Spreewald – Urlaub am Wasser

Ein Urlaub im Spreewald hat viele Gesichter. Egal ob ihr paddelt, Fahrrad fahrt oder Museen besucht – die Region in Brandenburg lockt mit einer aktiven Auszeit inmitten der Natur. Lasst den Alltagsstress zu Hause und begebt euch auf einen wundervollen Kurzurlaub in eure Heimat. Denn das Paradies liegt manchmal direkt vor der eigenen Haustür.

Wenn sich die Spree in zahlreiche Wasserläufe gabelt, die ein Labyrinth aus idyllischen Kanälen bilden, ist die Rede vom wunderschönen Spreewald. Dieser befindet sich in Brandenburg und liegt nur etwa eine Stunde von unserer Hauptstadt Berlin entfernt. Dabei bildet er jedoch das komplette Gegenteil der wuseligen Hauptstadt und besticht mit Ruhe, Gelassenheit und Idylle. Insgesamt 1.550 Kilometer an Wasserläufen, den Fließen der Spree, schlängeln sich hier durch dichte Wälder und vorbei an malerischen Dörfern.

Die Region in der Lausitz ist ein UNESCO Biosphärenreservat und lockt mit einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Diese lässt sich am besten mit dem Kahn erkunden, der seit Jahrhunderten zu den traditionellen Fortbewegungsmitteln der Spreewälder zählt. Sogar die Post wird hier mit dem Kahn gebracht und der morgendliche Ausflug zum Bäcker mit einem Ausflug zu Wasser verbunden. Auch ihr werdet bei eurem Spreewald-Trip keineswegs um eine Tour mit dem Paddelboot oder dem Kanu herumkommen. Ob auf eigene Faust oder mit einem kundigen Fährmann – den Spreewald muss man einfach vom Wasser aus erleben.

Tradition wird in dieser Region großgeschrieben. Auch das Brauchtum der Sorben ist noch immer in das Alltagsleben der Spreewald-Bewohner integriert. Das slawische Volk lebte hier schon vor 1.000 Jahren und prägte die Lebensweise der schönen Gegend. Alte Brauchtümer, bunte Trachten und eine eigene Sprache, die heute noch im Spreewald gesprochen wird – all dies geht aus der sorbischen Tradition hervor.

Doch neben den Aktivitäten in der freien Natur oder dem Erkunden der kulturellen Vielfalt lockt der Spreewald auch mit zauberhaften Orten und kulinarischen Highlights, die weit über die Spreewaldgurke hinausgehen.

Der Spreewald ist ein Paradies für Aktivurlauber, welche die Schönheit der Natur in Ruhe erleben möchten. Hier ticken die Uhren noch ein wenig langsamer. Seid auch ihr auf der Suche nach einer erholsamen Auszeit, die ihr mit Bewegung an der frischen Luft verbindet, ist der Spreewald das perfekte Reiseziel für euch.

Einst wurden die traditionellen Kähne auf der Spree zum Transport von Ernte, Waren und Vieh benutzt. Post, Müllabfuhr oder Feuerwehr der Region nutzen das traditionelle Fortbewegungsmittel jedoch noch immer für ihre Arbeit. Doch vor allem dienen die Kähne aus Holz eurer Erholung. Bei einer Kahnfahrt durch den Spreewald, könnt ihr euch zurücklehnen und die Natur genießen. Während ein Fährmann euch durch die verzweigten Arme der Spree fährt, könnt ihr seinen Geschichten lauschen und erfahrt dabei allerlei Wissenswertes über die Region, Traditionen und Bräuche sowie die beheimatete Tier- und Pflanzenwelt.

Doch eine zwei- bis dreistündige Fahrt, die euch vorbei an malerischen Dörfern, grünen Auen und dichten Wäldern führt, macht hungrig. Deswegen bekommt ihr auf eurer Tour meist ein frisches Schwarzbrot mit den regionalen Spreewälder Gurken serviert. Auf speziellen Themenfahrten können die Geschichten und Köstlichkeiten natürlich variieren. Besucht ihr den Spreewald beispielsweise im Winter, gibt es statt Gurken einen heißen Glühwein und Gebäck. In dicke Decken eingemummelt, erlebt ihr den Spreewald von seiner märchenhaften Seite.

Neben der Glühweinfahrt gibt es jedoch noch weitere tolle Thementouren im Spreewald, zum Beispiel:

Kahnausflüge werden im Spreewald an allen größeren Häfen angeboten, wie Lübbenau, Burg oder Lübben. Wollt ihr den Spreewald etwas abseits der Besucherströme per Kahn erkunden, solltet ihr kleinere Häfen, wie Straupitz oder Neu Zauche aufsuchen.

Hält der Winter im Spreewald Einzug, verwandelt sich die Region in ein märchenhaftes Winterwunderland. Sind die Nebenarme der Spree dabei zugefroren, müsst ihr jedoch nicht auf eine Tour auf dem Wasser verzichten. Auf traditionellen Stoßschlitten, welche auf Kufen fahren, geht es rasant über das gefrorene Eis. Im dem Wagen haben zwei Personen Platz, wobei sich mindestens einer von euch bereiterklären muss, den Stoßschlitten über das Eis zu schieben. Ob ihr auf Schlittschuhen oder mit Schuhen den Schlitten abschiebt, ist euch überlassen. In jedem Fall bietet euch der Stoßschlitten genug Halt und schützt euch davor, auf dem glatten Eis auszurutschen.

Bei einer Paddeltour erkundet ihr den Spreewald ohne einen Fährmann. So habt ihr an zahlreichen Bootsvermietungen die Möglichkeit, euch ein Paddelboot, ein Kanu oder ein Kajak zu mieten und damit das Wassernetz entlang zu rudern. Meist bekommt ihr eine Umgebungskarte ausgehändigt, damit ihr euch nicht verfahrt und wieder zur Ausleihstation zurückfindet. Paddelt ihr durch die malerische Landschaft des Spreewalds, bekommt ihr so einiges zu Gesicht – romantische Häuser, alte Brücken und Mühlen sowie dichte Wälder. Unterwegs müsst ihr Schleusen passieren und könnt an vielen Stellen Halt machen, die euch gefallen.

Haltet stets die Augen offen, denn hier tummeln sich Kraniche, Biber und Störche, die das Wasser ebenso genießen, wie ihr. Auf dem Weg begegnen euch außerdem zahlreiche Restaurants, die den kleinen oder großen Hunger zwischendurch stillen und euch einen Moment Pause vom Paddeln gönnen. Eine Paddeltour bucht ihr normalerweise nach Stunden, könnt jedoch euer Boot auch für mehrere Tage leihen und damit eine aufregende und abwechslungsreiche Wasserwanderung unternehmen.

Natürlich könnt ihr den Spreewald auch auf dem Fahrrad genießen. Während ihr in die Pedale tretet, könnt ihr auf einem gut ausgebauten Radnetz umliegende Auenlandschaften, Wälder und Ortschaften durchfahren. Dabei führen die meisten Wege am Wasser entlang und weisen keinerlei steile Steigungen auf. Der bekannteste Radweg des Spreewaldes ist der Gurkenradweg, welcher sich 260 Kilometer durch die Region erstreckt. Auf dieser Tour begebt ihr euch auf die Spur der Spreewaldgurke und erfahrt, warum sie und der Spreewald so unzertrennlich sind. Unterwegs kommt ihr nicht nur an Gurkenfeldern vorbei, sondern auch an Betrieben, in denen ihr den Herstellungsprozess der Spreewaldgurken verfolgen könnt. Eine Verkostung gehört hier natürlich dazu. Falls ihr kein eigenes Bike dabeihabt, könnt ihr euch an zahlreichen Ausleihstationen einen Drahtesel eurer Wahl mieten.

Der Spreewald verzückt nicht nur mit seinen idyllischen Wasserwegen, sondern auch mit den verträumten Ortschaften, die diese umgeben. Hier findet ihr auch allerhand Sehenswürdigkeiten, deren Besuch euren Urlaub im Spreewald perfekt abrunden.

Lehde lockt mit einem märchenhaften Flair, welches euch in eine vergangene Zeit zurücksetzt. Nur 150 Einwohner wohnen in dem malerischen Ort, in dem es keine Straßen gibt. Die gesamte Infrastruktur läuft hier über die Spreewälder Wasserwege ab. Hier erwarten euch außerdem reetbedeckte Häuser mit kleinen Höfen, viel Natur und tolle Möglichkeiten zur Einkehr.

Besucht unbedingt das Freilandmuseum in Lehde, welches euch das authentische Leben der damaligen Zeit näherbringt. Auf historischen Bauernhöfen könnt ihr in das frühe 19. Jahrhundert eintauchen und hautnah erleben, wie die bäuerlichen Familien im Spreewald lebten, arbeiteten und sich kleideten. Außerdem könnt ihr hier eine alte Kahnwerkstatt, eine Kunstgalerie, eine Töpferei, eine Werkstatt sowie einen wundervollen Garten bestaunen. Das Museum existiert seit 1957und ist ideal, um den Spreewald mit all seinen Facetten kennenzulernen.

Lübben begeistert mit zahlreichen Aktivitäten und Erlebnissen für Familien. Ob Kletterwald, Labyrinth oder Wasserspielplatz – hier können die Kleinsten sich richtig austoben. Doch auch ihr werdet von der kleinen Stadt fasziniert sein.

Das Schloss Lübben mit seinem alten Wehrturm und der zauberhaften Schlossinsel ist ein perfekter Anlaufpunkt, um ein wenig Sightseeing in euren Spreewald-Urlaub zu integrieren. Hier erlebt ihr ein architektonisches Meisterwerk aus der Renaissance und erfahrt im Schlossmuseum wissenswerte Informationen zum Schloss und der Geschichte der Stadt Lübben. Außerdem könnt ihr im Museum mittelalterliche Ausgrabungen aus der Eisen- und Bronzezeit bestaunen. Bei einem anschließenden Besuch auf der Schlossinsel können sich die Kids auf dem Wasserspielplatz auspowern, während ihr euch im Klanggarten eine erholsame Zeit gönnt. Auch eine Badestelle findet ihr auf der Lübbener Schlossinsel.

In Straupitz wird die sorbische Tradition gelebt. Bei zahlreichen traditionellen Festen und Karnevalsumzügen werden sorbische Trachten getragen und alte Brauchtümer gefeiert, um die langjährige Tradition regelmäßig wiederaufzuleben. Findet bei eurem Besuch in Straupitz gerade keine Veranstaltung statt, solltet ihr die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigen. So lockt die Schinkelkirche mit klassizistischer Architektur und imposanten Kirchtürmen. Auch die alte Holländermühle, die als letzte funktionstüchtige Dreifachwindmühle gilt, ist einen Abstecher wert, denn das frische Leinöl schmeckt hier fantastisch. Das Schloss Straupitz, der alte Kornspeicher sowie die Töpferwerkstatt laden euch ebenso ein, in die Historie von Straupitz einzutauchen.

Möchtet ihr nach eurem Sightseeing-Trip wieder ein wenig Natur zu erleben, solltet ihr einen Spaziergang zum zwei Kilometer entfernten alten Eichenhain, der sogenannten Byttna, machen. Die uralten Eichen und deren Überreste laden euch auf einen malerischen Rundgang ein, bei dem ihr die eindrucksvollen Reste der alten Florentinen-Eiche entdeckt.

Weitere sehenswerte Orte im Spreewald:

• Lübbenau
• Burg
• Leipe
• Schlepzig
• Vetschau
• Cottbus

Der Spreewald liegt zwar direkt vor eurer Haustür, doch trotzdem solltet ihr vor eurer Reise einige Vorbereitungen treffen.

Die Hauptsaison für den Kurzurlaub oder einen längeren Aufenthalt mit ausgiebigen Kahnfarten und Paddelboot-Touren im Spreewald geht von April bis Oktober. Zu dieser Zeit haben alle Ausleihstationen geöffnet und die Kähne legen jede Stunde ab. In puncto Wetter versprüht der Spreewald jedoch ganzjährig seinen Reiz. Während im Frühling alles bunt blüht, könnt ihr im Sommer auch einmal ins Wasser springen und euch erfrischen. Der Herbst lockt dagegen mit bunt verfärbten Bäumen und Nebel, der den Spreewald in eine mystische Aura hüllt.

Im Winter, etwa im Monat Dezember,  verwandelt sich der Spreewald in ein Märchenland, in dem ihr Rodeln oder Langlaufen könnt. Sind die Fließen der Spree in den kalten Monaten vereist, solltet ihr euch unbedingt auf die Schlittschuhe wagen oder euch einen Stoßschlitten leihen. Aufwärmen könnt ihr euch danach in den Solebecken der Spreewald Therme in Burg.

In den Spreewald könnt ihr sowohl mit Bahn und Bus als auch mit dem eigenen PKW anreisen. Wollt ihr das Auto zu Hause lassen, könnt ihr beispielsweise in Berlin oder Dresden in den Regio steigen und seid innerhalb einer Stunde im Spreewald. Der Zug macht dabei in allen bekannten Ortschaften Halt. Wollt ihr mit dem Fernbus anreisen, solltet ihr in Cottbus aussteigen und von dort aus mit dem Zug weiterfahren. Nutzt ihr euer Auto für die Anreise, führt euch die A 13 an euer Ziel.

Der Spreewald ist ein Ort zum Entspannen und Wohlfühlen. Darauf haben sich auch die Betreiber von zahlreichen Hotels, gemütlichen Pensionen und schicken Ferienwohnungen in der Region eingestellt. Die Auswahl an Unterkünften ist groß und viele Gästehäuser liegen direkt am Wasser.

Ob ihr euch für ein stilvolles Zimmer mit Spa entscheidet oder eine familiäre Pension mit authentischen Speisen bevorzugt, liegt ganz an euch. Natürlich könnt ihr euch auch ein typisches Spreewald-Haus mieten und dort einen erholsamen Aufenthalt verbringen. Mit Leih-Farrah und hauseigenem Boot könnt ihr den Spreewald von seiner authentischsten Seite erleben.

So kommen hier jedoch auch Camper auf seine Kosten, die auf den sogenannten Wasserwanderrastplätzen, also Campingplätzen direkt am Wasser, ihr Zelt aufschlagen oder den Caravan parken können.

Die Spreewälder Gurke ist natürlich das kulinarische Highlight dieser Region. Ob pur, als Beilage – das würzige Gürkchen wird euch im Spreewald ständig über den Weg laufen und sicher auch das ein oder andere Mal als Senf-, Salz- oder Gewürzgurke auf eurem Teller landen. Wer es extravaganter mag und nicht genug von der sauren Gurke bekommen kann, probiert das regionale Gurkeneis, die Gurkenlimonade oder die Gurkensuppe. Da das Rezept zum Einlegen der Spreewaldgurke streng geheim ist, solltet ihr die Chance nutzen und euch so richtig satt essen. Ebenso häufig findet ihr auf den Speisekarten der Spreewälder Restaurants und Gasthöfe jedoch auch Kartoffeln mit Quark, welche mit frischen Kräutern der Region angereichert werden. Das bodenständige Gericht wird meist liebevoll mit regionalem Leinöl serviert.

Ein süßer Nachtisch gefällig? Plinsen sind Eierkuchen aus Hefeteig, die mit Quark oder Buttermilch angerührt werden und entweder mit Puderzucker und Apfelmus oder herzhaft gegessen werden. So steht der Spreewald nicht nur für Natur und Erholung, sondern ebenso für Genuss. Ein Urlaub in dieser Region ist definitiv ein Urlaub für eure Sinne.