Alaçatı an der türkischen Ägäis

Die warme Sonne strahlt auf eure Haut, ihr schiebt die Zehen in den feinen Sand und lasst euren Blick über das weite türkisblaue Meer schweifen. Am Abend bummelt ihr durch eine historische Altstadt mit verwinkelten Gassen und kleinen Restaurants, in denen exquisites Essen auf eurem Teller landet. Dort plant ihr euren nächsten Tag voller Kultur und Sightseeing in der Türkei. Wenn diese Szene für euch einem Traumurlaub nahekommt, solltet ihr eure nächste Reise in der malerischen Küstenstadt Alaçatı verbringen – einem Ferienparadies für Sonnenanbeter, Genießer, Kulturliebhaber und Wassersportler.

Noch vor einiger Zeit galt Alaçatı als verschlafenes Fischerdorf, in das sich Urlauber nur selten verirrten. Auch wenn die kleine Stadt nur 8.500 Einwohner zählt, hat sie sich mit der Zeit zu einem kleinen Ferienparadies gemausert. Alaçatı liegt auf der Halbinsel Çeşme, westlich der Stadt Izmir. Direkt an der Türkischen Ägäis versprüht Alaçatı jedoch eher mediterranen als orientalischen Charme. Zwischen weißen Steinhäusern mit charakteristisch blauen Fensterläden und bunten Blumenkübeln schlängeln sich kopfsteingepflasterte Gassen. Schlendert ihr diese entlang, erwartet euch eine duftende und bunte Welt voller neuer Eindrücke. In kleinen Handwerksläden könnt ihr zuschauen, wie Schmuck oder Dekorationsartikel hergestellt werden und zahlreiche Teestuben und Gewürzshops verströmen einen exotischen Duft, der nach Urlaub riecht.

Trotzdem werdet ihr euch an manchen Ecken fühlen, wie im mediterranen Griechenland, was wohl auf die Geschichte der Stadt zurückgeht. Im 19. Jahrhundert brachten die Griechen den Anbau von Wein und Oliven in diese Region und erbauten die typischen weißen Häuser aus Stein. Noch heute leben zahlreiche Griechen in Alaçatı und halten den mediterranen Charme der Küstenstadt aufrecht.

Ob ihr den ganzen Tag am Strand entspannen mögt, einen kulturellen Sightseeing-Trip plant oder euch beim Wassersport so richtig auspowern wollt – an der Türkischen Ägäis gibt es zahlreiche Strände, Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten, die nur auf euch warten.

Jeden Samstag lockt der Markt, der sich nahe der Moschee Alaçatı Pazaryeri Camii befindet, mit zahlreichen Waren und Lebensmitteln. Zwischen türkisch-griechischer Architektur könnt ihr durch den bunten Basar schlendern und euch von dem quirligen Markttreiben anstecken lassen. Am Vormittag gewährt euch die laute und turbulente Fischauktion einen guten Einblick in das Feilschen der türkischen Einheimischen.

Doch neben Fischen, Muscheln und anderen Meerestieren hat der Markt in Alaçatı noch einiges mehr zu bieten.  Ob frisches Obst, exotische Gewürze oder regionale Fleischwaren – hier könnt ihr die Delikatessen der Region verkosten und am besten gleich mitnehmen. Handeln ist dabei nicht nur erlaubt, sondern gehört sogar zum guten Ton. Einige Stände weiter findet ihr Textilien, Handwerkskunst, Antiquitäten und Lederwaren, bei denen sicher das passende Souvenir für eure Liebsten dabei ist. Nach dem Marktbesuch könnt ihr euch einfach durch die Altstadt von Alaçatı treiben lassen.

Unweit des Marktes, mitten im historischen Zentrum, befindet sich das bekannteste Gotteshaus der Stadt: die Pazaryeri Camii Moschee. Aufgrund der griechischen Geschichte der Stadt handelte es sich bei dieser Moschee einst um die Agios Konstantinos Kirche, die um die 1830er erbaut wurde. Der sakrale Bau wurde jedoch etwa 100 Jahre später von den Muslimen der Stadt in eine Moschee verwandelt, die mit ihrer Fassade aus Sandstein, den runden Bögen sowie den Säulen aus Marmor noch immer an die griechische Vergangenheit von Alaçatı erinnert. Trotz der Architektur solltet ihr im Inneren der Moschee die Verhaltensregeln des islamischen Glaubens tolerieren. So dürft ihr das Gotteshaus nur ohne Schuhe betreten und Frauen müssen sich den Kopf sowie die Schultern mit einem Tuch verhüllen. Auch im Inneren wird euch auffallen, dass die Wandgemälde, Verzierungen und Ornamente eher an einen griechischen Sakralbau als an eine türkische Moschee erinnern.

Bei einem Bummel durch die Stadt werdet ihr sicherlich vom Anblick dreier Windmühlen aus weißem Stein überrascht, die euren Blick kreuzen. Etwas höher gelegen thronen die Alaçatı Değirmenleri über euch und komplettieren das einzigartige Bild dieser kleinen Stadt. So solltet ihr unbedingt den Spaziergang nach oben auf euch nehmen, um die drei restaurierten Windmühlen von Nahem zu bestaunen. Über eine Leiter erreicht ihr die imposanten Bauwerke. Umgeben von der wunderschönen Parkanlage des Yeldeğirmenleri Parks, habt ihr nicht nur einen tollen Blick auf die Windmühlen, sondern auch auf die Dächer eures Urlaubsortes Alaçatı. Auch am Abend bei Sonnenuntergang ist dieser Platz ein wahres Highlight, da ihr von hier oben aus auf die beleuchtete Innenstadt herabschauen könnt – romantischer geht es kaum.

Kulturliebhaber unter euch sollten einen Tagesausflug in die Ruinen von Ephesos, südöstlich eures Urlaubsortes, einplanen. Bei der Ausgrabungsstätte handelt es sich um eine der größten Stätte der griechischen und römischen Antike. Fragmente alter Gebäude, Reste von Säulen und Skulpturen sowie verfallene Wohnhäuser, Mosaike und Wandmalereien laden euch auf eine fantasievolle Reise in die Vergangenheit ein.

Für einige Bauwerke braucht ihr jedoch gar nicht so viel Fantasie, denn beispielsweise die Celsus-Bibliothek mit ihrem Südtor Agora sowie das große Amphitheater von Ephesos sind noch so gut erhalten, dass die komplette Ruine von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt wird. Die über 2000 Jahre alte Stadt war einst eine der bedeutendsten und größten Städte von Kleinasien und die Überreste verdeutlichen, wie imposant und riesig sie einst war. Schließt doch einmal die Augen und stellt euch das geschäftige Treiben der damaligen Zeit vor. Ob ihr die Stätte auf eigene Faust erkundet oder euch während einer Führung mit wissenswerten Infos und Insider-Geschichten versorgen lasst, ist ganz euch überlassen.

Nach eurem Trip durch Ephesos erreicht ihr nach einem 15-minütigem Fußmarsch den Tempel der Artemis. Artemis galt als Göttin der Jagd und des Waldes sowie als Hüterin von Kindern und Frauen. In den Überbleibseln des Tempels findet ihr allerlei Steintafeln, die euch mehr über eines der Sieben Weltwunder der Antike erläutern.

Der Port Alaçatı Marina lädt euch auf einen maritimen Spaziergang ein, der nicht nur Boots- und Yachtfans glücklich macht. Auch Fischliebhaber werden die zahlreichen Restaurants am Hafen zu schätzen wissen und während ihr euch in einem Lokal niederlasst, könnt ihr schaukelnde Boote und sportliche Windsurfer in der Ferne beobachten. Die Hafenanlage ist dem Port Grimaud in St. Tropez nachempfunden und so herrscht auch hier wieder ein Hauch der mediterranen Leichtigkeit. Ein kühles Getränk bei strahlender Sonne rundet den Ausflug zum Port Alaçatı Marina perfekt ab.

Im nahe gelegenen Ferienort Ilica erwartet euch ein ganz besonderes Highlight. Hier sprudeln heiße Thermalquellen aus dem Meeresboden. Dies ist nicht nur ein sagenhafter Anblick, auch die Wassertemperatur des Ägäischen Meeres wärmt sich durch diese Quellen auf und machen das Baden für empfindliche Gemüter zu einem angenehmen Erlebnis.

Doch nicht nur das: die Thermalquellen von Ilcia sollen zudem eine heilende Wirkung auf den Organismus haben und vor Stoffwechselerkrankungen schützen. Dies wussten wohl schon die alten Römer zu schätzen. So ist die ganze Umgebung von Ilcia mittlerweile auf Spa und Wellness ausgerichtet – ähnlich wie unsere Kurorte in Deutschland.

Besucht ihr die Stadt Çeşme, so könnt ihr dort die historische Burganlage besichtigen, in deren Inneren sich ein Museum mit archäologischen Fundstücken befindet. Im 14. Jahrhundert erbaut, galt sie als genuesische Festung, die erst durch den Herrscher Beyazit II. ihr heutiges Aussehen erhielt. Die Burg verzückt euch jedoch nicht nur mit geschichtlichen Informationen, sondern auch mit zahlreichen Veranstaltungen, Shows und Konzerten, die regelmäßig mitten in der historischen Burganlage stattfinden. Außerdem habt ihr von dem Hügel, auf dem die Burg erbaut wurde, einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt Çeşme, die euch nun zu Füßen liegt.

Nach eurem Sightseeing-Trip solltet ihr unbedingt noch einen Abstecher in die Altstadt von Çeşme machen und von dort aus zum idyllischen Yachthafen spazieren. Auch ein Sprung ins kühle Nass lohnt sich hier ganz besonders, denn die Strände locken mit kristallklarem Wasser und puderzuckerfeinem Sand.

Wunderschöne Strände findet ihr jedoch auch in Alaçatı. Diese laden nicht nur Badeurlauber ein, sondern auch Windsurfer. Da im Sommer der Wind Meltemi („der sanfte Wind“) über die Türkische Ägäis weht, pilgern Segler und Surfer aus aller Welt nach Alaçatı und stellen in der Bucht des Cark Beaches, welche weit in das Landesinnere ragt, ihr Können unter Beweis. Solltet auch ihr Lust bekommen, auf das Surfbrett zu steigen, laden euch zahlreiche Surfschulen an der Küste zu Kursen ein, in denen auch Anfänger bald die Wellen reiten können. Doch auch fortgeschrittene Surfer haben hier die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten wieder ein wenig aufzufrischen. Surfen ist nicht so euer Ding? Die Küste von Alaçatı lädt auch Fans von Stand up Paddling, Paragliding oder Kanufahrten ganz herzlich zu einem Wassersport-Event ein.

So sind die Strände von Alaçatı die perfekten Orte für Sonnenhungrige und Wassersportler. Aber auch Partyurlauber sind hier gut aufgehoben, denn nicht nur am Abend verwandeln sich die Promenade und die umliegenden Strände zu einer Feier-Meile mit Konzerten, Live-Events und Sonnenuntergangpartys. Auch tagsüber warten schon einige Beach-Clubs mit Live-Djs auf Musikliebhaber.

Die schönsten Strände der Region sind:

• Ilica Plaji: weitläufiger Stadtstrand mit sauberer Umgebung, feinem Sand und flachen Einstieg
• Cark Beach: von Palmen umsäumtes Mekka für Surfer und andere Wassersportler
• Deliki Koy: etwas abgelegener Strand, mit ursprünglicher Natur und weißen Klippen

Ihr sitzt schon fast auf gepackten Koffern und wollt am liebsten direkt nach Alaçatı reisen? Das ist nicht verwunderlich, doch nehmt doch noch ein paar hilfreiche Reisetipps mit auf euren Weg, bevor ihr in den Urlaub startet.

Es ist ein Paradies für Badeurlauber, weswegen die Sommermonate die beliebteste Reisezeit für einen Urlaub in Alaçatı an der Türkischen Ägäis ausmachen. Während das Thermometer in den Monaten Juli und August mit bis zu 32 Grad Celsius Spitzenwerte erreicht, erwarten euch im Frühling und Herbst etwas kühlere und für manche auch angenehmere Temperaturen. Vom Reisemonat Mai bis Juni sowie von September bis Oktober könnt ihr mit Temperaturen um die 25 Grad Celsius rechnen und so ist auch in dieser Zeit das Baden und Surfen möglich. Die Saison für Surfer reicht von Mai bis Oktober.

Bucht ihr einen Flug in die Türkei, werdet ihr sicher in Izmir landen, welches etwa eine Autostunde von Alaçatı entfernt liegt. Ihr erreicht sowohl mit dem Shuttle beim Flughafentransfer als auch mit dem Taxi oder dem Mietwagen euren Urlaubsort Alaçatı. Ein Visum benötigt ihr für die Einreise keines. Allerdings solltet ihr einen gültigen Reisepass oder Personalausweis vorzeigen können.

Alaçatı begeistert mit zahlreichen Unterkunftsarten, die für jeden Geschmack und für jedes Urlaubsbudget etwas bereithalten. Während große Hotelanlagen hier zwar eher die Seltenheit sind, findet ihr schicke Design-Hotels, authentische Pensionen und Beach-Hotels für Wassersportler.

Kenner der türkischen Küche wissen schon längst, dass dieses Land weitaus mehr zu bieten hat, als Döner Kebab. So laden euch in Alaçatı an jeder Ecke authentische Restaurant und Bistros dazu ein, euch von den kulinarischen Spezialitäten und der Gastfreundschaft der Einheimischen zu überzeugen. Viele Geschmacksrichtungen werdet ihr vielleicht aus der griechischen Küche kennen. Zur Vorspeise, der Meze, könnt ihr euch durch frische Salate oder mit Schafskäse gefüllte Blätterteigrollen probieren. Auch andere Käsesorten, gemischt mit Nüssen und Früchten werden gerne gereicht.

Die Hauptspeise besteht meist aus Gerichten mit Lammfleisch oder Fisch. Besonders der regionale Lieblings-Fisch, der Çipura wird euch dabei immer wieder auf der Speisekarte begegnen. Auch Tintenfisch, Sardellen und andere Köstlichkeiten aus dem Meer sind in der Region von Alaçatı sehr beliebt und landen gegrillt, geräuchert oder gegart auf eurem Teller. Der Nachtisch besteht bei Hitze oft aus frischen Früchten. Habt ihr jedoch Lust auf etwas Süßes, solltet ihr Baklava auf keinen Fall auslassen. Als Durstlöscher gelten der kalte Ayran, ein heißer Mokka oder ein süffiger Rakı.

Weinliebhaber sollten das Weingut in der Region um Urla aufsuchen. An den malerischen Weinhängen könnt ihr Vinotheken und Weinkeller besichtigen, in denen ihr die edlen Tropfen der Region selbstverständlich auch verkosten dürft. Schon in der Antike galt der türkische Wein von Urla als hochwertiger Tropfen, der bis heute weit über die Landesgrenzen an Berühmtheit erlangte. Urla ist jedoch auf für viele weitere Gaumenfreuden, wie die leckeren Artischocken oder den fangfrischen Fisch bekannt.