Das französische Guadeloupe macht eine vielseitige Landschaft mit Vulkanen, Wasserfällen und paradiesischen Stränden aus. Der Archipel befindet sich in der Karibik und wird im Wesentlichen durch eine Doppel- sowie drei kleinere Inseln gebildet.
Überblick
Willkommen auf dem französischen Überseegebiet Guadeloupe, das gleichzeitig ein Département darstellt! Lange Zeit als Reiseziel eher unbekannt und ein typischer Geheimtipp für Entdecker, zieht es mittlerweile mehr Urlauber auf die Inselgruppe. Ob im Rahmen einer Kreuzfahrt oder ganz gezielt mit dem Flugzeug ab Paris: Die Inseln Basse-Terre, Grande-Terre, La Désirade, Les Saintes und Marie-Galante lassen euch die Qual der Wahl, wo ihr den Großteil des Urlaubs verbringen wollt. Sie locken mit Natur pur, lebendiger Geschichte, Gastfreundschaft und malerischen Stränden, denen sich kein Badeurlauber entziehen kann!
Die Fläche Guadeloupes beträgt, zählen wir alle Inseln zusammen, insgesamt rund 1.700 Quadratkilometer – genug Platz für Abenteurer, Ruhesuchende und Kulturreisende, die gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Von oben betrachtet erinnert die Form von Basse-Terre und Grand-Terre an einen Schmetterling, weshalb man der Inselgruppe auch den schmeichelnden Beinamen “Schmetterlingsinsel” gab. Unternehmt auf ihr Canyoning (Schluchtenwanderung mit Abseilen, Schwimmen und mehr), gönnt euch gemütliche Auszeiten am Strand oder macht Touren zu den informativen Museen rund um die Geschichte des tropischen Archipels! Euch erwartet ein bunter Mix verschiedener Kulturen, denn sowohl europäische als auch indische sowie afrikanische Einflüsse prägen das Bild von Guadeloupe.
Zu wem passt ein Urlaub in Guadeloupe?
Das zu den Kleinen Antillen gehörende Guadeloupe bietet unterschiedlichen Urlaubstypen etwas. Ihr wünscht euch in erster Linie einen klassischen, sonnigen Strandurlaub? Mit malerischen Stränden, die sich mal für Familien und mal für aktive Wassersportler eignen, ist die Inselgruppe wie für euch gemacht. Wer Sightseeing mag, ist in Guadeloupe ebenfalls bestens aufgehoben. Die Besichtigung der verschiedenen Inseln mit ihren Must-sees kann Stunden oder sogar Tage in Anspruch nehmen. Dazu kommen Museen, die euch die Geschichte der Inseln näher bringen. Und last but not least empfehlen wir das Ziel in der Karibik definitiv für Naturfreunde und Aktive, die Nervenkitzel beim Wandern, Klettern oder Canyoning suchen – und finden werden!
Inseln
Es gibt fünf Inseln, die alle einen Besuch wert sind. Warum? Das lest ihr hier schon lange vor der eigentlichen Reiseplanung!
Basse-Terre
Basse-Terre ist die westliche der beiden direkt nebeneinander liegenden Inseln und vor allem für die üppige Pflanzenwelt bekannt. Der Beiname “die Smaragdinsel” erhielt sie wegen ihrem vielen Grün. Allein der rund 17.000 Hektar messende Nationalpark von Guadeloupe nimmt einen beträchtlichen Part von Basse-Terre ein, doch auch die wunderbaren Strände können mit ihrem paradiesischen Flair überzeugen. Weiterhin geben sich Gebäude wie alte Gotteshäuser und Tempel sowie militärische Burganlagen, die Basse-Terre auch für Kulturreisende beliebt machen, die Ehre.
Grande-Terre
Unterwegs auf dem östlich von Basse-Terre gelegenen Grande-Terre ist es nicht unwahrscheinlich, dass ihr auf Zuckerrohr trefft, was hier angebaut wird. Euch werden im Urlaub aber wahrscheinlich eher die weißen Strände mit ihrem weichen Sand interessieren, die einen passenden Kontrast zum türkisfarbenen Meer bilden. Ob Surfer, Schnorchler oder Schwimmer: An der Küste könnt ihr euch nach Herzenslust austoben. Der teilweise etwas schroffen Natur verdankt Grande-Terre den Beinamen “kleine Bretagne”. Vor Ort werdet ihr euch in der Region Nordwestfrankreichs wähnen. Casinos und Discotheken tun ihr Übriges, um Grande-Terre zu jeder Zeit spannend zu machen.
La Désirade, Les Saintes & Marie-Galante
Ganz anders geht es auf dem kleinen Kalksteinplateau La Désirade zu. Das Eiland versprüht einen ruhigen und erholsamen Charme. Unter Naturschutz stehende Landschaften, geschützte Strände mit farbenfrohen Korallenriffen und der gastfreundliche Charakter der Einheimischen lassen euch die Alltagssorgen im Nu vergessen. Ihr könnt einen Tagesausflug nach La Désirade mit der Fähre oder per Flugzeug starten.
Auch Les Saintes sind vergleichsweise ruhig. Die Inselgruppe besteht aus neun kleinen Eilanden. Nur zwei sind bewohnt und lassen euch in die Traditionen des kleinen Archipels eintauchen. Die Insel Marie-Galante ist unterdessen berühmt für ihren Rum: Dessen Brennen geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Durch die Ochsenkarren fühlt ihr euch rasch in die Vergangenheit zurückversetzt. Doch auch ein Tag am Strand ist in Marie-Galante problemlos möglich.
Sehenswürdigkeiten
In so einem paradiesischen Umfeld fällt es euch vielleicht im ersten Moment schwer, eine Besichtigungstour zu starten. Das können wir zwar verstehen, möchten euch aber unbedingt die Highlights vor Ort ans Herz legen. Lasst euch in vergangene Zeiten entführen!
Musée Edgar Clerc (Grande-Terre)
Das Musée Edgar Clerc befindet sich auf Grande-Terre und widmet sich der Archäologie und Völkerkunde. Rund zwei Kilometer von der Stadt Le Moule entfernt, zeigt es euch anhand von traditionellem Halsschmuck, alten Tongefäßen und dokumentierten Jagdmethoden verschiedene Aspekte aus der Vergangenheit. In einem hübschen Park gelegen, könnt ihr den Museumsbesuch gleich mit einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft verbinden.
Mémorial ACTe (Grande-Terre)
Einmal auf Grande-Terre in puncto Wissen unterwegs, sollte euch der Weg auch in das Mémorial ACTe führen. Das Museum wurde 2015 vom damaligen französischen Staatspräsidenten François Hollande eingeweiht. Seither könnt ihr historische Ausstellungsstücke über die Geschichte des Sklavenhandels und die Entwicklung der Sklaverei besichtigen. Das Museum verfügt über rund 7.800 Quadratmeter Ausstellungsfläche und befindet sich auf dem Gelände einer einstigen Zuckerfabrik. Insgesamt gibt es Einblicke in sechs historische Epochen – bringt also definitiv genügend Zeit mit, wenn ihr euch für einen Besuch entscheidet!
Château Murat (Marie-Galante)
Ein sehenswertes Bauwerk ist das Château Murat, welches euch auf die Insel Marie-Galante führt. Es handelt sich um ein im frühen 19. Jahrhundert durch Sklaven erbautes Haus, das früher eine riesige Zuckerrohrplantage überragte. Heute findet ihr im Inneren des Herrenhauses ein weiteres Museum, das euch unter anderem über die Bräuche der damaligen Bevölkerung von Guadeloupe und die Traditionen der Fischerei informiert. Der Botanische Garten mit über 100 Heilpflanzen rundet die Highlights ab.
Strände
Heute Entspannung, morgen Action: Das geht an den Stränden von Guadeloupe. Denn einige von ihnen richten sich klar an Ruhesuchende und Individualisten, die sich an fehlenden Bars und Cafés nicht stören. Andere begeistern mit ihrem vielfältigen Wassersportangebot. Dann gibt es noch solche Strände, die einen Mix aus Trubel und Erholung bieten und so bei Familien mit Kindern punkten können.
Strand von Grande Anse de Deshaies
In Basse-Terre erwarten euch viele Strände wie der karamellfarbene Grande Anse de Deshaies. Eingebettet in ein grünes Umland aus Kokospalmen und Obstbäumen und mit weichem Sand lässt sich hier gut und gerne viel Zeit verbringen. Aufgrund der Strömungen eignet sich Grande Anse de Deshaies weniger für Familien und Nichtschwimmer – es sei denn, ihr wollt nur die Umgebung genießen!
Strand von Pompierre
Les Saintes ist ohnehin ein Ort der Ruhe, daher wird euch nicht überraschen, dass auch die dortigen Strände einen wahren Erholungscharakter mit sich bringen. Die Bucht Pompierre ermöglicht gefahrloses Schwimmen ohne starke Strömungen und bietet am Strand ausreichend Platz für Sonnenbad und Picknick. Durch schattenspendende Palmen ergibt sich eine weitere Annehmlichkeit, kleine Snack-Bars werdet ihr trotz des ruhigen Charakters nicht vermissen müssen.
Strand La Feullière
Einer der schönsten Strände auf Guadeloupe ist der mit feinem Sand ausgestattete La Feullière. Die Lagunen und der golden schimmernde Sand zeigen sich wie ein typisches Postkartenidyll, das hier zum Leben erweckt wird. Doch ruht euch nicht zu lange beim Sonnenbad mit Blick auf das Meer aus, sondern nutzt auch die Gelegenheit zum Surfen oder Tauchen an diesem Strand auf Marie-Galante!
Strand von Roseau
Der familienfreundliche Strand von Roseau beeindruckt mit seinen geschützten Pools, in denen auch die Jüngsten auf ihre Kosten kommen. Zudem sorgen Möglichkeiten zum Strandvolleyball und Picknickplätze für Kurzweil und gute Laune. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr sogar die einheimischen Pelikanen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Perfekt für einen Tag mit Kindern!
Natur
Natürlich schöne Sehenswürdigkeiten sind euch die liebsten? Dann wird euer Herz in Guadeloupe höherschlagen! Naturpanoramen erster Güte warten darauf, von euch erwandert oder beradelt zu werden. Zu den idyllischsten Orten, die ihr als Naturfreunde im Urlaub nicht missen dürft, gehören zum Beispiel der Nationalpark von Guadeloupe und das Naturschutzgebiet Grand Cul-de-Sac Marin.
Nationalpark von Guadeloupe
17.000 Hektar groß, die Heimat von mehr als 300 Baum- und rund 40 Vogelarten sowie Ort von bis zu 110 Meter hohen Wasserfällen – das erwartet Besucher im Nationalpark von Guadeloupe. Der größte Nationalpark in der Karibik besticht mit einer landschaftlichen Vielfalt aus hohen Bergen, tiefen Flussläufen und erholsamen Wasserbecken.
1989 als Naturschutzgebiet gegründet, befindet er sich auf der Insel Basse-Terre. Ein unverkennbarer Höhepunkt im Nationalpark – im wahrsten Sinne des Wortes – ist der Besuch der “Chutes du Carbet”, deren Wassermassen 110 Meter in die Tiefe fallen.
Naturschutzgebiet Grand Cul-de-Sac Marin
In der Bucht nördlich von Basse-Terre und Grand-Terre erwartet euch mit dem Naturschutzgebiet Grand Cul-de-Sac Marin ein von der UNESCO geschütztes Biosphärenreservat. Mangroven und ein Riff prägen das Bild und fügen sich zu einer Heimat verschiedenster Tierarten wie Schildkröten und Seevögeln zusammen. Und wenn ihr mehr erleben wollt als “nur” einen Spaziergang? Dann nehmt doch Kurs auf die Bucht, in der ihr zum Beispiel eine Kajaktour machen könnt.
Aktivitäten
Mit oder ohne konkrete Ideen für die Freizeitgestaltung kann ein Urlaub toll sein. Im Zweifelsfall schadet es aber nicht, bereits eine Aktivität oder ein Ausflugsziel im Kopf zu haben, um leere Zeitfenster zu füllen. Nachfolgend findet ihr schon ein paar Inspirationen!
Wandern
Das natürliche Idyll der Schmetterlingsinsel ruft förmlich danach, Zeit an der frischen Luft zu verbringen! Wie wäre es zum Beispiel mit einer Wanderung auf den 1.467 Meter hohen Vulkan La Soufrière, der ein noch aktiver Vulkan ist? Es handelt sich gleichzeitig um die höchste Erhebung auf den Kleinen Antillen, die über verschiedene Wanderwege erreichbar ist. Wenn euch diese Herausforderung zu viel ist, könnt ihr auf insgesamt 300 Kilometern Wanderpfaden sicherlich eine passende Tour für euren Fitnessgrad finden.
Canyoning & Hochseilklettern
Euer Urlaubsort ist außerdem prädestiniert für Action unter freiem Himmel – sei es in Form von aufregendem Canyoning oder Hochseilklettern. Das Szenario gibt so einiges her, wenn ihr euch der Naturliebe und gleichzeitigen Fitness verschrieben habt. Canyoning rund um die Wasserfälle im Nationalpark Guadeloupe ist beispielsweise ein tolles Freizeitvergnügen. Und wenn ihr schon immer vom Hochseilklettern oder Seilrutschen geträumt habt, kommt in Basse-Terre die Gelegenheit, den Wunsch wahr werden zu lassen! Es gibt es einen Baumkronenpfad hoch über den natürlichen Dächern der Insel.
Wassersport betreiben
Auch abseits vom Canyoning lockt Guadeloupe mit Gelegenheiten, sich nass zu machen. Wie wäre es mit einem Tauchgang bei Basse-Terre, einer Wasserskifahrt vor Grande-Terre oder einem Abenteuer auf dem Surfbrett, das an mehreren Orten möglich ist? Ihr könnt natürlich auch erst noch das Surfen erlernen und diesbezüglich euren Horizont erweitern. So kehrt ihr mit wunderbaren, neuen Erfahrungen aus dem Urlaub zurück!
Reise-Infos
Der Urlaub auf Guadeloupe kann kommen, denn ihr habt euch spontan in den Archipel verguckt? Verständlich! Damit euch nun die Planung nicht über den Kopf wächst, haben wir abschließend wichtige Infos für euch zusammengefasst. Hier erfahrt ihr zum Beispiel, wann die beste Reisezeit für euer Ziel ist, wie ihr hinkommt und vieles mehr.
Reisezeit
Dann, wenn es in Deutschland so richtig kalt ist, kommt die beste Reisezeit für die Schmetterlingsinsel. Zwischen Dezember und März gibt nahezu keinen Regen. Es ist nie kälter als 27 °C und das Wasser ist immer mindestens 26 °C warm.
Reisevorbereitung
Weil Guadeloupe zu Frankreich gehört, könnt ihr mit dem Personalausweis einreisen und mit dem Euro bezahlen. Praktisch, nicht?
Anreise
Eine Direktverbindung zum internationalen Flughafen auf Guadeloupe gibt es ab Paris – entweder fliegt ihr schon ab Deutschland dorthin oder ihr nehmt den Zug in Richtung französischer Hauptstadt. Von der Stadt der Liebe trennen euch circa acht Stunden Flugzeit von eurem Reiseziel.
Fortbewegung vor Ort
Ihr könnt Fahrräder oder einen Mietwagen besorgen, um die Inseln flexibel zu erkunden. Des Weiteren bieten sich vor allem für die kleineren Eilande – Fußmärsche an. Innerhalb der Inseln des Archipels könnt ihr mit der Fähre reisen.
Sprache & Verständigung
Ein wichtiges “Utensil” im Gepäck? Eure Französischkenntnisse! Denn nicht immer ist Englisch verbreitet, obwohl es sich hierbei um die erste Fremdsprache auf Guadeloupe handelt. Packt also ein Wörterbuch ein oder ladet eine App aufs Mobiltelefon, so dass ihr euch schon während der Anreise auf die fremde Sprache vorbereiten könnt.
Essen & Spezialitäten
Verschiedene Einflüsse prägen die Speisekarte in Guadeloupe. Typische Gerichte sind die frittierten Stockfischbällchen “Accras de Morue” und Flusskrebse mit Reis, die “Ouassous” genannt werden. Mögt ihr Meeresfrüchte, greift bei Hummern, Musscheln und Seeigeln zu! Fleisch bekommt man unter anderem in Form von Wildziegenbraten, Hasenpfeffer und gebratener Taube dargeboten. Die kreolische Küche ist dominant, doch findet ihr auch international bekannte Speisen für den kleinen oder großen Hunger.
Hotels & Unterkünfte
Ihr könnt in Guadeloupe, vorwiegend in Basse-Terre und Grande-Terre, in Hotels aller Kategorien und Standards übernachten, so dass ihr euch um euren erholsamen Schlaf keine Sorgen machen müsst. Mit Blick aufs Meer schläft es sich besonders traumhaft.