Tipps für Triest an der Adria

Die italienische Stadt Triest an der Adria genießt noch immer ihren Status als Geheimtipp, obwohl sie mit einem historischen Stadtkern und charmanten Bauwerken die Herzen von Kulturliebhabern höherschlagen lässt. Dabei taucht ihr in Triest jedoch nicht nur in die Kultur Italiens ein, sondern erlebt einen bunten Zusammenschluss aus drei verschiedenen Nationen. Kaffeehäuser wie in Wien, Kanäle wie in Venedig und Landschaften wie in Slowenien – in dieser Stadt zeigt sich die Vielfalt.

Die Stadt Triest liegt im Nordosten von Italien, direkt am Golf von Triest an der Adriaküste. Als Hauptstadt von Friaul-Julisch Venetien liegt die Grenze zum Reiseland Slowenien nur einige Kilometer entfernt und so könnt ihr während eures Aufenthaltes in Triest schnell die Ländergrenze überqueren. Triest blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, denn erst im Jahr 1954 ging die Hafenstadt in den Besitz Italiens über. Vorher wechselte sie zwischen den Franzosen, den Venezianern und den Österreichern.

Dabei prägte die österreichische Herrschaft die Stadt besonders, denn Triest befand sich viele Jahrhunderte in den Händen der Österreicher und Habsburger – nämlich von 1382 bis 1919. Diese profitierten von dem günstig gelegenen Hafen, der den Handel zwischen Wien und Triest ins Rollen brachte und ließen imposante Bauwerke wie Opernhäuser und Paläste in der Stadt erbauen. Noch heute zeugen diese Orte für den Reichtum von Triest. Besonders der Hafen gilt seit dem 18. Jahrhundert als wichtigster Hafen für den Handel mit Kaffee. Während des Zweiten Weltkriegs besetzte erst Deutschland die Stadt, anschließend Jugoslawien und erst nach Ende des Krieges galt Triest endgültig als italienisch – bis heute.

So ist es keineswegs verwunderlich, dass sich hier zahlreiche Kulturen vereinigen und eine ganz besondere kulturelle Mischung hervorbringen, die weltweit einzigartig ist. So könnt ihr hier bestens erhaltene Gebäude bewundern, die unterschiedliche Stilrichtungen vereinen und noch immer in voller Pracht erstrahlen. Bei einem Stadtbummel werdet ihr sicher manchmal ganz vergessen, in welchem Land ihr euch befindet, denn hier vereinen sich nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auch Menschen verschiedener Nationalitäten. Insgesamt leben rund 205.000 Einwohner in Triest und bilden einen bunten Schmelztiegel der Kulturen.

Doch nicht nur der kulturelle Reichtum der Stadt besticht mit Abwechslung und Vielfalt. Auch die Lage der Stadt bietet euch als Urlaubern zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Eingebettet von einer Karstlandschaft, habt ihr hier die Chance zwischen weißen Felsen aus Kalkstein entlangzuwandern. Dabei wählt ihr zwischen zahlreichen Wanderwegen, auf denen ihr das phänomenale Panorama bewundern könnt. Gleichzeitig liegt Triest in einer breiten Meeresbucht, sodass ihr hier ruhige und windgeschützte Strände vorfindet. Nach einem spannenden Urlaubstag solltet ihr unbedingt in die alte Kaffeetradition der Stadt eintauchen. Diese vereint italienische und österreichische Einflüsse, sodass ihr in einem Kaffeehaus mit Wiener Flair einen Kaffee serviert bekommt, den ihr vorher noch nie getrunken habt. Doch auch die sonstigen kulinarischen Spezialitäten in Triest bilden einen einzigartigen Mix verschiedener Einflüsse und so müsst ihr all diese Dinge wohl einmal selbst hautnah erleben, um euch davon zu überzeugen.

Mittelalterliche Burgen, prächtige Plätze und imposante Opernhäuser: Triest lässt für Kulturliebhaber keine Wünsche offen. Ihr begebt euch unter Garantie auf einen interessanten Sightseeing-Trip durch die italienische Hafenstadt.

Im Theresianischen Viertel (Borgo Teresiano) verspürt ihr einen Hauch venezianischen Charmes. Denn durch diesen Stadtteil fließt ein Kanal, auf dem einst riesige Handelsschiffe ihre Waren vertrieben. Heute herrscht hier ein ruhiges Ambiente und es schippern nur noch kleine Boote unter den malerischen Fußgängerbrücken hindurch. Das Theresianische Viertel entstand einst auf Salinen, die trockengelegt wurden. Die österreichische Kaiserin Maria Theresia war für die prunkvollen Gebäude verantwortlich, die seit dem 18. Jahrhundert das Ufer des Canal Grandes zieren.

Darunter befinden sich einige bekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie die Statue und das ehemalige Wohnhaus des Autors James Joyce, der in Triest lebte und an der Universität unterrichtete. Auch die serbisch-orthodoxe Kirche der Dreifaltigkeit und des Heiligen Spyridon ziert das Ufer des Kanals und lockt mit einem Blick in das Innere. Besonders ins Auge fallen wird euch jedoch das Palazzo Aedes, ein Art-Deco-Gebäude. Der rote Backsteinbau soll an die New Yorker Häuser aus den 20ern erinnern.

Weitere tolle Bauwerke am Canal Grande sind:

• Katholische Kirche „Chiesa Parrocchiale Sant’Antonio Taumaturgo“
• Statue von Schriftsteller Umberto Saba
• Musik- und Theatermuseum „Civico Museo Teatrale Carlo Schmidl”

Entlang des Kanals entdeckt ihr zahlreiche Cafés und Restaurants, in denen ihr einen wunderbaren Blick auf das Wasser habt. An warmen Sommerabenden genießen es die Bewohner und Besucher der Stadt jedoch auch, die Füße im Wasser baumeln zu lassen und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Der Marktplatz direkt vor der Kirche Sant’Antonio Taumaturgo lädt euch dazu ein, frisches Obst und Gemüse zu kaufen, welches ihr euch dann am Canal Grande schmecken lassen könnt.

Die Piazza dell’Unità d’Italia gilt als Hauptplatz der Stadt. Umgeben von imposanten Bauwerken, laden euch zahlreiche Cafés auf zum Verweilen ein. In nordwestliche Richtung ist der Platz zur Adriaküste hin offen, was ihm einen ganz besonderen Charme verleiht.  Hier könnt ihr beispielsweise das Palazzo del Municipio bestaunen – das 1875 erbaute Rathaus im Stil der Neorenaissance. Davor befindet sich ein Brunnen, der eigentlich alle Kontinente widerspiegeln soll. Der Fontana dei quattro continenti zeigt jedoch nur vier davon, was den Wissenslücken der damaligen Zeit geschuldet ist. Einen ähnlichen Brunnen findet ihr übrigens auch in Rom – der Triester Brunnen ist also keine Seltenheit!

Was ihr ebenfalls auf der Piazza dell’Unità d’Italia zu sehen bekommt:

• Palazzo del Lloyd Triestino: ehemaliges Verwaltungsgebäude und heutige Reederei
• Palazzo del Governo: Regierungspalast, der mit goldenen Mosaiksteinen verziert ist
• Statue von Kaiser Karl IV, der mit seiner Hand auf den Hafen zeigt

Die mittelalterliche Burg von Triest (Castello di San Giusto) thront seit dem 15. Jahrhundert über der Stadt und lädt euch auf einen Spaziergang durch verwinkelte Gassen auf den Berg Colle di San Giusto ein. San Giusto ist der Schutzheilige der Stadt und wacht daher hoch oben über diese. Auf dem Weg nach oben kommt ihr direkt am Fuße des Berges am Teatro Romano di Trieste vorbei. Das römische Theater stammt aus dem 1. Jahrhundert und noch heute finden hier Aufführungen statt. Außerdem durchquert ihr das Tor zur Stadt (Tor Cucherna), wobei vom zugehörigen Turm leider nur noch eine Ruine zu sehen ist.

Schließlich erreicht ihr die von den Österreichern erbaute Festung Castello di San Giusto und könnt nicht nur dem Museum und der Waffenkammer im Inneren einen Besuch abstatten, sondern auch den sagenhaften Ausblick über die Adriaküste sowie die umliegende Karstlandschaft bewundern. Vor dem Castello di San Giusto seht ihr außerdem die Ruinen einer alten römischen Kirche, auf die noch Überreste antiker Säulen hindeuten. Auch die neuere Kathedrale von Triest aus dem 14. Jahrhundert befindet sich auf der Spitze des Berges. Besichtigt ihr diese von innen, könnt ihr wundervolle Mosaikkreationen bestaunen. Auf der Gasse Via della Cattedral geht es nun wieder hinunter in die Altstadt von Triest.

Das Opernhaus der Stadt Triest wurde im 18. Jahrhundert errichtet und gehört noch immer zu den meistbesuchten Theatern von Italien. Jährlich findet hier daher ein Operettenfestival von Mitte Juni bis Mitte August statt, das Besucher aus aller Welt anzieht. Im Inneren des imposanten Ballsaales finden rund 2.000 begeisterte Menschen Platz und wollt auch ihr dazugehören, solltet ihr euch rechtzeitig um Tickets kümmern. Karten für Oper, Ballett und andere Musikfestivals sind schnell ausverkauft.

Kaffee blickt in Triest auf eine lange Tradition zurück und dabei vermischen sich sowohl italienische als auch österreichische Einflüsse. Unter Herrschaft der Österreicher wurden die berühmten Wiener Kaffeehäuser nach Triest geholt und auch hier trafen sich bekannte Schriftsteller und Dichter, um sich über Literatur auszutauschen – beispielsweise Umberto Saba oder James Joyce.

Auch heute gibt es zahlreiche Kaffeehäuser in der Stadt, welche die traditionelle Kaffeekultur noch immer großschreiben. Hier wird Kaffeetrinken noch klassisch zelebriert:

Und wo Kaffee serviert wird, ist auch die Produktionsstätte nicht weit. Auch die Università del Caffè sitzt in Triest und hier wird nicht nur Kaffee hergestellt, sondern auch als Wissenschaft gelehrt. Seid auch ihr interessierte Kaffeeliebhaber, könnt ihr an dieser ganz besonderen Universität einen Kurs belegen – diese reichen von Wirtschaft, über Wissenschaft bis hin zur Rösterei.

Hier lernt ihr sicher auch, die Karte in den Kaffeehäusern besser zu lesen, denn diese kann auf den ersten Blick für Verwirrung sorgen. So steht „Nero“ für den schwarzen Kaffee, während „Capo“ nicht den Cappuccino meint, sondern einen extra Schuss Milch. Wünscht ihr euch dagegen lieber eine aufgeschäumte Milchhaube, solltet ihr einen Kaffee mit „Goccia“ bestellen. Wer nachmittags keinen Kaffee mehr verträgt, sollte auf das Beiwort „DECA“ achten, welches für koffeinfrei steht. Und trinkt ihr euren Kaffee lieber aus einem Glas, ordert ihr einfach euren Wunschkaffee als „Bicchiere“. Hierbei ist es gar nicht so verkehrt, wenn ihr vorher noch einmal eure Italienischkenntnisse auffrischt und die Sprache des Kaffees lernt.

Wollt ihr die Kaffeekultur in Triest ganz besonders zelebrieren, solltet ihr euch einen Kaffeepass zulegen. Der Pass kostet eine kleine Gebühr und sichert euch sechs Gratis-Kaffees in den berühmten Kaffeehäusern. Außerdem ist dieser Pass gleichzeitig eine kleine Einweisung in die verschiedenen Kaffeesorten und Gebäckstücke, die ihr in Triest probieren könnt.

Triest hält ganz besondere Erlebnisse bereit und verzaubert euch mit den Einflüssen verschiedener Kulturen. Habt ihr Lust auf einen spannenden Städtetrip bekommen, den ihr mit einem leckeren Kaffee ausklingen lassen könnt, führt euch eure nächste Reise nach Triest.

Habt ihr vor, mit dem Flugzeug nach Triest zu reisen, solltet ihr den Flughafen Ronchi dei Legionari ansteuern – den Airport von Triest. Dieser liegt etwa 30 Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt und wird aus deutschen Großstädten, wie Frankfurt am Main, Hamburg oder Berlin direkt angeflogen. Von hier aus bringt euch entweder ein Mietwagen zu eurer Unterkunft oder ihr nehmt den öffentlichen Bus. Auch der Zug bringt euch vom Flughafen innerhalb von 30 Minuten nach Triest. Entscheidet ihr euch für eine Anreise mit dem Zug, benötigt ihr von München aus etwa neun Stunden. Doch auch euer eigener PKW bringt euch unkompliziert nach Triest, während ihr Österreich und Slowenien durchquert. Achtet dabei jedoch darauf, dass europäische Mautgebühren auf euch zukommen.

Triest punktet mit einem milden Klima, welches euch bei einem Sightseeing-Trip nie zum Schwitzen bringt. So klettert das Thermometer im Sommer von Juni bis September bis auf 25 Grad Celsius hinauf, wobei die Nähe zum Mittelmeer jedoch für einen lauen Wind sorgt. Auch im Herbst klettert das Thermometer noch hinauf bis auf 15 Grad Celsius, doch dabei wird es stürmischer und regnet öfter. Ab März könnt ihr euch jedoch wieder auf warme Sonnenstrahlen freuen.

Viele Spots in Triest sind fußläufig erreichbar, sodass ihr nicht zwingend einen Mietwagen leihen müsst. Wollt ihr doch einmal etwas weiterfahren, könnt ihr dazu den Bus oder die historische Straßenbahn nutzen. Typisch italienisch wäre es aber, wenn ihr euch einen Motorroller leiht und damit die Stadt erkundet. So müsst ihr außerdem nie einen Parkplatz suchen. Um in der Stadt zurechtzukommen, kann es nicht schaden, einige Vokabeln Italienisch auf Lager zu haben.

Freut ihr euch auf italienisches Essen, könnt ihr in Triest in zahlreichen Restaurants Pizza und Pasta in jeglichen Variationen bestellen. Doch so ist die Stadt ebenso geprägt von kulinarischen Einflüssen aus Österreich, welche beispielsweise die Bunkersuppe hervorbrachten. Diese Erbsensuppe ist mit Speck, Rippchen und Olivenöl angereichert und galt früher als Hauptnahrungsmittel österreichischer Soldaten. Eine weitere berühmte Suppe ist die Jota – eine Kartoffelsuppe mit Sauerkraut, Bohnen und Schweinefleisch. Das Sauerkraut ist dabei die regionale Eigenheit von Triest.

Durch die Nähe zum Meer werden jedoch auch Fischliebhaber voll auf ihre Kosten kommen und verspürt ihr nach einer deftigen Mahlzeit noch das Verlangen nach etwas Süßem, solltet ihr die Rigo Jancsi Torte probieren, die mit Schokolade und Aprikosenmarmelade gebacken wird.

Innerhalb der City gibt es zahlreiche familiäre B&B, die euch günstig übernachten lassen und dabei mit bestem Service und toller Lage beeindrucken. So könnt ihr beispielsweise ein Zimmer buchen, von dem ihr einen wundervollen Blick auf den Canal Grande habt und das bunte Treiben der Stadt beobachten könnt. Natürlich könnt ihr auch nach einem Hotelzimmer suchen, welches sich im besten Falle direkt am Golf von Triest befindet und für Urlaubsfeeling pur sorgt. Die Kaffeeliebhaber unter euch könnten dagegen nach einer mondänen Suite suchen, die sich direkt über einem der berühmten Kaffeehäuser befindet. Triest lässt definitiv keine Wünsche offen, was Service, Komfort und Gastfreundlichkeit betrifft.