Doha im Emirat Katar entdecken

In Doha, der Hauptstadt von Katar, scheint die Sonne mit ganzer Kraft und lässt ihre Strahlen auf Strände, traditionelle Märkte und luxuriöse Einkaufszentren fallen. Wir zeigen, was ihr bei eurer Reise zwischen Wolkenkratzern und Wüstendünen erleben könnt.

In Vorderasien und direkt am Persischen Golf liegt das Emirat Katar. In vergangenen Jahrhunderten war das Perlentauchen der wichtigste Beruf im Wüstenstaat, doch ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Meeresjuwelen immer weniger rentabel. Katar besitzt jedoch ein großes Vorkommen an Erdöl und Erdgas und wurde quasi über Nacht zu einem reichen Land. Heute säumen Wolkenkratzer die Straßen der Hauptstadt Doha und bilden eine Skyline, die ein beliebtes Fotomotiven darstellt.

Der Luxus ist in Doha allgegenwärtig und wird euch während eures Urlaubs bestimmt ins Staunen versetzen. Vor allem der gelebte Glamour auf der künstlich geschaffenen Insel The Pearl und die vielen Einkaufszentren sorgen für prägende Eindrücke. Verlasst ihr die Hauptstadt, könnt ihr Tagesausflüge, wie beispielsweise eine Wüstensafari, unternehmen.

Tipp: Plant einen Besuch in Doha als Stopover auf dem Weg nach Ostasien. Katars Hauptstadt ist perfekt, um vor dem Weiterflug eine Führung mitzumachen oder nach Herzenslust einzukaufen. Ein Aufenthalt in Doha lässt sich zudem prima mit der Besichtigung weiterer sehenswerter Städte auf der Arabischen Halbinsel verbinden, wie etwa Maskat, der Hauptstadt des Oman oder Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Kommt ihr in Doha an, haltet kurz inne und lasst diesen spannenden Gegensatz auf euch wirken: Auf der einen Seite ein Lichtermeer großer und futuristisch wirkender Wolkenkratzer, auf der anderen Seite Paläste und Moscheen. Letztere wurden zwar erst in jüngerer Vergangenheit errichtet, strahlen aber altehrwürdigen Charme aus.

Auf die Gebäude der Hauptstadt zu blicken, ist wie ein Rendezvous mit der Zukunft. Die Bauwerke aus Stahl und Beton spielen mit Elementen aus Stein und Glas und fangen die Sonnenstrahlen ein. Am Abend werden sie zu einem Lichtermeer. Fast jeder Gast erwischt sich selbst dabei, unzählige Fotos der Skyline zu verschiedenen Tageszeiten und aus allen erdenklichen Winkeln zu machen.

Ein guter Aussichtspunkt für eine eindrucksvolle Begegnung mit der Skyline ist der Aspire Tower. Aufgrund seiner Fassade wird er auch The Torch (“Die Fackel”) genannt und erhebt sich 300 Meter in die Höhe. Im Turm selbst ist ein 17-stöckiges Hotel untergebracht, doch ihr müsst keine Hotelgäste sein, um auf die Aussichtsplattform zu fahren.

Ein Must-see besonderer Art ist die künstlich angelegte Insel The Pearl. 2006 wurde entschieden, den ehemaligen Tauchplatz für Perlensammler im Zuge eines großen Infrastrukturprojekts zu verwandeln. The Pearl ist damit ein Wahrzeichen und Symbol für den Wandel geworden. Auf der Insel finden sich sowohl Villen und Restaurants als auch Einkaufsmöglichkeiten und Erholungsplätze.

Insgesamt besitzt The Pearl zwölf Viertel, die jeweils unter einem eigenen architektonischen Motto stehen. Das Viertel Qanat Quartier ist zum Beispiel an die Stadt Venedig angelehnt und besitzt Kanäle samt Gondeln. Bei einem Besuch in der Vilaggio Mall könnt ihr nicht nur in über 200 Geschäften einkaufen, sondern auch eine Gondelfahrt unternehmen.

In Doha gibt es viele Moscheen. Zu den bekanntesten gehörten die Nationalmoschee Imam Muhammad Ibn Abd Al Wahhab (auch Große Moschee genannt) und die Katara Mosque. Erstere wurde 2011 eröffnet und besitzt 93 Kuppeln sowie 20 Eingänge. Sie ist vor allem am Abend beeindruckend anzusehen, denn dann umspielt sie eine ausgeklügelte Beleuchtung. Die Katara Mosque ist zwar kleiner, birgt jedoch eine eigene Faszination, denn die Fassade ist mit vielen Mosaiksteinen besetzt. Diese sind in verschiedenen Blau- und Lilatönen gehalten.

Nutzt einen frühen Morgen oder den Abend, um euch den Basar anzusehen. Souq Waqif erwartet euch mit einem riesigen Angebot an Kleidung, Lebensmitteln und authentischer Atmosphäre. Während die heiße Mittagssonne vom Himmel brennt, ist der Markt geschlossen, doch morgens und abends füllt er sich mit Leben, Musiker spielen und Cafés laden zum Verweilen ein.

Eine Besonderheit inmitten des bunten Treibens ist der Falcon Souk. Dabei handelt es sich um ein Geschäft, das lebende Falken sowie notwendige Pflegeutensilien für die Tiere verkauft. Teil des Gebäudes ist auch eine moderne Falkenklinik.

Das Gebäude selbst ist von außen ein Erlebnis für sich, während in seinem Inneren diverse Kunstwerke und historische Gegenstände aus der arabischen Welt, darunter Gefäße, Textilien und Schmuck, Waffen und Metallarbeiten sowie Manuskripte und Kalligrafien ausgestellt sind. Neben einer Dauerausstellung gibt es zudem regelmäßig Sonderausstellungen zu wechselnden Themen.

In unmittelbarer Nähe zum Museum für islamische Kunst beginnt der MIA Park. Er ist weitläufig angelegt und bietet für Familien zwei große Spielplätze. Es besteht die Möglichkeit, Karussell zu fahren oder eine Spielzeugeisenbahn zu bewundern. Der Park und die Umgebung können dank eigenem Fahrradverleih auch bequem vom Rad aus erkundet werden und ein Café versorgt euch mit Getränken und Imbissen.

Das Islamische Kulturzentrum prägt das Stadtbild ebenfalls, denn zu ihm gehört eine Moschee mit einem in sich geschwungenen Turm. Wie eine Spirale erhebt er sich vor dem Horizont und erstrahlt am Abend in warmem Kunstlicht. Der Name des Kulturzentrums lautet Fanar und ist passend gewählt, denn übersetzt bedeutet es Leuchtturm und verweist auf die einzigartige Form des Minaretts.

Im Jahr 2019 öffnete das Nationalmuseum erstmals seine Pforten. Bereits das Äußere ist eindrucksvoll, denn der Architekt ließ das Gebäude so gestalten, dass es an eine Wüstenrose erinnert. Im Inneren lernt ihr Aspekte der Kulturgeschichte und der örtlichen Flora und Fauna kennen. Insgesamt gibt es elf Räume für die Dauerausstellung und daher jede Menge zu entdecken.

Doha hat jede Menge Schönheit und Faszination zu bieten. Ob bei einem Stopover oder während eines längeren Urlaubs: Auf euch warten so einige To-dos.

Sie trägt den Namen The Corniche und ist eine sieben Kilometer lange Promenade. Blickt ihr auf eine Seite, seht ihr auf das Meer und die sich darin spiegelnden Sonnenstrahlen. Dreht ihr den Kopf zur anderen Seite, erwarten euch die Hochhäuser der Stadt. Mit Sonnenhut und Sonnencreme ausgestattet, könnt ihr die gesamten sieben Kilometer zurücklegen und kommt an vielen Stationen vorbei, an denen sich ein Halt lohnt: Den Anfang macht das Pearl Monument. Das Kunstwerk zeigt eine große, geöffnete Muschel mit runder Perle im Inneren.

Entlang der Promenade begegnen euch außerdem das MIA, eine grüne Oase (Arumaila Park) und ein Uhrturm. In der Nähe des Turms befindet sich der Palast des Emirs. Theoretisch kann hier der Emir leben, doch der Palast wird kaum als Residenz, sondern eher als Empfangsgebäude genutzt. Am Ende der Promenade seht ihr die Dubai Towers, den Sheraton Park und das Msheireb Enrichment Center, ein Geschichtsmuseum.

Dieses Einkaufszentrum bietet euch auf über 600.000 Quadratmetern in rund 400 Geschäften die Möglichkeit zu einem Tag im Shoppingfieber. Doch die Mall ist noch viel mehr. In ihrem Inneren erwartet euch ein Kino sowie ein Gaming-Zentrum. Rennsimulatoren und Escape Rooms sorgen für Nervenkitzel. Zu den Attraktionen des Einkaufszentrums zählen außerdem zwei Freizeitparks, die euch Abwechslung zu klassischen Besichtigungstouren bieten.

Seid ihr leidenschaftliche Golfspieler und fragt euch, ob man in Doha auch den Golfschläger schwingen kann? Man kann! Und das sogar ausgesprochen gut, denn Katars Hauptstadt besitzt gleich mehrere Golfplätze, darunter 18-Loch- und 9-Loch-Anlagen sowie kleinere Übungsplätze für Anfänger.

Eine Aktivität, die bei Groß und Klein für Begeisterung sorgt, ist eine Ausfahrt auf einem traditionellen Segelboot. Die Boote werden Dhows genannt und fahren täglich für Besucher im Hafen ein und aus. Eine kleine Tour dauert circa eine Stunde und gibt euch einen einzigartigen Blickwinkel auf Doha. Empfehlenswert sind Fahrten kurz vor Sonnenuntergang, denn dann erlebt ihr mit, wie das bunte Farbenmeer der Abendbeleuchtung die Skyline in tolle Töne taucht.

Vor Doha erstreckt sich die Wüste und wirkt mit ihrer Weite und unzähligen Dünen beeindruckend und mächtig zugleich. Sie trifft an ihrer Grenze direkt auf den Ozean. Hier habt ihr zum Beispiel die Möglichkeit, einen Kamelritt zu buchen und unter der Leitung erfahrener Begleiter einen Teil der Wüste zu erkunden.

Ein Tagesausflug mit dem Geländewagen ist ein To-do, das begeistert und von den Einheimischen in verschiedenen Abstufungen angeboten wird. Möglich sind vergleichsweise ruhige Touren, doch es gibt auch das sogenannte Dune Bashing, bei dem ihr steile Dünen bezwingt wie Surfer eine Wasserwelle. Manche Ausflüge machen auch am Binnenmeer Chaur al-Udaid einen Halt. Dieses liegt rund 60 Kilometer von Doha entfernt und kann nur über eine Reise durch die Wüste erreicht werden, da es keine Straßen dorthin gibt. Das Binnenmeer ist ein Naturreservat der UNESCO.

Schwüle Sommertage und bis zu 50 Grad Celsius rufen nach Abkühlung. Doha verfügt über einen öffentlichen Strand, den Katara Beach. Hier muss allerdings wegen des im Land vorherrschenden Islams auf passende Bekleidung geachtet werden. Anders sieht es in internationalen Hotels mit einem privaten Strandabschnitt aus. Am Katara Beach sind viele Wassersportarten möglich. Anfänger und Fortgeschrittene können Jetskis mieten und es gibt Parasailing und Wasserski. Beliebt sind auch Tauchangebote in Küstennähe, sodass keine Fahrten mit einem Boot nötig sind.

Ein unvergesslicher Tagesausflug wird die Reise auf die Banana Island. Mit einem Boot fahrt ihr ab Doha circa 20 Minuten und steigt an einem Strand aus, der einem den Atem verschlägt. Es begrüßen euch schneeweißer Sand, Villen stehen auf Stelzen direkt am Strand und Restaurants, Pools und Spa-Einrichtungen locken mit ihren Angeboten. Ein Tag vor Ort ist wie ein Kurzurlaub.

Seide ihr auf den Geschmack gekommen und wollt als nächstes einen Urlaub in Doha unternehmen? Dann lest noch aufmerksam folgende Reise-Infos, um gut vorbereitet zu sein.

Die Amtssprache Katars Arabisch müsst ihr nicht verstehen, die meisten Gespräche lassen sich auf Englisch führen. In vielen Geschäften benötigt ihr auch die örtliche Währung Katar-Riyal nicht und könnt stattdessen mit Kreditkarte zahlen.

Macht euch vor der Reise mit den Gebräuchen im Land vertraut. Frauen aus anderen Ländern müssen abseits von Moscheebesichtigungen kein Kopftuch tragen, sollten jedoch nicht zu körperbetonte Kleidung wählen. Sowohl Männern als auch Frauen wird geraten, Reisekleidung zu bevorzugen, die die Schultern und Knie bedeckt.

Ihr kommt über den Hamad International Airport an. Es gibt Direktflüge ab München, Berlin und Frankfurt am Main. Auch die Lufthansa hat Direktflüge ab Frankfurt im Programm. Von Düsseldorf gelangt ihr mit einem Stopp in Istanbul nach Doha.

Interessanter Fakt: Doha wird von Besuchern aus der ganzen Welt angeflogen. Als im Februar 2017 die Fluglinie Qatar Airways eine Direktverbindung von Auckland nach Doha anbot, war sie mit 14.525 zurückgelegten Kilometern in 16 Stunden und 35 Minuten zum damaligen Zeitpunkt der längste Direktflug der Welt.

Ein heißes Wüstenklima ist für Doha typisch. Die Sommermonate sind sehr heiß und erreichen teils über 50 Grad Celsius. Als angenehme Reisezeit gelten die Monate November bis April, wenn das Thermometer zwischen 22 °C bis 31 °C anzeigt. Die kälteste Wassertemperatur ist im Februar mit 21 °C.

Beim Essen sollte mindestens einmal Mezze probiert werden. Hierbei handelt es sich um eine Vorspeise, bei der Salat, Brot und verschiedene Dips gereicht werden. So kommt ihr unter anderem in den Genuss von Falafel, Taboulé oder Hummus.

Kaffee ist in Doha ein Genusserlebnis. Er wird mit Kardamom gewürzt und erhält damit ein einmaliges Aroma. Wer Tee liebt, darf auf keinen Fall Karak verpassen, den regionalen Schwarztee inklusive Milch und Zucker.

Doha ist für seinen unglaublichen Luxus bekannt und das spiegelt sich in den vielen Sterne-Hotels und Wellnessoasen wider. Es gibt jedoch auch einfachere Unterkünfte, sodass für jedes Reisebudget etwas dabei ist. Reist ihr samt Kinder empfehlen sich die Familienresorts, die oft mit kindgerechten Pools und kleinen Annehmlichkeiten wie Rutschen begeistern.