La Réunion im Indischen Ozean

Das Eiland La Réunion liegt östlich von Madagaskar und ist ein Naturparadies mit einer Vielzahl an Klimazonen und Einflüssen aus Ostafrika und Indien. Als südlichster Punkt der EU liegt hier ein Wander- und Outdoorparadies, das mit einer ungeheuren Naturvielfalt und freundlichen Bewohnern aufwartet.

La Réunion, mit ganzem Namen Île de la Réunion, ist eine französische Überseeregion, die östlich von Madagaskar und südwestlich vom Inselstaat Mauritius liegt. Das im Indischen Ozean befindliche Eiland hat eine eher kurze Geschichte, denn es war bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts weitestgehend unbewohnt.

Französische Siedler brachten seitdem Sklaven hierhin, die größtenteils aus Madagaskar, Ostafrika und Indien kamen. Im Laufe der Jahre hat sich dadurch eine eigene Kultur entwickelt, die sich aus den unterschiedlichsten Sitten zusammensetzt. Freut euch auf eine Insel mit einer üppiger Vegetation, einem der aktivsten Vulkane der Welt und verschiedenen, spektakulären Naturvorkommnissen.

Die Sehenswürdigkeiten zeugen von der Vielfalt der Kulturen, die hier gelebt haben und leben. Doch neben architektonischen Besonderheiten sind die meisten Sehenswürdigkeiten in der Natur zu finden. Wir stellen euch die wichtigsten vor.

Die Inselhauptstadt Saint-Denis lockt mit einer bunten Architektur, in der sich die vielfältige kulturelle Geschichte der Insel niederschlägt. Viele kreolische Häuschen säumen hier die Straßen und am Rande der Stadt thront ein knalliges Kirchengebäude, die Notre-Dame de la Delivrance. Im Inneren der Stadt könnt ihr die Kathedrale von Saint-Denis besichtigen, die in strahlendem Weiß daherkommt.

Sehenswert ist hier außerdem die Rue de Paris, an der einige der ältesten kreolischen Häuser der Stadt stehen, darunter das Museum Maison Carrère, in dem sich inmitten historischer Möbel die früheren Lebensverhältnisse nachvollziehen lassen. Weitere Highlights der Stadt sind der bunte Tempel Kali Kampal, der der hinduistischen Religion zuzuordnen ist, sowie die Moschee Noor-e-Islam.

Im Süden der Insel liegt ein kleines Dörfchen, das besonders wegen seiner vielen gut erhaltenen kreolischen Häuser einen Besuch wert ist. Entre-Deux, das seinen Namen („zwischen zwei“) daher hat, dass es zwischen zwei kleinen Flüssen liegt, ist von atemberaubend schöner Natur umgeben. Mit seinen rund 7.000 Einwohnern hat es eine überschaubare Größe, sodass ihr hier am besten einfach umher spazieren könnt, um die Ursprünglichkeit der kreolischen Architektur zu genießen.

Recht mittig auf La Réunion liegt das kleine kreolische Dörfchen Hell-Bourg. Hier steht eine 1870 erbaute Villa im Kolonialstil, die noch komplett der ursprünglichen Form entspricht. Auch das Innenleben des Maison Folio lädt zu einer authentischen Reise in die Vergangenheit ein. Wenn auch von den heißen Thermalquellen, wegen der der Ort ursprünglich Bedeutung erhalten hat, nur noch Ruinen übrig sind, ist dieser Ort in jedem Fall einen Besuch wert. Außerdem könnt ihr von hier aus hervorragend verschiedene Wanderungen starten.

Was passieren kann, wenn salziges Meerwasser auf Vulkanlava trifft, könnt ihr am südlichen Ende der Insel bestaunen. Denn hier ragt eine rund 50 Meter hohe, goldene Felswand in den Himmel: Cap Jaune („Das gelbe Kap“). In einer Bucht direkt am Meer liegt dieses imposante Erzeugnis der Natur, das nur über einen Wanderweg erreichbar ist und daher vor allem für die Sportlichen unter euch geeignet ist.

Ebenfalls im Süden der Insel liegt ein weiteres von ausgetretener Lava geformtes Gebilde: das Cap Méchant. Anthrazitfarbenes Gestein ragt hier klippenartig ins Meer hinein und bildet ein beeindruckendes Bild. In dieser Klippe gibt es außerdem einen kleinen Durchgang, der wie ein kleiner Tunnel anmutet und der mächtigen Felsenformation ein Tor beschert. Das Meer tost hier mit imposanter Kraft und lässt einen ehrfürchtig werden.

Auf La Réunion kommt es regelmäßig zu Vulkanausbrüchen. Zum Glück stellen diese aber keine Gefahr dar, da der Vulkan Piton de la Fournaise seine Lava nach Osten in das Meer ausspeit und ein Ausbruch sich immer Tage vorher ankündigt. Viele dieser Ausbrüche hinterlassen aber nach einer Weile spannende neue Landschaften aus erkalteter Lava, die ihr entdecken könnt. An der Ostküste wimmelt es nur von solchen Vorkommnissen.

Im Nordosten der Insel liegt das Trou de Fer, eine 250 Meter tiefe Schlucht. Dieses beeindruckende Naturspektakel könnt ihr über eine Aussichtsplattform bestaunen, die ihr praktischerweise mit einer Wanderung im benachbarten Foret de Bélouve kombinieren könnt. Wenn ihr diesen besonderen Ort, in den sechs Wasserfälle hineinstürzen, in seiner ganzen Pracht besichtigen wollt, könnt ihr auch einen Flug mit einem Hubschrauber buchen.

Auf La Réunion gibt es viel zu erleben. Wir verraten euch, was ihr euch auf jeden Fall anschauen solltet!

Die regelmäßigen Vulkanausbrüche haben nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch im Inneren der Insel ihre Spuren hinterlassen. So sind über die Jahre etliche Tunnel entstanden, durch die sich das Magma seinen Weg gebahnt hat. Einige davon sind groß genug, um erkundet zu werden. Nehmt dafür aber auf jeden Fall einen Fremdenführer mit.

Besonders von Juni bis September tummeln sich mehr als 20 verschiedene Walarten vor der Küste von La Réunion, um sich zu paaren. Das hat zu einer recht starken Kultur der Walbeobachtung geführt. So ist es möglich, eine Tour zu buchen, um Pott-, Finn- oder Buckelwale dabei zu beobachten, wie sie durch das Wasser gleiten und sogar daraus hervorspringen.

Da auf La Réunion Natur- und Artenschutz eine große Rolle spielen, wird bei der Beobachtung immer darauf geachtet, ausreichend Abstand zu halten und nur sehr langsam zu fahren, um die Tiere nicht bei ihrer Fortpflanzung zu stören. Dies ist ein absolut empfehlenswertes Erlebnis, bei dem gelegentlich sogar auch Delfine auftauchen!

Gut zu wissen: Wenn ihr euch nicht so wohl damit fühlt, die Dickhäuter vom Boot aus zu beobachten, so gibt es an der Südwestküste des Eilands auch die Möglichkeit, die Tiere direkt vom Land aus zu erblicken.

Wenn ihr lieber in etwas behaglicheren Gefilden die lokale Unterwasserwelt erkunden wollt, empfehlen wir euch einen Besuch des Aquariums de la Reunion. Hier könnt ihr viele kleine Meeresbewohner beobachten und kennenlernen. Freut euch auf freche Oktopusse, geschmeidige Seepferdchen und anmutige Korallen.

Eine etwas spezielle Möglichkeit, Tiere zu beobachten, ist die Schildkrötenstation Kélonia. Dieser Ort, der vornehmlich eine Auffang- und Pflegestation für die Meerestiere ist, hat sich darüber hinaus der Beobachtung von Meeresschildkröten verschrieben. Die Tiere sind also nur für eine Weile hier, ehe sie wieder in die Freiheit entlassen werden – dann teilweise mit GPS-Sender, um ihr Verhalten studieren zu können.

Auch für Besucher ist dieses Zentrum gut ausgebaut und an den süßen Schildkröten werden auch die kleinen Urlauber ihre Freude haben. Das Beste daran ist: Wenn ihr den Ort besucht, könnt ihr die wichtige Arbeit, die hier verrichtet wird, unterstützen.

Eine sehr besondere Art, die Insel zu erkunden, bietet ein Rundflug mit einem Helikopter. Verschiedene Anbieter machen dieses Erlebnis möglich und ihr könnt dabei die Länge und die Ziele selbst mitbestimmen. Da ein solcher Flug auf La Réunion recht verbreitet ist, sind die Kosten nicht übermäßig hoch, sodass es sich lohnt, sich diese besondere Ausflugsart zu gönnen.

Wenn euch auf eurer Reise der Sinn nach Feiern steht, solltet ihr die am südlichen Ende der Insel gelegene Ausgehmetropole Saint Pierre besuchen. Die von rund 85.000 Einwohnern belebte Küstenstadt bietet eine Vielfalt an Restaurants, Bars und Clubs.

La Réunion ist in erster Linie wegen der außergewöhnlichen Natur ein beliebtes Reiseziel. Drei wunderschöne Talkessel, einer der aktivsten Vulkane der Welt, zahlreiche Strände und die benachbarte Insel Mauritius bieten tolle und erlebnisreiche Ausflugsziele.

2.632 Meter hoch ist er, der letzte aktive Vulkan auf der Insel und einer der aktivsten der Welt. So gefährlich wie er klingt ist Piton de la Fournaise aber zum Glück nicht, denn potentielle Ausbrüche kündigen sich immer Tage vorher an und die Eruptionen gehen in Richtung Meer, nicht in Richtung Landmasse. Gerade deswegen ist der Vulkan hervorragend zum Wandern und Besteigen geeignet. Wer möchte nicht von sich behaupten, einmal auf einem aktiven Vulkan gestanden zu haben?

Verschiedene Wanderwege führen euch teilweise zum Hauptkrater. Manche Wege können aber auch von weniger erfahrenen Wanderern genommen werden – meistens sind solche Wanderwege auch ausgeschildert. Ab einer gewissen Höhe ist der Ausblick fantastisch: Ihr schaut aufs weite Meer, während ihr in einer Art Mondlandschaft steht – das solltet ihr euch nicht entgehen lassen!

Verschiedene Wanderwege führen euch teilweise zum Hauptkrater. Manche Wege können aber auch von weniger erfahrenen Wanderern genommen werden – meistens sind solche Wanderwege auch ausgeschildert. Ab einer gewissen Höhe ist der Ausblick fantastisch: Ihr schaut aufs weite Meer, während ihr in einer Art Mondlandschaft steht – das solltet ihr euch nicht entgehen lassen!

Ein weiterer Vulkan steht auf dem Eiland, der aber schon über 12.000 Jahre lang erloschen ist. Dabei ist der Piton des Neiges mit seinen 3.070 Metern immer noch der höchste Berg der Insel. Die Kammern dieses Vulkans, in denen sich früher das Magma gesammelt hat, sind eingebrochen und haben drei Täler beziehungsweise Talkessel gebildet, deren Individualität und Größe zu einer ungeheuren Naturvielfalt geführt haben. Die drei Täler und der erloschene Vulkan zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Cirque de Salazie: Der größte und grünste der drei Talkessel liegt im Nordosten des Landes. Hier liegt auch das zauberhafte Dörfchen Hell-Bourg. Von allen dreien ist dieser hier am einfachsten zugänglich und beinhaltet eine Vielzahl faszinierender Wasserfälle.

Cirque de Cilaos: Im Südwesten von La Réunion liegt der Talkessel Cilaos, der eine grandiose Bergkulisse bietet und toll für anspruchsvolle Wanderungen geeignet ist. Im Vergleich zu den beiden anderen ist es hier sonniger und trockener. Ihr habt auch an diesem Talkessel die Möglichkeit viele der spannenden Schluchten zu besichtigen.

Cirque de Mafate: Dieser Talkessel ist der anspruchsvollste der drei, denn er ist nur zu Fuß oder mit einem Hubschrauber zu erreichen. Urige und traditionelle kleine Ortschaften erwarten euch hier ebenso wie sehr gastfreundliche Inselbewohner. Zwei weitere Highlights sind die Aussichtspunkte Cap Noir und Maido.

Rund 220 Kilometer nordöstlich von La Réunion liegt der Inselstaat Mauritius. Das Strandparadies ist ein einzigartiges Reiseziel, das ihr nach Möglichkeit mit eurer Reise nach La Réunion verbinden solltet.

Auf La Réunion gibt es auch fabelhafte Strände. Wildbaden solltet ihr hier aber nicht, da sich oft Haie im heimischen Gewässer der Insel tummeln. Die Strände, an denen ihr baden dürft, sind daher mit Netzen geschützt und bilden traumhafte Oasen der Sicherheit und Erholung.

Die Bucht Grand Anse zählt zu den tollsten Stränden der Insel. Zwischen St. Pierre und St. Joseph liegt dieses Natursteinbecken, das vor starken Strömungen natürlicherweise schützt und daher ideal zum entspannten Baden geeignet ist. Auch Wassersportler werden auf ihre Kosten kommen, da rege Wellenbewegung herrscht. Vor Ort könnt ihr euch an einer der drei Bars verwöhnen lassen.

Durch eine Lagune vom Rest des Meeres abgetrennt ist dieser Strand optimal für Familien mit Kindern geeignet. Er ist der längste Strand der Insel, an dem sich auch die Einheimischen gerne versammeln. Viele Bäume säumen hier das Ufer, die euch an den heißen Tagen ordentlich Schatten spenden.

An der Westküste der Insel bei der Gemeinde St. Paul liegt ein Strand mit weißem Sand und fantastischem azurblauen Wasser. Zahlreiche Restaurants und Bars versorgen euch mit allem, was das Herz begehrt. Durch den Schutz vor Haien wird für extra Sicherheit gesorgt.

Um eure Reise im südlichsten Teil der EU sorgenfrei erleben zu können, haben wir hier die wichtigsten organisatorischen Informationen für euch gesammelt.

Ein Urlaub auf La Réunion lohnt sich das ganze Jahr über. Von November bis April herrschen hier um die 30 Grad. Von Mai bis Oktober ist es in den höheren Lagen und nachts eher kalt. Um dem größten Saisonansturm zu entgehen, solltet ihr am Besten im April und Mai oder im Oktober und November anreisen.

Da La Réunion Teil der EU ist, reicht für die Einreise ein gültiger Personalausweis oder Reisepass. Wenn ihr allerdings über ein Nicht-EU-Land einfliegt, braucht ihr gegebenenfalls einen Reisepass. Gezahlt wird hier mit dem Euro, Geld zu wechseln ist vor eurer Reise also nicht nötig. Ein wenig Bargeld solltet ihr aber dennoch immer dabei haben, da ihr nicht überall mit Karte zahlen könnt.

La Réunion verfügt über einen eigenen Flughafen, der rund 10 Minuten von der Hauptstadt Saint-Denis entfernt ist. Direktflüge aus Deutschland gibt es hierhin leider nicht, dafür aber aus der französischen Hauptstadt Paris, der Stadt der Liebe. Die Flugdauer beträgt dabei etwa elf Stunden.

Die offizielle Sprache auf La Réunion ist Französisch, viele Menschen sprechen aber auch das traditionelle Réunion-Kreolische, auch „Kreol“ genannt. Englisch ist außerhalb der stark besuchten Orte eher weniger verbreitet. Es ist also nicht schlecht, wenn ihr ein paar Floskeln auf Französisch beherrscht.

Auf La Réunion könnt ihr Köstlichkeiten erwarten, die meist aus Reis und Linsen bestehen. Es wird mit Gewürzen der Insel gewürzt, Chili ist dabei sehr beliebt. Auch Fleisch wird hier gerne gegessen, ebenso wie selbst gefangener Fisch. Die Küchenkultur setzt sich dabei aus indischen, afrikanischen und französischen Einflüssen zusammen.

Zur Nachspeise könnt ihr euch ein Gericht mit Vanille gönnen, denn La Réunion ist der Herkunftsort der weltbekannten Bourbon Vanille. Traditionell wird hier auch gerne Rum getrunken, am liebsten als Rhum Arrangé, der mit lokalen Früchten und Gewürzen verfeinert wird.

Egal ob in einem Baumhaus oder einer Bubble-Unterkunft, einem großen Hotel oder einer Ferienwohnung: Auf La Réunion werden alle etwas Passendes finden.