Reykjavík ist eine aufstrebende Stadt, die für eine hohe Lebensqualität und eine weltoffene Einstellung steht. Dabei ist sie kosmopolitische Hauptstadt und unvergleichliche Naturschönheit in einem. So zählt Reykjavík ganz klar zu den interessantesten Städten Europas und lädt euch auf eine spannende Reise ein, die symbolträchtige Sightseeing-Highlights, kulturelle Attraktionen und wunderschöne Naturspektakel miteinander vereint.
Überblick
Der Name Reykjavík bedeutet auf Deutsch „Rauchbucht“ und geht wohl auf die Dämpfe der heißen Quellen zurück, von denen die Stadt umgeben ist. Als erste Siedlung des Landes Island wurde sie zwar schon im Jahr 870 gegründet, doch die Bedeutung für das Land blieb lange aus. Heute ist das anders: Nach den Auswirkungen der Bankenkrise im Jahr 2008 musste Reykjavík sich neu aufstellen. So wurde die Kultur ein neuer und relevanter Wirtschaftszweig der Stadt und charakterisiert die isländische Hauptstadt als kreativ, dynamisch und aufstrebend. Für die Einwohner ist die Kultur das höchste Gut. Mit viel Kreativität und Energie bauen sie eine Kulturstadt auf, die weit über die Landesgrenzen bekannt ist. Ob Galerien, Museen oder Festivals – diese Stadt ist ein Paradies für Musik-, Design- und Kunstliebhaber. Ebenso steht Reykjavík jedoch auch für atemberaubende Naturschönheiten wie bunte Nordlichter, imposante Gletscher, Vulkane oder Wasserfälle. Kaum eine andere Hauptstadt besitzt einen so simplen und schnellen Zugang zu einzigartigen Natur-Highlights. Und weil all diese tollen Eindrücke den Magen knurren lassen, findet ihr mitten in der Stadt zahlreiche hippe Cafés, Restaurants und Bars, die euch die kulinarische Seite des Nordens näherbringen.
Trotz des Wachstums bewahrt sich Reykjavík den urigen Charakter, was durch die Einwohnerzahl von knapp 130.000 Menschen und die überschaubare Größe der Stadt nicht schwierig ist. Kleine bunte Häuser mit Fassaden aus Wellblech, die eine eingeschworene Gemeinschaft beherbergen, erinnern an die einstige Siedlung. Doch trotzdem ist das Leben hier schnelllebig, spontan und intensiv wie in einer Großstadt. Manchmal ausgeflippt, manchmal abenteuerlich und manchmal ganz ruhig – Reykjavík zieht mit ihrem nordischen Charme jeden Besucher in den Bann.
Sehenswürdigkeiten
Reykjavík sprüht vor Energie und Lebensfreude, welche sich auch in den Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen der Stadt widerspiegeln. Ob interessanter Besuch eines Museums, Shopping in einer trendigen Boutique oder Verweilen in einer coolen Bar – hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten.
Laugavegur
Die Haupteinkaufsmeile von Reykjavík begeistert mit vielen kleinen Geschäften, in denen individuelle Kleidungsstücke, aufwendige Handarbeiten und hübsche Souvenirs verkauft werden. Den kleinen Hunger zwischendurch stillen hippe Restaurants und gemütliche Cafés, in denen ihr die neuesten Trendfoods probieren könnt. Neben coolen Lokalen findet ihr auf der Geschäftsstraße jedoch auch Touristeninfo-Center und Reisebüros, in denen ihr spannende Touren buchen könnt. Die Laugavegur gehört zu den ältesten Straßen der Stadt und blickt auf eine aufregende Geschichte zurück. Zu deutsch heißt sie nämlich „Wasserweg“, da auf ihr einst die Wäsche der Einheimischen zum Waschen ins Tal gebracht wurde. Die heißen Quellen, die Laugardalur, am Fuße der Straße erinnern noch heute an dieses Schauspiel. Außerdem entdeckt ihr zahlreiche alte Gebäude, wenn ihr die Laugavegur entlang flaniert, die schon im Jahr 1885 ihren Ursprung hatte.
Habt ihr das passende Mitbringsel noch nicht gefunden, locken auch folgende Einkaufsstraßen mit zentraler Lage und tollen Waren:
- Bankastraeti
- Austurstraeti
- Laekjargata
- Skólavördustígur
Kirche Hallgrímskirkja
Sogar die historischen Bauwerke in Reykjavík bestechen mit kreativer Architektur. So erweckt die lutherische Pfarrkirche Hallgrímskirkja viel eher den Eindruck eines modernen Space Shuttles als eines Gotteshauses, das im Jahr 1986 eingeweiht wurde. Tatsächlich greift die Architektur jedoch viele traditionelle Elemente der nordischen Bauweise auf. So ist das protestantische Design schlicht gehalten, weist die typisch sechseckigen Basaltsäulen auf und die einprägsame Form soll nicht an eine Rakete, sondern an den Hammer des altnordischen Donnergottes Þór erinnern. Der Architekt Guðjón Samúelsson ließ sich beim Bau der Hallgrímskirkja von geschmolzener Lava der Basaltlandschaften inspirieren.
Mitten im Zentrum der Stadt ist die 75 Meter hohe Kirche also ein wahrer Blickfang, doch auch von innen solltet ihr das höchste Gebäude der Stadt mit der riesigen Klais-Orgel besichtigen. Es lohnt sich besonders, in den Aufzug zu steigen, der euch zur Spitze des Kirchenturms bringt und euch einen phänomenalen Ausblick über die Dächer der Stadt bietet. Benannt wurde diese Kirche nach dem isländischen Pfarrer und Dichter Hallgrímur Pétursson.
Konzerthaus Harpa
Auch das Konzerthaus Harpa beeindruckt mit seiner architektonischen Einzigartigkeit. Dieses befindet sich direkt am alten Hafen der Stadt und ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2011 der Spielort der isländischen Staatsoper sowie des Symphonieorchesters des Landes. Mit seinen 43 Metern Höhe ist das Bauwerk mit der kristallinen Glasfassade von außen ebenso imposant wie von innen. Auch das Design des Konzerthauses Harpa soll an die Basaltlandschaften Islands erinnern.
Im großen Saal können bis zu 1.800 Menschen in den Genuss der atemberaubenden musikalischen Klänge kommen oder Ballettvorführungen und Comedy-Programme bewundern. Vielleicht ergattert ihr ja eines der heiß begehrten Tickets für eine Show.
Reykjavík Art Museum
Im Kunstmuseum von Reykjavík könnt ihr innerhalb von drei Gebäuden verschiedene Sonder-Ausstellungen bestaunen. Neben isländischer Kunst entdeckt ihr hier auch zahlreiche Kunstwerke internationaler Künstler. Diese Kunstgalerie ist jedoch nur eine von vielen Museen und Galerien in Reykjavík.
Neben dem Kunstmuseum könnt ihr bei schlechterem Wetter folgenden Museen einen Besuch abstatten:
- Pharmazeutisches Museum: Ausstellung medizinischer Produkte und einer Apotheke aus dem frühen 20. Jahrhundert
- Freilichtmuseum Árbær: ein Outdoor-Museum mit alten Bauernwerkshäusern und traditioneller Handwerkskunst
- Nationalmuseum: Exponate isländischer Kultur, wie Schmuck, Waffen oder Antiquitäten
- Phallusmuseum: Ausstellung der Phallen aller vorkommenden Säugetiere des Landes
- Schifffahrtmuseum: maritime Exponate, Kunstwerke und Objekte
Doch auch die Straßen Reykjavík sind ein Freilichtmuseum für sich. Zahlreiche Graffitis zieren die Mauern der Stadt. Statt bunter Schmierereien könnt ihr hier sogar wunderschöne Gemälde bestaunen, welche die Fantasie anregen. Das spektakulärste Streetart-Kunstwerk ist wohl das des australischen Malers Guido van Helten. Am alten Hafen verwandelte er ein verfallenes Gebäude in ein künstlerisches Meisterwerk, welches ihr euch unbedingt anschauen solltet.
Perlan
„Die Perle“, wie sie auf Deutsch heißt, ist eines der bekanntesten Bauwerke von Reykjavík. Hoch oben auf dem Hügel Öskjuhlíð thront der gewaltige Kuppelbau, der vor allem mit seiner 360 Grad-Aussichtsplattform viele begeisterte Besucher anlockt. Von dieser aus seht ihr nicht nur die Lichter der Stadt, sondern auch Wald, Gebirge und Küste. Hier werdet ihr die Naturnähe der Hauptstadt spüren.
Die riesige Glaskuppel von Perlan erfüllt jedoch noch einen ganz anderen Zweck. In dieser befinden sich nämlich die Heißwasserspeicher der Stadt. Außerdem findet ihr in diesem Gebäude ein Museum sowie ein Restaurant, von dem aus ihr den besten Blick über die umliegende Landschaft habt. Erschreckt dabei nicht, wenn sich das Gourmet-Restaurant alle zwei Stunden zu drehen beginnt.
Naturschauspiele
Neben all den städtischen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Highlights hat Reykjavík noch etwas ganz anderes zu bieten, nämlich den nahen Zugang zu vielfältigen Naturparadiesen, die diese Stadt so besonders machen.
Polarlichter
Etwas außerhalb der Hauptstadt Islands könnt ihr ein einzigartiges Naturschauspiel bestaunen: die Polarlichter oder Aurora Borealis. Bei diesem Spektakel leuchtet der Nachthimmel über euch in bunten Farben. Dank der Nähe zum Nordpol und ionisierender Sonnenpartikel tanzen dabei bunte Lichter am Himmel, die ihr niemals wieder vergessen werdet. Die beste Zeit, um die Polarlichter zu bestaunen, liegt zwischen September und April – wenn die Tage kürzer und die Nächte in Island dunkler werden. Innerhalb von Reykjavík findet ihr zahlreiche Anbieter solcher Polarlicht-Touren. Allerdings seht ihr mit etwas Glück die tanzenden Nordlichter sogar von der Stadt aus.
Auch der Leuchtturm Grótta ist ein beliebter Platz, um in den Genuss der Polarlichter zu kommen. Dieser liegt bei der Gemeinde Seltjarnarnes und lockt nicht nur mit einer bezaubernden Atmosphäre, sondern auch mit einem kleinen heißen Pool, dem Kvika, in dem ihr euch in kalten Winternächten etwas aufwärmen könnt.
Golden Circle
Der Goldene Ring ist eine Tour im Südwesten von Island, bei der ihr die schönsten Natur-Highlights der Insel bestaunen könnt. Ob Þingvellir Nationalpark, dem mächtigen Geysir Strokkur oder der imposante Gullfoss-Wasserfall – unterwegs begegnen euch so einige unvergessliche Momente.
Der Golden Circle ist dabei am besten mit dem Auto zu befahren, denn nur so könnt ihr flexibel jedes Naturschauspiel bestaunen. Natürlich werden auch Bus-Touren angeboten, die den Goldenen Kreis entlangfahren und euch an die schönsten Ausflugsziele bringen. Übrigens ist keines davon weiter als zwei Autostunden von Reykjavík entfernt.
Blaue Lagune
Island ist bekannt für seine heißen geothermalen Quellen. Die bekannteste davon ist wohl die Blaue Lagune, die nur 30 Minuten Fahrtweg von der Hauptstadt entfernt liegt. In der Blauen Lagune könnt ihr euch entspannen und das warme und mineralhaltige Wasser auf eurer Haut spüren. Dieses soll nicht nur einen Spa-Effekt, sondern auch eine heilende Wirkung auf den Organismus haben.
Genau genommen handelt es sich bei der Quelle jedoch nicht um ein Naturspektakel, denn sie wurde Ende der 70er Jahre aus dem Restwasser eines Kraftwerkes geschaffen. Trotzdem ist das Wasser der Blauen Lagune natürlich, da es ständig in Bewegung ist. In der nahen Umgebung von Reykjavík findet ihr noch zahlreiche weitere Geothermalpools und auch am Nauthólsvík, dem Strand der Stadt strömt geothermal erwärmtes Wasser hervor, welches euch auch im Winter ein Badevergnügen im Meer beschert.
Reise-Infos
Wollt auch ihr euch von leuchtenden Polarlichtern, eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten und der ansteckenden Lebensfreude von Reykjavík überzeugen, solltet ihr vor eurer noch einige Reisetipps beherzigen, bevor ihr euren Urlaub in Reykjavík plant.
Ideale Reisezeit
In Reykjavík erwartet euch eine Besonderheit. Durch die Nähe zum Nordpol, bleiben die Nächte im Sommer ebenso hell wie der Tag. Im Winter gibt es jedoch nur wenige Stunden, in denen ihr tagsüber mit Sonnenlicht rechnen könnt.
So ist es im Sommer mit 10 bis 15 Grad Celsius zwar warm, trocken und hell in der Stadt, doch auch der Winter in Reykjavík hat seine Vorzüge. Durch die Nähe zum Golfstrom sinken die Temperaturen nämlich kaum unter den Gefrierpunkt und so könnt ihr in den kalten Monaten Polarlichter beobachten oder Gletschertouren buchen, ohne vor Kälte zu bibbern. Wollt ihr jedoch wandern, Wale bestaunen oder die Stadt erkunden, lohnt sich ein Aufenthalt in der Hochsaison von Juni bis August. Zur Sommersonnenwende im Juni werdet ihr in der Stadt eine ganz besondere Aura spüren, die euch sicher auch zum Mitfeiern und Tanzen einlädt.
Anreise
Entscheidet ihr euch für eine Anreise mit dem Flugzeug, findet ihr zahlreiche Direktflüge, die euch von Deutschland zum Flughafen von Reykjavík bringen. Dieser befindet sich direkt im Zentrum der Stadt, sodass ihr eure Unterkunft vielleicht sogar zu Fuß erreichen könnt. Doch auch der Airport-Shuttle, der öffentliche Nahverkehr oder das Taxi bringen euch sicher ans Ziel. Habt ihr keinen passenden Flug gefunden, so könnt ihr auch den Flughafen Keflavík ansteuern, der sich etwas 50 Kilometer außerhalb von Reykjavík befindet.
Passende Unterkünfte
Vom urigen Zimmer über das historische Wellblech-Haus bis zum hochmodernen Luxushotel – in Reykjavík findet ihr Unterkünfte jeder Art. Schaut euch jedoch am besten nach einer Unterkunft im Zentrum der Stadt um, von dem ihr zahlreiche Ausflugsziele, Sehenswürdigkeiten und Restaurants zu Fuß erkunden könnt. Außerdem solltet ihr damit rechnen, dass ihr etwas tiefer in die Tasche greifen müsst, denn Reykjavík ist leider nicht das günstigste Pflaster. Vergleicht deshalb umso besser die Angebote.
Kulinarische Spezialitäten
Natürlich ist Island für fangfrischen Fisch, Meeresfrüchte und Hummer bekannt. So enthalten viele Mahlzeiten entweder Fisch oder Lamm und wahre Fleischfans trauen sich sogar an den traditionell gekochten Schafkopf heran. Von dem fermentierten Hai solltet ihr jedoch aus Umweltschutzgründen lieber die Finger lassen. Testet dagegen besser die allseits beliebten Langoustinen, die fangfrisch aus dem Meer kommen oder den „besten Hotdog der Welt“, den es auch in Reykjavík geben soll. Zum Nachtisch gibt es leckere Zimtbrötchen oder einen isländischen Black-Death-Schnaps als Absacker.
Doch auch Foodies, die sich gesundheitsbewusst, vegetarisch oder vegan ernähren, finden in Reykjavík garantiert etwas, was ihnen schmeckt. Dabei könnt ihr entweder in gemütlichen Lokalen Platz nehmen oder euch von den Düften der Streetfood-Stände Appetit machen lassen.