Sumatra in Indonesien entdecken


Wer auf der am Rande des Indischen Ozeans liegenden indonesischen Insel Sumatra Urlaub macht, taucht in eine faszinierende Welt aus Vulkanlandschaft und Regenwald ein, erlebt Orang-Utans hautnah und wird verzaubert von der schönen Natur.

Überblick

Sumatra gehört zum Inselstaat Indonesien und ist ein Reiseziel in Südostasien, das immer mehr Menschen fasziniert. Wir befinden uns hier am westlichen Rand des Archipels und auf der sechstgrößten Insel der Welt. Gemeinsam mit der indonesischen Insel Borneo bildet Sumatra den letzten freien Lebensraum für Orang-Utans. Bei einem Besuch habt ihr daher die seltene Gelegenheit, die Menschenaffen abseits eines Zoos zu sehen. Doch Sumatra hält noch mehr seltene Arten bereit: den Sumatra-Elefanten, das Sumatra-Nashorn und den Sumatra-Tiger.

Landschaft-auf-Sumatra
Landschaft auf Sumatra

Auch landschaftlich versetzt Sumatra seine Gäste gern ins Staunen. Die Vulkanlandschaften entführen euch in eine beinah surreal wirkende Welt, nur um kurz darauf in prächtigen Wwald überzugehen. Die Regenwälder der Insel wurden 2004 zum UNESCO-Welterbe erklärt und genießen einen besonderen Schutzstatus. Für Gäste stehen sie offen und können auf Touren besichtigt werden.

Sehenswürdigkeiten

Nehmt euch bei einer Reise nach Sumatra die Zeit, die vielen unterschiedlichen Facetten der Insel kennenzulernen. Sehenswertes erwartet sowohl Pflanzen- und Tierfreunde als auch jene, die gern auf kulturelle Spurensuche gehen möchten.

Medan

Sumatra besitzt ein reiches Kulturerbe. Einen ersten Eindruck könnt ihr bei einem Besuch in Medan gewinnen. Es wird von gut zwei Millionen Menschen bevölkert und befindet sich im Nordosten der Insel. Die Stadtgründung geht auf das Jahr 1590 zurück. Seitdem veränderte sich das Stadtbild von Jahrhundert zu Jahrhundert. Heute gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Maimun-Palast. Er wurde im späten 19. Jahrhundert erbaut und diente dem letzten Sultan von Deli als Sitz. Ein weiteres Wahrzeichen ist Masjid Raya, die Große Moschee. Man erbaute sie 1906 im marokkanischen Stil.

Maimun-Palast-in-Medan
Der Maimun Palast in Medan

Weitere Must-sees in Medan sind der taoistisch-chinesische Tempel Vihara Gunung Timur und der hinduistische Tempel Shri Mariamman. Auch die christliche Kultur gehört zum Schmelztiegel Medans, wie die Immanuel Kirche zeigt. Zudem gibt es ein ehemaliges Kolonialviertel, das im 19. Jahrhundert von Niederländern bewohnt wurde und über typische Kolonialbauten verfügt.

Banda Aceh

Im Norden Sumatras liegt die Stadt Banda Aceh. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts trug sie den Namen Kota Radja (Königsstadt) denn sie war der Sitz des Sultans der Provinz Aceh. Noch heute könnt ihr bei einem Besuch den historischen Spuren folgen. Must-see der Stadt ist die Große Moschee Baiturrahman. Ihr Bau geht ins 12. Jahrhundert zurück. Als die Stadt im Jahr 2004 von einem Tsunami getroffen wurde, konnten sich viele Menschen retten, indem sie im Gebäude Zuflucht fanden. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Museum Aceh, das unter anderem Sultangsgräber zeigt.

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Die Große Moschee in Banda Aceh

Nationalpark Gunung Leuser

Rund 70 Kilometer von Medan entfernt beginnt der größte Nationalpark Indonesiens. Das Regenwaldgebiet umfasst mehr als 9.000 km² und ist für alle Naturfreunde ein Muss. Direkt am Rand befindet das Orang-Utan Rehabilitation Center. Hier werden verletzte Orang-Utans gepflegt und Jungtiere versorgt. Die Aufzucht- und Fütterungsstation ist ein guter Punkt, um die Menschenaffen aus nächster Nähe zu beobachten. Wer noch mehr Natur hautnah erleben möchte, kann vor Ort eine geführte Wanderung durch den Regenwald beginnen.

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Fluss im Gunung Leusern Nationalpark

Kerinchi Seblat Nationalpark

Im westlichen Teil der Insel gibt es einen weiteren Nationalpark. Er trägt den Namen Kerinci Seblat und ist vor allem für den Vulkan Kerinci bekannt. Dieser erhebt sich 3.850 Meter in die Höhe und ist ein aktiver Schichtvulkan. Die Flora im Nationalpark lässt euch den Vulkan jedoch zeitweilig vergessen. Ihr werdet unter anderem Titanenwurz sehen, die größte Blume der Welt. Außerdem gibt es neben Höhlensystemen heiße Quellen und Wasserfälle.

Vulkankrater-des-Kerincis
Vulkankrater des Kerincis

Die Populationen verschiedener Wildtierarten sind ebenfalls spannend und für viele Reisende ein Hauptgrund für den Besuch der Insel. Im Kerinci Seblat Nationalpark leben unter anderem Tiger, Elefanten, Bären, Leoparden, Tapire und kleinere Affenarten.

Tobasee

Bei einer Urlaub auf Sumatra gehört der Tobasee zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Es handelt sich um den größten Kratersee der Welt. Im indonesischen Sprachraum wird er auch Danau Toba genannt und ist laut Forschung mehr als 70.000 Jahre alt. Damals brach der Vulkan Toba aus und ließ einen großen Krater entstehen. Dieser füllte sich mit Wasser und wurde so zum 87 Kilometer langen und 27 Kilometer breiten Tobasee. Dank der Lage auf 900 Meter Höhe ist er eine beeindruckende Landmarke. In seiner Mitte befindet sich eine kleine Insel: Samosir (auch Somosir). Hier leben Batak, Nachfahren des indigenen Volks. Bei einem Besuch könnt ihr traditionelle Dörfer sehen und die Kultur unter anderem bei Tanzaufführungen kennenlernen.

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Sumatra: der Tobasee im Inselnorden

Way Kambas Nationalpark

Im Süden Sumatras wartet ein kleiner Nationalpark auf euch. Statt dicht stehender Vegetation erlebt ihr hier einen Tieflandregenwald mit offenen Lichtungen. Das ist ideal für mehr als 400 Vogelarten und macht den Way Kambas Nationalpark zum besten Ort, um die Tiere zu beobachten. Zu den berühmtesten heimischen Vögeln gehören der Purpurreiher und der Wollhalsstorch. Obwohl das Gebiet nur knapp 1.300 km² umfasst, leben auch hier Elefanten und Nashörner. Für deren bestmögliche Versorgung stehen das 1997 gegründete Sumatra Rhino Sanctuary und das 2001 entstandene Elephant Conservation Center zur Verfügung. In der Wildnis des Parks leben außerdem außergewöhnliche Affenarten wie die Schweinsaffen oder die Schwarzhandgibbons.

Strände

Wer vom Inselinneren an die Küste fährt, wird von herrlichen Stränden empfangen. Gebirgslandschaften, Vulkane und Regenwälder gehen in eine weiße Sandebene voller Palmen über. Hier herrschen ideale Bedingungen zum Sonnenbaden und für Wassersport.

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Wasserbüffel an einem Strand auf Sumatra

Lampuuk Beach

Er wird als einer der schönsten Strände Sumatras gehandelt. Lampuuk Beach ist in einer sichelförmigen Bucht gelegen und fällt sacht ins Meer ab. Die geschützte Lage macht den Strand perfekt für Familien und lädt auch Paare zu entspannten Stunden ein. Hinter dem Sandabschnitt sorgt die grüne Vegetation für einen schönen Kontrast.

Panjang Beach

Der Strand gehört zur Provinz Bengkulu und befindet sich an der Westküste. Der feine Sand und das blaue Meer laden zum Verweilen ein. Mehrere Hotels befinden sich in unmittelbarer Strandnähe und sind für Badeurlaub ideal gelegen. Der Wellengang vor Ort ist allerdings durch die Winde oft sehr stark, sodass besonders Familien mit jüngeren Kindern aufpassen sollten. Für Surfer wiederum ist Panjang Beach das Paradies schlechthin.

Tuk Tuk Beach

Ein hübscher Strand gehört zu Tuk Tuk und dessen Nachbardorf Tomok. Hier befindet ihr euch nicht am Meer, sondern am Tobasee. Die idyllische Lage in einem Naturschutzgebiet ist eine klare Empfehlung für euch, wenn ihr die Ruhe und Erholung beim Sonnenbad und den Blick auf einen traumhaften Sonnenaufgang oder -untergang sucht.

Aktivitäten

Ein Sumatra-Urlaub hält viele Ausflugsziele und Möglichkeiten für einen Aktivurlaub parat. Wir haben zusammengefasst, was ihr euch bei einem Aufenthalt nicht entgehen lassen solltet.

Orang-Utan-Tour

Für viele Reisende ist eine Begegnung mit den Primaten der Hauptgrund, Sumatra zu besuchen. Die Verwandten der Menschen in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen ist ein unvergessliches Erlebnis. Bucht am besten eine Oran-Utan-Tour, auf der ein Führer euch den Menschenaffen näherbringt und spannende Informationen für Jung und Alt bereithält. Ein guter Startpunkt ist Bukit Lawang, direkt am Rande des Nationalparks Gunung Leuser.

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Orang-Utan Weibchen im Gunung Leuser Nationalpark

Auf Safari gehen

Um der Tierwelt ganz nah zu kommen, gibt es abseits der Orang-Utan-Touren auch Safaris, auf denen ihr Sumatra-Elefanten oder Sumatra-Tigern begegnen könnt. Die Touren werden von professionellen Reiseleitern angeboten und finden für internationale Gruppen meist auf Englisch statt. Auf einer Safari wechseln sich Spannung und Faszination ab und ihr erhaltet viele Informationen über Flora und Fauna.

Wandern & Trekking

Die Vulkanlandschaft der Insel ruft geradezu nach allen, die gern die Wanderschuhe schnüren. Auf Sumatra erwarten euch sowohl leichte Wanderrouten als auch anspruchsvolle Trekkingtouren. Letztere sind teils für mehrere Tage ausgelegt und werden mit Übernachtungen im Zelt kombiniert. Beliebt ist beispielsweise das Trekking durch den Kerinchi Seblat Nationalpark mit dem Vulkan Kerinci als Ziel.

Wassersport

Natürlich ist Sumatra auch ein traumhaftes Reiseziel für Wassersportfans und Badeurlauber. Die Insel ist dank der herrschenden Winde an den Küstengebieten ein Top-Ziel für alle, die Windsurfen oder Kitesurfen wollen. An der gesamten Ostküste sind die Bedingungen dafür perfekt. Allerdings kann der Wellengang so stark werden, dass unerfahrenen Wassersportlern das Surfen nur unter Hilfestellung empfohlen wird.

Wer nicht nur auf den Wellen unterwegs sein möchte, sondern die Unterwasserwelt liebt, kann vor Sumatra ganzjährig tauchen. Es gib Napoleonfische und Mantas zu sehen, viele kleine Schwärme und Korallengärten, eindrucksvolle Kluftlandschaften sowie versunkene Schiffe. Es ist auch möglich, Tauchkreuzfahrten zu buchen. Ihr werdet per Schiff zu den schönsten Tauchplätzen gebracht, ohne selbst die Anreise organisieren zu müssen.

Ausflug nach Pulau Weh

Unmittelbar vor der Nordspitze Sumatras liegt eine kleine Insel. Sie wirkt auf einer Weltkarte unscheinbar, doch sie ist in jedem Fall einen Tagesausflug wert. Die Insel wird Pulau Weh oder kurz Weh genannt. Die Einheimischen geben ihr zusätzlich den Namen Sabang. Es handelt sich um eine kleine Vulkaninsel, die als Taucherparadies gilt. Gut 20 Tauchspots sind bekannt. Bereits das Schnorcheln in Strandnähe beschert euch faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt. Bei einem Besuch könnt ihr zudem am Strand liegen, in Hängematten entspannen oder Wandern gehen.

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Schmaler Strand auf Pulau Weh

Weitere Inselausflüge

Westlich Sumatras liegt eine Reihe vorgelagerter Inseln. Nur ein sehr schmaler Meeresarm trennt sie voneinander. Auch hier lohnen sich Tagesausflüge, um die vielfältige Landschaft und die Menschen vor Ort kennenzulernen. Ein Tipp ist beispielsweise die Insel Nias. Darüber hinaus hat Indonesien zahlreiche weitere Inseln zu bieten wie Lombok und das Top-Reiseziel Bali.

Reise-Infos

Habt ihr euch für eine aufregende Zeit auf Sumatra entschieden, solltet ihr euren Urlaub im südostasiatischen Indonesien gut planen. Wir haben für euch die wichtigsten Reise-Infos vorab gesammelt.

An- & Einreise

Ihr erreicht Sumatra mit dem Flugzeug und landet in der Nähe von Medan. Der internationale Flughafen Kuala Namu  kann mit zwei Zwischenstopps ab Deutschland angesteuert werden, wobei die Reisezeit zwischen 30 und 40 Stunden liegt. Für die Einreise nach Indonesien benötigt ihr nur den Reisepass, da bei Urlaub unter 30 Tagen kein Visum nötig wird.

Währung

Die Indonesische Rupiah ist auf der Insel die gängige Währung. Es empfiehlt sich, Geld bereits am Flughafen zu tauschen, um möglichst unabhängig auf Sumatra unterwegs sein zu können. Es gibt zwar an vielen Orten öffentliche Geldautomaten, doch bei einem Defekt steht ihr eventuell ohne Bargeld da.

Fortbewegung vor Ort

Vor Ort nutzt ihr am schnellsten und bequemsten Taxis, allerdings sind diese oft kostspielig. Eine günstige Alternative sind lokale Minibusse, die auch Einheimische für tägliche Fahrten benutzen. Eine Zwischenlösung ist das Mitfahren in Reisebussen für Urlauber, die größentechnisch eher Vans sind. Sie bieten etwa acht Personen Platz und verbinden Sehenswürdigkeiten miteinander. Wer eigenständig auf Entdeckungen gehen möchte und einen entsprechenden Führerschein besitzt, kann Motorräder und Mopeds mieten. Sehr beliebt sind zudem Becaks, eine Art Fahrradrikscha mit Motor.

Reisezeit

Sumatra liegt auf dem Äquator und besitzt ein tropisches Klima. Im Jahresschnitt erwarten euch 27 Grad Celsius. Das warme und schwüle Wetter ist für Strandbesuche optimal, fordert allerdings bei Erkundungstouren durch die Regenwälder durchaus den Körper heraus. Die Luftfeuchtigkeit liegt oft bei 80 Prozent und mehr. Besucht ihr Bergregionen, ist das Wetter dank der hohen Lage etwas kühler. Regenkleidung gehört allerdings immer ins Gepäck, denn anders als in anderen Regionen Indonesiens gibt es auf Sumatra keine echte Regen- oder Trockenzeit. Fast ganzjährig ist mit kurzen, aber starken Niederschlägen zu rechnen. Am seltensten vom Regen überrascht werdet ihr von Mai bis September.

Kulinarische Spezialitäten

Es warten viele Gerichte auf euch, die mit starken Gewürzen begeistern. Ein Klassiker ist Sambal. Diese Würzsoße basiert auf Chili und wird in kleinen Schälchen serviert. Damit wird traditionell Gemüse verfeinert. Zu den weiteren Spezialitäten gehören Saté (ein Grillgericht an Spießen) und Rendang (curryähnlich mit Ente, Lahm, Huhn oder Lamm). Weite Teile Indonesiens sind moslemisch geprägt, sodass ihr dort kein Schweinefleisch findet. Wer vegetarische Kost liebt, probiert mit Gado-Gado einen regionalen Salat.

Rendang-mit-Huhn
Rendang mit Huhn

Hotels & Unterkünfte

Sumatra bietet günstige Hotels für Singles, Paare und Familien. Einfache Unterkünfte sind ideal für alle, die nur zum Schlafen einkehren und den ganzen Tag die Insel erkunden. Ferienwohnungen für Selbstversorger gibt es ebenfalls. Wer auf einen besonderen Komfort nicht verzichten möchte, findet auf der Insel auch Wellness-Hotels und Apartments samt Pool.

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