Montreal im kanadischen Québec

Montreal (französisch “Montréal) sprüht vor Energie – die in der kanadischen Provinz Québec gelegene Metropole gilt nicht nur als Kulturhauptstadt. Sie ist darüber hinaus für ihre tolerante und lebensfrohe Bevölkerung bekannt, die sich nicht einmal von den eisigen Temperaturen im Winter abschrecken lässt. Wollt ihr in einen Schmelztiegel der kulturellen Vielfalt reisen und euch dabei von einem einzigartigen Gefühl der Lebensfreude anstecken lassen, solltet ihr unbedingt eine Reise nach Montreal planen.

Montreal ist die zweitgrößte Stadt in Kanada und entzückt mit ihrer traumhaften Lage im Südosten des Landes. Die Hafenstadt befindet sich direkt am Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms und den Mündungen des Ottawa Rivers und ist ein wahrer Blickfang. Außerdem versprüht Montreal kosmopolitischen Charme. Einwanderer aus aller Welt nennen Montreal ihr Zuhause und so beherbergt die Stadt mittlerweile 1,65 Millionen Einwohner. Das Besondere an Montreal: Hier treffen französische auf englische Einflüsse, was ihr zum Beispiel an der Sprache merkt. 60 Prozent der Einwohner sprechen Französisch als Muttersprache und nur zehn Prozent von Haus aus Englisch. Die restlichen Bewohner sind multikulturell und bringen ihre Sprachen und Einflüsse mit in diese einzigartige Stadt.

Dominant sind jedoch die französischen Ursprünge, die noch aus der Gründerzeit um das Jahr 1642 herrühren. Historische Stätten, prunkvolle Architektur und französische Cafés vermitteln euch in Montreal ein frankofones Flair. Nicht umsonst gilt diese Metropole als kulturelle Hauptstadt des Landes und lädt zahlreiche Touristen auf spannende Sightseeing-Trips ein. Kulinarik, Events und das Nachtleben sind in Montreal nicht zu unterschätzen.

Ein Besuch in der Notre-Dame, das Erkunden einer eindrucksvollen Untergrundstadt oder einfach nur durch die historische Altstadt bummeln – in Montreal reiht sich eine Sehenswürdigkeit an die nächste und lässt für Besucher keine Wünsche offen.

Die römisch-katholische Basilika im Herzen der Altstadt ist das Wahrzeichen dieser Stadt. Mitten auf dem Places d´Armes werden euch die zwei prachtvollen Kirchtürme schon von Weitem auffallen. Während das Äußere eher schlicht wirkt, ist die Kirche von innen ein wahres Meisterwerk architektonischer Baukunst.

Detaillierte Schnitzereien, goldene Verzierungen und bunte Fenster schmücken das Interieur der Notre-Dame de Montréal. Die berühmte Orgel von Casavant Frères verleiht der Kirche ihr charakteristisches Bild. Diese ist übrigens die weltweit erste Orgel, die elektrisch betrieben wurde. Der Sakralbau im neugotischen Stil entstand vom Jahr 1824 bis 1829 und galt zu dem Zeitpunkt ihrer Fertigstellung als die größte Kirche von Nordamerika.

Falls ihr der klirrenden Winterkälte Montreals doch einmal entfliehen wollt, solltet ihr unbedingt einen Abstecher in die Underground City der Stadt machen, die auf Französisch  “Montréal souterrain” oder auch “Ville intérieure” heißt. Dunkle, feuchte Katakomben und enge, geheimnisvolle Gänge sucht ihr hier allerdings vergeblich.

Die Underground City ist modern ausgebaut und hier befinden sich neben U-Bahn-Stationen auch Shops, Büroräume und öffentliche Gebäude. Sogar ein Kino sowie ein Eishockeystadion wurden unter den Straßen der Stadt gebaut. Lauft ihr die kompletten 32 Kilometer des unterirdischen Komplexes entlang, so habt ihr die längste Underground City der Welt erkundet. Im Winter ist der Gang durch den Tunnel der Stadt besonders beliebt, denn hier unten ist es auch bei -30 Grad Celsius schön warm.

Montreal verdankt seinen Namen einem Gebirgszug, der aus drei Bergen besteht. Die Gipfel des Mont Royals erreicht ihr bequem zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus. Oben angekommen erwartet euch der Parc du Mont-Royal, der mit dem See Lac aux Castors ein beliebtes Erholungsgebiet für Einheimische und Besucher darstellt.

Ob ihr das Gebirge bei einer Wanderung erkundet, mit dem Fahrrad die zahlreichen Radwege entlangfahrt oder auf einer Picknickdecke die tolle Landschaft sowie den Blick auf die Skyline der Stadt genießt, liegt ganz bei euch. Mit ein wenig Glück findet im Parc du Mont-Royal gerade eine Veranstaltung statt, bei der Musiker gemeinsam ihre Instrumente erklingen lassen und euch in das fröhliche Musizieren einbeziehen.

Solltet ihr Montreal im Winter einen Besuch abstatten, ist ein Ausflug in das Gebirge Mont Royal ebenfalls sehr lohnenswert, denn auch mit dicken Winterstiefeln und einer Thermoskanne Tee oder heißer Schokolade macht das Wandern durch die weiße Märchenlandschaft besonders viel Spaß.

Der Jardin Botanique de Montréal beeindruckt mit einer Größe von 750.000 Quadratmetern, die ihn zum zweitgrößten Botanischen Garten der Welt macht. Hier wachsen 22.000 Pflanzenarten, die ihr in zahlreichen Gärten und Gewächshäusern bestaunen könnt. Im Insektarium könnt ihr euch mit den verschiedenen Insektenarten befassen und diese hautnah bestaunen.

Der Chinesische Garten mit seinen imposanten Bonsaibäumen wird im Herbst bei dem Gardens of Light Festival besonders schön präsentiert. Asiatische Laternen und bunte Boote rücken diesen Abschnitt des Botanischen Gartens in das rechte Licht. Bei einer Tasse Tee könnt ihr diese Zeremonie entspannt auf euch wirken lassen.

Das Biosphère ist ein Bauwerk, das im Rahmen der Weltausstellung 1967 als Pavillon der Vereinigten Staaten von Amerika entstand. Heute ist es ein Museum für Wasser und Umwelt und macht mit seiner ganz besonderen Bauweise auf sich aufmerksam.

Die über 60 Meter hohe Kugel aus Stahl, die sich inmitten des Parc Jean-Drapeau emporhebt, sticht euch sicher sofort ins Auge. Das Museum selbst bietet euch eine interaktive Ausstellung über das Ökosystem Kanadas und den Einfluss der Menschen.

Einst für die Olympischen Sommerspiele 1976 errichtet, prägt das Stade Olympique noch immer das Bild Montreals. Auf dem „The Big O“ – den Namen verdankt es seiner Form – thront der 175 Meter hohe Turm, der mit einer Neigung von 45 Grad als höchster schiefer Turm der Welt gilt. Mit einer Seilbahn gelangt ihr auf eine Aussichtsplattform, die euch einen tollen Ausblick über Montreal bietet.

Sport-Events sind im Olympiastadion jedoch eher zur Seltenheit geworden. Viel häufiger finden in dem drei Hektar großen Gebäude Konzerte und Festivals statt.

Was wäre eine Metropole ohne eine wunderschöne Altstadt, die der Stadt ihren ganz besonderen Reiz verleiht? Auch die Altstadt Montreals bezaubert mit ihren liebevoll restaurierten Gebäuden.

Erkundet ihr die Oldtown von Montreal zu Fuß, werdet ihr durch charmante Gassen spazieren, kleine Boutiquen besuchen, Straßenmusikern auf dem Place Jacques-Cartier zuhören und auf der Rue St-Paul einen Kaffee trinken.

Im Marché Bonsecours, der riesigen historischen Markthalle der Stadt, habt ihr die Möglichkeit, euch mit frischen Lebensmitteln einzudecken oder die passenden Souvenirs für eure Liebsten zu shoppen. Auch der Besuch des Alten Hafens, dem Vieux-Port, ist ein Muss. Am Alexandra Pier könnt ihr maritime Museen, kleine Fischrestaurants, historische Häuser und Kreuzfahrtschiffe anschauen.

Ihr wollt das Treiben an der Hafenpromenade aus einer anderen Perspektive entdecken? Dann traut euch in das höchste Riesenrad von Kanada! Das La Grande Roue de Montréal ist 60 m hoch.

In Montreal fühlen sich Menschen jeder Nationalität, Religion und Sexualität gleichermaßen wohl. Kein Wunder also, dass es hier das weltweit größte Schwulen- und Lesbenviertel der Welt gibt. Auf rund zwei Kilometer Fläche erstreckt sich dieser Bezirk entlang der Rue Sainte-Catherine.

Im Gay Village erwartet euch eine bunte Szene mit Shops, Bars, Restaurants und Cafés. Bei kleineren Veranstaltungen in den Straßen oder großen Festivals leben hier nicht nur Mitglieder der LGBT-Community ihre Lebensfreude aus. Das Gay Village ist die meiste Zeit des Jahres eine reine Fußgängerzone, die euch zum Feiern oder Relaxen einlädt.

Kunstliebhaber können sich im Musée des beaux-arts auf 13.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Kunstwerke anschauen, die alle Epochen bedienen und neben antiken Gemälden und Skulpturen auch moderne Fotografien und zeitgenössische Grafiken beinhalten. Das älteste Kunstmuseum Kanadas wurde schon im Jahr 1860 gegründet und liegt in der Rue Sherbrooke.

Montreal ist ein Highlight, das ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet. Damit diese weite Reise jedoch auch ohne Probleme vonstatten geht, solltet ihr einige Tipps mit auf den Weg nehmen.

In Montreal herrscht ein feuchtes und kontinentales Klima. In den Sommermonaten klettert das Thermometer daher gern einmal auf 30 Grad Celsius und das Wetter besticht mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. In dieser Zeit regnet es kaum.

Der Winter ist jedoch das komplette Gegenteil. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Temperaturen bis auf -30 Grad Celsius fallen. Dann regieren Schnee, Eis und Frost über die Stadt. Allerdings zeigt sich auch die Sonne sehr oft und macht Montreal zu einem märchenhaften und bezaubernden Winterwunderland.

Während es im Juli und August sehr heiß und im Januar und Februar klirrend kalt werden kann, eignen sich für einen Urlaub in Montreal besonders die Monate Mai, Juni oder September.

Trotz der weiten Entfernung läuft ein Flug nach Montreal ziemlich unkompliziert ab. Wenn ihr in Frankfurt am Main in das Flugzeug steigt, landet ihr nach acht Stunden Direktflug am Aéroport international Pierre-Elliott-Trudeau de Montréal. Mit öffentlichen Bussen gelangt ihr bequem in die Innenstadt von Montreal.

Mit einer vorab beantragten elektronischen Reisegenehmigung für Kanada, der ETA Kanada, benötigt ihr kein Visum – es sei denn, ihr bleibt mehr als sechs Monate im Land. Vergesst außerdem nicht euren Reisepass, der bei eurer Anreise noch mindestens sechs Monate lang gültig sein muss.

Montreal ist eine Großstadt und deshalb verwundert es nicht, dass ihr eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten habt. Ob Appartement, das von gastfreundlichen Einheimischen betrieben wird, Hostel, in dem ihr mit anderen Touristen zusammenkommt oder Hotel in Montreal, das keine Wünsche offenlässt – die Stadt hat für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel etwas Passendes zu bieten.

Auch wenn in Montreal die französischen Einflüsse überwiegen und ihr mit einer anspruchsvollen Küche rechnen könnt, gibt es in dieser Stadt an jeder Ecke Fast-Food-Restaurants. Poutine steht mittlerweile auf beinahe jeder Speisekarte der Stadt und ist an jedem Imbissstand zu finden: Pommes frites, die mit Käse überbacken und Bratensauce serviert werden. Auch Räucherfleisch ist in Montreal ein gern gesehenes Essen. Verfeinert mit verschiedenen Gewürzen wird das geräucherte Fleisch oft als Sandwich gegessen.

Wollt ihr ein wenig gesünder speisen, solltet ihr die Märkte der Stadt besuchen, die mit frischen Produkten, wie Obst, Käse, Gemüse, Fisch, Fleisch und Gebäck locken. In kleinen französischen Restaurants landen feinere Speisen auf eurem Teller, bei denen das Glas Wein natürlich nicht fehlen darf.

Das Nachtleben von Montreal wird mit einer Happy Hour eingeleitet, die von 17 bis 19 Uhr in zahlreichen Bars der Stadt zelebriert wird. Ob ihr danach im Casino de Montréal eine ausgefallene Show bestaunt oder im Gay Village bis ins Morgengrauen tanzt, ist ganz eurem Geschmack überlassen.

Falls ihr keine Nachteulen seid, aber trotzdem gern feiert, gibt es in Montreal zahlreiche Festivals und Events, die hier nicht nur im Sommer stattfinden. Etwa 100 Festivals finden über das Jahr verteilt statt und laden Jung und Alt zu sportlichen, musikalischen oder kulinarischen Highlights ein.

So besuchen Musikliebhaber das Internationale Jazz Festival, das Piknic Électronik oder das Black and Blue Festival. Menschen, die für Toleranz gegenüber der LGBT-Community kämpfen wollen, tanzen auf der Montréal Pride. Mehr als eine Million Menschen nehmen jedes Jahr an dieser riesigen Parade teil.

Genussmenschen bevorzugen das Montréal en Lumiére – eine Veranstaltung, bei der die Gastronomen der Stadt mit musikalischer Untermalung und Showeinlagen ihre Delikatessen präsentieren. Beim Großen Preis von Kanada kommen dagegen Rennsportfans ganz auf ihre Kosten. Ist hingegen das Interesse für Eishockey groß, lohnt sich ein Besuch bei den Montreal Canadiens.