Potsdam ist die Stadt der Schlösser, die Stadt der Seen und die “Ausflugsstadt” direkt in der Nähe der deutschen Bundeshauptstadt Berlin. Hier bietet sich die ideale Gelegenheit für entspanntes Sightseeing, gepaart mit viel Natur und Erholung in der vielseitigen Seenlandschaft Brandenburgs.
Überblick
Wer Berlin und seine Sehenswürdigkeiten schon kennt, reist gern einmal für einen Ausflug nach Potsdam, denn die “kleine Schwester” im benachbarten Bundesland Brandenburg liegt quasi direkt um die Ecke. Die malerischen Landschaften rund um die ostdeutsche Stadt an der Havel locken aber auch unabhängig von einem Urlaub in der Bundeshauptstadt Erholungssuchende und Romantiker, die sich eine Alltagspause mit kurzer Anreise wünschen. Ganz ohne aufwändige Reisevorbereitung könntet auch ihr spontan nach Potsdam aufbrechen und euch von dem royalen Charme der Stadt mit den vielen Schlössern einfangen lassen.
Von einer prächtigen Königsbehausung zur nächsten: So ungefähr sieht das übliche Sightseeing in Potsdam aus. Doch auch der historische Stadtkern zieht Kulturreisende an. Spannend kann der Ort zudem für Familien und Filmfans werden, beheimatet der Ort mit der Medienstadt Babelsberg doch weltweit bekannte Filmstudios und einen aufregenden Filmpark. Naturfreunde dürften dank der grünen Oasen in und um Potsdam ein passendes Reiseziel gefunden haben. Selbst Badeurlauber kommen dank der Seen und Strandbäder im Sommer auf ihre Kosten. Lasst euch ein auf das besondere Ambiente der ehemaligen Residenzstadt zahlreicher preußischer Könige, die bis heute ihr elegantes Flair beibehalten konnte, auf die Mischung aus Tradition und Design, auf die herrliche Natur: Lasst euch ein auf Potsdam!
Sehenswürdigkeiten
Der historische Markt mit dem Wahrzeichen der Stadt, die Glienicker Brücke als Verbindung nach Berlin oder die vielen Schlösser: Potsdam ist ein wahres Mekka für Freunde des gepflegten Sightseeings. Freut euch auf nostalgisch schöne Bauwerke und wunderschöne Parkanlagen, welche die Kulisse der königlichen Gemächer aus längst vergangenen Zeiten bilden.
Alter Markt mit Nikolaikirche
Der Alte Markt ist das Zentrum der Potsdamer Altstadt und verfügt unter anderem über eines der städtischen Wahrzeichen, die Kirche St. Nikolai. Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde über mehrere Jahre hinweg gebaut. Ein unverkennbarer Blickfang ist die 77 Meter hohe Kuppel. Ein Rundgang auf dem Dach in 50 Metern Höhe ist möglich und bietet schwindelfreien Reisenden einen tollen Blick über die Altstadt und die Stadt Potsdam.
Auch einen Obelisken, das ehemalige Stadtschloss Potsdam und das Alte Rathaus findet ihr rund um den Alten Markt. Das Stadtschloss wird mittlerweile vom Brandenburger Landtag genutzt, während im Rathaus zunächst eine Sparkasse, dann ein Museumsverein und letztlich ein Kulturhaus ansässig waren.
Glienicker Brücke
Die Glienicker Brücke fungiert als direktes Bindeglied zwischen der deutschen Hauptstadt Berlin und Potsdam. Das heutige Modell aus Stahlträgern wurde an derselben Stelle errichtet, an der erstmals im 17. Jahrhundert eine Brücke erbaut wurde. Das erste Modell war vergleichsweise minimalistisch und bestand aus schlichtem Holz. Die Glienicker Brücke gehört heute, zusammen mit den Kolonnaden an ihrem Beginn, zum UNESCO Weltkulturerbe.
Brandenburger Tor
Keine Sorge, wir haben uns nicht in der Stadt geirrt – auch in Potsdam gibt es ein Brandenburger Tor. Dieses wurde nach römischem Vorbild im späten 18. Jahrhundert errichtet und ähnelt optisch natürlich auch seiner “großen Schwester” in Berlin. Früher befand sich an der Stelle des heutigen Tores ebenfalls ein Stadttor, das der Zugang zu Potsdam innerhalb einer heute nicht mehr existierenden Stadtmauer war. Fun Fact: Das Potsdamer Brandenburger Tor ist sogar noch etwas älter als das berühmtere in Berlin.
Park & Schloss Sanssouci
Kommen wir nun zu den Schlössern in Potsdam, von denen es wahrlich einige zur Auswahl gibt. Schloss Sanssouci ist eines der schönsten, wie wir finden – denn es thront majestätisch auf einem Weinberg. Umgeben von einem malerischen Park, der denselben Namen wie das Schloss trägt, fühlt ihr euch hier im Nu wie damals Friedrich II., der das Schloss im 18. Jahrhundert errichten ließ. Er wünschte sich einen Ort für eine sorglose Zeit, weshalb der im Deutschen “sorgenfrei” bedeutende Name “Sanssouci” gewählt wurde. Heute ist das Schloss ein wichtiges Wahrzeichen von Potsdam und untrennbar mit dem Stadtbild verbunden.
Doch richtet euren Blick nicht nur auf das Schloss, wenn ihr vor Ort seid: Insgesamt gibt es auf 290 Hektar Fläche im Park Sanssouci so einiges zu sehen! Entdeckt in dem Park, der sogar samt der royalen Gebäude zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, Sehenswürdigkeiten wie ein Teehaus und weitere Schlösser, beispielsweise das Schloss Charlottenhof und das Neue Palais. Letzteres wurde, wie Schloss Sanssouci, im 18. Jahrhundert erbaut und diente unter anderem Kaiser Wilhelm II. als Hauptwohnsitz.
Park Babelsberg mit Schloss Babelsberg
Ebenfalls in einem Park gleichen Namens ansässig, begeistert Schloss Babelsberg direkt am Ufer des Flusses Havel. Zwar ist Park Babelsberg mit rund 120 Hektar Fläche deutlich kleiner als Park Sanssouci, dafür wartet er aber ebenfalls mit besonderen Highlights auf. Wie wäre es mit einem Abstecher in ein Dampfmaschinen- oder Matrosenhaus sowie natürlich in die Sommerresidenz von Prinz Wilhelm? Schloss Babelsberg mauserte sich im frühen 19. Jahrhundert zur royalen Residenz und fällt bis heute mit ihrem markanten Burgenstil ins Auge.
Neuer Garten mit Schloss Cecilienhof
Ein weiterer Park mit mehr als 100 Hektar Fläche ist der Neue Garten. Dieser beheimatet neben holländisch gestalteten Häusern und einem Marmorpalais das nächste interessante Schloss: Schloss Cecilienhof. Dieses ist ein Prachtbau mit reichlichen Verzierungen und wurde im Landhausstil gestaltet. Im Vergleich zu Schloss Sanssouci und Schloss Babelsberg ist es noch recht neu; so wurde es erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Den Bau gab Kaiser Wilhelm II. für seinen Sohn und seine Schwiegertochter in Auftrag, deren Name für das Schloss ausgewählt wurde.
Palast Barberini mit Museum
Der Palast Barberini befindet sich fast direkt am Ufer der Havel und wurde nach dem Vorbild des gleichnamigen Schlosses in Rom entworfen. Nach einer fast vollständigen Zerstörung und einem Abriss wurde der ursprüngliche Palast rekonstruiert. Im Inneren dürft ihr euch auf ein Kunstmuseum freuen, dessen Schwerpunkt auf impressionistischen Gemälden liegt. Doch schon von außen ist der Palast eindrucksvoll und sicher einen Besuch wert.
Aktivitäten
Seid ihr lange genug auf den königlichen Pfaden in Potsdam gewandelt? Dann kommen hier unsere Tipps für die weitere Urlaubsgestaltung!
Klettern gehen
Klettern im Abenteuerpark Potsdam – das ist die richtige Abwechslung voller Adrenalin nach der entspannten Sightseeing-Tour! Auf über 1,5 Kilometern Länge gibt es im Abenteuerpark zwölf verschiedene Parcours zu entdecken und zu erklimmen. Je nach Mut und Fitnessgrad wartet eine andere Herausforderung auf euch, die es in schwindelerregenden Höhen zu meistern gilt. Der Kletterpark ist ein perfekter Ort für Familien mit (mutigen) Kindern oder auch für einen aktiven Gruppenausflug.
Medienstadt Babelsberg erleben
Das Filmstudio Babelsberg, die UFA als wichtiges Fernsehproduktionshaus in Europa und ein Filmpark sind nur drei Highlights, die sich auf dem Gelände der Medienstadt Babelsberg befinden. Insgesamt 46 Hektar Fläche beherbergen namhafte Filmstätten und aufregende Abenteuerstationen.
Im Filmpark Babelsberg könnt ihr beispielsweise an einer spannenden Studio-Tour teilnehmen, bei der ihr die Filmstudios hinter den Kulissen kennenlernen könnt. Außerdem gibt es Themenwelten, die besonders Kinderaugen leuchten lassen, sowie mittelalterlich gestaltete Einkehrmöglichkeiten für die kleine Stärkung. Natürlich sind auch die atemberaubenden Stunt-Shows absolut sehenswert.
Seenlandschaft auskosten
Naturfreunde aufgepasst: Insgesamt erwarten euch, neben dem Fluss Havel, mehr als 20 Seen und Gewässer in und um Potsdam. Diese versprechen reichlich Erholung unter freiem Himmel. Im Zentrum liegen beispielsweise der Templiner See und der Griebnitzsee, während der Fahrlander See und der Sacrower See etwas außerhalb zu finden sind. Ausflüge dorthin lohnen sich immer, wenn ihr die Ruhe am Wasser genießen wollt. Je nach See könnt ihr außerdem schwimmen gehen, einen Segeltörn machen oder Tretboot fahren.
Die Marina Base erlaubt zum Beispiel eine spannende Floß-Tour. Sie liegt am Pichelsee, der sich etwa 30 Kilometer von Potsdam entfernt befindet, und bringt euch von dort aus mit dem Floß direkt wieder in die Stadt. Das Strandbad Babelsberg ist hingegen ideal für einen “Strandurlaub” inmitten des Stadtparks Babelsberg geeignet. Dort warten je nach Saison ein Imbiss, Sonnenliegen, Strandkörbe und Tretboote sowie eine Schwimmgelegenheit auf euch.
Schlossrundfahrt machen
Ebenfalls direkt auf der Havel könnt ihr eine Sightseeing-Tour der besonderen Art erleben. Binnen 90 Minuten zeigt euch die sogenannte “Schlossrundfahrt” alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Potsdam. Wie der Name schon sagt, liegt der Fokus auf den königlichen Gebäuden. Die Touren führen zum Beispiel unter der Glienicker Brücke hindurch und erlauben einen Blick auf Schloss Babelsberg oder Schloss Cecilienhof. Als Ergänzung zur Besichtigung zu Fuß ist die Rundfahrt perfekt geeignet, um Potsdam einmal aus einer anderen Perspektive zu besichtigen. Natürlich ist sie auch die ideale Alternative zum Standrundgang zu Fuß für Lauffaule.
Im Holländischen Viertel bummeln
Dieser ungewöhnliche Bereich liegt in Potsdam und präsentiert euch die Kultur und den architektonischen Baustil der Region Holland in den Niederlanden. Das Holländische Viertel ist einzigartig in Europa und setzt sich insgesamt aus rund 150 Backsteinhäusern zusammen. Unverkennbar ist hier das holländische Design, das sich unter anderem in weißen Fugen und Fensterläden äußert. Macht unbedingt einen kurzen Abstecher in diese besondere Ecke von Brandenburgs schöner Schlösserstadt, bevor es wieder heimwärts geht.
Reise-Infos
Wenn ihr nach Potsdam reisen wollt, hält euch im Grunde nichts auf, denn ihr müsst keine andere Sprache lernen (höchstens ein wenig Dialekt), kein Geld umtauschen und auch kein Visum beantragen. Packt euch die Lust auf einen Städtetrip nach Brandenburg, schnappt euch einfach nur euren Koffer und los geht’s – wahlweise im Auto, Zug oder Flugzeug! Mit unseren Reisetipps im Gepäck kann dann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Reisezeit
Bootsfahren im Frühjahr, Baden im Sommer, Sightseeing im Herbst oder ein Bummel über den winterlichen Weihnachtsmarkt: Potsdam ist ganzjährig ein herrliches Reiseziel. Ihr müsst euch nur überlegen, mit welcher Urlaubsintention die brandenburgische Schlösserstadt bereist werden soll.
Anreise
Potsdam ist bequem mit dem Auto zu erreichen, denn es liegt innerhalb des bekannten Berliner Autobahnrings. Umweltfreundlicher geht es hingegen mit der Bahn. Ihr reist über Berlin mit Fernzügen an, die aus allen möglichen Großstädten Deutschlands kommen und oft nur kurze Anfahrtszeiten bedingen. Ab Berlin geht es dann wahlweise mit dem Regionalzug oder der S-Bahn weiter. Alternativ könnt ihr direkt nach Potsdam reisen, wenn ihr beispielsweise aus Magdeburg kommt: Hier gibt es eine praktische Regionalexpress-Verbindung.
Auch mit dem Flugzeug ist die Anreise möglich. Wenn euch zu viele Autostunden von Potsdam trennen würden, kann das eine Option sein. Die Flughäfen Berlin Tegel in etwa 25 Kilometern Entfernung und Berlin Schönefeld (40 Kilometer) erlauben dank der dort startenden Busse und Straßenbahnen eine schnelle Anbindung nach Potsdam.
Fortbewegung vor Ort
Vor Ort könnt ihr Potsdam zu Fuß erkunden, da die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dicht beieinander liegen. Habt ihr mehr Lust auf Entspannung, empfehlen wir Fahrten mit der Fähre, um die berühmten Schlösser und Parks zu sehen. Auch ein gut ausgebautes Bus- und Straßenbahnnetz lässt euch viel Flexibilität vor Ort. Ein schneller Ausflug nach Berlin ist somit ebenso wenig ein Problem wie eine Fahrt ins Umland von Potsdam mit seinen herrlichen Seen.
Essen und Spezialitäten
Lasst uns nun noch einen Blick auf die Potsdamer und Brandenburger Spezialitäten werfen, auf die ihr euch im Urlaub freuen könnt. Die Küche ist sehr vielfältig und dabei trotzdem vor allem regional ausgelegt. Bodenständige Gerichte mit frischen Pilzen aus den umliegenden Wäldern, Gemüse der in Brandenburg ansässigen Bauern und Fischen aus den Seen prägen das Bild. Zudem ist das Jägerschnitzel ein beliebtes Essen, das ihr sicher in anderer Form schon an anderen Orten in Deutschland probiert habt. Es handelt sich beim Brandenburger Jägerschnitzel keineswegs um ein klassisches Schnitzel, sondern um eine dicke Scheibe Wurst, die paniert und mit einer Tomaten-Zwiebel-Soße serviert wird. Hinter dem Begriff “Potsdamer” steckt weiterhin keine Speise, sondern ein Biermischgetränk mit roter Limonade mit Himbeergeschmack. Dieses sorgt für die nötige Erfrischung, wenn ihr euch für einen Urlaub an heißen Sommertagen entscheidet.
Hotels und Unterkünfte
Die luxuriösen Unterkünfte in Potsdam lassen euch stilvoll residieren – passend zu eurem Umfeld voller Schlösser! Ganz stilecht geht es direkt in Schloss Cecilienhof, dessen Hauptverwendungszweck heute ohnehin die Hotellerie darstellt. Doch auch andere Luxushotels lassen euch Alltagssorgen und Arbeitsstress schnell vergessen. Freut euch auf Extras wie einen hoteleigenen Swimmingpool oder einen Balkon mit Ausblick auf die Park- oder Seenwelt!
Natürlich könnt ihr in Potsdam aber auch budgetfreundlich übernachten. Dazu gibt es verschiedene Stadthotels mit zwei oder drei Hotelsternen, die trotz des geringen Übernachtungspreises reichlich Komfort versprechen.