Lima – Hauptstadt von Peru

Angrenzend an den Südpazifik im Westen von Südamerika findet ihr Lima, die Hauptstadt von Peru. Hier, an einer eher trockenen Küste, hat sie sich zu einer florierenden Metropole entwickelt, die zu den größten Städten des Kontinents gehört und mehr als 8,5 Millionen Einwohner zählt. Trotzdem ist sie nicht nur geprägt von Modernität, sondern auch durch Spuren aus der Kolonialzeit, die im Zentrum bis heute sichtbar sind. Dadurch ergibt sich eine Mischung, die Lima zu einem so spannenden Reiseziel macht.

Nach Brasilien und Argentinien ist Peru das flächenmäßig drittgrößte Land in Südamerika. Es grenzt an Ecuador, Kolumbien, Brasilien, Bolivien sowie Chile und wird an der Westseite durch den Südpazifik begrenzt. Insgesamt drei Landschaftszonen mit unterschiedlichem Klima gibt es daher in Peru – darunter die Küste, die etwa zwölf Prozent der Landfläche ausmacht. An der Küste befindet sich auch die Hauptstadt Lima. Es handelt sich um eine trockene, beinahe wüstenartige Küstenlandschaft, durch die sich verschiedene Flüsse aus den Anden ziehen, sodass die eine oder andere kleine Oase entstanden ist. Lima liegt etwa auf der Hälfte der Küstenlinie und damit zwischen der Atacamawüste, der trockensten Wüste der Welt, und dem regenreicheren Norden, der vor allem für die Landwirtschaft genutzt wird. Durch Lima fließt der Río Rímac, der aus reinem Gletscherwasser besteht und die größte Bedeutung für die Stadt hat: Der Río Rímac dient als Trinkwasser und für die Elektrizitätsversorgung durch Wasserkraft.

Es ist aber nicht nur die geografische Lage, welche Lima so faszinierend macht. Es ist auch die Geschichte der Stadt: Bereits lange bevor die ersten Spanier nach Lima kamen, war die Region für damalige Verhältnisse dicht besiedelt. Offiziell gegründet wurde die Stadt erst im Jahr 1535 durch den spanischen Eroberer Francisco Pizarro unter dem Namen „Ciudad de los Reyes“. Vor allem die Fruchtbarkeit dieses Tals am Río Rímac war für die Standortwahl entscheidend sowie die Nähe zur Küste und damit zu den Schiffen. Als im Jahr 1542 das Vizekönigreich Peru gegründet wurde, wurde Lima zur Hauptstadt ernannt und entwickelte sich zum politischen, religiösen sowie wirtschaftlichen Zentrum der spanischen Kolonien in Südamerika. Bis heute verfügt Lima daher über ein Zentrum aus der Kolonialzeit, das zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Als im Jahr 1821 die Unabhängigkeit Perus ausgerufen wurde, wurde Lima erneut zur Hauptstadt erklärt. Seither hat die Stadt sich zu einer Millionenmetropole entwickelt, die vor allem von der Industrie lebt und zu den wirtschaftsstärksten Regionen der Welt zählt. Rund um das Zentrum aus der Kolonialzeit ragen daher moderne Wolkenkratzer in die Höhe – und das vor der Kulisse einer traumhaften Küste! Es gibt somit viele Gründe, weshalb Lima sehenswert ist.

Durch ihre bewegte Geschichte ist die Hauptstadt von Peru ein abwechslungsreiches Reiseziel mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Diese umfassen Highlights aus vergangenen und modernen Zeiten, in der Stadt sowie in der umliegenden Natur, von kulturellem oder kulinarischem Wert – um nur einige von vielen Beispielen zu nennen. Was ihr bei eurer Reise nach Lima keinesfalls verpassen solltet, könnt ihr hier schon einmal lesen.

Wie bereits erwähnt, verfügt Lima über ein Zentrum aus der Kolonialzeit. Die historische Altstadt gehört daher mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe und umfasst zahlreiche verwinkelte Gassen mit Häusern im typisch kolonialen Stil. Ihr solltet auf eurer Städtereise daher nicht verpassen, einen Spaziergang durch die Altstadt zu machen und Lima somit von seiner historischen Seite kennenzulernen – sozusagen als Kontrast zur modernen Skyline.

Nachdem die Spanier die Gegend rund um das heutige Lima erobert hatten, errichteten sie ein Kloster. Es ist bis heute erhalten und umfasst auch eine alte Bibliothek sowie berühmte Kunstwerke, weshalb sich die Besichtigung des Inneren lohnt. Nicht entgehen lassen solltet ihr euch dabei einen Abstecher in die Katakomben der Basilica San Francisco. Sie wurden zu damaligen Zeiten als unterirdische Friedhöfe genutzt und sind unter zahlreichen Kirchen zu finden. Allein unter der Basilica sollen rund 75.000 Menschen begraben worden sein. Einige dieser Überreste wurden mittlerweile freigelegt und in runden Steingruben kunstvoll gestapelt. Eine faszinierende Tour, aber nichts für schwache Nerven!

Die Casa de Aliaga ist das älteste Gebäude der Stadt und damit genauso alt wie Lima selbst. Es gehört der Familie Aliaga, die das Grundstück bei der Stadtgründung von Francisco Pizarro erhielt und somit seit vielen Generationen in dem geschichtsträchtigen Haus lebt. Darin befindet sich zudem eine Ausstellung mit verschiedenen Artefakten sowie Kunstwerken – darunter ein Schwert, welches im Zuge der Eroberung der Region von Jerónimo de Aliaga benutzt worden sein soll.

Wenn ihr Lima von oben bestaunen möchtet, ist der Aussichtspunkt Cerro San Cristobal die richtige Anlaufstelle. Er befindet sich im Norden des Stadtzentrums in einer eher ärmlichen Region, was den Ausflug aber umso interessanter macht – denn so entdeckt ihr auch die anderen Seiten von Lima. Trotzdem solltet ihr für die Anreise lieber ein Taxi nehmen, um eure Sicherheit zu wahren. Auf der Aussichtsplattform begrüßt euch ein großes, weißes Kreuz und ein herrlicher Weitblick über ganz Lima und das Meer.

Eine ganz neue Facette von Lima zeigt sich in Huaca Pucllana. Was auf den ersten Blick wie eine Sanddüne erscheint, ist eigentlich eine große Pyramide aus Lehm, die sich in Miraflores befindet. Lange Zeit stellte sie das zeremonielle sowie kulturelle Zentrum von Lima dar. Das Besondere an der Pyramide ist ihre Bauweise in der sogenannten Bücherregal-Technik, durch welche sie trotz trockenem Klima und zahlreichen Erdbeben lange bestehen konnte.

Die Kathedrale von Lima liegt an der Ostseite der Plaza Mayor und ist schon aus weiter Entfernung kaum zu übersehen. Sie gehört zum UNESCO-Welterbe und besticht nicht nur von außen durch ihre Größe und Schönheit, sondern auch im Inneren wartet eine besondere Sehenswürdigkeit: Dort ruhen namhafte Persönlichkeiten aus der Geschichte Perus, darunter der berühmte spanische Eroberer und Stadtgründer Francisco Pizarro.

Das Viertel Miraflores gehört zu den bekanntesten und schönsten von Lima. Hier tummeln sich allerhand Kulturen, denn viele US-Amerikaner und Europäer haben sich in Miraflores niedergelassen. Mit Blick auf den Pazifik könnt ihr hier zwischen Parks und Blumenbeeten entspannen, ein Eis essen oder den Straßenmusikern zuhören. Ein perfekter Ort zum Verweilen, um anschließend den Sonnenuntergang über der Costa Verde zu bestaunen.

An Museen mangelt es Lima nicht. Wenn ihr euch für Archäologie interessiert, ist zum Beispiel das Museo Arqueológico Larco Herrera eine interessante Anlaufstelle. Es bietet euch spannende Einblicke in die Zeit vor der Kolonialisierung und das Leben der Inka. Über 45.000 Exponate aus 4.000 Jahren könnt ihr im Archäologischen Museum entdecken, zum Beispiel traditionellen Kopfschmuck aus Gold der einstigen Inkaherrscher. Auch der Museumsgarten ist sehenswert, denn er wurde im Jahr 2009 zum schönsten Garten von Lima gekürt. Wenn ihr also ohnehin vor Ort seid, nutzt diese Gelegenheit am besten für ein Mittagessen in herrlicher Kulisse.

Im Park der Liebe, wie er auf Deutsch heißt, könnt ihr mit Blick auf die Küste und die Bucht von Lima entspannen oder den Sonnenuntergang bestaunen. Um dem Namen alle Ehre zu machen, tummeln sich im Parque del Amore verliebte Pärchen und auch die Statuen stehen hier ganz im Zeichen der Liebe. Weiterhin könnt ihr Mauern entdecken, die mit Liebessprüchen aus Mosaik verziert sind oder den Klängen eines Klaviers lauschen, das inmitten des Parks steht. Dort beweisen immer wieder Passanten ihr Können auf den Tasten.

Die Plaza Mayor ist der Mittelpunkt des historischen Zentrums von Lima. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert, als sie von den Spaniern in Auftrag gegeben wurde. Markant ist der Brunnen, welcher ebenfalls aus Spanien kommt und als Wahrzeichen der Plaza Mayor gilt. Sie wird auch Plaza de Armas genannt und ist umgeben von den bedeutendsten Gebäuden der Stadt, darunter der Erzbischofspalast und der Präsidentenpalast. Somit ist die Plaza Mayor ein hervorragender Ausgangspunkt für umfangreiches Sightseeing in Lima.

Der Regierungspalast von Lima wurde durch den Gründer der Stadt Francisco Pizarro errichtet. Er befindet sich im Norden der Plaza Mayor und wird nach wie vor durch den amtierenden Präsidenten von Peru genutzt. Ein besonderes Highlight ist hier die Wachablösung, die zur Musik einer Kapelle stattfindet und als Zeremonie gestaltet ist. Sie findet jeden Mittag zwischen elf und zwölf Uhr statt.

Lange bevor die Spanier nach Peru kamen, lebten in der Region der heutigen Metropole die Inka. Sie errichteten dort einen Wallfahrtsort, der später um zahlreiche Bauwerke erweitert wurde und bis heute als Ruine erhalten ist. Hier findet ihr die Überreste von Tempeln, Pyramiden, Fresken und Begräbnisstätten, die euch einen Eindruck dieser einmaligen Kultur geben. Der Ausflug zu den Ruinen von Pachacamac aus dem Jahr 200 n. Chr. lohnt sich, denn sie liegen nur unweit von Lima entfernt und sind ein echter Kontrast zur modernen und lebhaften Metropole.

Als Millionenstadt bietet Lima neben dem klassischen Sightseeing noch zahlreiche weitere Möglichkeiten zum Zeitvertreib. Diese Aktivitäten sind empfehlenswert:

• Gleitschirmfliegen an der Küste Costa Verde, die mit ihren hohen Klippen und dem grünen Bewuchs ein echter Hingucker ist. Auch spazieren könnt ihr hier gut, um diesen schönen Ort in Lima zu erkunden – nur das Baden ist vielerorts verboten.
• Museen gibt es in Lima viele, wie bereits erwähnt. Spielt also das Wetter nicht mit oder wünscht ihr eine Indoor-Aktivität, könnt ihr das Museo de la Nación besuchen, um mehr über die Geschichte von Peru zu erfahren. Alternativ bietet sich das Museo de Historia Natural mit Ausstellungen über die Naturgeschichte an.
• Surfen ist an mehreren Stränden von Lima möglich, denn zum Schwimmen ist die Küste des Stillen Ozeans nur bedingt geeignet. Seid ihr jedoch gut auf dem Brett, findet ihr hervorragende Bedingungen in Cerro Azul, Caballeros, La Herradura sowie Pico Alto.
• Baden könnt ihr ein wenig abseits von Lima, vor allem an den Stränden von Asia, rund um Punta Hermosa sowie Punta Negra oder in der Wüstenoase von Huacachina.

Verschiedene Anbieter organisieren zudem Tagesausflüge in die Wüsten oder auf die Inseln rund um Lima. Dort könnt ihr verschiedene Aktivitäten ausprobieren, vom Sandboarding über Bootstouren bis hin zu peruanischen Kochkursen.

Wenn ihr euch für einen Urlaub in Lima entscheidet, könnt ihr diese hervorragend als Städtetrip planen – aber auch als eine Station auf einer Rundreise durch Peru sowie durch weitere Länder in Südamerika. Ihr habt also volle Gestaltungsfreiheit, solltet bei der Planung jedoch die folgenden Punkte beachten:

Prinzipiell könnt ihr ganzjährig nach Lima reisen. In den Wintermonaten herrschen aber mehr Niederschläge und kühlere Temperaturen. Die beste Reisezeit ist daher der Hochsommer im Dezember und Januar. Auch der November sowie Februar bis April sind beliebte Reisemonate für Lima. Die Temperaturen liegen dann bei etwa 25 °C, wobei sie auch in den Nächten kaum abkühlen. Im kältesten Monat, dem August, herrschen immer noch etwa 21 °C, dafür aber eine hohe Luftfeuchtigkeit, welche für ein deutlich kühleres Empfinden sorgen, das viele Reisende überrascht. Eine Jacke mitzunehmen, ist dann ein absolutes Muss!

Lima besitzt einen internationalen Flughafen, der sich in der Hafenstadt Callao befindet, etwa zwölf Kilometer von Lima entfernt. Von dort kommt ihr per Bus oder Taxi in die peruanische Hauptstadt. Seid ihr bereits in Peru oder in den umliegenden Ländern, könnt ihr mit dem Bus nach Lima reisen, beispielsweise von Santiago de Chile, Buenos Aires oder Bogotá aus. Die letzte Möglichkeit ist der Mietwagen, denn Lima liegt direkt an der Panamericana.

Vor Ort stehen euch verschiedene Fortbewegungsmittel zur Verfügung: Die U-Bahn lautet auf den Namen Metro de Lima und fährt täglich zwischen sechs und 22 Uhr verschiedene Stadtteile an. Trotzdem ist das Streckennetz im Vergleich zu anderen Großstädten noch eher kurz und wenig verzweigt. Besser ausgebaut ist das Bussystem, das vor allem beliebte Strecken zwischen der Altstadt und dem Viertel Miraflores abdeckt. Habt ihr ein anderes Ziel, könnt ihr mit dem Taxi fahren. Wichtig ist dann, zu Beginn der Fahrt einen Fixpreis zu vereinbaren.

In Lima könnt ihr peruanische Köstlichkeiten in all ihren Variationen kosten. Bekannt ist die Metropole vor allem für ihre Ceviches, die es überall auf den Märkten sowie in den Restaurants zu kaufen gibt. Weitere Spezialitäten aus der Region sind Meeresfrüchte, Melonenbirnen namens „Pepino dulce“ und gefüllte Paprika, die sogenannte „Rocoto Relleno“. Wenn ihr euch für exotisches Fleisch begeistern könnt, findet ihr außerdem Gerichte mit Meerschweinchen- oder sogar teilweise Lamafleisch.

Die Auswahl der Unterkunft richtet sich in Lima vor allem nach dem Viertel. Sicherheit steht schließlich an oberster Stelle. Die meisten Hotels befinden sich daher in Miraflores, San Isidro sowie Barranco. Sie gelten als sicher und liegen nah bei den wichtigsten Attraktionen von Lima. Dabei habt ihr die Auswahl zwischen unterschiedlichen Hotels von günstiger bis etwas teurer, je nach eurem individuellen Geschmack und eurem Budget.