Berlin – Tipps für die Hauptstadt


Berlin ist nicht nur für inländische Reisende ein beliebtes Ziel. Im Herzen von Europa findet ihr einen Ort voller Geschichte, der zugleich aber auch voll auf die Zukunft ausgerichtet ist. Lernt mit uns die deutsche Hauptstadt kennen!

Überblick

Berlin führt mit rund vier Millionen Einwohnern auf knapp 900 Quadratkilometern die Liste der größten Städte Deutschlands an. Es ist Hauptstadt, Regierungssitz sowie Bundesland und gilt als Weltstadt in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Politik.

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Blick über Berlin

Es gibt bei Urlaubern verschiedene Gründe, um nach Berlin zu reisen, denn die Stadt ist ungemein vielseitig. Unmengen an historisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten, viele Szeneviertel und Partymeilen sind vorhanden. Des Weiteren sind aufstrebende Start-ups sowie führende Wissenschaftseinrichtungen vorzufinden, nicht zu vergessen tolle Badeseen, Parks und Naherholungsgebiete.

Geschichte

Die Geschichte Berlins ist so facettenreich wie die des gesamten Landes. 1237 erstmals urkundlich erwähnt, mauserte sich Berlin bald zur Hauptstadt des Kurfürstentums Brandenburg. Ab 1415 regierten bis zum Ende der Monarchie in Deutschland mehr als 500 Jahre lang die Hohenzollern in Berlin, ab 1701 als Könige von Preußen. Berlin wurde dank großer Figuren wie Friedrich dem Großen, Wilhelm von Humboldt oder Werner Siemens zu einer politisch, wissenschaftlich und industriell bedeutsamen Großstadt. Zugleich wurden immer mehr Vororte eingemeindet, sodass die Stadt auch flächen- und bevölkerungsmäßig zu den anderen europäischen Metropolen aufschloss.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Berlin von den Siegermächten geteilt und schließlich ab 1961 durch die Berliner Mauer gespalten. Der Fall jener Mauer 1989 gilt als bedeutendste friedliche Revolution der Neuzeit und spielt im kollektiven Gedächtnis der Berliner eine große Rolle. Seit 1990 ist Berlin wieder Hauptstadt des des wiedervereinigten Deutschlands. Diese Rolle nahm in den den Jahren 1949 bis 1990 für die Bundesrepublik Bonn ein.

Sehenswürdigkeiten

Die eindrucksvolle Geschichte Berlins spiegelt sich in zahlreichen Gebäuden und Orten wider, die allesamt einen Besuch wert sind. Wenn ihr in Berlin unterwegs seid, dann konzentriert euch am besten auf das Zentrum und folgt den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang einer gedachten Ost-West-Achse.

East Side Gallery

Beginnt eure Tour am besten in Friedrichshain, östlich des eigentlichen Stadtzentrums. Am Ufer der Spree, unweit des Ostbahnhofs, findet ihr die East Side Gallery. Hier steht ein Teilstück der originalen Berliner Mauer, bemalt von 118 Künstlern aus 21 Ländern. Zudem gibt es hier das Mauermuseum mit vielen audiovisuellen Ausschnitten aus der Zeit der Teilung der Stadt.

Berliner Fernsehturm

Vom Ostbahnhof sind es nur zwei S-Bahn-Stationen bis zum Alexanderplatz, einem der bekanntesten Plätze in Berlin. Dort wiederum steht der Berliner Fernsehturm, mit 368 Metern das höchste Gebäude Deutschlands. Fahrt ihr nach oben, genießt ihr auf der Aussichtsplattform einen tollen Blick über die Stadt und im Drehrestaurant eine Stärkung in 200 Metern Höhe.

Fernsehturm-in-Berlin
368 m hoch: der Fernsehturm in Berlin

Museumsinsel

Nur einen kleinen Spaziergang vom Alexanderplatz entfernt befindet sich die Spreeinsel mit einem der bedeutendsten Museumskomplexe Europas. In drei der insgesamt fünf Museen findet ihr vorwiegend archäologische Schätze (Altes Museum, Neues Museum, Pergamonmuseum). Im Bode-Museum sowie in der Alten Nationalgalerie könnt ihr verschiedene Skulpturen, Münzen und Gemälde aus den unterschiedlichsten Epochen besichtigen.

Bode-Museum
Das Bode-Museum an der Spitze der Museumsinsel

Checkpoint Charlie

Von der Museumsinsel aus könntet ihr dann die berühmte Friedrichstraße gen Süden entlang schlendern, vorbei am wunderschönen Gendarmenmarkt mit den zwei Domen. Dann kommt ihr am Checkpoint Charlie vorbei, einem ehemaligen Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin. Obwohl es sich eigentlich nur um den Nachbau eines kleinen Wachhäuschens handelt, ist der Checkpoint ein vielbesuchter Ort.

Brandenburger Tor

Fahrt mit der U6 zurück nach Norden zum Bahnhof Unter den Linden und spaziert dann nach Westen bis zum Brandenburger Tor. Dieses Triumphtor mit der berühmten Quadriga wurde 1793 fertiggestellt und bildete in der Folgezeit ein Symbol für die Gründung des Deutschen Reiches 1871, für die anfänglichen Siege des Nationalsozialismus, aber auch für die Trennung in West und Ost. Heute ist das Tor ein Zeichen der Wiedervereinigung sowie ein Magnet für Besucher aus aller Welt.

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Brandenburger Tor: bedeutendes Wahrzeichen von Berlin

Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Nur wenige Schritte südlich des Tors befindet sich das 2005 eingeweihte Denkmal für die ermordeten Juden Europas, auch Holocaust-Mahnmal genannt. Mit 2711 Betonstelen wird der Millionen Opfer des Holocausts gedacht. Seht unbedingt davon ab, die Flächen als Sitz- oder Ablagemöglichkeit zu nutzen.

Reichstag

Wendet euch nun wieder nach Norden, am Brandenburger Tor vorbei, und ihr gelangt zum Reichstagsgebäude, dem Sitz des Deutschen Bundestags. Das imposante Gebäude im Stil der Neorenaissance verfügt über eine nachträglich eingefügte Glaskuppel, die nach vorheriger Anmeldung und Sicherheitskontrolle besucht werden kann.

Reichstag
Besuch des Reichstags

Siegessäule

Vom Reichstag aus bietet sich ein Spaziergang durch den weitläufigen Tiergarten an. In dessen Mitte befindet sich der Große Stern, ein mehrspuriger Kreisverkehr, der rund um die Siegessäule führt. 1873 zur Erinnerung an die Einigungskriege aufgestellt, schmückt die weit sichtbare „Goldelse“ heute nicht nur Postkarten, sondern vielleicht auch bald eure Erinnerungsfotos aus Berlin.

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Die Siegessäule auf dem Großen Stern

Gedächtniskirche

Südwestlich an den Tiergarten grenzt der Zoologische Garten. Dahinter beginnt der Kurfürstendamm, Berlins wohl bekannteste Straße. Zwischen dem Warenhaus KaDeWe und Luxusgeschäften steht hier auch die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. 1943 durch Bomben beschädigt, beschloss man, die Ruine des Kirchturms als Mahnmal gegen den Krieg stehenzulassen.

Aktivitäten

Berlin ist groß und recht weitläufig, sollte aber dennoch viel zu Fuß erkundet werden. Es empfiehlt sich daher, bequeme Schuhe einzupacken. Abwechslung vom Sightseeing bekommt ihr bei den Aktivitäten, die wir euch im Folgenden vorstellen.

Durch einen Park schlendern

Wer von den Spaziergängen zu den Sehenswürdigkeiten noch nicht erschöpft ist, sollte etwas Zeit in den vielen Parks der Hauptstadt verbringen. Anders als viele andere Metropolen ist Berlin eher grün und verfügt über jede Menge kleine und große Parks, Seen, Flüsse sowie an der Peripherie sogar über tolle Strände, etwa am Wannsee oder am Müggelsee. Der Treptower Park verfügt über das eindrucksvolle sowjetische Ehrenmal sowie einen Rosengarten und eine Sternwarte. Außerdem könnt ihr hier eine Bootstour über die Spree beginnen.

Schloss-Charlottenburg
Im Park vom Schloss Charlottenburg spazieren

Wunderschön ist ebenfalls der Viktoriapark in Kreuzberg mit seinem Wasserfall. Auch der Volkspark Friedrichshain oder der Schlossgarten des Schlosses Charlottenburg sind einen Ausflug wert. Nicht unerwähnt bleiben darf der Große Tiergarten, nach dem Tempelhofer Feld der zweitgrößte Park der Hauptstadt. Der Baumbestand des Waldparks macht ihn zu einer wichtigen grünen Lunge innerhalb Berlins.

Tempelhofer Feld

Die größte aller begrünten Freiflächen in Berlin stellt das Tempelhofer Feld dar. Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof könnt ihr bei entsprechendem Wind zum Beispiel einen Drachen steigen lassen. Im Herbst finden hier oft Drachenfeste mit Besuchern aus aller Welt und ihren teils riesigen Drachen statt. Daneben sind viele andere Aktivitäten möglich, darunter Radfahren, Skaten, Basketball, Tischtennis und Boule. Werft bei Bedarf einen genaueren Blick auf die Natur vor Ort: Nach der Stilllegung des Flughafens siedelten sich nämlich viele schützenswerte Pflanzen und Tiere auf dem Gelände an. Interessante Infos zum Tempelhofer Feld sind zudem auf einem Geschichtspfad nachzulesen.

Einkaufen

Berlin verfügt über eine Vielzahl größerer Einkaufszentren, die keine Wünsche offenlassen. Besonders zu erwähnen sind die East Side Mall an der Warschauer Straße, das ALEXA am Alexanderplatz sowie die Mall of Berlin am Leipziger Platz. Wer gern einen Schaufensterbummel machen möchte, sollte sich den Kurfürstendamm nicht entgehen lassen. Auf dem Ku’Damm findet ihr viele Luxusmarken. Ein bekanntes Warenhaus mit gehobenem Sortiment ist das KaDeWe (Kaufhaus des Westens).

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Grünfläche auf dem Kurfürstendamm

Einkaufen der anderen Art ist im Spätkauf (Späti) möglich. Im Grunde sind es nicht mehr als kleine Einkaufsläden, ähnlich Kiosken, in denen man montags bis samstags bis in den späten Abend Getränke, Kekse, Zeitschriften oder Tabak kaufen kann. Doch mit einem gekühlten Getränk aus dem Späti in der beginnenden Nacht durch die Straßen zu laufen, ehe man (wieder) irgendwo einkehrt, hat ein besonderes Flair. Spätis gehören eben zur Berliner Straßenkultur.

Ausgehen

Wo kann man denn gut feiern gehen? Das ist eine Frage, bei der die Berliner nur mit den Augen rollen können. Zu vielfältig und zahlreich ist die Clublandschaft der Hauptstadt, um überhaupt nur eine kleine Auswahl zuzulassen. Vom legendären Berghain, dem vielleicht bekanntesten Technoclub der Welt, hat sicher jeder schon einmal gehört.

Ob Matrix, Watergate oder Tresor – an Clubs mangelt es in Berlin keineswegs. Doch fast in jedem Kiez mit Nachtleben gibt es einen kleinen oder großen Club, der gerade total angesagt ist. Hinzu kommen gute Restaurants, unendlich viele Bars, Kneipen sowie Parks und Brachflächen, auf denen geraucht, getrunken und redet wird bis die Sonne wieder aufgeht.

Reise-Infos

Die Aussicht auf so viele tolle Sehenswürdigkeiten hat bei euch sicherlich die Lust gesteigert, bald den Berlin-Urlaub zu starten. Die gute Nachricht: Dafür ist nicht viel Planung nötig. Trotzdem solltet ihr einige Punkte bedenken, bevor ihr euch auf den Weg macht. Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Reisezeit

Berlin ist tatsächlich zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im Frühling und Sommer ist das Wetter natürlich am besten, um durch die Stadt zu schlendern und die vielen Attraktionen zu Fuß zu erkunden. Im Dezember erstrahlt die Stadt in vorweihnachtlichem Lichte, zum Beispiel Unter den Linden. Der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt steht den Christkindlmärkten im Süden in Nichts nach.

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Blick vom Tiergarten Richtung Fernsehturm

Reisedauer

In Berlin kann man sehr viel erleben. Deshalb ergibt es Sinn, mehr als nur ein Wochenende für die Hauptstadt einzuplanen. Habt ihr nur wenige Tage Zeit, dann konzentriert euch auf die vorgestellten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten beziehungsweise einen Teil davon. Wenn ihr in Berlin Party machen wollt, dann plant am besten einen zusätzlichen Urlaubstag ein, denn am nächsten Tag werdet ihr euch viel ausruhen wollen.

Anreise

Berlin verfügt mit dem Hauptstadtflughafen BER über ein internationales Drehkreuz, weshalb eine Anreise mit dem Flugzeug von beinahe jedem wichtigen Flughafen aus möglich ist. Eine gute Alternative ist die Bahn. Viele ICE-Strecken führen über den Berliner Hauptbahnhof. Und selbst wenn ihr von Stuttgart aus mit dem Auto anreist, dauert es keine sieben Stunden und ihr seid in einer der angesagtesten Metropolen Europas.

Fortbewegung vor Ort

Berlin hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz aus Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen sowie Regionalzügen. Mit den S- und U-Bahnen im Minutentakt kommt ihr problemlos überall hin. Kauft euch am besten Tages- oder Wochenendtickets.

Essen & Spezialitäten

Kein Street Food passt besser zu Berlin als der gute alte Döner, eine leckere Fleischtasche vom Drehspieß. Kein Berlinbesuch ist wirklich komplett ohne wenigstens einen echten Berliner Döner. Übrigens: Seit längerem schon gibt es in vielen Läden auch Vöner, die vegane Variante des Döners.

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Typisch für Berlin: Currywurst

Daneben gibt es noch die Currywurst. Diese urberliner Speise gibt es fast genauso häufig an der Straße wie die Fleischtasche. Dazu trinkt man in Berlin ein Bier aus einer der einheimischen Brauereien oder auch gern ein originales Pilsner aus Tschechien. Berlin ist eine extrem multikulturelle Stadt. Folglich gibt es dort Restaurants und Lokale aus allen Ländern. Probiert ruhig etwas für euch Neues aus, wie etwa ein sudanesisches oder chilenisches Restaurant.

Hotels & Unterkünfte

In Berlin habt ihr unter anderem die Wahl zwischen großen Hotels und kleinen Pensionen. Vor allem im Zentrum sind viele Hotels unterschiedlichster Preiskategorien angesiedelt. Bedenkt aber, dass es zu Zeiten besonderer Veranstaltungen, etwa Messen, Fußballspiele oder Feierlichkeiten, zu einer guten Auslastung kommen kann. Bucht also am besten rechtzeitig vor eurer Anreise.

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