Kantabrien: Geheimtipp in Nordspanien


Zwischen hohen Bergen und tiefen Schluchten, weitläufigen Küsten und abgelegenen Naturparks verlebt ihr einen traumhaften Urlaub in Kantabrien. Hinzu kommen die sehenswerten Städte, die euch tief in die Vergangenheit Spaniens blicken lassen.

Überblick

Zwischen dem Baskenland mit dem Spanien-Geheimtipp Bilbao und dem schönen Asturien präsentiert sich ein natürliches Idyll Spaniens: Kantabrien besticht mit dem Kontrast aus schroffen Felsen, hohen Berggipfeln mit malerischen Gletscherseen und einer sandigen Küste. Natur- und Aktivurlauber lieben das Panorama, das von dichten Wäldern und tiefen Schluchten durchzogen wird, während Badeurlauber an den rund 90 Stränden am Golf von Biskaya zu jubeln beginnen. Freut euch außerdem auf sehenswerte Städte mit Geschichte, urige Fischerdörfer und die unterirdische Höhlenwelt, die teilweise zum UNESCO-Welterbe gehört.

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Küstenlandschaft von Kantabrien am Atlantik

Im Gegensatz zu anderen Regionen und Städten Spaniens gilt Kantabrien eher als Geheimtipp. Einerseits schade, denn die atemberaubende Natur und die prächtigen Baudenkmäler sollten eigentlich niemandem vorenthalten werden – und auch die Badegelegenheiten an der rund 280 Kilometer langen Küste sind zu schön, um sie dauerhaft “geheim” zu halten. Allerdings genießt ihr dadurch mehr Ruhe und Erholung als zum Beispiel auf den balearischen Inseln. Und nur, weil Kantabrien eher unter der Hand empfohlen wird, mangelt es keineswegs an Freizeitangeboten und Gelegenheiten für einen rundum abwechslungsreichen Urlaub.

Orte

Die Hauptstadt von Kantabrien ist Santander, die als einzige der Städte über einen Flughafen verfügt. Wie sie liegt auch Comillas am Meer und erlaubt den spontanen Mix aus Sightseeing-, Shopping- und Strandurlaub. Ganz anders als die Hauptstadt präsentiert sich hingegen Santillana del Mar, ein denkmalgeschützter Ort im Hinterland.

Santander

Santander ist ein malerisches Seebad, eine Hafenstadt und ein Ort mit reichem, kulturellem Erbe. Ob ihr am langen Strand entlang flanieren, spanisches Essen genießen oder historische Gebäude wie das Rathaus in der Altstadt fotografieren wollt – ihr habt die Qual der Wahl in der Kulturhauptstadt Kantabriens. Veranstaltungen wie das Internationale Festival für Musik und Tanz machen die Stadt immer wieder zum Mittelpunkt der feierlustigen Einheimischen und runden das abwechslungsreiche Programm, das ihr dort erleben könnt, ab.

Santander-Luftaufnahme
Hafenstadt Santander in der Luftaufnahme

Comillas

Ebenfalls vielseitig präsentiert sich Comillas mit einer pittoresken Altstadt und kontrastreichen Beispielen von moderner Architektur. Charakteristisch für den Ort ist einerseits das Wahrzeichen: Die Engelsstatue aus Marmor. Andererseits prägt das El Capricho de Gaudí das Stadtbild. Das von Antoni Gaudí designte Haus fällt vor allem aufgrund seines bunt verkleideten Rundturms ins Auge. Da Comillas direkt am Atlantik liegt, lockt nach dem Sightseeing ein Sprung ins Meer.

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Comillas am Atlantik

Santillana del Mar

Entgegen seines Namens liegt Santillana del Mar nicht am Meer, sondern rund vier Kilometer im Hinterland. Der Ort zählt trotzdem zu den schönsten der Region, wenn nicht sogar von ganz Spanien. Er unterliegt dem Denkmalschutz und erinnert an ein Freilichtmuseum, das spätmittelalterliche Gebäude beherbergt. Darunter befinden sich sowohl Privathäuser als auch Gotteshäuser wie eine alte Stiftskirche. Ihr erkundet die Gegend auf den traditionell gepflasterten Straßen und taucht unweigerlich in längst vergangene Zeiten ein.

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Unterwegs in Santillana del Mar

Sehenswürdigkeiten

Highlights ohne Ende gibt es in den verschiedenen Orten Kantabriens zu sehen, zum Beispiel in Form von antiken Gebäuden oder prachtvollen Skulpturen. Weitere Sehenswürdigkeiten möchten wir euch nachfolgend vorstellen. Habt ihr schon Vorfreude auf eine Sightseeing-Tour?

Palast von Sobrellano

In Comillas befindet sich auch ein neogotischer Palast aus dem 19. Jahrhundert. Das Gebäude wurde für den Marquis von Comillas errichtet. Es verfügt über eine eigene Kathedrale und modern gestaltete Malereien in den verschiedenen Innenbereichen. Entwickelt wurde der Palast von Joan Martorell, dessen Stil als einzigartig gilt.

Kloster in Santillana del Mar

Seid ihr auf eurem Streifzug in Santillana del Mar schon auf das Kloster Colegiata de Santa Juliana gestoßen? Wenn nicht, solltet ihr unbedingt noch dorthin fahren! Die Kirche, die ihr heute dort vorfinden werdet, wurde im 12. Jahrhundert erbaut und stellt eines der bedeutendsten Gotteshäuser in der ganzen Region dar. Angeblich wurde das Kloster gegründet, um Reliquien der namensgebenden, Heiligen Juliana angemessen zu verstauen.

Höhlenwelt in Kantabrien

Unter euren Füßen erwartet euch noch ein weiteres Highlight: Rund 6.500 bekannte Höhlen soll es in Kantabrien geben. Daher trägt die Region oft den Beinamen “hohles Gebiet”. Die Grotten verfügen teilweise über Höhlenmalereien aus der Steinzeit und wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die berühmteste Höhle ist sicherlich die Altamira, die aus Schutzgründen nicht gewöhnlich besichtigt werden kann. Darin finden sich rund 14.000 Jahre alte Malereien, die Rehe, Bisons und ähnliche Tiere zeigen. Wenn ihr euch für die Altamira interessiert, solltet ihr noch einen Blick auf unsere Museumstipps werfen!

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Malerei eines Bisons in der Höhle von Altamira

Park Cabarceno

Auf rund 750 Hektar Fläche dehnt sich der Park Cabarceno, Heimat von über 1.000 Tieren, aus. Er befindet sich etwa 20 Kilometer südlich von Santander und gilt als eine der beliebtesten, natürlichen Sehenswürdigkeiten der Region. Hier leben Gorillas, Elefanten, Löwen, Giraffen und andere Tiere quasi in freier Wildbahn. Abgesehen von der Fütterung dürfen sie auf der gesamten Parkfläche leben. Aufgrund des etwa 20 Kilometer langen Wegenetzes könnt ihr den Park am besten im Auto erkunden. Besonders toll ist der Ausflug mit Kindern – als Alternative zum klassischen Zoo.

Nationalpark Picos de Europa

Über 67.000 Hektar Fläche weist der Nationalpark Picos de Europa auf. Die Landschaft wird von über 2.000 Meter hohen Bergen und tiefen Tälern geprägt. In dem herrlichen Idyll haben Tiere wie Braunbären, iberische Wölfe und Auerhähne eine Heimat gefunden. Die teilweise vom Aussterben bedrohten Tiere genießen hier einen ganz besonderen Schutz. Naturfreunde und Aktivurlauber haben mit diesem Park sicherlich eine Sehenswürdigkeit ganz nach ihrem Geschmack gefunden, wo sie erholsame Stunden verleben können.

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Beeindruckende Natur im Nationalpark Picos de Europa

Strände

Über 90 Strände erwarten euch an der kilometerlangen Küste Kantabriens. Die meisten von ihnen eignen sich sowohl für den Badeurlaub als auch für abenteuerlustige Surfer. Eine kleine Auswahl präsentieren wir euch hier!

Strand von Comillas

Der feinsandige und großzügige Strand bei der Stadt Comillas weist eine gute Wasserqualität auf und eignet sich dementsprechend perfekt zum Surfen. Durch diese Bedingungen und das vielschichtige Angebot an Cafés, Restaurants und Bars kann der Strand etwas voller werden. Abseits der Hochsaison ist der Strand ein Top-Ziel für romantische Spaziergänger.

Playa de El Puntal

Östlich von Santander erwartet euch ebenfalls ein Sandstrand mit unterschiedlichen Gesichtern. Eine Seite liegt in Richtung offenes Meer und sorgt mit hohen Wellen für ideale Surfbedingungen. Die andere Seite punktet durch ruhiges, seichtes Wasser bei vorsichtigen Schwimmern und Familien. Bootstouren direkt zum Strand sind ab Santander möglich.

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Playa de El Puntal an der Bucht von Santander

Playa de la Salvé

Laredo ist ein beliebter Ferienort in Kantabrien – das liegt nicht zuletzt am größten Strand der Region, dem Playa de la Salvé. Genießt an dem vier Kilometer langen Strand den Blick auf verschiedene Dörfer und Städte, die typisch spanisches Flair versprühen. Ein moderner Sporthafen rundet das östliche Ende des Strandes ab.

Aktivitäten

Nach dem Sightseeing und entspannten Auszeiten am Strand bleibt oft noch etwas Zeit im Urlaub übrig. Womit ihr diese füllen könnt? Nun, wir hätten da schon ein paar Ideen. Und das Beste: Eine davon eignet sich bei jedem Wetter und kann somit für spannende Abwechslung an Schlechtwettertagen sorgen.

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Grüne Natur bei Comillas

Gebirgslandschaft in Kantabrien erwandern

Die Gebirgswelt Kantabriens ist ein echtes Paradies für Wanderer, Vogel- und andere Tierbeobachter sowie ambitionierte Spaziergänger. Größtenteils unter Naturschutz stehend, zeigt sich Mutter Natur hier von ihrer idyllischsten Seite. Die imposanten Gipfel ragen über 2.600 Meter in die Höhe – zum  Beispiel der Torre Cerrado, der mit 2.648 Metern den Titel als höchster Berg der Region trägt. Auf Wanderungen durch die Bergwelt begegnet ihr immer wieder natürlich entstandenen Highlights wie Grotten, unterirdischen Flüssen und Bergseen. Seid gespannt, was ein Spaziergang durch das Gebiet für euch bereithält!

Museen besuchen

Ihr habt einen Regentag erwischt und keine Lust, diesen im Hotel zu verbringen? Dann auf ins Museum! Da die Altamira-Höhle für Besucher kaum zugänglich ist, wurde ihr zu Ehren ein Nationales Museum in Santillana del Mar geschaffen. Dieses verfügt über eine Dauerausstellung, die euch mit Infos über die Vergangenheit Kantabriens versorgt – und das in einer exakten Nachbildung der Altamira-Höhle. Durch die besonderen Umstände kann immer nur eine kleine Gruppe von Besuchern hinein, weshalb ihr den Aufenthalt gut planen solltet.

Auch das Kantabrische Maritime Museum ist spannend. Es liegt am Ufer der Bucht von Santander und stellt die Beziehung zwischen Mensch und Meer dar. Insgesamt 14 Bereiche lehren euch Wissenswertes über die Unterwasserbewohner und Pflanzen. Aquarien gehören auch zum Museum und machen den Besuch gerade für wissenshungrige Kinder abwechslungsreich und interessant.

Golfen

Zwar ist Kantabrien kein “offizielles Ziel” für Golfer – ambitionierte Fans dieses Sports werden aber sicher schon einen Bogen zur Region geschlagen haben. Immerhin stammte der berühmte Golfspieler Severiano Ballesteros aus Kantabrien. Wollt auch ihr dort den Schläger schwingen, wo einst der Profi geboren wurde? Dann bieten sich in den tiefen Tälern des Gebiets dazu reichlich Gelegenheiten.

Die Angebote richten sich sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene. Ein begehrter Golfplatz ist der “Real Golf de Pedrena”, der euch in Küstenlage mit einem Blick auf eine idyllische Halbinsel verwöhnt. Hier kann das Spiel eigentlich nur gelingen! Anspruchsvoll geht es beim 18-Loch-Kurs “Golf Santa Marina” zu, der teilweise in hügeliges Gebiet integriert wurde. Bewältigt ihr auch diese Herausforderung, bevor es nach einem erholsamen Urlaub wieder nach Hause geht?

Reise-Infos

Wünscht ihr euch nun nichts sehnlicher als einen kurzen oder längeren Urlaub in Kantabrien? Dann packt euren Koffer und los geht’s! Aber natürlich nicht, ohne vorher einen Blick in unsere Reise-Infos geworfen zu haben. Damit plant ihr wie die Profis!

Reisezeit

Hochsaison für Badeurlauber ist zwischen Juli und August. Dann erwarten euch in Kantabrien viele Sonnenstunden, rund 20 Grad warmes Wasser und wenig Regen. Obwohl die Region in Spanien eher als Geheimtipp gilt, kann es zu diesem Zeitpunkt recht voll werden. Etwas ruhiger habt ihr es im Urlaub, wenn ihr im Mai oder September anreist. Meist ist das Meer dann schon warm genug, um Schwimmen zu gehen. Anderenfalls könnt ihr die Kulisse zumindest für entspannte Strandspaziergänge nutzen.

Planung

Schnell in den Flieger nach Kantabrien –  das geht zumindest in Hinblick auf die Reisevorbereitung. Abgesehen vom Kofferpacken müsst ihr nichts beachten. Den Personalausweis habt ihr schließlich eh immer dabei und die Landeswährung an eurem Reiseziel ist der Euro. Einfacher geht es nicht!

Anreise

Kantabrien verfügt nur über einen größeren Flughafen in der Nähe von Santander. Leider gibt es keine Direktflüge ab Deutschland. Wer nicht in ein anderes Flugzeug umsteigen möchte, fliegt nach Bilbao und bewältigt die anschließend rund einstündige Distanz nach Santander mit dem Mietwagen oder der Bahn. Wenn ihr genügend Ausdauer habt, könnt ihr auch von Deutschland aus mit dem Auto reisen. Von München nach Santander sind es sportliche 17 bis 18 Stunden. Vielleicht verbindet ihr die Tour mit einem längeren Zwischenstopp in den Pyrenäen?

Fortbewegung vor Ort

Viele Gegenden in Kantabrien lassen sich am besten zu Fuß erkunden. Gerade die Naturparks laden zu Spaziergängen und Wanderungen ein! Größere Distanzen in der Region bewältigt ihr mit Bussen oder Bahnen, jedoch erfordert dies eine gute Planung. Das Zugnetz ist vergleichsweise eher spärlich ausgebaut. Spontane Ausflügler sollten daher schon bei der Buchung ihres Urlaubs an einen Mietwagen denken.

Santander-Zentrum
Santander zu Fuß entdecken

Sprache & Verständigung

Habt ihr in der Schule schon etwas Spanisch gelernt? Dann wird es Zeit, eure Kenntnisse nochmal ein wenig aufzufrischen – denn Spanisch ist die Landessprache in Kantabrien. In den touristischen Hochburgen werdet ihr sicher auch mit Englisch Erfolg haben.

Essen & Spezialitäten

Spanisches Essen sorgt für die richtige Würze im Urlaub! Ihr habt die Wahl zwischen einer scharfen Paella oder dem würzigen Kartoffelgericht Patatas Bravas. Das Gericht Gambas Pil Pil (Garnelen mit Knoblauchöl) ist scharf und dennoch geschmacklich vielseitig. Fans von Meeresfrüchten kommen an Speisen und Köstlichkeiten wie Calamares (Tintenfischringe), Seespinnen, Muscheln oder Schwimmkrabben nicht vorbei. Naschkatzen sollten noch Platz für das berühmte Gebäck aus Biskuitteig (“Sobaos”) lassen.

Patatas-Bravas
Würzige Patatas Bravas aus Kantabrien

Hotels & Unterkünfte

Möchtet ihr ganz traditionell in einer spanischen Finca übernachten? Nichts leichter als das! In der natürlich schönen Region warten simple, aber herzlich geführte Unterkünfte auf euch, die zudem noch die Reisekasse schonen. Doch auch luxuriösere Urlaubspläne können in Kantabrien realisiert werden. Schaut euch dafür bei den Stränden von beliebten Ferienorten wie Santander um. City-Hotels mit Blick auf klassische Sehenswürdigkeiten und kurzen Fußwegen zu interessanten Hotspots runden das Angebot ab.

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