Graz – City of Design in Österreich

Österreichs zweitgrößte Stadt bietet die perfekte Mischung aus historischen Gebäuden, futuristischer Architektur und kulinarischen Genüssen. Reist ihr nach Graz, werdet ihr in eine kreative Kulturhauptstadt eintauchen, die keine Urlaubswünsche offenlässt. Flaniert durch die engen Gassen, spürt kleine Design-Geschäfte oder Cafés auf und macht euch bereit für viele weitere Entdeckungen.

Über Graz gibt es  viel zu berichten, denn die Stadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und ist bekannt für ihre bunte Kunst- und Kulturszene. Die Geschichte von Graz beginnt bereits im Jahr 3.000 vor Christus. Seitdem beherbergte die Stadt unter anderem Slawen, Römer und Habsburger, welche die Historie von Graz maßgeblich mitgestalteten. Heute leben rund 300.000 Einwohner in der Landeshauptstadt der Steiermark, die nach der Hauptstadt Wien gleichzeitig die zweitgrößte Stadt Österreichs ist. Trotzdem strahlt Graz eine ursteirische Gemütlichkeit aus, die fernab von städtischer Hektik liegt. So hat sich Graz seinen dörflichen Charakter bewahrt und würde sich trotz der Fläche von 127,28 Quadratkilometern niemals als Metropole bezeichnen.

Denkt nun aber nicht, es gäbe in Graz nicht genügend für euch als Reisende zu erleben. Ganz im Gegenteil, denn nicht umsonst ist diese Stadt im Jahr 2003 zu Europas Kulturhauptstadt ernannt worden oder ist als „City of Design“ oder „Genusshauptstadt“ bekannt. Außerdem ist die gesamte Altstadt von Graz ein Weltkulturerbe der UNESCO.  Zwischen imposanten Berggipfeln gelegen, befindet sich die Stadt im sogenannten Grazer Becken und wird von dem Fluss Mur in das östliche und das westliche Murufer geteilt. So bietet Graz neben spannenden Sehenswürdigkeiten auch eine grüne Naturlandschaft, die zum Erholen, Genießen und Krafttanken einlädt. Graz ist eine Stadt, die zwar vor Sehenswürdigkeiten strotzt, euch jedoch trotzdem nicht vergessen lässt, dass ihr euch mitten im wunderschönen Österreich zwischen majestätischen Bergen befindet.

In der steirischen Hauptstadt gibt es eine Menge zu entdecken und während die Altstadt von historischen Gebäuden umrahmt wird, findet ihr in Graz ebenso moderne Architektur, welche für einen einzigartigen Kontrast sorgt.

Seit dem Jahr 1999 gehört die historische Altstadt von Graz zum UNESCO Weltkulturerbe und ist für euch der ideale Startpunkt für eine spannende Sightseeing-Tour. Der Hauptplatz ist einerseits gesäumt von Einkaufscentern, Shops und Cafés. Doch er gilt seit dem 12. Jahrhundert ebenso als Treffpunkt der Einheimischen und Reisenden, die sich um den Erzherzog-Johann-Brunnen niederlassen und das bunte Treiben von Graz beobachten. Kaum vorstellbar, dass der Hauptplatz im 18. Jahrhundert als Platz öffentlicher Hinrichtungen diente.

Als Herz der Stadt dient der Hauptplatz natürlich noch immer als Versammlungspunkt, die mit Silvesterpartys, Weihnachtsmärkten und Karnevalsumzügen – jedoch zum Glück nur noch zu feierlichen Anlässen.

Der Grazer Uhrturm gilt als das Wahrzeichen von Graz und verschönert schon seit dem 13. Jahrhundert das Stadtbild. Um den Uhrturm hautnah zu bestaunen, müsst ihr über 260 Stufen auf den Schlossberg spazieren, der euch einen traumhaften Blick auf die gesamte Altstadt bietet. Seid ihr eher gemütlich unterwegs, könnt ihr jedoch auch die Schlossbergbahn und einen Lift nehmen, um das 123 Meter hohe Panorama zu genießen, welches als beste Aussicht von Graz gilt.

Seid ihr oben angekommen, werden euch neben dem Ausblick sicher direkt die gigantisch großen Ziffernblätter der Uhr ins Auge stechen. Diese haben nämlich einen Durchmesser von fünf Metern und dass der Stundenzeiger länger als der Minutenzeiger ist, liegt daran, dass die beiden beim Anbringen vertauscht wurden. Neben dem Uhrturm findet ihr auf dem Schlossberg jedoch noch einige weitere Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel:

• Stallbastei mit Kanonenhütte
• Glockenturm „Liesl“
• Thomaskapelle
• Chinesischer Pavillon
• Bischofsstuhl
• Starcke-Haus
• Bürgerbastei

Außerdem gibt es ein unterirdisches Tunnelsystem, welches den Grazern im Zweiten Weltkrieg als Schutzbunker diente. Sicher entdeckt ihr auch den steinernen Hund, der der Legende nach den Ungarnkönig Matthias Corvinus von einer Entführung der Tochter des Kaisers abbrachte. Seitdem bewacht der vierbeinige Retter den Schlossberg.

Wollt ihr mehr über die Geschichte des Stadtberges erfahren, solltet ihr noch einen Abstecher in das Schlossbergmuseum mit seiner Kanonenhalle und dem ehemaligen Kaonierhaus machen. Der Gang durch das Museum führt euch außerdem in die geheimnisvollen Kasematten im Untergrund.

Bei der Murinsel handelt es sich um eine futuristische Konstruktion aus Stahl, die mitten auf dem Mur-Fluss „schwimmt“. Die künstliche Insel wurde im Jahr 2003 von dem US-amerikanischen Künstler Vito Acconi entworfen und dabei einem Schiff nachempfunden, das an einem Anker hängt.

Die 47 Meter lange Konstruktion ist besonders während der Sommermonate einen Besuch wert. Zu dieser Zeit finden zahlreiche Events auf der Murinsel statt, die von klassischen Konzerten bis hin zu den Movie Nights reichen. Ihr erreicht die extravagante Murinsel von beiden Seiten der Mur über einen Steg und unter dem gewölbten Glasdach erwarten euch ein Amphitheater, ein Café, ein Souvenirshop sowie ein Spielplatz. Im offenen Teil könnt ihr euch unter freiem Himmel auf Bänken niederlassen und den ungewöhnlichen Anblick der Murinsel auf euch wirken lassen. Dies ist besonders am Abend empfehlenswert, denn dann erstrahlt das Konstrukt in blauen Lichtern.

Ebenso wie die Murinsel wurde das Kunsthaus von Graz im Zuge der Europäischen Kulturhauptstadt im Jahr 2003 erbaut. Auch dieses Gebäude beeindruckt daher mit modernem Design, welches von zwei Londoner Architekten als „freundlicher Alien“ bezeichnet wird. Diesen Spitznamen hat es wohl den 1.000 Acrylglaselementen, der blauen Farbe, den roten Ziegeldächern sowie den 930 Leuchtstofflampen an der Außenfassade zu verdanken.

So ist das Gebäude jedoch nicht nur ein Augenschmaus für Architekturliebhaber. Im Inneren erwarten euch nämlich regelmäßig wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst der letzten vier Jahrzehnte. Außerdem habt ihr von der Aussichtsplattform einen atemberaubenden Blick auf den Uhrturm und die Dächer der Stadt Graz.

Das Schloss Eggenberg stammt aus dem 17. Jahrhundert und gehört als Weltkulturerbe zu den bekanntesten Schlossanlagen des Landes. Wollt ihr das Schloss mit der malerischen Parkanlage jedoch nicht nur von außen bestaunen, solltet ihr eine Führung buchen, bei der ihr durch die 24 prunkvollen Säle geführt werdet. In diesen Räumen findet ihr antike Möbelstücke und spektakuläre Wandgemälde, wie die Tierkreiszeichen im Planetensaal von 1678. Neben Himmelskörpern und Planeten, werdet ihr im Schloss Eggenberg immer wieder mit Elementen des Kalenders konfrontiert, da das Gebäude als Allegorie des Universums errichtet wurde und einen eigenen Kosmos darstellen soll.

Auch die gotische Schlosskapelle mit dem Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert ist einen Besuch wert. Außerdem erwartet euch die alte Galerie, das Münzkabinett sowie ein Museum für Archäologie, welche ihr auch ohne gebuchte Führung besuchen könnt. Nach eurer spannenden Tour solltet ihr unbedingt noch ein wenig Ruhe im wunderschönen Schlossgarten tanken. In einer idyllischen Atmosphäre und zwischen exotischen Pflanzen, trefft ihr sogar den ein oder anderen Pfau, der majestätisch durch die Parkanlage spaziert.

Das Landhaus von Graz existiert seit dem 16. Jahrhundert und gilt noch heute als Austragungsort des Landesparlamentes der Steiermark. Entworfen vom italienischen Architekten Domenico dell’Allio soll das Gebäude an einen venezianischen Palast erinnern – und das tut es.

Im Stil der Renaissance besticht das Gebäude mit Rundbogenfenstern, Bronzestatuen und Bogengängen, welche je nach Jahreszeit detailverliebt geschmückt werden. Im Inneren glänzt das Landhaus im Barock und so zieren zahlreiche Kunstwerke und Decken aus Stuck das Gebäude. In diesen Genuss kommt ihr, wenn ihr an einem der Events im Landhaus teilnehmt, die von Konzerten, über Theateraufführungen bis hin zu Partys reichen.

Im Landhaus befindet sich auch das Landeszeughaus. Wenn ihr euch für die Zeit der Ritter interessiert, dann seid ihr hier genau richtig. Das Landeszeughaus beherbergt die größte historische Waffenkammer der Welt und ermöglicht euch eine Tour durch die Waffengeschichte vom 15. bis ins 18. Jahrhundert. Im Museum erwarten euch über 30.000 Exponate, die nicht nur historische Waffen, sondern auch Ausrüstungen und Zubehör beinhalten. Bei einer geführten Tour durch die fünf Etagen der Ausstellung erfahrt ihr nebenbei noch allerlei Informationen zur Geschichte des Krieges, denn Graz galt aufgrund der zentralen Lage lange als Verteidigungszentrum. Im Landeszeughaus Graz begebt ihr euch also auf eine authentische Zeitreise durch die Zeit der Ritter. Im Inneren könnt ihr neben spätgotischer und barocker Architektur auch den prunkvollen Hochaltar bestaunen. Der Grazer Dom gilt als Hauptkirche der Katholiken in der Steiermark und beeindruckt mit kaiserlicher Innenarchitektur.

Der Grazer Dom ist eines der berühmtesten Bauwerke der Stadt und ist dem heiligen Ägydius gewidmet. Leider könnt ihr die Kirche aus dem 15. Jahrhundert nicht mehr in der ursprünglichen Pracht bestaunen, denn zahlreiche Fresken an den Wänden existieren nicht mehr. Eines ist jedoch noch übrig und zeigt „die Gottesplage“ – nämlich die Pest, den Krieg sowie die Heuschreckenplage, die Graz in der Vergangenheit überraschten und als Rache Gottes angesehen wurden.

Im Inneren könnt ihr neben spätgotischer und barocker Architektur auch den prunkvollen Hochaltar bestaunen. Der Grazer Dom gilt als Hauptkirche der Katholiken in der Steiermark und beeindruckt mit kaiserlicher Innenarchitektur. Daneben ist das Mausoleum ein optischer Augenschmaus.

Wollt ihr einen unvergesslichen Urlaub in Graz verbringen und die Stadt mit all ihren Facetten erkunden, solltet ihr eure Reise gut vorbereiten. Damit euch dies bestens gelingt, haben wir nun einige wichtige Reisetipps für euch zusammengestellt.

Die Stadt Graz liegt im Grazer Becken und ist umringt von hohen Bergen. Da jedoch im Süden eine Öffnung liegt, profitiert die Stadt von über 2.000 Sonnenstunden im Jahr und heißen Temperaturen im Sommer, die nicht selten die 25-Grad-Marke knacken. Von Juni bis September könnt ihr mit den höchsten Temperaturen rechnen und werdet sicher viele Sonnenstrahlen in Graz genießen. Durch die besondere Lage sind Herbst und Winter jedoch oft neblig und dunkel, wobei das Thermometer jedoch selten unter null Grad sinkt. So könnt ihr natürlich auch in den kalten Monaten eine tolle Zeit in Graz verbringen und gemütlich über Weihnachtsmärkte schlendern und euch mit einer heißen Schokolade aufwärmen.

Setzt ihr auf eine flexible Anreise und Mobilität, dann könnt ihr mit dem eigenen PKW nach Graz reisen. Von München aus benötigt ihr dafür etwa vier bis fünf Stunden. Umweltfreundlicher geht es mit dem Zug oder dem Fernbus voran, die euch von zahlreichen Großstädten Deutschlands sicher und schnell ans Ziel bringen. Reist ihr von Frankfurt, Düsseldorf, Berlin, Stuttgart oder München an, könnt ihr euch auch in den Direktflieger setzen und landet am Flughafen Graz, von dem ihr mit dem Shuttle Service, dem Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln unkompliziert in die Innenstadt gelangt.

Graz lässt sich perfekt zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden, weswegen ihr keinen Mietwagen in der Stadt benötigt – ganz im Gegenteil, denn die Parkplatzsuche kann sich als sehr mühsam entpuppen. Besorgt euch am besten ein 72-Stunden-Ticket oder ein Leihrad und erlebt die Stadt auf diese Weise hautnah.

Neben einem Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel solltet ihr auch darüber nachdenken, euch eine Joanneumskarte zu besorgen, die euch Zutritt zu 18 Museen von Graz und Umgebung verschafft.

Graz ist eine ausgezeichnete Genussstadt und verzaubert mit zahlreichen steirischen Spezialitäten, die ihr unbedingt ausprobieren müsst. Dazu zählen zum Beispiel die Käferbohnen – braune Feuerbohnen, die in Salaten, Suppen und Hauptgerichten vorkommen. Auch der saftige steirische Apfel wird euch immer wieder begegnen – zum Beispiel in Säften, Marmeladen oder dem Apfelstrudel.

Außerdem ist Graz für seine Trüffelsorten bekannt, die in den Küchen der Genusshauptstadt vielfältig verwendet werden. Eine Vielzahl an Bio-Bauernhöfen und Märkten locken mit regionalen Lebensmitteln, wie frischem Fleisch, Käse sowie Obst und Gemüse. Tatsächlich ist Graz die Stadt mit den meisten Bauernmarkt-Tagen in ganz Mitteleuropa. Besorgt euch auf dem Markt unbedingt eine Flasche Steirisches Kürbiskernöl, das „Grüne Gold der Steiermark“ sowie eine frische Milch aus der Obersteiermark.

Seid ihr Weinliebhaber, solltet außerdem eine Flasche Schilcher Sturm in eurer Einkaufstasche landen. Der regionale Wein erinnert an Federweißer und lädt mit all den anderen Zutaten zu einem gemeinsamen Picknick an der Mur ein, um den gelungenen Urlaub gekonnt ausklingen zu lassen.

Graz ist die City of Design, weswegen ihr in der Stadt zahlreiche hippe Boutique- und Designhotels findet. Natürlich seid ihr auch in den gemütlichen Pensionen und erstklassigen Hotels bestens aufgehoben. Ihr entscheidet, ob ihr direkt in der Altstadt oder lieber etwas außerhalb der City unterkommt.

Graz bietet euch ein riesiges Angebot an Unterkünften in verschiedenen Lagen und Preisklassen. Eines haben die Quartiere von Graz auf jeden Fall gemeinsam: die herzliche Gastfreundschaft der Betreiber.