkenkratzer wie das mit Spiegelglas verkleidete Lonrho House, das 28-stöckige Kenyatta International Conference Center oder der 140 Meter hohe Times Tower sorgen für ein Ambiente, das sich mit Metropolen in den USA locker vergleichen lässt. Imposant ist bei der Skyline auch das Nation Centre mit den zwei Türmen, die an Beine eines Zebras erinnern und schon von Weitem zu erkennen sind. All diese Wolkenkratzer verleihen Nairobi ein wunderbar zeitgemäßes Ambiente; dennoch finden sich natürlich auch traditionelle Sehenswürdigkeiten aus der Vergangenheit in dieser Stadt.

Nairobi ist aus verschiedenen Gründen für einen Urlaub interessant: In kaum einem anderen Ort in Afrika könnt ihr eine solch spannende Mischung aus urbaner, teils sehr moderner Infrastruktur und Wolkenkratzern sowie naturnahen Bereichen finden. In Nairobi ist sowohl ein klassischer Städtetrip als auch eine aufregende, afrikanische Safari möglich. Morgens auf die Aussichtsplattform eines riesigen Bürogebäudes klettern und abends zwischen Zebras und Giraffen im Jeep unterwegs sein? In Nairobi kein Problem, sondern für viele Touristen Standard!

Freut euch in Nairobi auf Vielfalt in puncto Freizeitgestaltung! Erlebt die Flora und Fauna des Landes Kenia oder besichtigt klassische Sehenswürdigkeiten, informiert euch vielleicht in Museen über interessante Gegenstände oder Menschen. Hinzu kommt die Option für eine Tour durch die Slums, die euch die Viertel der Ärmsten des Landes zeigen. Und im Volkskundezentrum findet ihr die Traditionen gleich mehrerer afrikanischer Völker an einem Ort.

In einem Vorort von Nairobi befindet sich ein von dem African Fund for Endangered Wildlife geführtes Giraffencenter, in dem die faszinierenden Tiere von Besuchern gefüttert werden können. Besonders für Kinder ist dies natürlich ein aufregendes Erlebnis! Die Rothschild-Giraffen des Centers lassen sich aber auch von einem Turm aus beobachten. Oder ihr entscheidet euch für eine Tour auf dem nahe gelegenen Wanderweg, wo euch noch mehr einheimische Tiere und Pflanzen erwarten. Die einzelnen Arten dort werden euch gerne von einem Führer vorgestellt und näher erklärt.

Im Nationalmuseum findet ihr im Rahmen einer der größten Sammlungen ihrer Art zahlreiche Tierpräparate, kenianische Kunstwerke und verschiedene, geologische Funde. Ein berühmtes Tierpräparat zeigt den einstigen Lieblingselefanten des Präsidenten Kenyatta, der bis zu seinem natürlichen Tod streng bewacht wurde und symbolisch bis heute gegen die Elefantenwilderei stehen soll.

Kennt ihr die dänische Autorin Karen Blixen, die einst im Süden von Nairobi lebte und vor allem durch ihren Roman “Jenseits von Afrika” bekannt wurde? In dem namentlich ihr gewidmeten Vorort “Karen” befindet sich das Karen Blixen Museum, das in ihrem einstigen Wohnhaus angelegt wurde. Es zeigt Fotografien der Autorin sowie alte Möbelstücke ihres Haushaltes und eine Bronzebüste der bekannten Dänin. Seid ihr Fan der Schriftstellerin, deren Roman auch verfilmt wurde, gehört ein Museumsbesuch im Nairobi-Urlaub zum Pflichttermin – für Filmfans natürlich auch.

Über die Hälfte der Einwohner von Nairobi lebt in den ärmlichen Vierteln, die auch als “Slums” bezeichnet werden. Eines der ältesten ist Mathare im Mathare Valley, das sich im Nordosten Nairobis befindet. Doch auch im Süden gibt es einige. Gemeinsam mit einem Führer könnt ihr die Slums besichtigen und diese Seite von Kenia eindrucksvoll kennenlernen. Ohne Guide raten wir von diesem Trip ab – auch solltet ihr möglichst keine Wertgegenstände mitnehmen. Die Touren in die Slums sind zwar oft umstritten, doch könnt ihr vor Ort auch in Form von Sachspenden für die Kinder etwas Gutes tun. Außerdem berichten viele Urlauber, dass sie nach einer solchen Tour die Welt ganz anders sehen.

Verschiedene kleine, unbewohnte und im Stil früherer Völker Kenias errichtete Dörfer markieren das Volkskundezentrum Bomas of Kenya. Dort könnt ihr verschiedene Souvenirs und Gegenstände, die typisch für das jeweils dargestellte Dorf sind, erwerben. Im größten Theater Afrikas, dem 3.500 Plätze umfassenden Auditorium, werdet ihr hingegen Zeuge der bunten afrikanischen Traditionstänze. Im Volkskundezentrum soll die Vergangenheit der kenianischer Völker bewahrt werden.

Nicht nur in den afrikanischen Dörfern im Volkskundezentrum könnt ihr typisch afrikanische Souvenirs kaufen: In Nairobi lockt außerdem der Massai Markt. Dort findet ihr traditionellen Schmuck, Textilien, Holzfiguren oder Geschirr. Wenn ihr gut handeln könnt, nehmt ihr sicherlich das eine oder andere Schnäppchen mit nach Hause – und das Feilschen gehört beim Massai Markt einfach dazu. Auch im Sarit Centre, dem größten Einkaufszentrum Kenias, lassen sich gut die Taschen füllen.

Als wäre die aufregende Flora und Fauna im Umland noch nicht genug, begeistert auch der botanische Garten in der Stadt. Dort finden von Zeit zu Zeit abwechslungsreiche Open Air Gottesdienste statt. Doch auch für einen romantischen Spaziergang oder ein Picknick eignet sich der botanische Garten Nairobis – insbesondere, wenn ihr nach einer ausgedehnten Sightseeing- oder Shoppingtour ein paar ruhige Minuten für euch haben wollt.

Der Mount Kenya liegt nicht direkt in Nairobi, sondern etwa 140 Kilometer von der Stadt entfernt. Da seine eindrucksvolle Umgebung aber zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und er mit knapp 5.200 Metern das zweithöchste, ostafrikanische Bergmassiv markiert, ist er durchaus einen Ausflug wert. Ihr könnt den Berg erklimmen und währenddessen das Umland bestaunen. Aktivurlauber oder Naturfotografen kommen hier natürlich besonders auf ihre Kosten.

Rund sieben Kilometer trennen den Nairobi Nationalpark vom Zentrum der Stadt. Er ist einer der am häufigsten besuchten Nationalparks in Kenia und ermöglicht auf rund 117 Quadratkilometern mit etwas Glück den Blick auf Massai-Giraffen, Löwen, Krokodile, Nashörner, Zebras, Antilopen, Nilpferde oder die blitzschnellen Geparden. Er wird vom Fluss Athi natürlich gerahmt. Üblicherweise besucht ihr den Nationalpark von Nairobi mit einem Geländewagen – denn die teilweise schwer befahrbaren Wege lassen andere Fahrzeuge schnell an ihre Grenzen stoßen. Ihr könnt außerdem entweder auf einen Parkguide vertrauen oder euch für einen teureren, jedoch persönlichen Führer entscheiden.

Innerhalb des Nationalparks wartet noch ein weiteres Highlight, das nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt: Das Waisenhaus, das vor allem Baby-Elefanten, aber auch jungen Nashörnern ein Zuhause bietet. Die Pfleger kümmern sich hier liebevoll um die Aufzucht der Tiere, denen ihr als Urlauber beim Spielen zusehen könnt. Aber: Zum Schutz der Tiere könnt ihr nur zu bestimmten Öffnungszeiten ins Innere des Waisenhauses. Normalerweise habt ihr täglich zwischen 11 Uhr und 12 Uhr die Gelegenheit für einen Besuch, alternativ ist es manchmal auch möglich, euch vorab für einen anderen Termin anzumelden. Neben der Gelegenheit, den jungen Tieren beim Spielen, bei der Fütterung oder beim Kuscheln zuzusehen, erwarten euch im Daphne Sheldrick’s Orphanage Center spannende Vorträge über die interessanten Tiere.

Haben wir euch für Nairobi begeistern können? Prima! Dann fehlen jetzt nur noch ein paar Infos rund um eure Anreise, damit ihr rasch in den Flieger gen Süden steigen und die Schönheit der Hauptstadt Kenias live erleben könnt.

Zwar gehört Nairobi zu den Orten in der tropischen Klimazone, verfügt aufgrund der Lage in rund 1.650 Metern Höhe aber über durchaus angenehme Temperaturen. Ihr werdet sicher nicht allzu sehr ins Schwitzen kommen, wenn ihr euch für einen Trip in die Hauptstadt von Kenia entscheidet. Im März wird es mit rund 20 Grad am wärmsten, im Juli mit rund 16 Grad am kältesten. Doch vielleicht wollt ihr gerade den Sommerurlaub in Kenia verbringen? Denn im Juli herrscht Trockenzeit und ihr bleibt somit von langen Regengüssen wahrscheinlich verschont. Diese sind eher im April zu erwarten, wenn durchschnittlich die höchste Niederschlagsmenge in Nairobi erzielt wird.

Für die Einreise ist ein noch mindestens sechs Monate lang gültiger Reisepass notwendig. Ebenso müsst ihr für die Zeit eures Aufenthaltes in Nairobi unbedingt ein Visum beantragen. Achtung: Seit 2015 könnt ihr vor Ort kein Visum mehr erwerben. Ihr solltet euch also im Vorfeld des Urlaubs darum kümmern und Wartezeiten auf das Dokument einplanen.

In Kenia wird mit dem Kenia-Schilling (KES) bezahlt. Ein Schilling entspricht etwa 0,00874 Euro. In den meisten größeren Hotels in Nairobi sowie in hoch frequentierten Einrichtungen könnt ihr allerdings auch problemlos per Kreditkarte zahlen. Weiterhin ist es möglich, am Flughafen oder in den Banken in Nairobi Geld zu wechseln – meistens sogar rund um die Uhr. Auch gibt es einige Wechselstuben. Vergleicht dabei nach Möglichkeit den Wechselkurs, damit ihr nicht unnötig hohe Gebühren zahlt.

Es gibt Direktflüge nach Nairobi, die eine Flugzeit von etwa acht Stunden bedingen. In Nairobi selbst sind Matatus die beliebtesten Fortbewegungsmittel: Dabei handelt es sich um kleine Busse, die etwa für 20 bis 25 Menschen Sitzplätze bieten und sich mit einem Großraumtaxi vergleichen lassen. Die Matatus starten ihre Fahrt allerdings meist erst, wenn sie voll besetzt sind – etwas Wartezeit kann also möglich sein.

Möchtet ihr lieber selbst mit dem Mietwagen durch Nairobi und die Umgebung fahren, solltet ihr den Linksverkehr beachten und einen international gültigen Führerschein dabeihaben. Tagsüber ist Nairobi aber auch zu Fuß problemlos zu erkunden. Nachts wird aufgrund der Sicherheitslage vor allem in abgelegenen Straßen davon abgeraten.

Es besteht in Nairobi die Gefahr von Raubüberfällen, gerade in abgelegenen Regionen und sogar während der Autofahrt. Lasst daher möglichst eure Wertsachen im Hotel, wenn ihr in der Hauptstadt von Kenia unterwegs seid. Vor allem die Slums und Gegenden um Eastleigh und Pangani solltet ihr laut Auswärtigem Amt in Nairobi allein besser meiden. Die Slums könnt ihr aber mit einem Guide besuchen. Passt außerdem auf, dass ihr nicht auf falsche Polizisten hereinfallt – solche Trickbetrügereien nehmen in Kenia zu. Werdet ihr während eures Urlaubs plötzlich dazu aufgefordert, einem Polizisten zu folgen, lasst euch daher vorab unbedingt dessen Dienstausweis zeigen.

Unerlässlich für das Reisegepäck ist ein Desinfektionsmittel, denn in vielen Bereichen der Stadt wird Hygiene eher kleingeschrieben. Zumindest, was eure europäischen Standards angeht! Außerdem wird empfindlichen Reisenden eine Atemschutzmaske empfohlen. Die Innenstadt von Nairobi gilt als sehr staubig und kann die Atemwege schnell reizen. Zur Befeuchtung dieser könnt ihr außerdem ein feuchtigkeitsspendendes Nasenspray mitnehmen. Weiterhin solltet ihr an wichtige Arzneimittel und Medikamente denken.

Der Spagat aus Tradition und Moderne, der Nairobi prägt, zeigt sich auch in der Hotel- und Unterkunftswahl. So könnt ihr beispielsweise in von Einheimischen geführten Hotels übernachten und deren Traditionen quasi aus erster Hand kennenlernen – manchmal kommt ihr vor Ort sogar in den Genuss typischer Speisen, die für euch zubereitet werden. Auf der anderen Seite ist es auch möglich, in Nairobi in internationalen Hotelketten zu residieren. Vom simplen City-Hotel bis hin zur Luxusunterkunft bleibt euch in der südlich innerhalb von Kenia gelegenen Stadt die Wahl.