Izmir ist eine türkische Millionenstadt mit einer bewegten Vergangenheit, in der antike und moderne Einflüsse einen einzigartigen Kontrast bilden. Eine Vielzahl an historischen Gebäuden lädt Liebhaber der orientalischen Kultur zum Sightseeing ein, während traumhafte Strände in der Umgebung die Entspannungsurlauber unter euch verzaubern werden.
Überblick
Idyllisch in einer Bucht an der türkischen Ägäisküste gelegen, lockt Izmir durch ihre traumhafte Uferpromenade zahlreiche Urlauber aus aller Welt an. Nicht umsonst wird die Stadt am Golf von Izmir auch „die Perle an der Ägäis“ genannt. Sie ist die drittgrößte Stadt in der Türkei und durch ihren großen Hafen ein wichtiger Handels- und Verkehrsknotenpunkt. Bereits seit Jahrtausenden ist der Hafen Izmirs Tor zur Welt.
Izmir blickt auf eine lange Historie zurück, denn die Stadtgründung reicht bis in das dritte Jahrtausend v. Chr. zurück. Griechen, Römer, Muslime, Christen und Juden – viele Kulturen und Religionen haben in dieser Stadt ihre Spuren und Einflüsse hinterlassen. Zahlreiche Bauwerke und Relikte erzählen euch die aufregende Vergangenheit dieser Stadt. So bewahrt sich Izmir stets seinen antiken Ursprung, weswegen sie als eines der kulturellen Zentren der Türkei gilt. Doch Izmir hat auch landschaftlich so einiges zu bieten.
Die türkische Großstadt hat sich längst zu einem beliebten Ferienparadies entwickelt, in dem die Urlauber den starken Kontrast zwischen Historie und Moderne kennenlernen. Auch ihr seid hier vollkommen richtig, wenn ihr kulturelle Vielfalt erleben, sportlich aktiv sein oder einfach nur entspannen wollt – in Izmir ist alles möglich.
Sehenswürdigkeiten in Izmir
In Izmir gibt es viel zu entdecken und durch die weitreichende Geschichte der Stadt, warten hier unheimlich viele Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele auf euch.
Hafenpromenade Kordon
Die berühmte Hafenpromenade von Izmir heißt Kordon und lädt zum ausgiebigen Flanieren mit Blick auf das türkisblaue Meer ein. An der Promenade findet ihr zahlreiche Cafés, Bars und Tavernen, in denen ihr gemütlich sitzen und das bunte Treiben der Stadt auf euch wirken lassen könnt. Wollt ihr es jedoch lieber ganz so wie die Einheimischen tun, setzt ihr euch einfach auf die Wiese des angrenzenden Parks und trinkt ein Bier oder esst ein Eis, während ihr in aller Ruhe ein Buch lest oder den anlegenden Schiffen am Hafen zuseht. Abends lohnt es sich, den Sonnenuntergang am Hafen zu beobachten – vielleicht bei einer Portion fangfrischem Fisch und einem Glas Rotwein.
Falls ihr nun noch nicht müde seid, erwartet euch am Kordon ein buntes Nachtleben, in dem Touristen und Einheimische in Bars und Clubs aufeinandertreffen und ausgiebig miteinander feiern.
Agora von Smyrna
Die Agora galt in der Antike als Zentrum jeder griechischen Stadt – mit einem Marktplatz, kleinen Handwerkerläden und einem Amphitheater. Auch in Izmir findet ihr eine solche Agora, die unter römischen Herrschern in dieser Stadt errichtet wurde, welche zur damaligen Zeit noch Smyrna hieß.
Leider ist die Agora von Izmir schon einige Male durch Erdbeben oder Feuer zerstört wurden. Jedoch wurde sie immer wieder rekonstruiert, weswegen ihr sie heute zumindest noch als Ruine besichtigen könnt. Mit ein bisschen Vorstellungskraft begebt ihr euch an diesem Ort trotzdem auf die Spuren der Vergangenheit und taucht in das einst sehr turbulente antike Leben ein.
Kemeralti Basar
Was wäre ein Urlaub in der Türkei, ohne wenigstens einmal über einen orientalischen Basar geschlendert zu sein? Auf dem Kemeralti Basar habt ihr die Möglichkeit dazu. Lauft durch enge Gassen und lasst euch von den Feilschkünsten der Einheimischen anstecken. Schon seit dem 17. Jahrhundert wird hier gehandelt und gefeilscht. Das Angebot der Waren reicht von orientalischer Handwerkskunst über Delikatessen aller Art bis hin zu exotischen Gewürzen. So findet ihr hier auch Schmuck in allen Variationen, ein großes Sortiment an Kleidung und eine riesige Auswahl an fernöstlicher Kunst. Außerdem ist Izmir bekannt für seine Lederprodukte, darunter Taschen, Jacken und Gürtel. Das Handeln ist in der Türkei eine feste Tradition und so solltet ihr euch davor nicht scheuen und das ein oder andere Schnäppchen machen.
Auf dem Kemeralti Basar findet ihr garantiert ein hübsches Mitbringsel für eure Liebsten zu Hause. Außerdem ist ein Besuch auf dem Basar die perfekte Möglichkeit, die kulinarischen Spezialitäten der Region zu probieren. Wie wäre es mit Pide, also Teigtaschen, die mit Hackfleisch, Spinat und Käse serviert werden? Als Nachtisch darf es dann natürlich ein süßer Baklava sein.
In den kleinen Tee- und Kaffeehäusern der Innenhöfe des Basars könnt ihr euch von dem hektischen Treiben erholen und in Ruhe eure Ausbeute begutachten.
Kizlaragasi Han Basar
Kizlaragasi Han Bazaar ist ein traditioneller Han, ein Platz, an dem einst Handelskarawanen ihre Waren anboten und dabei ihre Tiere über Nacht in Ställen unterbringen konnten. So findet ihr noch heute in Izmir den seit 1744 bestehenden Han, nämlich den Kizlaragasi Han Bazaar, der als einer der größten Handelshöfe der Stadt gilt.
Mittlerweile werden hier jedoch sehr kommerzielle Dinge verkauft, wobei ihr an einigen Ecken noch immer traditionell orientalische Luft schnuppern und die besondere Aura des Osmanischen Reiches einfangen könnt. An den kunterbunten Springbrunnen des Hans solltet ihr euch eine wohlverdiente Pause vom Trubel des Marktes gönnen.
Hisar Moschee
Unweit des Kemeralti Basars liegt die Hisar Moschee, welche nicht nur das größte, sondern auch eines der ältesten Gotteshäuser der Stadt ist. Im Jahr 1598 wurde die Moschee zwar nach osmanischem Vorbild errichtet, doch in ihrem Inneren wird deutlich, wie individuell die Architektur Izmirs ist.
Typisch für die Gebäude der Stadt sind blau-goldene Kacheln, welche mit viel Liebe zum Detail bemalt wurden. Achtet bei dem Betreten der Moschee jedoch darauf, dass ihr euch angemessen kleidet und den Kopf sowie die Schultern bedeckt. Für Frauen liegen dafür meist sogar Kopftücher bereit.
Museen in Izmir
Ob bei dem Besuch der Hisar Moschee oder dem Erkunden der Agora – in Izmir begebt ihr euch immer wieder auf die Spuren der Geschichte. Wollt ihr noch tiefer in die Historie der Stadt eintauchen, solltet ihr unbedingt dem Archäologischen Museum einen Besuch abstatten.
Hier erwartet euch beispielsweise ein imposanter Marmorkopf des ehemaligen römischen Herrschers Domitian, welcher in der nahen Umgebung ausgegraben wurde. So erwartet euch hier eine gigantische Sammlung an freigelegten Exponaten aus der griechisch-römischen Vergangenheit der Stadt, welche unter anderem aus Marmor, Bronze, Keramik und Ton gefertigt wurden.
Habt ihr noch immer nicht genug davon, zahlreiche Informationen über die Stadtgeschichte in euch aufzusaugen? Auch in diese Museen könnt ihr euch ein umfassendes Bild des früheren Izmirs machen:
- Izmir Museum für Geschichte und Kunst: antike Schätze und Sammlungen aus der Türkei
- Atatürk Museum: eine Ausstellung über den Begründer der Republik Atatürk sowie Sonderausstellungen zeitgenössischer Künstler
- Inciralti Sea Museum: Marinemuseum, unter anderem sind eine alte Fregatte und ein U-Boot ausgestellt
- Ahmet Adnan Saygun Arts Center: Zentrum mit verschiedenen Kunstgalerien, Museen und Einkaufsmöglichkeiten
- Kunst- und Skulpturenmuseum: Ausgrabungsfunde der Provinz Izmir
Uhrenturm
Das Stadtviertel Konak von Izmir gilt nicht nur als beliebter Treffpunkt, sondern auch als kulturelles Zentrum. Hier trefft ihr auf moderne Architektur, zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und viele Restaurants, Bars und Cafés.
Das Wahrzeichen des gleichnamigen Platzes ist jedoch der Uhrenturm, der Saat Kulesi, dessen Besuch zum Urlaub in Izmir dazugehört. Mit filigraner und detailverliebter Architektur im maurischen Stil macht er auf sich aufmerksam. Der kunstvoll geschnitzte 25 Meter hohe Turm steht seit 1901 am Konak Platz, gilt als Wahrzeichen der Stadt Izmir und wurde tatsächlich durch den deutschen Kaiser Wilhelm II. als Geschenk für den osmanischen Sultan Abdülhamid II. errichtet. So findet ihr mitten im geschichtsträchtigen Izmir sogar deutsche Einflüsse.
Hügel Kadifekale
Die Ruine der antiken Samtburg ragt mit ihren 186 Metern Höhe auf dem Hügel Kadifekale, hoch über der Stadt. Wagt ihr den Aufstieg auf die alte Burgruine, so werdet ihr mit einem traumhaften Ausblick über die Dächer der Stadt, die azurblaue Bucht sowie die angrenzenden Berglandschaften belohnt.
Die Burg wurde unter der Herrschaft Alexander des Großen erbaut und noch heute könnt ihr aufgrund der riesigen Zisternenanlagen erahnen, wie geschäftig sich das Leben hier einst abspielte.
Sankt Polykarp Kirche
Die Sankt Polykarp Kirche ist das älteste Gotteshaus in Izmir und wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde sie von Suleiman dem Großen rekonstruiert und erstrahlt bis heute in ihrer vollen Pracht. Es ist ein Segen, denn sie überlebte den großen Brand, der 1922 viele Teile der Stadt zerstörte.
Im Inneren der Kirche findet ihr zahlreiche Reliquien und byzantinische Wandbilder. Noch heute dient die Sankt Polykarp Kirche ihrem ursprünglichen Zweck. Wollt ihr einen Blick in das Innere der Kirche werfen, um das sich zahlreiche Sagen, Mythen und Legenden ranken, müsst ihr jedoch vorerst klingeln und um den Schlüssel für die Pforten des Gotteshauses bitten. Vielleicht habt ihr Glück und der Sakristan plaudert bei der Schlüsselübergabe ein wenig aus alten Zeiten.
Aktivitäten in und um Izmir
Neben beeindruckenden Bauten warten nahe von Izmir auch tolle Strände auf euch. In den Badeorten Çeşme und Kuşadası könnt ihr die Sonne in vollen Zügen genießen. Sportlich Aktive suchen den Adrenalinkick beim Mountainbiken, Gleitschirmfliegen oder Windsurfen. Auch Taucher und Schnorchler werden rund um Izmir voll auf ihre Kosten kommen.
Falls ihr auch einen Tagesausflug in benachbarte Regionen plant, ist die antike Stadt Ephesus ein sehenswertes Highlight. Die Ruinenstadt beherbergt den Artemis Tempel, welcher zu den sieben Weltwundern zählt und auch die berühmte Celsus-Bibliothek befindet sich in der Stadt Ephesus, welche etwa 80 km südlich von Izmir liegt. Auch die Ruinenstadt Pergamon, die nördlich von Izmir liegt, ist einen Besuch wert. Hier erfahrt ihr, wie das Pergament seinen Weg von der Stadt in die weite Welt fand.
Seid ihr mit Kindern unterwegs, so könnt ihr mit den Kleinen im Kulturpark von Izmir Tennis und Fußball spielen oder eine Runde Tretboot fahren. Außerdem gibt es in der Stadt einen Zoo.
Reise-Infos für Izmir
Ihr plant einen Trip in die vielfältige Stadt an der türkischen Ägäisküste? Damit eure Reise unvergesslich wird, solltet ihr einige wertvolle Tipps beherzigen.
Ideale Reisezeit
In Izmir herrscht mediterranes Klima, welches mit warmen und trockenen Sommern Touristen aus aller Welt anlockt. Der Winter gilt jedoch als sehr regenreich, weswegen ihr für eure Reise die Zeit von Anfang Mai bis Ende Oktober einplanen solltet. Steht euch der Sinn nach einen Badeurlaub, solltet ihr dabei die Sommermonate bevorzugen, in denen die Temperaturen durchgehend 30 °C betragen und sich das Meer sogar auf bis zu 27 °C Celsius aufheizt.
Eure Anreise
Euer Flug nach Izmir endet etwa 20 Kilometer südlich des Zentrums der Stadt, nämlich in Gazimier. Das Flugstreckennetz ist gut ausgebaut, von vielen deutschen Städten gelangt ihr zum Flughafen Izmir-Adnan Menderes. Von dort kommt man mit dem Sammelbus oder Zug günstig und sicher in die Stadt.
Für die Einreise benötigt ihr weder ein Visum noch einen Reisepass. Lediglich einen Personalausweis braucht ihr.
Passende Unterkünfte
Izmir ist zwar in vielen Teilen der Stadt sehr modern und westlich geprägt, gilt jedoch eher als Reiseziel für Individualurlauber. Plant ihr einen typischen Pauschalurlaub mit Strand und Baden, findet ihr auch 5-Sterne-Resorts mit All-Inclusive-Paketen, die keine Wünsche für die ganze Familie offenlassen – allerdings liegen diese meist etwas außerhalb der Stadt Izmir. Vor allem die westlich von Izmir befindliche Halbinsel Cesme ist für ihre zahlreichen Hotels mit eigenen Strandzugängen bekannt.
Auch bei einem Städtetrip kommt ihr in Izmir gut unter. Ob ihr dabei ein Mittelklassehotel oder eine 5-Sterne-Unterkunft wählt, bleibt euch überlassen.
Allgemeine Verhaltensregeln
Izmir ist zwar eine moderne Stadt, doch aufgrund der Religion des Landes ist es bei eurem Sightseeing-Trip empfehlenswert, euch nicht zu freizügig zu kleiden. Damit zeigt ihr euren Respekt gegenüber der muslimisch geprägten Kultur. Außerdem solltet ihr keinen Alkohol auf öffentlichen Plätzen trinken, wobei dies auf dem Kordon schon längst nicht mehr kritisch beäugt wird.
Sollten euch die Einheimischen einmal zu einem Türkischen Tee (türkisch: çay) einladen, genießt die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, doch verzichtet dabei lieber Diskussionen über Politik, Religionen oder den Gründer des Staates Atatürk.
Kulinarische Spezialitäten
Neben typisch osmanischen Speisen wie Kebap, Köfte und Pide werdet ihr in Izmir aufgrund der Küstennähe auch zahlreiche Fisch- und Meeresfruchtgerichte kosten können. Ob ihr dafür in einem luxuriösen Restaurant Platz nehmt oder den Kebab-Imbiss um die Ecke bevorzugt, bleibt dabei ganz euch überlassen.
Als Vorspeise (Meze) landen oft kleine Häppchen auf dem Teller, wie eine Blätterteigrolle mit Schrimps und Schafskäse oder ein Auberginensalat mit Olivenöl. Zum Hauptgang gibt es häufig Fleisch- oder Fischgerichte, wobei jedoch auch Vegetarier auf der Speisekarte etwas finden werden. Zum Nachtisch bekommt ihr häufig frische Früchte serviert. Weitere Spezialitäten der türkischen Küche…