Helgoland: Sehenswürdigkeiten & Tipps


Die Insel Helgoland ist ein ganz besonderes Fleckchen Erde. Sie ist die einzige Hochseeinsel Deutschlands und lockt mit unvergesslichen Naturspektakeln, die Urlauber mächtig in den Bann ziehen. Ihr werdet bei einer Reise zur Insel Helgoland mit schroffen Steilküsten, riesigen Sanddünen und dem weiten Meer beglückt. Außerdem könnt ihr euch eure Zeit mit ausgiebigen Spaziergängen vertreiben. Dabei kommt ihr nicht nur in den Genuss einzigartiger Naturparadiese, sondern auch vieler weiterer spannender Ausflugsziele.

Überblick

Helgoland liegt als Insel mitten in der Nordsee und befindet sich rund 60 Kilometer vom deutschen Festland entfernt. Helgoland gehört damit zum Bundesland Schleswig-Holstein und besteht genaugenommen aus zwei Inseln. Im Jahr 1720 sorgte eine gewaltige Sturmflut dafür, dass die eigentliche Insel von der vorgelagerten Düne getrennt wurde. Seitdem ist Helgoland zweigeteilt. Die Hauptinsel mit der 61 Meter hohen Steilküste etwa ist ein Quadratkilometer groß, während die eigentliche Düne nur rund 0,7 Quadratkilometer misst. Mit ihren knapp 1.500 Einwohnern ist Helgoland ein ruhiges Inselparadies, das sich perfekt für gestresste Seelen eignet, die das milde salzige Hochseeklima genießen wollen. Helgoland ist ein erholsamer Kurort, der für seine reine und jodhaltige Luft bekannt ist – denn hier dürfen keine Autos fahren und ihr gelangt mit der Fähre auf die Insel. Weiterhin bleibt der Pollenflug auf der Nordseeinsel aus. So profitieren besonders Allergiker von der frischen Seeluft und können sich hier ausgiebig erholen.

Helgoland aus der Luft
Helgoland aus der Luft

Dafür eignet sich beispielsweise ein kompletter Inselrundgang über den Klippenweg, bei dem ihr rund drei Kilometer unterwegs seid und dabei alle Landschaftsformen von Helgoland hautnah bestaunen könnt. Auf eurem Spaziergang begegnen euch malerische Ausblicke, die zum Träumen einladen und euch den Alltagsstress ganz schnell vergessen lassen. Hier treffen bunte Sandsteinfelsen auf grüne Oasen und versprechen Entspannung pur. Auch ein Aufstieg auf den 61,3 Meter hohen Pinneberg lohnt sich. Er gilt als höchste Erhebung der Insel und eröffnet euch einen einmaligen Ausblick auf Helgoland und die raue Natur der Nordsee.

Wollt ihr dann doch einmal ein wenig mehr Trubel spüren, könnt ihr am idyllischen Hafen entlangschlendern und die einmaligen Börteboote beobachten, wie sie sanft in den Wellen schaukeln. Der Blick in die andere Richtung eröffnet euch eine malerische Kulisse aus bunten „Hummerbuden“, die den Weg der Hafenpromenade säumen. So könnt ihr auf Helgoland nicht nur in das traditionelle Inselleben eintauchen, sondern euch auch ein wenig aktuelles Wissen aneignen. In einigen Museen und entlang verschiedener Sehenswürdigkeiten gibt es interessante Rundgänge bei denen ihr mehr über die Insel erfahrt. Doch natürlich habt ihr auf Helgoland ebenso die Chance, die Seele am Strand baumeln zu lassen. Der salzige Wind weht euch dabei sanft um die Nase.

Da die Insel recht klein und überschaubar ist, empfiehlt es sich bei einer Reise nach Helgoland, alles einmal auszuprobieren und das Eiland mit all seinen Facetten kennenzulernen. Dazu gehört es natürlich auch, dass ihr euch ein frisches Fischbrötchen am Hafen schmecken lasst. Dabei könnt ihr die niedlichen Seehunde und Kegelrobben beobachten. Ob Tagesausflug, Wochenendtrip oder längerer Aufenthalt – Helgoland ist ein Reiseziel für alle Generationen. Lasst euch überraschen.

Ausflugsziele

Helgoland ist ein spektakuläres Naturparadies. Bei einem Inselrundgang über Deutschlands einzige Hochseeinsel könnt ihr die Natur am besten erleben.

Lange Anna

Die „Lange Anna“ ist das Wahrzeichen der Insel Helgoland. Der 48 Meter hohe Felsen erklärt die Geschichte des Eilands, welche durch eine Sturmflut getrennt wurde. Auch die „Lange Anna“ hat sich vom Rest der Insel abgespalten und ist seit 1860 nicht mehr mit dem Felsbogen der Insel verbunden.

Lange Anna - Wahrzeichen von Helgoland
Lange Anna - Wahrzeichen von Helgoland

Leider griff die Brandung auch Jahre danach den roten Felsen weiter an, der jedoch durch eine 1.300 Meter lange Schutzmauer gesichert wurde. So kann verhindert werden, dass das Wahrzeichen der Insel zerstört wird. Bei einem Spaziergang über die Insel werdet ihr den felsigen Brandungspfeiler aus Buntstein, Muschelkalk und Kreide hautnah bestaunen können.

Lummenfelsen

„Lummenfelsen“ ist der Name von Deutschlands kleinstem Naturschutzgebiet, das sich auf Helgoland befindet. Hier werden besonders die Vogelliebhaber unter euch voll auf ihre Kosten kommen, denn zwischen April und Juli nisten hier mehr als 2.000 Trottellummen, die dem Gebiet ihren Namen verleihen. Die brütenden Vögel lassen sich hier auf den Felsen nieder und legen genau ein Ei. Die Eier haben eine ganz besondere Form, um nicht von dem schmalen Felsen in die Nordsee zu rollen.

Naturschutzgebiet Lummenfelsen
Naturschutzgebiet Lummenfelsen

Die geschlüpften Jungvögel vollbringen Anfang Juni bis Juli dann ein ganz besonderes Naturschauspiel. Noch bevor sie fliegen können springen sie bis zu 40 Meter tief hinunter ins Meer. Bei Einbruch der Dämmerung könnt ihr dieses Spektakel am besten bewundern und entdeckt dabei sicherlich noch zahlreiche weitere Naturphänomene. Im Rahmen einer Führung erfahrt ihr zusätzlich noch allerlei Informationen zur Flora und Fauna der Insel.

Trottellummen am Lummenfelsen
Trottellummen am Lummenfelsen

Hummerbuden

Als „Hummerbuden“ werden die bunten Holzhäuser bezeichnet, in denen zur damaligen Zeit die Fischer ihr Equipment aufbewahrten. Heute reihen sich die mehrstöckigen Häuser am Hafen von Helgoland entlang. In ihnen befinden sich kleine Shops und Galerien, die zum Bummeln einladen. Hier findet ihr garantiert ein tolles Souvenir für eure Liebsten zu Hause. Übrigens gibt es auf der Insel keine Umsatzsteuer und keinen Zoll, weswegen ihr hier sehr günstig shoppen könnt. Haltet euch dabei jedoch unbedingt an die zulässigen Freimengen und reist nicht nur zum Einkaufen nach Helgoland – denn die Insel hat weitaus mehr zu bieten.

Bunte Hummberbuden auf Helgoland
Bunte Hummberbuden auf Helgoland

Luftschutzbunker

Auch wenn Helgoland euch bei einem Aufenthalt sehr friedlich erscheint, blickt die Insel auf eine sehr traurige Vergangenheit zurück. Während des Zweiten Weltkrieges kam es hier zu einer der größten nichtnuklearen Explosionen der Geschichte, da die Engländer das unterirdische Tunnelsystem der Insel sprengen wollten.

Luftschutzbunker auf Helgoland
Luftschutzbunker auf Helgoland können besichtigt werden

Zu diesem Zeitpunkt war die Insel jedoch schon zwei Jahre nicht mehr bewohnt, denn im Jahr 1945 prasselten bereits tausende von Bomben auf Helgoland ein und vertrieben alle Bewohner. Erst in den 50ern kehrten die überlebenden Insulaner zurück und die Wiederbesiedelung startete. Bei einer Tour durch den 18 Meter tiefen Luftschutzbunker der Insel könnt ihr euch auf eine bewegende Zeitreise in die dunkle Vergangenheit von Helgoland begeben.

Museum Helgoland

Um noch mehr in die Geschichte der Insel einzutauchen, solltet ihr unbedingt dem „Museum Helgoland“ einen Besuch abstatten. Hier wird euch das Leben der damaligen Hummerfischer nähergebracht. Auf dem Freigelände des Museums könnt ihr sogar die bunten, traditionellen Hummerbuden bestaunen.

Auch dem einstigen Insulaner James Krüss, einem bekannten aber bereits verstorbenem Kinderbuchautor, ist eine kleine Ausstellung im Museum gewidmet. Außerdem erfahrt ihr hier allerlei Wissenswertes zur Postgeschichte von Helgoland und zur Seenotrettung der Insel. Die Highlights der Ausstellung sind dabei der Leuchtturm im Innenhof, sowie das Modell einer englischen Fliegerbombe.

Leuchtturm im Innenhof Helgoland
Leuchtturm im Innenhof des Helgoländer Museums

Badedüne

Nicht nur im Museum Helgoland könnt ihr einen rot-weiß gestreiften Leuchtturm bestaunen, sondern auch auf der knapp einen Quadratkilometer großen Badedüne, die sich durch eine Sturmwelle von der „Hauptinsel“ abgespalten hat und etwa einen Kilometer von ihr entfernt liegt. Plant ihr einen erholsamen Badetag, dann solltet ihr die Fahrt mit der Fähre auf euch nehmen. Ihr erreicht innerhalb von fünf Minuten die idyllische Düne. Hier findet ihr paradiesische Badestrände, die zum Entspannen und Sonnenbaden einladen. Diese sind von feinem Sandstrand umgeben und nicht von den Gezeiten betroffen. Hier könnt ihr also zu jederzeit ins kühle Nass springen. Seid ihr als Familie mit Kindern unterwegs, solltet ihr den Strand im Süden aufsuchen. Dieser ist ruhig, seicht und windgeschützt. Den kleinen Hunger zwischendurch stillt ein Strandrestaurant, sodass ihr hier den ganzen Tag versorgt seid.

Badeduene auf Helgoland
Badedüne auf Helgoland

Im Norden der Düneninsel werden dagegen die Tierliebhaber unter euch auf ihre Kosten kommen. Nicht selten kommt es hier vor, dass sich Kegelrobben und Seehunde zwischen die Badebesucher legen und sich ebenso die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Die Kegelrobbe ist jedoch Deutschlands größtes Raubtier und ihr sollet unbedingt versuchen, mindestens 30 Meter Abstand zu dem Tier zu halten. Wenn euch eine Robbe beim Schwimmen mit der Schnauze anstupst, dann bewahrt ihr am besten einfach Ruhe.

Auch die FKK-Urlauber unter euch finden auf der Düne von Helgoland einen Strandabschnitt, an dem ihr euch mit Gleichgesinnten treffen könnt. Wollt ihr nicht unbedingt baden, sondern lieber Muscheln oder sogar versteinerte Fossilien sammeln, sucht ihr am besten den Osten der Insel auf. Hier werden nach heftigen Stürmen oft kleine Schätze an den Strand gespült.

Friedhof der Namenlosen

Mitten auf der Badeinsel von Helgoland findet ihr einen sehr geheimnisvollen Ort – den „Friedhof der Namenlosen“. Wurden zur damaligen Zeit tote Körper an den Strand gespült, setzten die Helgoländer diese bei und so entstand irgendwann ein Friedhof, der den namenlosen Seeleuten die letzte Ruhe bescherte.

Spaziert ihr über den Friedhof, werdet ihr detailverliebte Grabsteine auf einem Ort der Ruhe vorfinden. Sie sollen an die Opfer von Katastrophen und Schlachten auf hoher See gedenken. Dabei entdeckt ihr die Glocke des Friedhofs, die ihr als Besucher einmal läuten dürft, um den Namenlosen eine Ehre zu erweisen.

Friedhof der Namenlosen auf Helgoland
Friedhof der Namenlosen auf Helgoland

Helgoländer Felssockel

Rund um die Insel erstreckt sich das weitläufige Naturschutzgebiet „Felssockel“, das eine Fläche von über 5.000 Hektar aufweist und damit das größte Naturschutzgebiet von Schleswig-Holstein ist.

Felssockel von Helgoland
Felssockel von Helgoland

Das Hartbodenbiotop, das in Deutschland einzigartig ist, beheimatet beispielsweise die Tangwälder, in denen es über 150 Arten von Algen gibt. Auf dem Meeresboden der Nordsee erstreckt sich jedoch das Felswatt, das durch eine natürliche Erosion der umliegenden Klippen entstand. Herrscht gerade Ebbe, liegt das Felswatt auf trockenem Boden und beheimatet deshalb eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Sie besteht vor allem aus Algen und zahlreichen Wirbellosen. Auch der Hummer tummelt sich hier. Wollt ihr mehr über die Flora und Fauna der Insel erfahren, solltet ihr unbedingt eine tierische Führung buchen. Ihr könnt so alles über die spektakuläre Natur erfahren.

Reise-Infos

Wollt auch ihr die frische Seeluft von Helgoland schnuppern und dabei einfach einmal die Sorgen des Alltags hinter euch lassen? Dann solltet ihr nicht lange überlegen, denn der Urlaub in Helgoland ist zum Greifen nah!

Anreise mit der Fähre

Helgoland ist eine autofreie Insel. Ihr könnt dennoch mit dem eigenen PKW in den Norden von Deutschland fahren, um dort den Wagen in Büsum, Bremerhaven oder Cuxhaven abzustellen. Von hier aus bringt euch eine Fähre das ganze Jahr über und mehrmals am Tag nach Helgoland und zurück. Hier könnt ihr euch schon einmal an die Seeluft gewöhnen. Wollt ihr von Hamburg, Wedel oder Cuxhaven aus nach Helgoland schippern, könnt ihr auch mit einem schnellen Katamaran übersetzen, der allerdings teurer ist, als die klassische Fähre. Zu den großen Abfahrtshäfen gelangt ihr natürlich auch mit der Bahn und braucht euch bei dieser Art der Anreise keine Gedanken über einen Parkplatz machen. Je nach Startpunkt ergeben sich verschiedene Fahrzeiten für die Fähre nach Helgoland:

  • Cuxhaven & Büsum: ca. 2,5 Stunden
  • Bremerhaven: ca. 3 Stunden
  • Hamburg: ca. 4 Stunden
Faehre nach Helgoland
Fähre nach Helgoland

Besonders schnell landet ihr mit dem Flugzeug in Helgoland. Der kleine Flugplatz der Insel wird während der Nebensaison aus Heide, Bremerhaven und Hamburg angeflogen. In der Hauptsaison könnt ihr von vielen weiteren Städten nach Helgoland fliegen.

Ideale Reisezeit

Das Wetter auf Helgoland ist abwechslungsreich. In den Sommermonaten sorgt der Golfstrom für ideale Wassertemperaturen, die perfekt für Badeurlauber sind. Doch auch in den kälteren Monaten ist Helgoland eine Reise wert, denn auch starke Winde und heftige Wellen versprühen bei langen Spaziergängen einen ganz besonderen Charme.

So zeigen sich alle vier Jahreszeiten auf der Insel von ihrer besten Seite, wobei es im Winter ein ganz besonderes Highlight gibt. Von November bis Dezember gebären die Kegelrobben nämlich ihre Jungen. Die tummeln sich noch bin zum Januar hinein am Strand und werden langsam größer. In dieser Zeit könnt ihr beim „Robbenbaby Watching“ die drolligen Tierchen beobachten – ein unvergessliches Urlaubserlebnis.

Robbenbabys beobachten
Robbenbabys beobachten

Unterwegs auf Helgoland

Da auf Helgoland keine Autos und Fahrräder fahren, könnt ihr euch auf lange Spaziergänge freuen. Innerhalb weniger Stunden lauft ihr so einmal über die ganze Insel. Stilecht kommt ihr jedoch mit den traditionellen Börtebooten voran, deren Kapitäne euch für eine Inselrundfahrt bereitstehen.

Kulinarische Spezialitäten

Auf Helgoland wird natürlich in erster Linie fangfrischer Fisch gegessen. Doch auch andere Schalentiere und Hummer stehen oft ganz oben auf der Speisekarte. Zur Delikatesse der Region zählen die sogenannten Knieper, die Scheren kleiner Taschenkrebse.

Knieper aus der Nordsee
Knieper aus der Nordsee

Doch es entpuppt sich als gar nicht so einfach, an das Fleisch heranzukommen. Dafür benötigt ihr spezielles Knieperbesteck und viel Fingerspitzengefühl. Ist euch das zu anstrengend, bestellt ihr einfach den Helgoländer Pannfisch, der mit Bratkartoffeln und Senfsoße serviert wird.

Hotels & Unterkünfte

Wollt ihr länger als einen Tag auf der Insel bleiben, solltet ihr euch rechtzeitig nach einer Übernachtungsmöglichkeit umschauen. Auf der Insel findet ihr alle Arten von Unterkünften – Hotels, Appartements und Bungalows. Etwas ungewöhnlicher übernachtet ihr in einem „Tiny Haus“ aus Holz (dem Wikkelhouse) oder in Schlafstrandkörben direkt an der Düne. Als Kururlauber wünscht ihr euch vielleicht ein wenig mehr Komfort und könnt in einem Wellness- oder Aparthotel unterkommen, in dem ihr euch voll auf euer Wohlbefinden konzentrieren könnt. Bedenkt jedoch, dass ihr auch als Nicht-Kururlauber eine Kurtaxe zahlen müsst.

Uebernachten auf Helgoland
Übernachten auf Helgoland
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