Sønderborg an der Flensburger Förde

Das dänische Sønderborg präsentiert sich unweit von Flensburg als charmantes Tagesziel für eine Sightseeingtour. Doch auch, wer dem Juwel in Südjütland mehr Zeit widmet, wird nicht enttäuscht. Begebt euch für eine kurze Auszeit ans nördliche Ufer des Flensburger Fjords und genießt das herrlich entspannte Hygge-Lebensgefühl!

Sønderborg (deutsch: Sonderburg) wird als Reiseziel in Dänemark oft übersehen. Meist steht nur die Hauptstadt Kopenhagen auf dem Urlaubsplan, oder es wird eine der dänischen Inseln angesteuert. Schade, wie wir finden, denn auch und gerade Sonderburg besticht mit seinem typischen “Hygge”-Charakter. Dahinter verbirgt sich pure Lässigkeit und Lebensfreude, die sich zum Beispiel in Form von Spaziergängen durch die Altstadt oder den Besuch einer Windmühle ausdrücken kann. Im südlichen Dänemark gelegen, ist Sonderburg zudem bequem von Deutschland aus erreichbar und eignet sich perfekt als Tagesziel ab Flensburg.

Ein gelungener Spagat zwischen moderner Studentenstadt und einem Ort voller Geschichte zeigt sich in den unterschiedlichen Vierteln von Sønderborg. Morgens die bewegte Vergangenheit der dänischen Stadt näher kennenlernen, nachmittags eine Kuchenleckerei wie den “Kringler” schlemmen und nachts Seite an Seite mit den Sonderburgern und Studenten aus aller Welt feiern – klingt das gut in euren Ohren? Dann auf nach Dänemark, in die Hauptstadt der Region Südjütland.

Die Stadtviertel Sønderborgs warten mit eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten und herrlichen Promenaden für einen Spaziergang auf euch. Die beiden beliebtesten Ecken sind die Altstadt und die Zone rund um den Hafen bzw. die Hafenpromenade. Wir zeigen euch, was es dort zu sehen gibt und wer unbedingt Kurs auf das jeweilige Viertel nehmen sollte.

Bunt geschmückte Häuser im dänischen Stil, geschichtlich interessante Gebäude wie das alte Rathaus, das Sønderborg Slot sowie die verschlungenen Gassen mit reichlich Einkehrmöglichkeiten prägen die Kulisse der Altstadt. Daher überzeugt sie vor allem Besucher mit dem Wunsch nach einem kulturell dominierten Urlaub sowie Freunde einer gepflegten Kaffeepause. Familiär geführte Geschäfte mit langjähriger Tradition runden das Ambiente ab und schaffen spannende Perspektiven für Shopping-Fans. Am Abend ist die Altstadt ein begehrtes Ziel für jene, die die Nacht zum Tag machen und in den Kneipen bei Livemusik feiern wollen.

Für wen? Sightseeing-Fans, kulinarisch interessierte Urlauber, Einkaufsfreudige und Nachteulen, die entspanntes Feiern in einem schönen Pub oder einer Bar mögen, sind in der Altstadt richtig.

Die Hafenpromenade stellt ein malerisches Szenario dar und eignet sich daher ideal für einen Spaziergang. Freut euch auf schöne Aussichten im Stadthafen, die Segelboote, die Yachten und die historisch spannenden Boote aus alten Zeiten. Zahlreiche Cafés oder Restaurants lassen euch die Szenerie auch im Sitzen bei kulinarischen Köstlichkeiten genießen. Wer sich etwas mehr Action wünscht, kann eine Wanderung auf dem Gendarmstien, einem beliebten Fernwanderweg, starten – dazu später mehr! Da die Hafenpromenade auch zum Sønderborg Slot führt, könnt ihr zudem eure Sightseeingtour ebenfalls hier beginnen.

Für wen? Spaziergänger, verliebte Paare und Freunde einer gemütlichen Pause mit kulinarischer Stärkung kommen rund um die Hafenpromenade auf ihre Kosten. Auch Wanderer oder Geschichtsinteressierte können ihre jeweilige Tour hier beginnen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten in Dänemark ist die Anzahl historischer Bauwerke in Sonderburg eher überschaubar. Der Grund: Viele der Stadtteile und Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Trotzdem gibt es einiges Sehenswertes, das ihr euch im Urlaub nicht entgehen lassen solltet.

Das Schloss der Stadt gilt als wichtigste Sehenswürdigkeit und ist sicherlich auch eine der schönsten. Es handelt sich um ein im 12. Jahrhundert erbautes Schloss, das mit direktem Blick auf die Ostsee errichtet wurde. Die Geschichte des Bauwerks ist turbulent: Es handelte sich mal um eine Verteidigungsanlage, mal um ein Lazarett und eine Kaserne, mal um ein königliches Gefängnis und sogar um eine Residenz für die Herzoge von Schleswig-Holstein-Sonderburg.

Das Schloss ist heute Spielstätte von Musikfestivals und ein interessantes Museum über die Region. Im Sønderborg Slot könnt ihr außerdem im Rahmen einer Führung den Kerker, den Rittersaal sowie die Schlosskirche besuchen.

Die Marienkirche wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 19. Jahrhundert um einen imposanten Turm ergänzt, der heute unverkennbar das Stadtbild Sonderburgs prägt. Das Gotteshaus ersetzte durch die Reformation die ehemalige Pfarrkirche der Stadt, die im Vorfeld entweiht wurde. An sich ist sie ein eher schlichtes, aber dennoch sehenswertes Bauwerk. Innen seht ihr unter anderem ein gusseisernes Taufbecken, verschiedene Altartafeln und ein Kruzifix aus dem Jahr 1500.

Neben der Marienkirche solltet ihr auch diese im typisch dänischen Stil errichtete Kirche besuchen. Sie enthält historische Altartafeln aus dem frühen 16. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert modernisiert. Sie leuchtet strahlend weiß und besticht auf den ersten Blick mit ihrem romantischen Baustil.

Die Ringrider Statue zeigt einen Reiter und soll an die Wettbewerbe im Ringreiten erinnern. Dabei handelte es sich um einen nervenaufreibenden Sport, bei dem mit einer Lanze mehrere Ringe aufgespießt werden mussten – sicher sitzend auf dem Rücken eines Pferdes und in voller Geschwindigkeit. Die Statue, die sich in der Nähe des Sonderburger Schlosses befindet, setzt dem Sport ein Denkmal. Übrigens: In bestimmten Regionen wird der Sport noch immer praktiziert!

Ihr habt keine Lust auf klassisches Sightseeing, sondern wünscht euch etwas anderes? Dann heißt es jetzt: Gut aufgepasst! Wir verraten euch ein paar Extra-Tipps rund um die abwechslungsreiche Freizeitgestaltung, die euch das Wort “Langeweile” rasch vergessen lassen.

Viele Urlauber freuen sich besonders auf eine Aktivität: das Einkaufen! Und dazu gibt es in Sønderborg verschiedene Gelegenheiten. Inhabergeführte Boutiquen mit dem einen oder anderen Schätzchen findet ihr in der Altstadt. Dort entdeckt ihr individuelle Dinge, die sicher nicht jeder hat und ein ganz besonderes Souvenir eurer Reise darstellen. Im Zentrum gibt es aber auch ein klassisches Einkaufszentrum mit rund 50 Geschäften sowie Cafés und Restaurants. Im Borgen, wie die Mall heißt, findet ihr im Grunde alles, was das Shopping-Herz begehrt!

Der Gendarmstien ist ein mehr als 80 Kilometer langer Fernwanderweg, der an der Küste entlang durch Deutschland und Dänemark führt. Einige Kilometer des Weges leiten euch über die Stadtpromenade und eröffnen euch somit die Möglichkeit, eine längere Wanderung ab Sønderborg zu starten. Natur pur und Ausblicke auf Stadt und Meer sind dabei die paradiesischen Aussichten!

Rund eine halbe Stunde Fahrtzeit trennt euch vom “Universe” im nördlich gelegenen Nordborg. Dabei handelt es sich um ein Erlebniszentrum, das euch die vielseitige Welt von Wissenschaft und Technik näher bringt. Vor allem Kinder und Jugendliche werden die coolen Aktivitäten lieben, die zum Beispiel dazu führen, dass ihr eine eigene Wasserrakete baut. Aktiv geht es im “Universe” auch in den Fahrgeschäften zu: Ein Virtual Coaster lässt euch ebenso Nervenkitzel spüren wie der 2021 eröffnete Autoscooter. Der klassische Scooter trifft hier auf die virtuelle Erlebniswelt durch VR-Brillen, die das Fahrerlebnis noch einmal intensivieren.

Ihr möchtet euer Wissen erweitern? Auf ins Schloss Sonderburg, das ein Museum über die Geschichte von Nordschleswig und Südjütland beheimatet. Es wurde im frühen 20. Jahrhundert errichtet und ist eines der bedeutendsten Museen der Region.

Ein Ausflugsziel und gleichzeitig spannendes Museum ist außerdem die Düppeler Mühle, eine Windmühle aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist eines der Nationalsymbole Dänemarks und zeigt euch im Inneren die kriegerische Vergangenheit des Landes, in der die Mühle eine wichtige Rolle spielte. Außerdem könnt ihr sehen, wie die Mühle betrieben wurde. Unsere dritte Museumsempfehlung, die sich mit dem Besuch der Düppeler Mühle verbinden lässt, ist das Geschichtszentrum Dybbøl Banke. Dort könnt ihr zum Beispiel Spannendes über Sonderburg zu Kriegszeiten im Jahr 1864 erfahren.

Nur etwa 40 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto trennen Flensburg und Sønderborg voneinander. Daher könnt ihr einen Urlaub in einem der beiden Orte mit dem Besuch des jeweils anderen verbinden. Auch Reisende ohne Auto können den Plan umsetzen und fahren mit einem Fernbus binnen 1,5 Stunden ans Ziel. Dieser startet mehrmals täglich. In Flensburg locken Sehenswürdigkeiten wie der alte Museumshafen und ebenfalls eine hübsche Altstadt. Weiterhin gibt es noch mehr Museen für euren Wissenshunger und die Gelegenheit für Schlemmereien aus der schleswig-holsteinischen Küche.

Einen umfangreichen Eindruck über Sønderborg habt ihr jetzt schon erhalten. Falls ihr es nicht mehr abwarten könnt, in den  Dänemark-Urlaub zu starten, lest vorher bitte noch abschließend die wichtigsten Tipps rund um die Planung.

Ihr wünscht euch angenehme Temperaturen und wenig Regen? Die größte Chance für dieses Wetterszenario besteht in Sonderburg zwischen Mai und September. Am wärmsten wird es generell im Juli, wobei die 20-Grad-Marke nur selten überschritten wird. Daher kommt ihr beim Sightseeing oder ausgiebigen Stadtbummel nicht so schnell ins Schwitzen.

Schon ein Tag in Sonderburg zeigt euch die schönsten Sehenswürdigkeiten – denn hier herrscht das Motto “Qualität statt Quantität”. Habt ihr also nur wenig Zeit für eine spontane Auszeit, eignet sich Sonderburg für einen Wochenendtrip. Wer hingegen alle Museen besuchen und vielleicht auch noch eine kleine Wanderung einbauen möchte, sollte mindestens drei Tage Zeit mitbringen.

Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass genügt für die Einreise nach Dänemark. Ihr müsst euch also nicht im Vorfeld des Urlaubs um ein Visum, eine elektronische Aufenthaltsgenehmigung oder sonstige bürokratische Aspekte kümmern. Wieder ein Argument für die spontane Auszeit?!

Aufgepasst: Dänemark gehört zwar zur EU, die Landeswährung ist jedoch nicht der Euro, sondern die Dänische Krone. Mitunter ist es zwar möglich, in Restaurants oder Geschäften in Euro zu bezahlen, allerdings solltet ihr euch darauf nicht verlassen. Zum Glück gibt es genügend Geldautomaten, um euch immer mit dem nötigen Bargeld zu versorgen. Meistens fallen dafür jedoch Gebühren an. Unser Tipp für das Geldabheben: Wenn ihr die Wahl habt, in welcher Währung die Bank belastet werden soll, wählt unbedingt die Dänische Krone. Der Wechselkurs ist eigentlich immer günstiger.

Ihr könnt Sonderburg bequem über eine Brücke mit dem Auto erreichen. Dazu fahrt ihr zunächst über die A7 in Richtung Flensburg, die auf dänischer Seite in die E45 übergeht. Bei Kliplev müsst ihr auf die sogenannte Route 8, um das Endziel Sønderborg anzuvisieren. Natürlich könnt ihr auch mit der Bahn fahren. Meistens müsst ihr dafür in Hamburg und/oder Flensburg umsteigen. Ab Flensburg lohnt sich auch die verhältnismäßig schnelle Anreise mit der Buslinie 110, die ab dem ZOB direkt nach Sonderburg fährt. Und wenn ihr ganz im Süden von Deutschland lebt? Dann bleibt immer noch die Option eines Fluges nach Hamburg und die anschließende Weiterfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Empfehlenswert ist es, Sønderborg zu Fuß zu erleben. So entgeht euch sicher keine Sehenswürdigkeit – außerdem ist die Stadt recht überschaubar. Alternativ solltet ihr mit dem Fahrrad fahren. Tipp: Mit diesem könnt ihr sogar ankommen, wenn ihr über den Ostseeküsten-Radweg fahrt. Ist eure Heimatstadt beispielsweise Kiel und ihr seid körperlich fit, kann der komplette Urlaub auf dem Drahtesel erfolgen.

Auch ohne Dänischkenntnisse könnt ihr euch meist problemlos in Sonderburg verständigen – meistens auf Englisch, aber auch auf Deutsch. In Nordschleswig und insbesondere in Grenznähe lebt eine deutsche Minderheit. Ein umfangreicher Sprachkurs vor dem Urlaub ist also nicht nötig.

Das Augenmerk der Südjütlandküche liegt auf süßen Sünden. Naschkatzen werden hier ins Schwärmen geraten! So findet ihr zum Beispiel Teilchen wie “Kringler“ oder “Gode Råd”, wobei es sich um flache Waffeln handelt. Die beliebten “Bolle”-Brötchen sind hingegen sowohl in süßer als auch in herzhafter Ausführung vorhanden.

Aufgrund der Meeresnähe findet ihr in Sonderburg auch frische Fischgerichte, die den größeren Hunger stillen. Selbstverständlich wird wie im Rest von Dänemark auch hier Smörrebröd gern gegessen. In puncto Getränke können wir euch einen Gin empfehlen. Ja, ihr habt richtig gelesen! Es handelt sich um ein lokal angebautes Produkt aus der “Sønderborg Distillery”, welches ihr unbedingt probieren müsst. Naja, zumindest, wenn ihr schon 18 seid und euch an diesem Urlaubstag nicht mehr ans Steuer setzt.

Gemütliche Pensionen oder großzügige Luxushotels –  ihr habt in Sonderburg die Wahl! Meist ist es eine Frage des Budgets, ob ihr ein klassisches Stadthotel mit zwei oder drei Sternen bevorzugt oder lieber in einer international bekannten 5-Sterne-Kette nächtigen wollt.