Phnom Penh in Kambodscha


Ein Königspalast, verschiedene Tempel und eine spannende, wenn auch teils erschütternde Geschichte – das hat Phnom Penh, die Hauptstadt von Kambodscha, zu bieten. Erkundet diesen faszinierenden Ort, der bewusst einen unserer Geheimtipps für den Urlaub in Südostasien markiert!

Überblick

Phnom Penh steht als kambodschanische Hauptstadt eher selten auf der Reiseliste. Selbst Individualisten haben die größte Stadt des Landes häufig nicht auf dem Schirm. Dabei ist hier so vieles möglich – es herrscht das Motto “Alles kann, nichts muss”. Sightseeing, das euch an majestätischen Tempeln und Palästen vorbeiführt sowie einzigartige Einblicke in eine bewegte Landesgeschichte, die euch tief in die Vergangenheit und Kultur Kambodschas schauen lässt, stehenauf dem Urlaubsplan.

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Stadtzentrum von Phnom-Penh

Phnom Penh, das ungefähr “Nomm Penn” ausgesprochen wird, liegt am Tonle Sap Fluss, der in den Mekong mündet. Die Stadt befindet sich im Süden des Landes Kambodscha und begrüßt euch mit der traditionellen Architektur der Khmer, raffiniert gemixt mit Art-Déco- und Kolonialbauten. Ihren Namen, der so viel wie “Berg Penh” bedeutet, hat die Stadt übrigens von dem auf einem Hügel gelegenen Tempel namens Wat Phnom, der eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten darstellt.

Bewegte Geschichte

Die jüngere Geschichte von Phnom Penh liest sich wenig romantisch. In den 1970er Jahren wurde Phnom Penh von den Roten Khmer erobert. Bis heute zeugen Gedenkstätten, etwa an Stelle der sogenannten “Killing Fields”, auf denen die Roten Khmer tausende Menschen hinrichteten, von der Terrorherrschaft und dem tragischen Morden. Schließlich wurden die Roten Khmer durch vietnamesische Truppen vertrieben, doch kehrte erst in den späten 1990er Jahren etwas Ruhe in der Stadt ein. Mittlerweile wird Phnom Penh von vielen modernen Aspekten geprägt und eignet sich zunehmend als beliebtes Reiseziel. Dennoch haftet ihr nach wie vor die Geschichte an, weshalb viele Urlauber eine Reise dorthin ausschließen. Unser Bericht wird euch hoffentlich zeigen, warum Phnom Penh durchaus sehenswert ist!

Sehenswürdigkeiten

Nun möchten wir euch die typischen Sehenswürdigkeiten von Phnom Penh nicht vorenthalten. Lasst euch schon jetzt auf eine kleine Tour entführen! Vor Ort sind die Highlights wie der Königspalast oder der Wat Phnom Tempel aber natürlich noch weitaus imposanter. Seht unseren Leitfaden daher nicht als Ersatz für den Trip, sondern eher als kleinen Vorgeschmack auf euer Sightseeing.

Stadtteile

Charakteristische und mit eigenen Namen versehene Stadtviertel gibt es in Phnom Penh nicht. Stattdessen wird sich an Sehenswürdigkeiten oder den Himmelsrichtungen orientiert. Urlauber kommen vor allem im Zentrum auf ihre Kosten. Dort befinden sich der Central Market, verschiedene Must-sees und eine lebendige Bar- und Restaurantszene. Schön ist es auch rund um den Sisowath Quay, der rund drei Kilometer am Fluss entlangführt. Auf dem Weg begegnet ihr nicht nur zahlreichen einheimischen Verkaufsständen, sondern auch Sehenswürdigkeiten wie dem Königspalast und dem Wat Ounalom Tempel. Die Riverside-Promenade südlich des Sisowath Quaysgilt hingegen als Zentrum des Nachtlebens, insbesondere in der Gegend um die Street 51.

Königspalast

Der Königspalast wurde im Jahr 1860 erbaut und gehört zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten in ganz Kambodscha. Seit den 1930er Jahren dient er wieder als Residenz des Königs, weshalb nicht alle Bereiche öffentlich zugänglich sind. Einige Besonderheiten im Inneren der Anlage könnt ihr aber dennoch besichtigen, so etwa den Thronsaal und einen Pavillon.

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Der Königspalast in der kambodschanischen Hauptstadt

Ein Höhepunkt für sich ist die Silberpagode, die seit den 1960er Jahren das Bild des Königspalastes ergänzt. Der Boden soll rund 5.000 Silberplatten enthalten, die der Pagode den Ruf als nationale Schatzkammer gebracht hat. Pro Platte soll es sich um ein Gewicht von mehr als einem Kilogramm handeln! Ein riesiger, opulent verzierter Buddha ist ebenfalls Blickfang der Pagode. Eine Nachbildung des berühmten Angkor Wat Tempels kann zudem auf dem Gelände des Königspalastes bewundert werden. Somit habt ihr die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit von Kambodscha quasi mit dabei.

Unabhängigkeitsdenkmal

Das 1958 errichtete Unabhängigkeitsdenkmal erinnert an die fünf Jahre zuvor erfolgte Unabhängigkeitserklärung des Landes Kambodscha von Frankreich. Visuell soll es an die Tempel in Angkor erinnern. Es befindet sich inmitten eines Kreisverkehrs und besticht in roter Optik.

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Unabhängigkeitsdenkmal in Phnom Penh

Wat Phnom Tempel

Als Namensgeber der Stadt Phnom Penh sollte der Wat Phnom Tempel auf jeden Fall auf eurer Liste stehen. Er steht auf einem rund 27 Meter hohen Hügel, der künstlich aufgeschüttet wurde. Angeblich soll dies im 14. Jahrhundert zu Ehren von vier im Mekong aufgefundenen Buddhastatuen geschehen sein. Der Legende zufolge zeichnete eine Frau namens Penh dafür verantwortlich. Auch der Tempel selbst wurde in diesem Zeitraum erbaut. Es erfolgten jedoch seither mehrere Renovierungen und Erweiterungen. Ihr könnt den Tempel praktisch jederzeit zu einem geringen Eintrittspreis besuchen.

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Der Tempel Wat Phnom

Wat Ounalom Tempel

Ein weiterer sehenswerter Tempel ist der im 15. Jahrhundert entstandene Wat Ounalom. Er gilt als einer der wichtigsten Tempel des Landes, da er den Sitz des buddhistischen Maha Nikaya Ordens markiert. Im Laufe der Zeit wurden zwar weite Teile des roten Tempels zerstört, aber immer wieder neu aufgebaut. Interessant: In einer der goldenen Stupas soll sich ein Augenbrauenhaar von Buddha befinden.

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Wichtiger Wat Ounalom Tempel

Aktivitäten

Nach dem Sightseeing ist vor der Museumstour – oder ihr verbindet gleich beides miteinander. Eine Info vorweg: In Phnom Penh finden sich vor allem Gedenkstätten und Mahnmale, die an die bewegte und traurige Geschichte erinnern. Ablenkung davon bieten lebendige Märkte, die euch mit regionaler Kunst und Leckereien verwöhnen.

Phnom Penhs Vergangenheit kennenlernen

Choeung Ek ist etwas außerhalb der Stadt gelegen. Der Ort widmet sich der erschütternden Geschichte von Phnom Penh. Es handelt sich um eines der bekannten “Killing Fields”, auf denen in Kambodscha einst Tausende Menschen hingerichtet wurden. Bis heute erinnern Massengräber und eine mit mehreren Tausend Totenschädeln gefüllte Stupa an die Opfer des Regimes der Roten Khmer. Allein in Choeung Ek sollen rund 17.000 Menschen, darunter auch Kinder, ihr Leben gelassen haben.

Pagode in Choeung Ek

Wenn ihr schon auf den traurigen Spuren des Roten-Khmer-Regimes wandelt und Choeung Ek gesehen habt, empfehlen wir euch einen Besuch des ehemaligen Gefängnisses S-21. In der einstigen Schule befindet sich heute das Tuol-Sleng Genozid Museum. Es soll als Mahnmal bestehen bleiben und an die zahlreichen Opfer des Regimes erinnern, die hier teilweise gefoltert wurden. Gedenktafeln, ehemalige Zellen und Fotos der Häftlinge zeigen euch eindrucksvoll das dunkle Kapitel der Stadt. Nur sieben Häftlinge haben die Folter überlebt und mit grausigen Gemälden, die den Gefängnisalltag darstellen, zum Museum beigetragen.

Nationalmuseum besuchen

Ein anderes spannendes und deutlich positiveres Museum ist das Nationalmuseum von Kambodscha. Dieses stellt rund 5.000 archäologische Fundstücke und alte Artefakte aus. Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus der Angkor-Zeit, doch auch Post-Angkor-Exponate sind hier zu finden. Das Gebäude des Nationalmuseums ist ebenfalls sehenswert, handelt es sich doch um einen prächtigen roten Bau aus Sandstein. Dieser befindet sich direkt beim Königspalast. Die beiden Sehenswürdigkeiten können somit perfekt kombiniert werden.

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Der schöne Bau des Nationalmuseums

Bootstour machen

Einmal die Füße hochlegen und Phnom Penh trotzdem weiter besichtigen – das geht mit einer Bootstour über den Tonle Sap Fluss. Schaut euch die Sehenswürdigkeiten, die ihr zuvor besucht habt, aus einer anderen Perspektive an und genießt das Flair der Stadt auch zu Wasser.

Auf Märkten bummeln

Shopping in Phnom Penh kann ganz anders sein als in westlichen Ländern. Dafür müsst ihr euch nur ins typische Markttreiben stürzen! Dieses beginnt meistens bereits in den frühen Morgenstunden und zieht euch sicherlich sofort in seinen Bann. Welches Schnäppchen begeistert euch: Kunsthandwerk aus Kambodscha oder doch eher ein scharfes Gewürz? Vielleicht möchtet ihr auch fasziniert die regionalen Leckereien betrachten, die Ungewöhnliches wie frittierte Vogelspinnen beinhalten. Seid ihr mutig und interessiert genug, diese Spezialitäten zu probieren?

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Central Market mit interessanter Architektur

Die wohl bekanntesten Märkte in Phnom Penh sind der Tuol Tom Poung (“Russian Market”) und der Central Market, der sich unter einer Art-Déco-Kuppel befindet. Nachtschwärmer sollten hingegen den berühmten Nachtmarkt besuchen. Hier wandert sicher noch das eine oder andere Erinnerungsstück in den Koffer, bevor es wieder heimwärts geht.

Reise-Infos

Die richtigen Reise-Infos im Gepäck lassen euch eurem Urlaub in Phnom Penh entspannt entgegenblicken. Dank uns müsst ihr sie nicht einmal selbst recherchieren, sondern könnt ganz bequem die nachfolgenden Absätze lesen. Damit seid ihr bestens vorbereitet für eure Reise in das Urlaubsziel der besonderen Art!

Reisezeit

Vorwiegend empfiehlt sich Phnom Penh während der Trockenzeit, die von November bis April andauert. Wer hitzeempfindlich ist, sollte spätestens im Februar anreisen, denn bereits ab März klettert das Thermometer teilweise auf 37 Grad Celsius. Das kann beim Sightseeing schnell unangenehm und anstrengend werden. Wenn euch kurze Schauer während eurer Unternehmungen nichts ausmachen, könnt ihr auch in der Regenzeit anreisen. Es regnet selten tagelang.

Dokumente & Währung

Ihr erhaltet direkt bei der Ankunft am Flughafen in Kambodscha ein Visum, das einen Aufenthalt von maximal 30 Tagen im Land erlaubt. Den Antrag für das Visum könnt ihr oft schon während des Fluges ausfüllen. Zudem kostet es eine Gebühr.

Die offizielle Landeswährung ist zwar der Riel, jedoch wird in der Praxis viel mit US-Dollar bezahlt. Auch die Zahlung per Kreditkarte wird zunehmend gängig, vor allem in großen Hotels und international bekannten Geschäften. Zur Not gibt es aber auch zahlreiche Geldautomaten für die spontane Versorgung mit Bargeld in der Stadt.

Anreise

Der modern gehaltene Phnom Penh International Airport befindet sich nur wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt. Einmal dort gelandet, könnt ihr mit dem Bus oder Taxi nach Phnom Penh fahren; Fahrtzeiten von bis zu einer Stunde müssen einkalkuliert werden. Jedoch bedingt der Flug in die Hauptstadt Kambodschas mindestens einen Umstieg, da Direktflüge ab Deutschland nicht angeboten werden. Gut kombinieren lässt sich Phnom Penh mit einem Urlaub in Vietnams Hauptstadt Ho Chi Minh Stadt und ein anschließend von dort aus startender Flug in die Landeshauptstadt Kambodschas. Auch ab Thailand, Singapur oder China gibt es Direktflüge. Eine Asien-Rundreise wird euch somit leicht gemacht.

Fortbewegung vor Ort

Die beliebteste Art der Fortbewegung in Phnom Penh ist die Fahrt mit einem Tuk-Tuk. Für wenige Dollar gelangt ihr damit bequem durch die Stadt. Alternativ könnt ihr Taxis oder Busse nutzen. Wer sich traut und einen international gültigen Führerschein vorweisen kann, steigt auf einen Roller und begibt sich damit selbst in den regen Stadtverkehr.

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Allgegenwärtig in Phnom Penh: Tuk Tuks und Roller

Für Besichtigungstouren empfehlen wir einen gemütlichen Spaziergang, da viele Sehenswürdigkeiten dicht beieinander liegen. Ein besonderes Highlight ist die angesprochene Bootsfahrt, die euch die Stadt aus einer anderen Perspektive zeigt. Wenn ihr weitere Städte in Kambodscha wie Siem Reap oder Sihanoukville auf eurer Urlaubsliste habt, könnt ihr mit Bussen hinfahren.

Sprache & Verständigung

Der Großteil der Bevölkerung spricht Khmer, zudem gibt es Einheimische, die sich auf Französisch, Vietnamesisch oder Chinesisch unterhalten. In Phnom Penh und anderen Großstädten kann auch auf Englisch kommuniziert werden. Wichtige Informationen, wie zum Beispiel auf Speisekarten, gibt es meist als englische Version.

Sitten & Traditionen

Für den Besuch von Tempeln oder Palästen ist stets angemessene Kleidung nötig – die Beine und Schultern sollten bedeckt sein. Die Gedenkstätten an die Zeit des Roten-Khmer-Regimes erfordern zudem ein ruhiges und respektvolles Verhalten; das sollte aber selbstverständlich sein. An den meisten Orten, auch bei vielen Sehenswürdigkeiten, sind außerdem Fotos verboten oder nur gegen eine Gebühr erlaubt. Wenn ihr Marktstände mit ungewöhnlichen Speisen wie frittierten Insekten fotografiert, ohne etwas zu kaufen, wird meist seitens der Verkäufer um Geld gebeten.

Essen & Spezialitäten

Snacks aus der Garküche oder ein 3-Sterne-Essen im Luxusrestaurant: In Phnom Penh findet ihr für jedes Budget passende Gerichte. Und sicher auch für jeden Geschmack! Die lokalen Spezialitäten sind zwar teilweise gewöhnungsbedürftig und umfassen Speisen wie gegrillte Würmer, frittierte Taranteln oder gebratene Schlangen. Einige entdecken dabei vielleicht ein neues Lieblingsgericht!

Das-Fischcurrygericht-Amok
Das Fischcurrygericht Amok

Doch gibt es auch in der kambodschanischen Küche durchaus Leckereien, die dem westlichen Gaumen vertrauter sind und der Mehrheit gefallen dürften. Dazu zählt unserer Meinung nach unbedingt das Nationalgericht “Amok”, bei dem es sich um ein Fischcurry handelt. Diverse Spezialitäten mit Nudeln und Reis, auch für Vegetarier, finden sich ebenso wie Gelegenheiten für den Genuss internationaler Leckereien. Hungrig werdet ihr die Stadt also auf keinen Fall verlassen.

Hotels & Unterkünfte

Vergleichsweise niedrige Hotelpreise bei einer komfortablen Ausstattung erwarten euch in den meisten Unterkünften von Phnom Penh. So sollten diese kein großes Loch in eure Reisekasse reißen. In der Gegend rund um den Zentralmarkt oder Königspalast seid ihr bestens aufgehoben, wenn ihr die Stadt überwiegend fußläufig erkunden wollt. Vom Hostel über ein klassisches Gästehaus bis hin zum opulenten Luxushotel habt ihr die Wahl. Auch gibt es sowohl regionaltypische Unterkünfte als auch Hotels international bekannter Ketten.

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