Atlantic City war lange Zeit als reine Glücksspielstadt bekannt und hat mittlerweile neu erfunden. Neben den immer noch reizvollen Casinos findet ihr dort inzwischen viele andere Arten der Unterhaltung sowie tolle Strände für ein Bad im Atlantischen Ozean.
Überblick
Was Las Vegas für den Westen der Vereinigten Staaten ist, war Atlantic City lange Zeit für die Ostküste. Casinos reihten sich nebeneinander auf und lockten Vergnügungssuchende in die kleine Stadt im Bundesstaat New Jersey. Doch seit auch anderswo dem Glücksspiel nachgegangen werden darf, musste Atlantic City einen neuen Kurs einschlagen.
Heute ist die Stadt nach wie vor ein Erholungs- und Vergnügungsort. Doch es gibt eben nicht mehr nur Poker, Blackjack und einarmige Banditen, sondern auch einen Vergnügungspark, zahlreiche familienfreundliche Attraktionen und natürlich viele einladende Strände inklusive actionreicher Wassersportmöglichkeiten.
Geschichte
Atlantic City wurde 1854 gegründet und war von Beginn an darauf ausgelegt, ein Ferienort zu werden. Die ideale Lage am Meer, die Nähe zu Großstädten und ein Eisenbahnanschluss sorgten dafür, dass die Stadt wuchs und zu einem beliebten Kurort wurde.
Bis in die 1960er Jahre hinein war Atlantic City für seine Strände, vor allem aber das tolle Nachtleben bekannt. Die Auftritte aufstrebender Jazzmusiker und anderer Künstler hatten daran einen großen Anteil. Zwar folgte ab Ende der 1960er eine touristische Durststrecke, doch mit der Legalisierung des Glücksspiels erholte sich die Stadt und wurde erneut zum angesagten Reiseziel.
Nachdem viele benachbarte Bundesstaaten das Glücksspiel ebenfalls legalisiert hatten, stand es erneut schlecht um Atlantic City und viele Casinos mussten schließen. Doch mittlerweile hat sich die Stadt umorientiert und lockt durch entsprechende Angebote nun verstärkt Familien und Badeurlauber an.
Sehenswürdigkeiten
Atlantic City ist eine vergleichsweise kleine Stadt mit nur rund 40.000 Einwohnern. Das gesellschaftliche Leben konzentriert sich hier auf einige wenige Orte. Der Vorteil: Die meisten Sehenswürdigkeiten gruppieren sich um den einst so legendären Boardwalk, die Promenade der Stadt.
Boardwalk
Der Boardwalk zieht sich quer über die gesamte Länge der Küste von Atlantic City. Die Strandpromenade wurde einst angelegt, damit Besucher den Sand nicht immer in die Hotels und Züge trugen. Mit der Zeit wurde der Boardwalk aber zu einem Wahrzeichen der Stadt. An der Promenade pulsiert das Leben. Hier findet ihr, was das Herz begehrt und seid dabei in der Nähe des Strandes. Die größten Casinos, schönsten Hotels und luxuriösesten Wellnessanlagen befinden sich ebenso nahe des Boardwalks wie viele Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Boardwalk Hall
Die Boardwalk Hall ist eine monumentale Veranstaltungshalle und war in ihrer Entstehungszeit in den 1920er Jahren die Halle mit dem größten Innenraum ohne Pfeiler oder Verstrebungen. Bis heute finden hier Großereignisse aus dem Bereich Sport und Showbusiness statt, darunter seit 2013 auch wieder die Finals des Miss America Wettbewerbs. Die Boardwalk Hall ist aber auch noch für etwas anderes bekannt. Dort steht nämlich die größte Orgel der Welt. Die 1932 fertiggestellte Orgel umfasst mehr als 33.000 Pfeifen auf über 300 Registern und wiegt stolze 150 Tonnen. In der Regel kann die Orgel aber nur im Rahmen von Veranstaltungen besichtigt werden.
Absecon Lighthouse
Am nordöstlichen Ende von Atlantic City befindet sich der Absecon Leuchtturm. Er ist mit seinen 52 Metern der höchste Leuchtturm im Bundesstaat New Jersey und der dritthöchste gemauerte Leuchtturm der ganzen USA. Der Turm wird nicht mehr zur Navigation genutzt, doch er leuchtet nach wie vor jede Nacht. Ihr könnt die 228 Stufen bis ganz nach oben zur Spitze erklimmen.
Im Innern des Gebäudes ist ein Museum untergebracht. Ausgestellt ist neben lokalen Erinnerungsstücken und Gegenständen aus dem Leben der einstigen Leuchtturmwärter auch eine Fresnel Linse. Diese besondere Linsenart wurde im 19. Jahrhundert vor allem in Leuchttürmen eingesetzt und gilt als eine Erfindung, die sehr wahrscheinlich vielen Seeleuten das Leben gerettet hat.
Lucy der Elefant
Eines der bekanntesten Wahrzeichen von Atlantic City steht genau genommen gar nicht im eigentlichen Stadtgebiet, sondern im benachbarten Margate City. Trotzdem ist Lucy, der riesige Elefant, auf vielen Souvenirs in Atlantic City zu finden. Die rund 20 Meter hohe Skulptur wurde 1881 gebaut und Ende der 1960er restauriert. Lucy diente schon als Büro, Kneipe und Baderaum. Heute wird die Skulptur als Aussichtsplattform sowie als Museum zur eigenen Entstehungsgeschichte verwendet. Vor allem aber ist Lucy ein tolles Fotomotiv für die ganze Familie.
Strände
Selbst während seiner besten Zeit wurde Atlantic City oft nur als kleine Schwester von Las Vegas belächelt. Dabei hat die Stadt an der Ostküste einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Wüstenmetropole in Nevada – nämlich das Meer. Daher präsentieren wir euch gern die besten Strände für euren Urlaub in Atlantic City.
Downtown Beaches
Der Boardwalk verläuft fast die gesamte Länge über parallel zu Stränden, die allesamt zum Baden einladen. An vielen Stellen ist es sehr familienfreundlich und die Strände werden von Rettungsschwimmern überwacht. Zudem eignet sich die Küste hier ideal zum Surfen, so dass eigentlich immer ein paar Wellenreiter zu bestaunen sind.
Atlantic City Beach
Ihr möchtet ein wenig Abstand zum Trubel rund um den Boardwalk? Dann empfehlen wir euch den Atlantic City Beach an der Absecon Bucht. Dieser Strand ist eher ruhig und führt auch nicht aufs offene Meer, sondern zur besagten Bucht. Daher ist er weniger für Surfer, dafür umso mehr für Familien geeignet.
Margate Beach
Zum Atlantic County gehören neben Atlantic City noch weitere kleine Städte und Gemeinden, darunter Margate City im Südwesten. Dort wiederum befindet sich einer der schönsten Strände der Region, mit goldenem Sand und vielen Wassersportmöglichkeiten.
Brigantine Beach
Brigantine ist ebenfalls eine Nachbargemeinde, jedoch im Nordosten. Dort liegt der Brigantine Beach, der sehr viel natürlicher und entspannender ist als die Stadtstrände. Fahrt dorthin, wenn ihr abschalten und ein paar Stunden eure Ruhe haben möchtet.
Longport Dog Beach
Für die Hundefreunde unter euch hat die Küste rund um Atlantic City einen eigenen Strand zu bieten, den Longport Hundestrand. Dieser liegt zwar ein paar Kilometer vom eigentlichen Stadtgebiet entfernt in einer Nachbargemeinde, doch hier können eure Hunde ungestört ins kühlende Nass springen.
Aktivitäten
In Atlantic City gibt es vielfältige Möglichkeiten, den Tag zu verbringen – auch dann, wenn ihr mit dem Sightseeing fertig seid und nicht die ganze Zeit am Strand liegen wollt. Ganz oben auf beinahe jeder Urlauberliste steht dabei ein Besuch im Casino.
Spielen im Casino
Auch wenn die ganz großen Glücksspielzeiten in Atlantic City vorbei sind – die Casinos machen immer noch einen stattlichen Teil der regionalen Wirtschaftsleistung aus. Große Casino-Hotels locken mit komfortablen Suiten und unzähligen Automaten, Spieltischen sowie Show-Acts und kulinarischen Köstlichkeiten. Beachtet, dass ihr 21 Jahre alt sein müsst, um in New Jersey spielen zu dürfen.
In den Vergnügungspark gehen
Am Boardwalk wurde 1898 ein stählerner Pier errichtet, der von Anfang an dem Vergnügen gewidmet war. Heute ist der Steel Pier ein kleiner Vergnügungspark mit Fahrgeschäften für Jung und Alt und sogar einem 70 Meter hohen Riesenrad.
Einkaufen gehen
Was wäre eine US-amerikanische Stadt ohne mindestens ein großes Einkaufszentrum? Tatsächlich lässt es sich in Atlantic City bestens einkaufen – sei es in einem der Center, einem der vielen Outlet Stores in der Factory Outlet Mall oder auch in den Niederlassungen von diverser Modemarken. Oft lassen sich dort zu Ende einer Saison besonders gute Schnäppchen machen. Außerdem zahlt ihr in Atlantic City keine Steuer auf Kleidung und Schuhe.
Wassersport treiben
Die Küste New Jerseys ist voller guter Surfspots, die sich von Atlantic City aus bestens erreichen lassen. Die Marschlandschaft hinter der Stadt lädt außerdem zum Kanufahren ein. Wer lieber an Land bleibt, kann das Gebiet beim Wandern oder mit dem Rad erkunden.
Ausflug in eine Metropole
Als Atlantic City einst gegründet wurde, sprach vor allem die Nähe zu zahlreichen Großstädten für den Standort. Nur eine kurze Zugfahrt und man war da. Das Ganze funktioniert aber auch andersherum. Von Atlantic City aus seid ihr in einer guten Autostunde in Philadelphia und schaut euch die Liberty Bell an. In gut zwei Stunden seid ihr in New York und besucht die Freiheitsstatue und zum Weißen Haus in Washington D. C. ist es auch nicht viel weiter.
Reise-Infos
Lust auf einen Ausflug in eine Stadt des Vergnügens inklusive Bademöglichkeiten? Dann wird es Zeit für einen Atlantic City-Urlaub. Doch plant eure Reise gut, in die USA ist es schließlich kein Katzensprung. Unsere Reise-Infos helfen bei der Vorbereitung.
Reisezeit
An der Atlantikküste herrscht in diesen Breiten ein moderates Ozeanklima. Das heißt, die Sommer sind verlässlich warm und regenarm, während es im Winter recht frisch werden kann. Am besten reist ihr zwischen Juni und September nach Atlantic City.
Reisevorbereitung
Über das Bezahlen müsst ihr euch wenig Gedanken machen. In den USA werden in so gut wie jedem Geschäft die gängigen Kreditkarten akzeptiert. Für kleinere Ausgaben solltet ihr aber dennoch ein paar Dollar in bar dabei haben. Ein etwas größeres Problem könnte der Jetlag werden. Atlantic City liegt sechs Stunden hinter der mitteleuropäischen Winterzeit. Richtet euch also darauf ein.
Für die Einreise in die USA benötigt ihr einen gültigen Reisepass, dazu entweder ein reguläres Visum oder die elektronische Reisegenehmigung ESTA sowie ein gültiges Rück- oder Weiterflugticket.
Anreise & Reisedauer
Ein Flug an die Ostküste der USA dauert gut und gerne achteinhalb Stunden. Diese Zeit benötigt ihr beispielsweise von Frankfurt am Main bis New York. Nehmt ihr euch vom Big Apple aus einen Mietwagen, seit ihr noch einmal zweieinhalb Stunden unterwegs. Um in den Casinos zu spielen sowie Zeit für Strände und Sehenswürdigkeiten zu haben, solltet ihr sieben bis zehn Tage einplanen.
Fortbewegung vor Ort
Solange ihr euch innerhalb des Stadtgebiets bewegt, ist ein Mietwagen nicht nötig. Die meisten interessanten Orte sind ohne Probleme zu Fuß oder mit den örtlichen Nahverkehrsmitteln erreichbar. Außerdem spart ihr euch so die teils exorbitanten Parkgebühren, vor allem in den Parkhäusern der Casinos.
Sprache & Verständigung
Selbstverständlich wird in Atlantic City Englisch gesprochen. Poliert also eure Sprachkenntnisse etwas auf, falls das nötig sein sollte. Mit den wichtigsten Phrasen und Wörtern kommt ihr aber auch ohne gute Schulnoten aus dem Englischunterricht klar.
Essen & Spezialitäten
Im Zuge der Neugestaltung von Atlantic City als Anlaufpunkt für Urlauber aus dem In- und Ausland hat sich auch in puncto Gastronomie einiges getan. Rund um den Boardwalk sowie in den Casino-Resorts findet ihr feinste Restaurants namhafter Köche. Die Reservierung ist dabei oft schwieriger als die Auswahl aus der Speisekarte.
Die lokalen Restaurants an der Ecke haben auch so einiges zu bieten. Nicht selten gibt es Meeresfrüchte, wie es sich für eine Küstenstadt gehört. Typisch amerikanisch findet ihr aber auch oft Barbecue, Pizza und Burger. Berühmt für die Region ist der Funnel Cake. Dabei wird Pancake-Teig frittiert und anschließend mit Eiscreme, Früchten oder Soßen garniert.
Hotels & Unterkünfte
Wer in Atlantic City übernachtet, muss das natürlich nicht zwingend in einem der großen Hotelkomplexe tun, die an die Casinos angegliedert sind. Es finden sich überall in der Stadt verteilt auch kleinere Hotels und Pensionen in verschiedenen Preisklassen.
Allerdings ist es schon ein bisschen passender und authentischer, sich in einem der bekannten Casino-Hotels niederzulassen. Die Wege zum Casino und zum Nachtclub sind kurz, die zum Strand meist ebenso. Und wer weiß, vielleicht zahlt der Spielautomat ja einiges von dem wieder aus, was ihr für die Nacht in der Suite gezahlt habt.