Washington D.C. lockt mit vielseitigen Denkmälern und Gebäuden sowie charmanten Museen. Ein Städtetrip in die Vereinigten Staaten ist selten so spannend und geschichtsträchtig wie bei einem Besuch der Bundeshauptstadt am Potomac River. Viel Spaß!
Überblick
Keine Wolkenkratzer, aber geschäftiges Treiben und seeeehr viel Geschichte: Das hat Washington D.C. (District of Columbia) zu bieten. Die Hauptstadt der Vereinigten Staaten gehört bei US-Urlaubern irgendwann einfach auf die Bucket List – sei es aufgrund des weltberühmten Weißen Hauses oder Kapitols oder dank der vielen, geschichtsträchtigen Momente, die hier stattgefunden haben. Besucht den Schauplatz von Martin Luther Kings bewegender Rede oder den Friedhof, auf dem John F. Kennedy seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Hinzu kommen belebte Viertel, die euch mit nationalen Speisen und Einkaufsgelegenheiten verwöhnen.
Viele USA-Fans entscheiden sich zunächst für einen Besuch in New York City und verbinden diesen mit einem Tagestrip nach Washington D.C. – dank unserer Tipps rund um Sightseeing und Aktivitäten in der weltbekannten Stadt werdet ihr aber sicher mehr Zeit dort verbringen wollen. Lohnenswerte Ausflugsziele in und um Washington D.C. lassen euch im Nu mehr als einen Tag füllen und tief in die Geschichte und Kultur der USA eintauchen.
Stadtviertel
Washington D.C. hat in fast allen Stadtvierteln sehenswerte Highlights zu bieten. Zudem überraschen sie mit unterschiedlichem Flair, das mal Trubel, mal Lässigkeit und mal Entspannung verspricht. Wir zeigen euch drei unserer Favoriten!
National Mall
Im Herzen der Stadt liegt die National Mall, die im eigentlichen Sinne keinen Stadtteil darstellt und sich etwa über drei Kilometer erstreckt. Sie besitzt den Status eines Nationalparks und bietet jede Menge Sehenswürdigkeiten, die Tagesurlauber und auch länger in Washington D.C. verbleibende Reisende ansteuern sollten. Das Lincoln Memorial und das Washington Monument sind nur zwei der Highlights, welche die National Mall zu bieten hat. Zudem gibt es eine vielseitige Museumswelt und die Gelegenheit für einen langen Spaziergang. Picknickplätze finden sich in den großzügigen Parkanlagen.
Für wen? Sightseeing, Bummeln und auf den Parkflächen entspannen – all das ist rund um die National Mall problemlos möglich. Insbesondere eignet sich die Gegend aufgrund der Monumente und Museen aber für Kulturreisende. Wer nur einen Tag Zeit in Washington D.C. hat, sollte den Rundgang durch die Stadt ebenfalls bei der National Mall beginnen.
Georgetown
Georgetown ist ein Viertel, das unter anderem für seine renommierte Universität berühmt ist. Es entstand sogar vor der eigentlichen Gründung von Washington D.C. und prägt seit 1751 das Stadtbild. Die historischen Gebäude sind weitestgehend erhalten und finden sich vor allem im Norden des Viertels. Eine Besichtigung empfiehlt sich wochentags, wenn in Georgetown im Vergleich zu den anderen Stadtvierteln Ruhe einkehrt. Die Main Street eignet sich für Einkaufsbummel und den Genuss der örtlichen Köstlichkeiten.
Für wen? Georgetown ist ruhiger als andere Stadtviertel in Washington D.C. und daher wie geschaffen für Urlauber, die etwas entschleunigen möchten. Die historischen Gebäude punkten zudem bei Sightseeing-Fans. Shopping-Freunde kommen rund um die Main Street in Georgetown auf ihre Kosten.
Shaw
Als Geheimtipp gilt das Herzstück der afroamerikanischen Einwohner von Washington D.C.: Hier begrüßen euch fröhliche Jazzmusik und ein lässig-entspanntes Lebensgefühl. Im Lincoln Theater sorgten schon Louis Armstrong und Ella Fitzgerald für gute Stimmung. Einst ließen sich in Shaw Menschen nieder, denen die Flucht aus der Sklaverei gelang. Shaw bildet heute einen typischen Kontrast zum geschäftigen Treiben rund um die National Mall.
Für wen? Urlauber, die einmal eine andere Seite von Washington D.C. kennenlernen möchten und vielleicht auch noch Jazzmusik lieben, werden in Shaw sicher ihre Freude haben. Das Lincoln Theater ist ebenfalls eine mögliche Station für Sightseeing-Fans.
Sehenswürdigkeiten
Ihr habt es anhand der Beschreibung der Stadtviertel sicher schon gemerkt: Sightseeing geht in Washington D.C. fast überall! Zum Pflichtprogramm gehören unstrittig das Weiße Haus und das Kapitol, doch wir haben auch noch andere Tipps für eine unvergessliche Tour gesammelt.
Das Weiße Haus
1792 wurde der Bau des Weißen Hauses von George Washington beauftragt. Einst überwiegend durch Sklavenarbeit entstanden, ist die Residenz des US-amerikanischen Präsidenten und der First Lady heute eines der wichtigsten und bekanntesten Gebäude der Welt. Vermutlich gehört es auch zu den am besten gesicherten Gebäuden, denn seit dem 11. September 2001 sind keine Führungen im Innenraum mehr möglich. Allerdings könnt ihr am Lafayette Square einen ungetrübten Blick auf das Weiße Haus erhaschen, sofern dieser nicht wegen wichtiger politischer Angelegenheiten gesperrt ist. Mit etwas Glück ergattert ihr auch eine Eintrittskarte für eine geführte Tour durch den Garten.
Das Kapitol
Das Kapitol liegt auf dem Capitol Hill und gehört zweifelsohne zu den Wahrzeichen der Hauptstadt der USA. Auffällig ist die charakteristische Kuppel, die während Abraham Lincolns Präsidentschaftszeit fertiggestellt wurde. Das Gebäude wurde ab 1793 errichtet und überlebte sogar einen Stadtbrand.
Im Kapitol finden Tagungen des amerikanischen Kongresses statt und auch der Eid des Präsidenten wird in den Räumlichkeiten abgelegt. Ihr könnt es kostenfrei besichtigen und unter anderem einen Blick auf die National Statuary Hall werfen. Hier finden sich Statuen vieler berühmter US-Amerikaner.
Thomas Jefferson Building
Das Thomas Jefferson Building ist das wohl schönste Gebäude der Library of Congress. Diese wiederum gilt als eine der größten Bibliotheken der Welt, die über einen Bestand von über 16 Millionen Büchern verfügt. Das Jefferson Building selbst wurde im Renaissancestil errichtet und beinhaltet mehrere Ausstellungshallen. Besonders berühmt ist der Lesesaal mit Kuppel, der jedoch ohne Leseausweis nur von außen besichtigt werden kann.
Lincoln Memorial & Martin Luther King Memorial
Das Lincoln Memorial gilt als wichtigstes Denkmal für Präsident Abraham Lincoln und wurde 50 Jahre nach seiner Ermordung erbaut. Es handelt sich um eine Art Tempel, der auch aufgrund der dort stattgefundenen, geschichtsträchtigen Rede “I have a dream” von Martin Luther King immer wieder Besucher anzieht. Die Treppenstufe, auf welcher der Bürgerrechtler damals stand, wurde mit der entsprechenden Inschrift versehen, so dass das Memorial mittlerweile nicht nur Lincoln, sondern auch Luther King gedenkt.
Noch weiter auf den Spuren Martin Luther Kings führt euch sein eigenes Denkmal in der Nähe des Lincoln Memorials. Die Statue ist zehn Meter hoch und mit einem Zitat aus seiner Rede versehen. Zudem findet ihr eine Wand mit weiteren Zitaten des Bürgerrechtlers, die euch sicherlich zum Nachdenken anregen.
Arlington National Cemetery
Die letzte Ruhestätte für John F. Kennedy und weitere berühmte US-Amerikaner wie zahlreiche Generäle oder Astronauten bildet der Arlington National Cemetery. Die ersten Beisetzungen fanden nach dem Bürgerkrieg statt. Heute finden sich rund 350.000 Gräber auf der Anlage, die auch über eine Villa verfügt, welche von Verwandten des ersten US-Präsidenten George Washington erbaut wurde. Besonders berühmt ist der Friedhof für das Grab des unbekannten Soldaten. Hier findet zu jeder vollen Stunde im Winter und jeder halben Stunde im Sommer ein Wachwechsel statt.
George Washington Monument
Da Washington D.C. keine Wolkenkratzer hat, fällt das George Washington Monument umso mehr ins Auge. Es handelt sich um einen fast 170 Meter hohen Obelisken, der im Jahr 1884 fertig gestellt wurde. Er gedenkt dem ersten Präsidenten der USA und befindet sich mittig in der National Mall.
Tagesausflug: Mount Vernon
Mount Vernon liegt etwas außerhalb von Washington D.C., führt euch aber weiter auf die Spuren von George Washington. Es handelt sich um sein ehemaliges Anwesen. Das Haus und die umgebende Plantagenanlage sind ebenso sehenswert wie die letzte Ruhestätte des US-Präsidenten. Zudem genießt ihr hier etwas Ruhe abseits des städtischen Trubels.
Aktivitäten
Nach dem Sightseeing ist vor der Museumstour oder der entspannten Stadtrundfahrt! Denn diese To-dos gehören in Washington D.C. einfach mit dazu, um alle Facetten der Stadt zu erleben. Vielleicht möchtet ihr aber auch etwas Natur genießen und beispielsweise das Arboretum mit seiner Pflanzenvielfalt besuchen? Oder ihr widmet euch der vielseitigen Flora und Fauna im Zoo. Dieser ist natürlich für Familien schön.
Museen besuchen
Washington D.C. hat euch bereits mit den Monumenten und Bauwerken tief in die US-amerikanische Geschichte eintauchen lassen. Noch mehr Infos dazu gibt es im Nationalmuseum zur Amerikanischen Geschichte. Schaut euch beispielsweise die bisherigen First Ladies an oder begegnet verschiedenen Helden aus der Medienwelt von damals bis heute.
Auch wissenschaftliche Highlights gibt es zu bestaunen. Legt ihr den Fokus von Anfang an darauf, solltet ihr Kurs auf das Nationale Luft- und Raumfahrtmuseum nehmen. Es präsentiert Raumkapseln, Mondfelsen und das Flugzeug “Spirit of St. Louis”, mit dem die erste Atlantiküberquerung durch Charles Lindbergh erfolgte. Interaktiven Spaß für kleine und große Spione bietet hingegen das International Spy Museum. Begebt euch in die Rolle eines Profispions und schaut euch in den Ausstellungen an, was diese Tätigkeit ausmacht. Übrigens sind viele Museen in Washington D.C. kostenlos und schonen somit sogar die Reisekasse!
Stadtrundfahrt machen
Vieles erledigt ihr in Washington D.C. zu Fuß – doch manchmal ist auch eine Auszeit für die Füße schön. Wie wäre es in diesem Fall mit einer Hop On Hop Off Rundfahrt? Ihr könnt dabei je nach Gültigkeitsdauer eures Fahrscheins zum Beispiel einen Tag lang nach Belieben in die Sightseeingbusse einsteigen und an sehenswerten Punkten wieder aussteigen. Oder ihr entscheidet euch für eine Flussrundfahrt, die euch die Stadt aus einer anderen Perspektive zeigt.
Natur genießen
Auch in typischen Großstädten wie Washington D.C. wächst manchmal der Wunsch nach ein bisschen Natur. Zwar gibt es hier keinen Central Park wie in New York, aber immerhin ein Arboretum, also eine Sammlung verschiedener Bäume. Ihr findet dort herrliche Gärten und Parkanlagen. Das Arboretum liegt etwas abgelegen im Stadtorden und verfügt über eine vielseitige Pflanzenwelt.
Unser Tipp: City Hopping
Habt ihr schon alle Sehenswürdigkeiten auf der Bucket List abgehakt und die Natur in und um Washington D.C. ausgekostet und trotzdem noch Urlaubstage offen? Dann lautet unser Tipp: City Hopping! Euer Aufenthalt in der Hauptstadt der USA lässt sich perfekt mit einer Reise entlang der Ostküste verbinden, wo weitere sehenswerte Städte wie Boston, New York oder Philadelphia locken!
Zoo besuchen
Der Smithsonian National Zoological Park liegt nördlich der US-amerikanischen Hauptstadt und ist mit der Gründung im Jahr 1889 der älteste Zoo in den Vereinigten Staaten. Er bildet wie das Arboretum einen wunderbaren Kontrast zur Sightseeingtour und lässt vor allem Kinderaugen leuchten. Über 360 teils gefährdete Tierarten genießen hier einen besonderen Schutz. Rundet euren Urlaub in Washington D.C. mit diesem Highlight ab!
Reise-Infos
Ihr habt euer Lieblingsziel gefunden, die US-amerikanische Hauptstadt? Dann fehlt ja nur noch eins: Die Organisation der Reise. Diese fällt euch dank unserer Tipps und Tricks, die wir nachfolgend thematisch gesammelt haben, sicher nicht schwer. Wir freuen uns, wenn ihr einen wunderbaren Urlaub in Washington D.C. erlebt!
Reisezeit
Da die Stadt vor allem für Sightseeing-Fans interessant ist, empfiehlt sich der kühlere Frühling oder Herbst. Zwischen Juni und August wird es sehr heiß und voll, weshalb das Betrachten der Sehenswürdigkeiten beschwerlicher sein kann. Besser, ihr reist im März, April, September oder Oktober an.
Dokumente & Währung
Für die Einreise in die USA benötigt ihr ein ESTA statt eines klassischen Visums. Die elektronische Genehmigung muss im Vorfeld des Urlaubs eingeholt werden und erfordert einen gültigen Reisepass.
Ihr bezahlt in US-Dollar, könnt aber auch meist die Kreditkarte nutzen. Falls ihr euer Geld eintauschen wollt, solltet ihr dies vor Ort tun. Der Wechselkurs ist meist besser.
Anreise
Etwa neun Stunden Flugzeit sind nötig, um nach Washington D.C. zu gelangen – zumindest mit einem Direktflug, der ab Frankfurt am Main startet. Alternativ gibt es Flüge mit Zwischenstopp. Der Internationale Flughafen von Washington befindet sich etwa 30 Kilometer außerhalb der Stadt. Von dort aus könnt ihr entweder mit Bus und Bahn oder mit einem speziellen Shuttlebus nach Downtown fahren.
Fortbewegung vor Ort
Die meisten Sehenswürdigkeiten erreicht ihr zu Fuß. Alternativ bringt euch die Metro fast überallhin. Beachtet die Regel, dass ihr auf den Rolltreppen rechts stehen und links gehen solltet – denn so machen es die Einheimischen! Verbindet ihr Washington D.C. mit weiteren Städten in den USA, solltet ihr auf einen Mietwagen setzen, der Flexibilität erlaubt.
Sprache und Verständigung
Ein bisschen Englisch solltet ihr auf jeden Fall können, wenn ihr in Washington D.C. zurechtkommen wollt. Falls ihr seit der Schulzeit keins mehr gebraucht habt, frischt es ein wenig auf.
Essen & Spezialitäten
Die Küche in Washington D.C. ist vielseitig und lässt euch sicher das Wasser im Munde zusammenlaufen! Einflüsse der Südstaatenküche finden sich ebenso wie deftiges Fast Food. Einen Burger und Pommes frites bekommt ihr fast an jeder Ecke. Als Klassiker gilt der Hot-Dog aus Rindfleisch, der den interessanten Namen “Half Smoke” trägt. Meeresspezialitäten wie frittierte Austern runden die Speisekarten ab. Zum Nachtisch solltet ihr vor allem in Georgetown die berühmten Cupcakes probieren.
Hotels & Unterkünfte
Ihr könnt vom low-budget Hostel bis hin zur luxuriösen “Alleskönner”-Unterkunft Hotels unterschiedlicher Sternekategorien finden. Die Gegend rund um die National Mall ist beliebt, da ihr hier gleich viele Sehenswürdigkeiten vor der Tür habt. Auch in Georgetown finden sich hübsche Hotels, die etwas ruhiger liegen. Besondere Ausblicke bieten hingegen Unterkünfte am Potomac River.