Santiago de Chile gehört zu den aufregendsten Städten Südamerikas. Wer sich für buntes Stadtleben begeistert, darf sich auf das farbenfrohe Viertel Bellavista und das lebendige Treiben auf der Plaza de Armas freuen. Neben kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten beeindruckt Santiago mit einer fantastischen Lage am Westhang der Anden. Die Umgebung lädt zu atemberaubenden Wanderungen und Wintersport ein.
Überblick
Santiago de Chile ist bunt, lebendig – und sehr europäisch. Auf einer Höhe von 500 Metern leben hier sieben Millionen Einwohner, fast die Hälfte der chilenischen Bevölkerung. Santiago de Chile gilt als sicherste Großstadt in Südamerika. Die Landeshauptstadt empfängt ihre Besucher mit einer wunderschön erhaltenen Altstadt aus der Kolonialzeit vor einer beeindruckenden Bergkulisse. Zwischen Hochhäusern und vielen Menschen locken zauberhafte grüne Plätze und schöne Cafés sowie Restaurants zum Entspannen und Genießen.
Ihren Namen verdankt die Stadt dem Konquistador Pedro de Valdivia, der den Ort 1541 gründete und nach seiner spanischen Heimatstadt benannte. Der Präsidentenpalast “La Moneda”, die imposante Börse von Santiago und die prächtigen Kolonialbauten an der Plaza de Armas zeugen von der beeindruckenden Geschichte der Hauptstadt. Mit dem 1870 eröffneten Club Hipico beheimatet Santiago de Chile auch die älteste Pferderennstrecke des Landes.
Die mächtigen, schneebedeckten Gipfel der Anden ziehen jeden Reisenden in ihren Bann. Naturbegeisterte können hier wandern und die einzigartige Landschaft genießen. Santiago de Chile bietet ein sonniges Klima, von Mai bis November ist auch Wintersport möglich. Ebenso schnell erreichbar sind die Badeorte Valparaíso und Vina del Mar. Im Tal des Rio Maipo befinden sich einige der ältesten Weingüter Chiles.
Sehenswürdigkeiten
Santiago de Chile gilt als quirligste Stadt in den Anden. Im historischen Zentrum atmet ihr chilenische Geschichte. Geprägt von imposanten Bauten, mächtigen Kirchen und viel Kultur lädt die Hauptstadt zu ausgiebigen Erkundungstouren. Und auch rund um Santiago de Chile gibt es bezaubernde Orte zu entdecken, darunter exzellente Weinanbaugebiete.
Plaza de Armas
Das Herz der Stadt und ein guter Startpunkt für Spaziergänge ist die Plaza de Armas. Umrahmt von eindrucksvollen Kolonialbauten bietet der Hauptplatz von Santiago de Chile eine Bühne für alle, die sich präsentieren oder einfach nur eine Pause einlegen und dem Trubel zusehen möchten. Auf dem weitläufigen Platz ist immer etwas los.
An der Plaza de Armas befinden sich das Hauptpostamt, das Nationale Museum mit einer hervorragenden Sammlung präkolumbischer Kunst und die mächtige “Catedral Metropolitano”. Flankiert vom Bischofspalast, dominiert die Kathedrale den gesamten Westflügel des Platzes. Mit ihren beiden Glockentürmen und dem reich verzierten Interieur zählt sie zu den nationalen Baudenkmälern Chiles.
Palacio de la Moneda
Der “Palacio de La Moneda” ist eines der bedeutendsten Gebäude der jüngeren Geschichte Chiles. Ihr findet ihn nur 10 Gehminuten von der Plaza de Armas entfernt. Im Jahr 1805 wurde das klassizistische Gebäude als Sitz der Königlichen Münzprägeanstalt eingeweiht, im Jahr 1846 zog die Regierung ein.
Weltweite Bekanntheit erlangte der Palast durch den Militärputsch von General Pinochet gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende im Jahr 1973. Seit 1981 ist die restaurierte, ehemalige Münzprägeanstalt der offizielle Amtssitz des chilenischen Präsidenten. Auf dem Vorplatz könnt ihr den Wechsel der Präsidentengarde beobachten, im Untergeschoss befindet sich das Kulturzentrum La Moneda mit sehenswerten Kunstausstellungen.
Schöner Ausblick vom Cerro San Cristóbal
Mit seiner spektakulären Aussicht zählt der Cerro San Cristóbal zu den beliebtesten Attraktionen von Santiago de Chile. Auch wenn der Hausberg im Vergleich zu den umgebenden Anden sehr klein ist, genießt ihr vom 880 m hohen Gipfel einen fantastischen Blick über die Dächer der Stadt. Mit dem Parque Metropolitano dient der Cerro San Cristóbal als grüne Lunge der Stadt.
Der Cerro San Cristóbal ist ein Vorläufer der Anden, der wie eine Landzunge in das Häusermeer von Santiago hineinragt. In seinen Hang schmiegen sich neben dem Zoo von Santiago mehrere botanische Gärten und diverse weitere Attraktionen. Auf dem Gipfel erwartet euch das Wahrzeichen von Santiago de Chile: eine 22 Meter hohe Marienstatue.
Der Aufstieg bis zur Aussichtsplattform auf dem Christophorus-Hügel dauert rund 45 Minuten – bei guter Kondition. Unsere Empfehlung: Lasst euch von der modernen Standseilbahn nach oben fahren, wenn ihr an dem Tag noch viel vorhabt.
Museo Nacional de Bellas Artes
Santiago de Chile ist eine Stadt der Museen. Neben dem Museum für präkolumbische Geschichte (zwischen der Plaza de Armas und dem imposanten Justizgebäude gelegen) lohnt unbedingt ein Besuch in diesem Kunstmuseum. Das “Museo Nacional de Bellas Artes” vereint eine beeindruckende Sammlung chilenischer und südamerikanischer Kunstwerke. Bereits das palastartige Gebäude im Barock- und Jugendstil ist eine Augenweide.
Pablo Nerudas Stadthaus "La Chascona"
Die Fundacíon Neruda unterhält drei Häuser, in denen Besucher dem 1973 verstorbenen Dichter näherkommen können. “La Chascona” ist wohl das persönlichste. Pablo Neruda baute das Stadthaus im Barrio Bellavista als heimlichen Unterschlupf, um seine Geliebte Matilde Urrutia zu treffen. Die Form von “La Chascona” ist einem Boot nachempfunden, neben einer umfangreichen Sammlung von Möbeln, Schriften und Kunstwerken könnt ihr hier den original Literatur-Nobelpreis des chilenischen Dichters bestaunen.
Aktivitäten
Nach dem Sightseeing ist vor den Aktivitäten! Belohnt müde Füße mit einer Ruhepause im Grünen oder tingelt durch die Clubs und Bars im lebensfrohen Lastarria. Ein Highlight Santiagos ist außerdem dessen Lage in nächster Nähe zu legendären Weinanbaugebieten – besichtigt zum Beispiel einen Weinkeller und verwöhnt euch dort mit edlen Tropfen!
Grüne Oase Cerro Santa Lucía
In Santiago de Chile findet ihr viele gepflegte Parks. Eine der schönsten Parkanlagen liegt am 629 Meter hohen Cerro Santa Lucía. Mitten im Stadtzentrum öffnet sich hier ein malerischer Garten mit prächtigem Blick auf das historische Viertel. Von der Alemeda Bernardo O’Higgins, der Prachtstraße Santiagos, erklimmt ihr zunächst eine beeindruckende Doppeltreppe, um in den öffentlichen Park zu gelangen. Weit weg vom Lärm der Straßen könnt ihr dann auf idyllischen Spazierwegen wandeln, einen majestätischen Triumphbogen durchschreiten und das bereits aus der Kolonialzeit stammende Castillo Hidalgo bestaunen.
Buntes Barrio Lastarria
Jedes Viertel (Barrio) von Santiago de Chile hat eine eigene Persönlichkeit. Eines der schönsten ist das Barrio Lastarria. Neben dem lebhaften und bunten Barrio Bellavista findet ihr hier die höchste Dichte an Cafés, Restaurants, Kunstgalerien und interessanten Geschäften. Am Wochenende treffen sich in den südeuropäisch anmutenden Gassen junge Menschen, um sich auf das Nachtleben einzustimmen. Etwas eleganter als Bellavista beginnt Lastarria rund 300 Meter nördlich von der Metro-Station Bellas Artes.
Weintour in das Valle del Maipo
Das Valle del Maipo rund um Santiago de Chile zählt zu den Top 10 Weinanbaugebieten der Welt und ist bekannt für seine weichen und fruchtbetonten Weine. Die smaragdgrünen Weinberge reichen bis auf 1000 Meter Höhe, eingerahmt von den schneebedeckten Anden. Als ältestes Weinanbaugebiet des Landes imponieren die Winzer hier durch langjährige Erfahrung in der Kreation edler Weine. Vor allem die Rotweine vom Fuß der Anden gelten als besonders samtig und komplex und sind eine Verkostung wert.
Einige Winzer öffnen (nach Voranmeldung) ihre Tore und Keller auch für Besucher. Besonders sehenswert sind diese Weingüter:
- Vina Cousino Macul: Das älteste Weingut Chiles (gegründet 1546) bietet zweisprachige Touren. Sehenswert sind auch das stattliche Haupthaus und der weitläufige Park.
- Vina Santa Rita: Das denkmalgeschützte Anwesen beherbergt ein vielfach ausgezeichnetes Restaurant. Spezialität: Ossobuco in Merlotsoße.
- Vina Concha y Toro: Das 1883 gegründete Gut ist heute der größte Weinproduzent in Südamerika und liefert seine Weine in mehr als 140 Länder. 1994 war Concha y Toro das erste Weingut, das an der New Yorker Börse gehandelt wurde. Wenn ihr das Weingut in Pirque südlich von Santiago de Chile besichtigen und eine Auswahl feiner Tropfen verkosten möchtet, könnt ihr online Eintrittskarten bestellen.
Reise-Infos
Es gibt wenige Städte, die eine solche Vielfalt bieten wie Santiago de Chile. Außerdem zählt die Stadt zu einer der sichersten Städte in Südamerika. Ihr könnt ohne Probleme in den verschiedenen Vierteln auf Entdeckungstour gehen. Eure Wertsachen solltet ihr trotzdem im Auge behalten. Damit ihr das geschäftige Treiben in der Andenmetropole entspannt genießen könnt, erhaltet ihr hier nützliche Infos für Reisen nach. Wissenswertes in Kürze:
Ideale Reisezeit
Santiago de Chile zeichnet sich durch ein trockenes und sonniges Klima aus, das ganzjährige Reisen ermöglicht. Als beste Reisezeit für Outdooraktivitäten gelten die Monate Dezember bis März, da im chilenischen Sommer kaum Niederschlag fällt. Die Temperaturen können dann über die 30 Grad Marke klettern. Wem es im Hochsommer zu heiß wird, dem sei eine Reise im Frühjahr (September bis November) und Herbst (März bis Mai) empfohlen.
Eine ideale Reisezeit, um mit Einheimischen in Kontakt zu kommen, ist vor allem der Monat Februar. Dann finden in Santiago de Chile viele schöne Feste statt, einschließlich des traditionsreichen Karnevals.
Im Winter wird es tagsüber selten kälter als 15° C, es fällt aber öfter Regen. Richtig verregnet ist es in Santiago allerdings nie. Die milden Temperaturen machen den chilenischen Winter deshalb zur optimalen Reisezeit zum Wandern, für Touren in das grüne Zentraltal aber auch für den Wintersport in den naheliegenden Anden.
Anreise
Die Anreise nach Santiago de Chile erfolgt meist über den internationalen Flughafen „Arturo Merino Benítez“. Der Hauptflughafen des Landes ist rund 25 Kilometer vom Zentrum entfernt. In die Stadt fahren Taxen sowie mehrere Busgesellschaften. Fahrscheine erhaltet ihr im Flughafengebäude. Tägliche Verbindungen gibt es ab Frankfurt über Madrid, Paris oder São Paulo. Inklusive Umstieg beträgt die Flugzeit meist zwischen 16 und 18 Stunden.
Fortbewegung vor Ort
Um die Umgebung von Santiago de Chile zu erkunden, ist ein eigenes Auto empfehlenswert. Viele Anbieter bringen Mietwagen direkt zum Hotel und holen diese dort auch wieder ab. Auch wenn das Verkehrsaufkommen für eine Großstadt überschaubar ist, solltet ihr aufmerksam fahren. Nicht alle Autofahrer in Chile pflegen einen rücksichtsvollen Fahrstil.
Innerhalb von Santiago de Chile kommen Reisende mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut voran. Mit drei modernen U-Bahn Linien sind die bedeutenden Teile der Stadt schnell und sicher erreichbar. Schöner Nebeneffekt: Die “Metro de Santiago” ist auch eine kulturelle Sehenswürdigkeit. Mit der U-Bahn zu fahren, bietet eine schöne Möglichkeit, chilenische Kunstwerke zu bewundern. Besonders sehenswert ist das große Wandgemälde von Mario Toral, das sich in der Station “Universidad de Chile” befindet und die Geschichte des Landes abbildet.
Stadtviertel, die von der Metro nicht angefahren werden, erreicht ihr mit dem Metrobus. Zusätzlich verkehren zahlreiche Kleinbusse. Die “Micros” haben feste Linien, halten jedoch nicht automatisch an jeder Station. Wenn ihr ein- oder aussteigen möchtet, müsst ihr Handzeichen geben. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren die offiziellen schwarzen Taxis und die “Colectivos”, also Sammeltaxis, die festgelegte Strecken befahren.
Unser Tipp: Da die Sehenswürdigkeiten recht nah beieinander liegen, könnt ihr Santiago de Chile auch prima mit dem Fahrrad erkunden. Der städtische Fahrradverleih “Bike Santiago” unterhält rund 200 Stationen im gesamten Stadtgebiet und eine Flotte von mehr als 2.000 leuchtend orangefarbenen Rädern.
Dokumente
Deutsche Staatsbürger benötigen für den Urlaub in Chile einen Reisepass, der mindestens noch sechs Monate gültig ist. Ein Visum ist erst bei einem Aufenthalt von mehr als 90 Tagen erforderlich.
Währung & Bezahlen
Offizielles Zahlungsmittel von Chile ist der “Peso Chileno”. Hotels, Restaurants und größere Geschäfte akzeptieren alle gängigen Kreditkarten. Bargeld könnt ihr in Santiago de Chile mit MasterCard und VISA am Bankautomaten abheben. Damit ihr unterwegs eine Kleinigkeit kaufen oder einen traditionellen Pisco genießen könnt, ist es empfehlenswert, immer etwas Kleingeld in der Tasche zu haben. Die Kellner in Cafés und Restaurants freuen sich über ein Trinkgeld. Wenn ihr mit dem Service zufrieden wart, sind etwa 10 Prozent angemessen.
Kulinarische Spezialitäten
In Santiago de Chile gibt es nicht nur viele attraktive Sehenswürdigkeiten, die Hauptstadt bietet auch eine verlockende Vielfalt an kulinarischen Köstlichkeiten. Auf den Speisekarten der großen Hotels findet ihr europäische Gerichte ebenso wie Steaks oder Fisch aus dem nahen Pazifik, begleitet von chilenischem Wein oder Bier.
Wenn ihr authentische chilenische Küche kennenlernen möchtet, seid ihr in den kleinen Restaurants richtig. Traditionelle Gerichte sind sehr herzhaft mit reichlich Soße und beim Nachtisch richtig süß. Ein beliebter Snack ist außerdem die chilenische Variante des Hot Dogs mit Avocadocreme und einer großzügigen Portion Mayonnaise.
Einige Klassiker der chilenischen Küche, die es zu probieren lohnt:
- Pastel de Choclo: Den Maisauflauf mit Hühnchen, würzigem Hackfleisch, Ei und Zwiebeln könnt ihr nur mit einer Gabel genießen. Ein idealer Snack zur Einstimmung auf eine Partynacht.
- Empanadas erhaltet ihr in allen Bäckereien. Die gefüllten Teigtaschen gibt es in so vielen Variationen, dass ihr jeden Tag einen neuen Geschmack ausprobieren könnt.
- Churros: Die kleinen Wagen mit der Aufschrift Churros trefft ihr überall, wo etwas los ist. Zum Beispiel abends in den Gassen von Lastarria. Puristen vernaschen den süßen Snack ohne Füllung, wer es noch süßer und cremiger mag, wählt Churros mit Manjarfüllung.
- Pisco Sour ist das Nationalgetränk Chiles. Schöne Orte, um den erfrischenden Aperitif aus Traubenschnaps, Zuckersirup und Limettensaft zu genießen, sind die Bar Don Rodrigo und die reine Pisco-Bar Chipe Libre in Lastarria.
Eine kulinarische Entdeckungsreise der besonderen Art ist ein Besuch auf dem “Mercado La Vega”. Wer über den größten Markt Santiagos schlendert, wird überwältigt von Gerüchen und Geräuschen. In unzähligen Gängen preisen die Händler hier lautstark Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch an. Und alles, was die Bewohner sonst noch benötigen könnten. Auch wenn ihr lieber im Restaurant essen geht, solltet ihr einmal in dieses Markttreiben eintauchen. Allein die Auswahl an Muscheln, Krebsen und anderen Meerestieren ist sagenhaft und sehenswert.
Hotels & Unterkünfte
Als Landeshauptstadt bietet Santiago de Chile komfortable Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und jedes Budget. Beliebt sind Unterkünfte in Fußnähe zum historischen Viertel und in den Vierteln entlang des Cerro Santa Lucía. In verkehrsgünstiger Lage könnt ihr hier aus zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten wählen, vom gepflegten 2-Sterne-Hotel bis zum Luxushotel.
Santiago de Chile ist stark europäisch geprägt. Wer auch beim Übernachten internationale Standards wünscht, findet Unterkünfte von renommierten Hotelketten. Insbesondere im Barrio Lastarria ermöglichen schöne Boutique-Hotels einen Urlaub im charmanten Ambiente. Für Golfspieler ist ein Hotel im Barrio El Golf eine treffende Wahl. Wintersportler und Naturliebhaber können einen Aufenthalt im Stadthotel mit einer besonderen Übernachtung im spektakulär gelegenen Valle Nevado Ski Resort verbinden.