Lefkada im Ionischen Meer

Lefkada ist die einzige Insel im Ionischen Meer, die ihr per Auto besuchen könnt. Von strahlend weißen Stränden über kristallklares Wasser bis hin zu ursprünglicher Architektur und verschiedenen Wassersportarten gibt es hier einiges zu entdecken.

Südlich vom Urlaubsparadies Korfu und nördlich von Ithaka und Kefalonia liegt Lefkada, auch Lefkas genannt. Den Namen, der übersetzt „Die Weiße“ bedeutet, hat sie wegen ihrer hellen, aus Kreidefelsen bestehenden Klippen und den hellen Stränden.

Lefkada ist mit 23.000 Einwohnern und einer Größe von 354 km² (was nur etwas größer als Dresden ist) die einzige Insel im Ionischen Meer, die man mit dem Auto erreichen kann. Sie verbindet eine 50 Meter lange, schwimmende Brücke mit dem Festland. Die Insel ist 35 Kilometer lang und 15 Kilometer breit und damit die viertgrößte Insel Griechenlands.

Die meisten Orte, die ihr auf Lefkada besuchen könnt, liegen an der Küste und sind besonders durch ihr maritimes Flair mehr als einen Besuch wert. Doch auch im Inland findet sich auch das eine oder andere reizende kleine Bergdorf.

Nach dem Überqueren der schwimmenden Brücke werdet ihr als Erstes auf die hübsche und bunte Hauptstadt der Insel stoßen: Lefkada-Stadt. Hier wohnen rund 9.000 Menschen in malerischen sandfarbenen Häusern, die von kleinen verwinkelten Gässchen durchzogen sind. Neben der individuellen Architektur der Stadt, die aufgrund von mehreren Erdbeben oft wiederaufgebaut werden musste, gibt es hier viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Euch erwartet außerdem ein toller Hafen, der mit urigen Tavernen gespickt ist, und die Lagune von Lefkada, die als international bedeutendes Feuchtgebiet anerkannt wurde. Hier könnt ihr zahlreiche Vogelarten beobachten. In Lefkada-Stadt gibt es außerdem den hübschen, zentral gelegenen Platz Agios Spyridon, ein tolles Fotografie- und Folkloremuseum sowie ein archäologisches Museum und in der Nähe die beeindruckende Burgruine der Agia Mavra.

An der Ostseite der Insel liegt ein Dorf, das besonders durch seine Vielfalt an Freizeitaktivitäten hervorsticht. Denn hier gibt es tolle Tavernen und Restaurants, erstklassige Geschäfte und ein aktives Nachtleben, das sich sowohl in den Clubs als auch auf den Stränden der Region abspielt.

Nydri ist auch ein perfekter Ort, um die umliegenden Inseln zu erkunden. So könnt ihr von hier aus die benachbarten Inseln Scorpios und Meganisi mit ihrer beeindruckenden Meereshöhle Panapikolis anfahren oder Touren zu den weiter südlich liegenden Inseln Zakynthos und Kefalonia unternehmen.

Im nordwestlichen Teil der Insel liegt der traditionelle Fischerort Agios Nikitas, den ihr euch bei eurem Besuch nicht entgehen lassen solltet. An diesem friedlichen Ort, der von pastellfarbenen Bauten und kleinen Steinhäusern gesäumt ist, dürfen keine Autos fahren, sodass die Atmosphäre hier besonders gelassen ist. Neben zahlreichen urigen Tavernen gibt es hier einen kleinen Yachthafen, von dem aus ihr mit dem Boot aufs Meer hinausfahren und Lefkas aus einer anderen Perspektive betrachten könnt.

Wenn ihr Lust auf ein authentisches Griechenland habt, solltet ihr das Bergdorf Karya besuchen. Mitten auf der Insel liegt dieses ursprüngliche Dorf, das mit bezaubernden Gärten, schönen kleinen Kirchen und einem von Platanen umsäumten Dorfplatz daherkommt. Hier könnt ihr Seite an Seite mit den lokalen Einwohnern eure Mahlzeit einnehmen und dabei zur Ruhe kommen.

Im Südosten der Insel liegt eine Bucht, die so abgeschieden vom Meer ist, dass sie wie fast schon wie ein See wirkt. Dort liegt ein kleines Dorf mit tollen Restaurants, von deren Terrassen ihr aufs Wasser schauen könnt. Mit seiner malerischen, grünen Umgebung ist es das perfekte Örtchen für einen entspannten Tag am Meer. Hier liegt außerdem ein toller kleiner Hafen und es besteht die Möglichkeit, sich ein Motorboot auszuleihen.

Neben den sehenswerten Orten der Insel gibt es auf Lefkas auch einzelne Gebäude und besondere Orte, die es zu besuchen gilt. Wir stellen euch hier die wichtigsten vor.

Was ihr von der schwimmenden Brücke sehen werdet, ist die Burg Agia Mavra, die auch Santa Maura genannt wird. Um 1300 herum wurde diese Festungsanlage erbaut, die vor allem zur Verteidigung der Insel vor Piraten oder anderen Gefahren gedacht war.

Heute sind vor allem noch Ruinen erhalten, die einen Eindruck von der majestätischen Größe des ursprünglichen Gebäudes vermitteln. Eine kleine Kapelle, die Lefkas’ Schutzpatronin Agia Mavra gewidmet ist, ist noch halbwegs erhalten. Von der Festung aus habt ihr einen tollen Blick auf das umliegende Meer und die schwimmende Brücke, die in regelmäßigen Abständen hochgeklappt wird, damit Schiffe passieren können.

Gut zu wissen: Am jeweils 3. Mai des Jahres wird zu Ehren der Schutzpatronin Agia Mavra ein pompöses Fest gefeiert.

Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Lefkada ist das wunderschöne Kloster Faneromeni. Dieses faszinierende Kirchengebäude liegt vier Kilometer westlich der Hauptstadt auf einem mit Kiefern bewachsenen Hügel und bietet euch einen großartigen Ausblick auf die Hauptstadt und das Meer.

Das Kloster, das ihr kostenlos betreten könnt, ist sehr gepflegt und enthält ein kleines Museum mit Kunstexponaten. Es gibt hier außerdem eine üppige Pflanzenpracht zu bestaunen, denn das Kloster enthält einen kleinen Tierpark, in dem unter anderem Rehe, Papageien und Pfaue wohnen. Dieser Ort wird der ganzen Familien Freude bereiten.

Einen der geschichtsträchtigsten Orte der Insel werdet ihr am Kap Doukato finden. Denn hier soll früher ein Tempel gestanden haben, der dem griechischen Gott Apollo gewidmet war. Die Legende besagt, dass sich an diesem Kap die antike griechische Dichterin Sappho in den Tod gestürzt haben soll, da ihre Liebe zum Fährmann Phaon nicht erwidert wurde. Daraufhin soll sich ein regelrechter Trend entwickelt haben, sodass sich ab dem 6. Jahrhundert zahlreiche unglückliche Mädchen hier in das tosende Meer geworfen haben. Diese mehr als düstere Geschichte führt zu dem Spitznamen des Kaps: Kavos Tis Kyras, was in etwa “Damenkap” bedeutet.

Heute ist von Apollos Tempel und traurigen Mädchen nichts mehr zu sehen, dafür steht hier ein Leuchtturm und es bietet sich euch eine umwerfende Aussicht auf die steilen Felswände der Insel und das Meer. Bei gutem Wetter könnt ihr sogar bis nach Ithaka und Kefalonia schauen.

Gut zu wissen: Es gibt hier ausreichend kostenfreie Parkplätze, sodass ihr problemlos mit dem Auto anreisen könnt.

Im Süden der Insel, unweit des Kaps Doukato entfernt, liegt ein weiteres kleines Kloster, das mit seinen weißen Kalksteinmauern sehr traditionell erscheint und auf jeden Fall einen Besuch wert ist. In der Anfang des 17. Jahrhunderts gebauten Kirchenanlage wohnen heute noch Nonnen, die selbstgemachte Dinge wie verschiedene Handwerksgegenstände, Honig und Olivenöl verkaufen.

Auf und um Lefkada gibt es einige Ausflugsziele, die ihr gesehen haben solltet. Hier gibt es ein paar Inspirationen für euch.

Die Insel Lefkada ist in der Mitte mit einem großen Gebirge versehen: dem Elati. Dieses Kalkmassiv, das einen großen Teil des Landes bedeckt und auch Stavrota genannt wird, erreicht an seiner höchsten Stelle 1158 Meter. Rund um diesen Berg herum gibt es viele tolle Herausforderungen für Wanderer und Mountainbiker und eine artenreiche Natur zu erkunden. An den Hängen dieses Berges liegt außerdem das spannende Dorf Exanthia, in dem ihr euch auf eurer Wanderung hervorragend stärken könnt.

Ein paar Kilometer oberhalb des Örtchens Nydri liegt die Schlucht von Dimosari, die eine wunderbare Naturoase beherbergt. Denn besonders im Frühjahr, wenn genug Wasser über die Berge fließt, werdet ihr hier einen entzückenden Wasserfall vorfinden.

Das Becken, in das der Wasserfall mündet, enthält sehr kaltes Wasser, sodass Hartgesottene hier auf jeden Fall ein Bad nehmen sollten. Doch auch wenn ihr in diesem sehr kleinen Becken kein Bad nehmen wollt, so liefert dieser Ort mit seinen steil in den Himmel ragenden Gesteinsformationen dennoch ein spektakuläres Bild, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

Unmittelbar östlich von Lefkada liegt das kleine vorgelagerte Eiland Meganisi. Hierhin solltet ihr auf jeden Fall auch einen Abstecher machen, von Nydri fahren dorthin täglich Fähren.

Auf Meganisi erwarten euch eine zerklüftete Küste, tolle Buchten und Strände und zwei urige Orte. Ein besonderes Highlight der Insel ist außerdem die Papanikolis Höhle. Diese Einbuchtung im Gestein, die nur über den Meeresweg zugänglich ist, ist absolut gigantisch und wurde schon im Zweiten Weltkrieg als Versteck für ein U-Boot genutzt.

Lefkada ist eine wahre Strandhochburg. Viele reisen wahrscheinlich vor allem ihretwegen an, denn viele Strände wurden hier bereits oft mit der Blauen Flagge ausgezeichnet, was ein Attribut für besondere Sauberkeit ist. Wir geben euch eine Übersicht.

Der berühmteste Strand der ganzen Insel ist wohl Porto Katsiki. Er liegt im Südwesten der Insel unmittelbar unter einer steil emporragenden Klippe aus Kalkstein. Das Wasser hier ist besonders sauber, denn der Strand besteht aus feinen Kieselsteinen. Bringt also am besten Badeschuhe mit. Hier könnt ihr euch außerdem Liegen und Sonnenschirme ausleihen, euch an einer Strandbar aufhalten und einen tollen Panoramablick über den gesamten Horizont genießen.

Wenn ihr einen noch schöneren Ausblick erleben wollt, dann solltet ihr die rund 100 Stufen nutzen, um oben auf die Klippe zu steigen. Der Strand befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Kap Doukato und es gibt hier außerdem einen großen Parkplatz.

Ein weiterer sehr beliebter Strand ist Kathisma, der auch an der Westküste der Insel, aber weiter nördlich liegt. An diesem feinen Sandstrand liegen mehrere Restaurants und Bars, die teilweise sogar einen eigenen Pool haben. Tagsüber ist dieser Ort bestens für Familien geeignet, da hier viel Platz ist und das azurblaue Wasser zu einem entspannten Bad einlädt. Abends werden hier Feierwütige voll auf ihre Kosten kommen, denn dann gehen in den Strandbars die Partys los.

In der Bucht von Vasiliki liegt der gleichnamige Strand, der einen Hotspot für Wassersportler aller Art, besonders aber für Windsurfer darstellt. Dieser Strand liegt im Süden der Insel. Im Dorf Vasiliki ist es möglich, Surfbretter oder Segelboote auszuleihen und für das leibliche Wohl zu sorgen. So könnt ihr euch nach einem aufregenden Tag auf dem Wasser hier wieder angemessen stärken.

Direkt nordwestlich von Lefkada-Stadt liegt ein schmaler, sehr langer Sandstrand, der besonders bei Kite-Surfern beliebt ist. Denn hier ist es die meiste Zeit über so windig, dass teilweise sogar Wettbewerbe ausgetragen werden. In den Restaurants, die in großer Zahl unmittelbar in der Nähe liegen, könnt ihr tolles, griechisches Essen und einen fantastischen Sonnenuntergang erleben.

Ein weiterer Strand, der sich optimal für Familien eignet, ist der Strand Desimi. Denn hier lockt das türkisblaue Wasser des Meeres zudem mit einem flachen Abfall, der ungefährlichen Badespaß möglich macht. In dieser ruhigen Bucht gibt es an einigen Stellen auch schattige Plätze, außerdem einen Sonnenschirm- und Liegenverleih und in der Nähe eine urige Taverne.

Um euren Urlaub auf Lefkada zu einem ganzheitlich tollen Erlebnis mit wenig Organisationsstress zu machen, geben wir euch hier wichtige Tipps.

Die beste Reisezeit, um Lefkada zu besuchen, ist von April bis Oktober. In dieser Zeit könnt ihr euch auf einen angenehm warmen Sommer freuen, der durch das mediterrane Klima auf der Insel auch nicht übermäßig heiß wird. Besonders im Süden der Insel ist es windig, falls ihr mal eine kleine Abkühlung braucht.

Um nach Lefkada einzureisen, reicht ein gültiger Personalausweis aus, mit einem Reisepass funktioniert die Einreise auch. In ganz Griechenland wird mit dem Euro bezahlt, die Möglichkeit mit Karte zu zahlen und Geld abzuheben, ist ausreichend gegeben.

Um nach Lefkas zu reisen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben der Anfahrt mit dem Auto – denn Lefkas ist die einzige der griechischen Inseln, die mit dem Auto erreichbar ist – könnt ihr auch mit dem Flugzeug kommen. Die Insel selbst besitzt zwar keinen Flughafen, zwölf Kilometer entfernt auf dem griechischen Festland liegt aber der Flughafen Preveza. Nach Preveza gibt es aus von einigen deutschen Städten Direktverbindungen, die etwa zwei bis drei Stunden dauern. Mit dem Bus oder einem Mietauto könnt ihr dann direkt auf die Insel fahren, die Fahrtzeit beträgt etwa 30 Minuten.

Auf Lefkas wird größtenteils Griechisch gesprochen und die Einheimischen freuen sich, wenn ihr ein paar Standardfloskeln der Sprache beherrscht. Ihr werdet hier aber auch gut mit Englisch klarkommen.

Das Essen auf Lefkada steht ganz in der griechischen Tradition. So könnt ihr hier die Klassiker der landesspezifischen Küche wie Moussaka, Gyros, Souflaki und einen typischen griechischen Salat erwarten. Auf dieser Insel gibt es außerdem viele Fisch- und Meeresfrüchtegerichte. Besonders empfehlenswert sind die mit Tomatensoße und Fetakäse servierten Garnelen Saganaki.

Ein Traditionsgericht auf Lefkas ist außerdem der süße Ölkuchen. Auf der Insel erwartet euch außerdem leckerer Ouzo und tolle lokale Weinspezialitäten.

Was die Unterbringung auf Lefkada angeht, werden alle Reisenden auf ihre Kosten kommen. Von stylischen All-inclusive-Hotels über kompakte Pensionen bis hin zu voll ausgestatteten Ferienhäusern – hier bekommt ihr alles, was ihr mögt.