Dass Berlin in puncto Sightseeing so einiges zu bieten hat, wisst ihr bereits. Doch vergesst dabei nicht, dass sich unter all den beliebten Sehenswürdigkeiten auch zahlreiche Museen befinden, die euch in die Kunst, Kultur und Geschichte der Welt eintauchen lassen. In der Hauptstadt warten rund 170 Museen auf interessierte Besucher und dabei ist für jeden etwas Passendes dabei.
1. Pergamonmuseum
Das Pergamonmuseum ist ein Teil der fünf Bauten der Berliner Museumsinsel und gilt als Schatzkammer vorderasiatischer, islamischer und antiker Kunst. Dabei ist es als erstes archäologisches Museum der ganzen Welt bekannt und erlangte seine Berühmtheit durch die Rekonstruktionen archäologischer Baukunst. In der imposanten Dreiflügelanlage erwarten euch drei verschiedene Museen – die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst.
Alle Ausstellungen halten ganz besondere Kulturschätze für euch bereit. So habt ihr im Pergamonmuseum die einmalige Chance, den hellenistischen Pergamonaltar sowie das riesige Markttor von Milet aus dem Jahr 120 vor Christus zu bestaunen. Außerdem entdeckt ihr im Museum das legendäre Ischtar-Tor mit der Prozessionsstraße von Babylon und der Mschatta-Fassade. Dieses zählt zu den Sieben Weltwundern der Antike. So ist das Pergamonmuseum ideal für euch, wenn ihr euch für Geschichte, Archäologie und Architektur begeistern könnt. Es öffnet seine Pforten dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Montags bleibt es geschlossen.
2. Neues Museum
Auch das Neue Museum gehört zur Berliner Museumsinsel und gilt als Meisterwerk der Baukunst. Es wurde von dem Architekten Friedrich August Stüler, der das Gebäude zwischen 1843 und 1855 erbauen ließ, entworfen.
Nach 70 Jahren Schließung wurde das Neue Museum erst 2009 wiedereröffnet und lädt heute geschichtsinteressierte Besucher aus aller Welt ein. Im Inneren des Gebäudes findet ihr das Ägyptische Museum, das Museum für Vor- und Frühgeschichte sowie Teile der Antikensammlung. Zu den berühmtesten Ausstellungsstücken gehört die riesige Papyrussammlung sowie die ägyptische Königin Nofretete, deren Büste das Wahrzeichen des Museums ist. Das Neue Museum zeigt euch jedoch nicht nur Kunstwerke aus der Zeit der Pharaonen, sondern auch aus Bronze- und Steinzeit. Es öffnet für euch jeden Tag von 10 bis 18 Uhr – außer montags, denn an diesem Tag bleibt es geschlossen.
3. Topographie des Terrors
Leider blickt Berlin auf eine dunkle Vergangenheit zurück, welche zwischen 1933 und 1945 durch das NS-Regime beherrscht wurde. Heute erinnern an den damaligen Terror und die Verbrechen zum Glück nur noch Gedenktafeln, Bilder, Videos und andere Ausstellungsstücke, die in der Ausstellung „Topographie des Terrors“ gezeigt werden.
In der fünf Hektar großen Anlage zwischen dem Regierungsviertel und dem Anhalter Bahnhof könnt ihr euch heute auf eine Zeitreise begeben, die euch die grausame Zeit des Nationalsozialismus näherbringt. Zu dem Museum gehört eine Dauerausstellung im Neubau und eine Freiluftausstellung auf der ehemaligen Prinz-Albrecht-Straße in Berlin Kreuzberg. Unweit dieser Stelle befanden sich nämlich damals das Hauptquartier der Gestapo, das Reichssicherheits-Hauptamt sowie die Zentrale der SS. Diese Gedenkstätte öffnet täglich von 10 bis 20 Uhr und der Eintritt ist dort kostenfrei.
4. Museum für Naturkunde
Das Naturkundemuseum in Berlin-Mitte ist vor allem durch eines weltbekannt: das gigantische Skelett eines Tyrannosaurus Rex, welches mit seinen 170 von insgesamt 300 Knochen als eines der am besten erhaltenen und größten Saurierskelette gilt. Es wurde erst im Jahr 2012 im US-Bundesstaat Montana ausgegraben und schmückt nun mit seinen 12 Metern Länge und vier Metern Höhe das Naturkundemuseum in Berlin. Unter den Besuchern ist der T-Rex übrigens auch als Tristan Otto bekannt.
Doch das Naturkundemuseum hält noch einiges mehr für euch bereit, denn neben dem Skelett werdet ihr hier noch 3.000 weitere lebende und ausgestorbene Tierarten kennenlernen. Ob Fossilien, Mineralien oder Säugetiere – im Museum befinden sich rund 30 Millionen Objekte, die nur darauf warten von kleinen und großen Naturliebhabern entdeckt zu werden. Diese Möglichkeit habt ihr von Montag bis Freitag, zwischen 9.30 und 18 Uhr sowie an den Wochenend- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.
5. Neue Nationalgalerie
Kunstliebhaber werden in der Hauptstadt voll und ganz auf ihre Kosten kommen, denn hier gibt es zahlreiche Kunstausstellungen. Zu den bekanntesten und größten zählt die Neue Nationalgalerie am Potsdamer Platz. In der Nationalgalerie wird euch die bildende Kunst des 20. Jahrhunderts nähergebracht.
Dazu zählen Gemälde, Skulpturen, Drucke und Plastiken aus der Zeit des Expressionismus, des Kubismus und des Surrealismus. Schwerpunkt der Dauerausstellung ist der Deutsche Expressionismus mit Werken von Kirchner, Beckmann und Kokoschka. Das Museum öffnet von Freitag bis Sonntag sowie von Dienstag bis Mittwoch zwischen 10 und 18 Uhr. Donnerstags könnt ihr das Museum von 10 bis 20 Uhr besichtigen. Am Montag bleibt es jedoch geschlossen.
6. Jüdisches Museum
Die deutsch-jüdische Vergangenheit erzählt eine bewegte Geschichte, die ihr im Jüdischen Museum Berlin kennenlernt. Das Museum gilt als größtes seiner Art in Europa. Schon von Weitem wird euch das dramatische Gebäude von Daniel Libeskind in Berlin-Kreuzberg auffallen, das an einen zerbrochenen Davidstern erinnern soll. Im Jahr 2007 wurde es um einen gläsernen Hof ergänzt.
Begebt ihr euch in das Innere, könnt ihr auf rund 3.000 Quadratmetern Fläche verschiedene Exponate bestaunen, die euch in die 1.700 Jahre alte deutsch-jüdische Geschichte entführen. Diese birgt natürlich nicht nur positive Meilensteine, sondern auch Tiefpunkte, welche ihr beispielsweise im Holocaust-Turm hautnah spürt. Doch hier erfahrt ihr auch allerlei Wissenswertes über den Holocaust hinaus und könnt in alten Archiven und Bibliotheken stöbern – und zwar täglich von 10 bis 19 Uhr.
7. Deutsches Technikmuseum
Im Deutschen Technikmuseum Berlin erwarten euch über 100 technische Sammlungen, die auf 26.500 Quadratmetern Fläche ausgestellt werden. Das Highlight ist jedoch die alte Cessna auf dem Dach des Museums, mit welcher der Pilot Mathias Rust im Jahr 1987 in der Nähe des Roten Platzes in Moskau landete und damit an die Berliner Luftbrücke der Alliierten erinnert. Doch darüber hinaus werden hier nicht nur Technikfans auf ihre Kosten kommen.
Ob Windmühlen, Dampfloks, Schiffe oder Computer – im Technikmuseum warten zahlreiche Exponate, die nicht nur Erwachsene, sondern auch kleine Entdecker begeistern. Von Dienstag bis Freitag öffnet es jeweils 9 bis 17.30 Uhr und an Wochenend- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Montags bleibt es jedoch geschlossen.
8. Deutsches Historisches Museum
Wollt ihr all die Meilensteine deutscher Geschichte noch einmal Revue passieren lassen, solltet ihr dem Deutschen Historischen Museum einen Besuch abstatten. Dieses befindet sich im Zeughaus Unter den Linden in Berlin-Mitte und zeigt euch auf insgesamt 8.000 Quadratmetern Bilder und Zeugnisse aus 1.500 Jahren deutscher Geschichte.
Entdeckt 7.000 verschiedene Exponate und begebt euch auf eine spannende Zeitreise vom Mittelalter bis zur Wiedervereinigung. Jede Epoche hat dabei ihre eigene Ausstellung und neben der Dauerausstellung finden hier zahlreiche Sonderausstellungen statt. Dabei widmen sich jedoch alle demselben Überthema „Aufklärung und Verständigung über die gemeinsame Geschichte von Deutschen und Europäern“. Das Deutsche Historische Museum öffnet täglich von 10 bis 18 Uhr – außer am Donnerstag, denn an diesem Tag könnt ihr die Ausstellung sogar bis 20 Uhr besichtigen.
9. Gemäldegalerie
Kunstliebhaber werden in der Berliner Gemäldegalerie voll auf ihre Kosten kommen. Hier entdeckt ihr mehr als 3.500 Werke vom 13. bis ins 18. Jahrhundert. Dabei ist die Ausstellung in zehn verschiedene Themengebiete unterteilt, welche die Kunstwerke nach ihren Herkunftsgebieten gliedern – zum Beispiel englische, spanische, deutsche und flämische Malerei. Darunter befinden sich Malereien von Rubens, Dürer, Raffael und Rembrandt.
Diese könnt ihr Freitag bis Sonntag und Dienstag bis Mittwoch von 10 bis 18 Uhr bestaunen. Donnerstags öffnet die Gemäldegalerie bis 20 Uhr ihre Türen und Montag bleibt sie geschlossen.
10. DDR Museum
Wollt ihr mehr über den Alltag der ehemaligen DDR-Bürger erfahren, wartet das DDR Museum in Berlin-Mitte schon auf euren Besuch. Dieses gibt euch einen allumfassenden Überblick über das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik – und zwar interaktiv und hautnah.
So könnt ihr in einem Trabbi zur Probe sitzen oder in einer Plattenbauwohnung den Kleiderschrank durchwühlen und eine kleine Modenschau machen. Danach wartet der Stasi-Abhörraum und lädt euch auf eine Erkundungstour ein. Oder wollt ihr euch vielleicht lieber auf die andere Seite begeben und Opfer eines Verhörs werden? Das DDR Museum hat täglich von 9 bis 21 Uhr für euch geöffnet.
Bonustipp: Gedenkstätte Berliner Mauer
Was wäre Berlin ohne die Berliner Mauer, die noch immer an die Spaltung Berlins von 1961 bis 1989 erinnert. Bei der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße handelt es sich zwar um kein klassisches Museum, doch trotzdem findet ihr an der ehemaligen Grenzanlage zahlreiche Infotafeln, die sich 1,4 Kilometer entlang der Mauerüberreste erstrecken.
Außerdem entdeckt ihr dort die Kapelle der Versöhnung, das Fenster des Gedenkens sowie das Dokumentationszentrum mit einem Aussichtsturm. Von hier oben könnt ihr den Todesstreifen sowie den Wachturm sehen. Außerdem bekommt ihr in der Gedenkstätte Berliner Mauer täglich von 8 bis 22 Uhr interessante Informationen zum einstigen Bau der Mauer, deren Geschichte sowie die tragischen Schicksale der Menschen.
Reise-Infos
Ob Tagesausflug oder ausgiebige Museums-Tour – habt ihr vor, den Berliner Museen einen Besuch abzustatten, solltet ihr euren Ausflug sorgfältig planen.
Anreise
Um für den Urlaub nach Berlin zu gelangen, habt ihr zahlreiche Möglichkeiten. Natürlich könnt ihr mit dem eigenen Pkw anreisen und eure Museums-Tour flexibel durchführen. Beachtet dabei jedoch, dass ihr eine gültige Umweltplakette benötigt, um in der Umweltzone Berlin umherfahren zu dürfen. Neben der Anreise mit dem Auto ist es jedoch auch möglich, mit dem Fernbus, dem Flugzeug oder der Bahn in die quirlige Metropole zu kommen.
Unterwegs in Berlin
Seid ihr mit dem Auto innerhalb von Berlin unterwegs, stehen euch an den meisten Museen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt ihr in der Hauptstadt prima voran und erreicht jedes Museum ohne Probleme. Ob S-Bahn, U-Bahn, Tram oder Bus – das Verkehrsnetz in Berlin ist bestens ausgebaut. Mittlerweile habt ihr sogar die Möglichkeit, euch an zahlreichen Punkten der Stadt einen E-Roller oder ein Bike zu leihen und damit die Stadt auf eure Weise zu erkunden.
Ideale Reisezeit
Ein Trip nach Berlin lohnt sich ganzjährig, doch beachtet bei einem Tagesausflug unbedingt, dass die Türen zahlreicher Berliner Museen an Montagen geschlossen bleiben.
Spar-Tipps
Habt ihr vor, gleich mehrere Museen in Berlin zu erkunden, solltet ihr über den Kauf des Museumspasses nachdenken. Dieser ermöglicht euch für einen Sparpreis drei Tage lang den Zutritt zu insgesamt 30 verschiedenen Museen Berlins. Fast alle Dauerausstellungen der Top 10 Museen in Berlin sind im Museumspass enthalten und ihr spart bares Geld, wenn ihr gleich mehrere Museen abhaken wollt. Den Museumspass könnt ihr online oder an den Tourist-Informationsständen innerhalb der Stadt erwerben.
Auch der Kauf der Berliner Welcome Card lohnt sich. Mit dieser könnt ihr innerhalb der ganzen Stadt gratis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und bekommt bis zu 50 Prozent Rabatt auf zahlreiche Sehenswürdigkeiten, unter denen sich auch 40 Museen befinden. Die Welcome Card erhaltet ihr an Berliner Tourist Infos, in vielen Hotels, an den Fahrkartenautomaten der Berliner Verkehrsbetriebe sowie online.
Außerdem findet an jedem ersten Sonntag im Monat der Museumssonntag in Berlin statt. An diesem Tag könnt ihr zahlreiche Museen zum Nulltarif besuchen und Berlin kostenlos entdecken.
Hotels & Unterkünfte
Wollt ihr die Berliner Museen im Rahmen einer Tour kennenlernen, lohnt es sich, mehrere Tage in der Hauptstadt zu verbringen. Schaut euch dazu am besten nach Hotels & Unterkünften in Berlin-Mitte um, denn dort befinden sich die meisten Museen und sind teilweise sogar nur fußläufig voneinander entfernt.
Die Auswahl ist dabei riesig und reicht von designorientierten Boutique-Hotels, über Fabrikanlagen im Industriegelände bis hin zu luxuriösen Lofts mit eigener Dachterrasse. Berlin ist eben eine deutsche Metropole und so sind euch nicht nur in puncto musealer Vielfalt keine Grenzen gesetzt, sondern auch nicht, wenn es um Übernachtungsmöglichkeiten geht.