Komodo: Insel in Indonesien besuchen


Einem echten Komodowaran gegenüberstehen? Das tropische Klima genießen und die Unterwasserwelt beim Tauchen erkunden? Das und mehr erwartet euch bei einem Besuch auf Komodo, gelegen in Indonesien.

Überblick

Beim Begriff Komodo denken viele Menschen an eine riesige Echse, den Komodowaran. Die Tiere werden auch Komododrache oder international Komodo dragon genannt. Die vom Aussterben bedrohte Gattung der Warane steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten und hat abseits von Zoos nur ein kleines Verbreitungsgebiet; eines davon ist die Insel Komodo. Sie ist 390 km² groß und gehört zur Gruppe der Kleinen Sundainseln. Die Inselgruppe besteht neben Komodo aus fünf weiteren größeren Inseln sowie vielen weiteren Eilanden. Das indonesische Komodo selbst liegt zwischen Sumbawa und Flores.

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Schiffe in einer Bucht von Komodo

Nationalpark Komodo

Auch wenn der Name vermuten lässt, dass sich der Nationalpark nur auf der Insel Komodo befindet, umfasst das Schutzgebiet mehr. Es zählen auch die Inseln Rinca und Padar sowie 26 kleine vorgelagerte Inseln dazu, sodass die Fläche insgesamt 1.817 km² umfasst. Allerdings sind nur Rinca, Padar und Komodo für Besucher geöffnet. Der Nationalpark Komodo wurde seitens Indonesiens 1980 gegründet. Die Menschen setzten sich zum Ziel, die einzigartige Flora und Fauna zu schützen. Im Jahr 1991 wurde das Gebiet offiziell zum Weltnaturerbe der UNESCO.

Am bekanntesten ist der Nationalpark Komodo für die dort lebenden Komodowarane. Es gibt jedoch weitere Tierarten, die hier heimisch sind: Am häufigsten trifft man auf Mähnenhirsche. Diese Tiere sind zugleich häufig die Beute der Komodowarane. Außerdem leben Schlangen, Eidechsen, Frösche und Vogelarten sowie Wildschweine, Wasserbüffel, Wildpferde und Javaneraffen im Nationalpark. Für Menschen kaum zu sehen sind die Rinca-Ratte und die Fruchtfledermaus.

Komodowaran
Komodowaran mit herausgestreckter Zunge

Neben den berühmten Komodowaranen lockt die Fauna des Parks noch mit einer weiteren Besonderheit: Aufgrund der geografischen Lage verschmelzen hier asiatische und australische Tierwelt. Während die Säugetiere überwiegend einen asiatischen Ursprung haben, gehen die Wurzeln der meisten Vögel und Reptilien auf Australien zurück. Das gilt auch für den Komodowaran. Untersuchungen zeigten, dass die Riesenechsen bereits im Pliozän lebten und vor über fünf Millionen Jahren in Australien heimisch waren.

Die Flora an Land ist aufgrund des trockenen Klimas nicht sehr stark ausgeprägt. Eine Savanne mit vielen Sträuchern und Gräsern dominiert die Landschaft. Einige Nebelwälder lockern das Bild auf und spenden wohltuenden Schatten beim Erkunden des Parks. Diese schattigen Bereiche sind nicht nur wichtig für Menschen, sondern auch für das Gedeihen der  Pflanzen. Die Flora bringt hier Mangroven, Bambus und den Teakbaum hervor.

Aktivitäten

Auf euch warten eine abwechslungsreiche Tierwelt, traumhafte Naturpanoramen und abenteuerliche Aktivitäten, die für unvergessliche Reiseerinnerungen sorgen. Da die meisten Urlauber in Richtung Komodo Insel aufbrechen möchten, um die freilebenden Komodowarane zu beobachtenen, wird dies als Tagesausflug angeboten. Wer mehr sehen möchte und genügend Zeit mitbringt, kann die Reise um viele weitere, spannende To-dos erweitern.

Beobachtung der Komodowarane

Der Komodowaran ist mit bis zu drei Metern Körperlänge die größte Echsenart der Gegenwart. Abseits der Insel Komodo gibt es wildlebende Exemplare nur noch auf den nahen Inseln Rinca, Flores, Gili Dasami und Gili Motang. Die Komodowarane leben also nur noch auf den ostindonesischen Inseln in Freiheit. Erwachsene Männchen wiegen bis zu 90 Kilogramm und obwohl sie oft träge wirken, können die Tiere beim Jagen bis zu 18 km/h erreichen. Sie sind auch für den Menschen gefährliche Raubtiere, denn neben ihren mächtigen Zähnen ist ihr Speichel giftig. Viele weitere Informationen zu den Komodowaranen erhaltet ihr im Informationszentrum auf der Insel, das zugleich Start- und Endpunkt der Tour bildet.

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Zwei kämpfende Komodowarane

Um Besucher der Komodo Insel bei Beobachtungen der Riesenechsen zu schützen und zugleich die Natur angemessen zu bewahren, dürfen Ausflüge durch den Lebensraum nur unter Führung der Naturschutzbehörde PKA erfolgen. Daher dürft ihr auch nicht allein Komodo betreten, sondern nur im Zuge einer geführten Tour. Die Begleiter sind mit Stöckchen bewaffnet und achten auf ausreichend Abstand zwischen den Tieren und der Reisegruppe. Wichtig zu wissen: Die Führungen finden zwar weitestgehend in schattigen Bereichen statt, doch eine gewisse Fitness braucht ihr aufgrund des trockenen und warmen Wetters dennoch. Damit alle Gäste bestmöglich in den Genuss der Natur kommen, werden unterschiedlich lange Streifzüge angeboten. Die längste Tour auf Komodo dauert circa zwei Stunden.

Achtung: Da die Tiere wild auf der Insel leben, gibt es keine Garantie, einen Komodowaran zu sehen. Die Chancen sind allerdings in der Nähe der Rangerstation sehr gut, da die Riesenechsen von den Gerüchen aus der Küche angezogen werden.

Besuch am Pink Beach

Habt ihr die Riesenechsen bereits gesehen, gibt es ein weiteres Highlight auf der Insel: den Strand Pantai Merah. International ist er besser unter dem Namen Pink Beach bekannt. Sobald ihr am Strand ankommt, wird auf den ersten Blick klar, wie die Namensgebung zustande kam, denn der Sand ist rosafarben. Gäste können sich während des Aufenthalts sonnen, im Meer schwimmen und schnorcheln. Letzteres lohnt sich besonders, denn das Wasser ist klar und bietet die Chance zahlreiche Fischarten zu sehen.

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Der Pink Beach oder auch Pantai Merah

Bitte beachten: Aufgrund des ungewöhnlichen Aussehens ist es zwar verlockend, eine Handvoll Sand vom Strand mitzunehmen, doch das ist aus gutem Grund verboten. Da es immer wieder vorkommt, dass Besucher etwas Sand einstecken, schrumpft das Volumen nach und nach, was der gesamten Umwelt schadet. Bitte folgt daher den Anweisungen der Reiseleitung und lasst den Sand in seiner natürlichen Umgebung, damit sich noch viele daran erfreuen.

Tauchen

Komodo ist nicht nur an Land spannend, sondern bietet auch eine reiche Unterwasserwelt. Taucher aus der ganzen Welt buchen Ausflüge zur Insel, um von hier aus in die Artenvielfalt unter Wasser zu bestaunen. Bekannt ist die Wasserwelt vor Komodo besonders für die reiche Population an Mantarochen. Die größten Vertreter der eindrucksvollen Fische können bis zu fünf Meter Körperlänge und bei ausgebreiteten Flossen eine Spannweite von sieben Metern erreichen. Eine Garantie, die Tiere zu sehen, gibt es zwar nicht, aber eure Reiseleitung wird euch einen Ort zeigen, von welchem aus die Chance auf eine Begegnung hoch ist.

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Lilafarbene Fische vor Komodo

Beim Tauchen erwarten euch zudem viele weitere Meeresbewohner, darunter mehr als 260 Korallenarten, Schwämme und Weichtiere. Mehr als 1.000 Fischarten werden in unzähligen Fischschwärmen euren Weg kreuzen und mit etwas Glück sind auch die beliebten Seepferdchen darunter. In der Region sind Delfine, Haie, Wale und Meeresschildkröten beheimatet.

Achtung: Anfänger sollten sehr vorsichtig beim Tauchen sein, da die Strömungen vergleichsweise stark ausfallen können. Mindestens ein erfahrener Taucher sollte den Ausflug begleiten.

Wandern

Zum Schutz der Natur und zur Wahrung der Ruhe für die Komodowarane warten auf Komodo keine Fahrzeuge auf euch und der Besuch ist immer zugleich eine Wanderung. Ihr könnt aber nicht nur einen Besuch auf der Insel Komodo buchen, sondern den Ausflug mit einem Abstecher nach Padar verbinden. Die unbewohnte Insel im Nationalpark lohnt sich für Ausflüge ganz besonders, denn sie bietet einen atemberaubenden Ausblick auf das Meer und die Nachbarinseln. Für die Wanderung geht es leicht bergauf und eine Treppe führt die letzten Meter auf den Hügel der Insel. Die Sonne scheint vor allem ab Mittag stark und es gibt aufgrund der wenigen Bäume nahezu keinen Schatten, weshalb Wanderungen am Vormittag empfohlen werden.

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Blick auf Padar

Reise-Infos

Die Inseln und der Nationalpark haben euer Interesse geweckt und ihr fragt euch jetzt: Wie kommen wir dorthin? Die Anreise ist etwas anspruchsvoll, lohnt sich aber für Naturfreunde, Badenixen und alle, die Komodowarane sehen wollen.

Ein- & Anreise

Für den Abenteuerurlaub in Indonesien benötigt ihr einen Reisepass und ein gültiges Rückflugticket. Nur für Aufenthalte, die länger als 30 Tage dauern, braucht ihr ein Visum. Die Beantragung eines Visum on Arrival ist möglich und kostet etwa 30 Euro.

Die Insel verfügt zum Schutz der Umwelt über keinen eigenen Flughafen. Daher könnt ihr Komodo nur erreichen, wenn ihr eine Bootstour unternehmt und so gemeinsam mit der Reiseleitung an der Ostküste, genauer in der Bucht Loh Liang, anlegt. Angeboten werden viele Bootsausflüge ab der Hafenstadt Labuan Bajo auf der Insel Flores. Diese Insel wiederum verfügt über einen eigenen Flughafen, der von Flugzeugen aus Bali und Lombok angeflogen wird.

Für eure Anreise bedeutet das: Ihr verbindet den Besuch auf Komodo am besten mit einem Urlaub auf der Insel Bali oder Lombok. Diese Inseln werden von Deutschland aus angeflogen. Direktflüge gibt es bislang jedoch nicht und ein Zwischenstopp in Singapur ist daher Teil eurer Reise. Verbringt einen traumhaft schönen Aufenthalt auf Bali oder Lombok und reist dann mit dem Flieger in nur 90 Minuten auf die Insel Flores. Auch hier könnt ihr einige Tage Urlaub machen und den Bootsausflug zur Komodo Insel als Highlight in euer Urlaubsprogramm integrieren.

Kueste-von-Flores
Die hügelige Küste von Flores

Wollt ihr bei einem Aufenthalt auf Lombok oder Bali nicht erneut in ein Flugzeug steigen, könnt ihr auch von diesen Inseln aus eine mehrtägige Bootstour starten. In diesem Fall seid ihr rund vier Tage unterwegs und das Anlegen auf Komodo ist neben den außergewöhnlichen Tagen auf See euer Highlight. Einen besonderen Reiz dieser Touren machen die Übernachtungen mit wunderschönen Sonnenauf- und Sonnenuntergängen aus. Zudem habt ihr die Chance, bei Dunkelheit fluoreszierendes Plankton zu sehen, das auch als Meeresleuchten bezeichnet wird.

Beste Reisezeit

Ein Besuch auf Komodo bedeutet, dass ihr eine der wärmsten Regionen des gesamten Indonesischen Archipels besucht. Im August und September sind über 40 Grad Celsius üblich. Da sich Komodowarane von Juni und bis August in der Paarungszeit befinden und oft nicht zu sehen sind, solltet ihr eure Reise außerhalb dieses Zeitraums planen. Als beste Reisezeit gelten die Monate April und Mai. Die Temperaturen sinken auf bis zu 21 Grad Celsius und sind daher vergleichsweise angenehm. Das sehen wohl auch die Tiere so und sind in dieser Zeit häufiger anzutreffen. Wiederum meiden solltet ihr den Zeitraum November bis März, denn dann hat die Regenzeit das Gebiet fest im Griff. Im Februar treten neben den Niederschlägen teils so starke Stürme auf, dass keine Boote zur Komodo Insel ablegen.

Währung & Kosten

Da Komodo zu Indonesien gehört, ist die Währung vor Ort die Indonesische Rupiah. Euer Ausflug zur Insel startet von Labuan Bajo auf Flores und ihr solltet dort in jedem Fall noch einmal Bargeld mitnehmen. Die Überfahrt zur Insel deckt nämlich meist nur die An- und Abreise ab und nicht den Eintritt in den Nationalpark Komodo. Den zahlt ihr vor Ort. Geldautomaten gibt es auf Komodo nicht.

Es gibt neben den Kosten für den Aufenthalt im Nationalpark noch eine Gebühr für die Führung und es können weitere Gebühren, etwa für das Fotografieren oder das Leihen einer Schnorchelausrüstung anfallen. Etwas Bargeld solltet ihr außerdem bereithalten, wenn ihr am Ende der Führung noch ein schönes Souvenir als Andenken kaufen wollt. Neben typischen Postkarten und Shirts gibt es von Einheimischen geschnitzte Holzfiguren, von denen jede Figur ein Unikat und ein Teil der regionalen Kultur ist.

Essen & Spezialitäten

Die Reise führt euch nach Indonesien und damit in eine Hochburg besonderer Gerichte. Die unmittelbare Nähe zum Meer hat nicht nur den Fischfang auf den Inseln zu einem wichtigen Berufszweig gemacht, sondern auch die regionale Küche geprägt. Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten sind allgegenwärtig. Ein leckerer Tipp aus der riesigen Auswahl: Garnelen-Gemüsebananen-Ragout.

Soll es lieber ein herzhaftes Fleischgericht werden, probiert auf eurer Reise Balung Nangka. Es werden euch gut geschmorte Schweinerippen serviert. Auch beliebt ist Nasi Goreng, das aus regionaler Küche deutlich intensiver als die Varianten aus der heimischen Tiefkühlung schmeckt. Eine vegetarische Köstlichkeit ist der Gemüsesalat Urap-Urap.

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Nasi Goreng auf Flores essen

Bedenkt, dass ihr bei einem Ausflug in den Nationalpark Komodo den gesamten Tag oder auch für einen mehrtägigen Trip unterwegs seid. Ihr werden auf dem Boot sowohl mit Getränken als auch Mahlzeiten versorgt. Auf diese Weise kommt ihr automatisch in den Genuss einfacher regionaler Kost und könnt sie vor oder nach der Tour auf den Inseln genießen.

Hotels & Unterkünfte

Komodo ist ein beliebtes Ausflugsziel, aber kein Übernachtungsort während eines Urlaubs in Indonesien. Auf der Insel gibt es keine Hotels, nur die Häuser der etwa 2.000 Einwohner. Ihr besucht den Nationalpark daher bei einem Tagesausflug. Es gibt Angebote, bei denen zwei- oder dreitägige Touren stattfinden. In diesem Fall finden die Übernachtungen auf dem Boot statt.

Ein Ausflug nach Komodo als Tagestrip bedeutet meist, eine Unterkunft auf Flores zu beziehen. Hier gibt es Hotels mit gemütlichen Zimmern samt Klimaanlage und WLAN sowie gepflegten Restaurants und Pools. Diese Wahl ist bei mehrtägigen Aufenthalten mit Wunsch nach Wellness perfekt und dennoch im internationalen Vergleich sehr günstig. In der Hafenstadt erwarten euch aber auch einfache Unterkünfte mit besonders günstigen Mehrbettzimmern. Für eine Übernachtung mit kurzem Aufenthalt ist das ideal.

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