Pescara in den Abruzzen erkunden


Bella Italia hat viele Gesichter. Das schöne Pescara ist eines davon und ist im Gegensatz zu Rimini, welches ebenfalls an der Adria liegt, weniger bekannt. Das ist die Gelegenheit für Ruhesuchende, diesen Umstand auszukosten und eine Reise fernab von üblichen Touristenhotspots und Trubel zu genießen.

Überblick

Viele Urlauber lieben Italien und denken manchmal, sie haben in dem Reiseland schon alles gesehen. Wahrscheinlich war Pescara aber bislang noch nicht dabei: Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im bergigen Naturziel Abruzzen gehört nämlich nicht zu den “traditionellen” Zielen des südeuropäischen Urlaubslandes. Dabei ist die Stadt gar nicht so weit von Rom entfernt! Sie verdient allerdings mehr als nur einen kurzen Aufenthalt im Rahmen einer Reise in die italiensche Hauptstadt.

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Pescara aus der Luft

Das gegensätzliche Landschaftsbild rund um Pescara ist besonders eindrucksvoll. Auf der einen Seite gibt es den direkten Zugang zum Adriatischen Meer, das türkisblau schimmert und unweigerlich “Urlaub!” ruft. Auf der anderen Seite liegen die hohen Berge der Abruzzen, die zu Wanderungen und sogar zu Fahrten auf den Skiern oder dem Snowboard einladen.

Sehenswürdigkeiten

Logisch, dass in der italienischen Schönheit zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf neugierige Besucher warten. Immerhin handelt es sich um eine geschichtsträchtige Stadt, die Urlauber mit vielen Must-sees begrüßt. Wir zeigen nachfolgend die klassischen Highlights von Pescara und verraten, welche Museen Kulturhungrige unbedingt aufsuchen sollten.

Kathedrale von Pescara

Zu den inoffiziellen Wahrzeichen von Pescara gehört die im romanischen Stil errichtete, rechteckige Cattedrale di San Cetteo. Im Vergleich zu anderen Gotteshäusern wirkt sie eher modern, ist aber bei einer Besichtigungstour eine Stippvisite wert.

Palazzo del Governo

Das Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert ist innerlich und äußerlich ein Highlight. Während es im Inneren eine Bibliothek mit hunderttausend Büchern beherbergt und ein Teilbereich dem in Pescara geborenen Schriftsteller Gabriele D’Annunzio gewidmet ist, wirkt es äußerlich fast wie ein Palast. Gepflegte Gärten tun ihr Übriges, um den imposanten Eindruck auf den ersten Blick zu verstärken und gleichzeitig ein gediegenes Ambiente zu kreieren.

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Eingang des Palazzo del Governo

Geburtshaus von Gabriele D'Annunzio

Gabriele D’Annunzio, der italienische Schriftsteller aus Pescara, ist aber nicht nur im Palazzo del Governo präsent. Sein Geburtshaus widmet sich seiner Geschichte. In der Straße Corso Manthonè kam er im Jahr 1863 zur Welt. Seit 1958 befindet sich das Haus in staatlichem Besitz und wurde zwar restauriert, aber nicht wesentlich verändert. Bis heute sind im Inneren des Hauses Originalstücke aus dem 19. Jahrhundert zu sehen, darunter Möbel und alte Gemälde. D’Annunzio hat übrigens nur seine ersten elf Lebensjahre in dem Haus verbracht und kehrte im späteren Lebensalter nur noch einmal kurz nach Pescara zurück. Trotzdem scheint er allgegenwärtig in der Stadt zu sein.

Hafen

Ein Pescara-Urlaub wäre unvollständig ohne einen Abstecher zum Hafen oder zur Mündung des Flusses Pescara. Dort befinden sich Schiffe von kleineren Segelbooten bis hin zur großen Fähre, die Ziele wie das schöne Kroatien über das Wasser ansteuern. Auch Urlauber vor Ort können natürlich eine entsprechende Tour buchen!

Boote-auf-dem-Pescara
Boote auf dem Pescara

Vorher solltet ihr aber einen entspannten Spaziergang am Hafen machen und das bunte Treiben beobachten. Werft einen Blick auf die Pfahlbauten im Norden der Marina, die früher dem Fischfang dienten. Sie gehören zu den Sehenswürdigkeiten der Region.

Museo d'Arte Moderna Vittoria Colonna

Kunstinteressierte sollten dieses vielseitige Museum unbedingt auf ihre To-do-Liste setzen. Auf etwa 3.000 Quadratmetern Fläche finden sich Dauer- und Wechselausstellungen rund um die Moderne und Zeitgenössische Kunst. In der Dauerausstellung könnt ihr zum Beispiel einige Werke von Brindisi oder Picasso bestaunen. Ein Besuch ist genau das Richtige an einem Regentag.

Museo delle Genti d'Abruzzo

Das Ethnographische Museum befindet sich in den Überbleibseln einer historisch interessanten Festung aus dem 16. Jahrhundert. Im Inneren könnt ihr in verschiedenen Räumen eine geschichtliche Entdeckungsreise erleben. Thematisch in unterschiedliche Bereiche unterteilt, wandern Urlauber durch die Vergangenheit. Ihr könnt zum Beispiel Schutzhütten sehen, die für die Abruzzen typisch waren und alte Möbel sowie authentischen Kleidungsstücke von damals bestaunen.

Aktivitäten

In einer Stadt wie Pescara lässt sich natürlich noch viel mehr erleben als “nur” Sightseeing. Am Abend warten verschiedene Gelegenheiten für ein ausschweifendes Nachtleben auf euch. Die kulinarischen Highlights in den Restaurants zu kosten, zählt ebenfalls zu den Dingen, die ihr gemacht haben solltet. Wir einige Tipps gesammelt, die euch das Wort Langeweile im Urlaub vergessen lassen.

Nachtleben feiern

Wer die Nacht zum Tag machen will, ist an der Küste von Pescara bestens aufgehoben. Dort tummeln sich vor allem die Einheimischen und im Sommer auch Gäste aus Rom, mit denen ihr bei einem guten Wein oder Bier sicher schnell ins Gespräch kommen werdet. Im Grunde müsst ihr einfach nur entlang der Strandpromenade wandern und eure Wahl für eine Bar oder einen Club anhand der Musik treffen. Auch in der Altstadt rund um die Via dei Bastioni gibt es die Gelegenheit zum Feiern – häufig mit cooler Livemusik, die gleich gute Laune macht!

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Pescara bei Nacht

Kulinarische Spezialitäten kosten

Italien ist ein pures Genussland, denn hier wird das Essen oft aufwändig zubereitet und Mahlzeiten im Kreise der Familie haben einen hohen Stellenwert. Auch Urlauber sollten sich dem gemächlichen Essenstempo anpassen und sich Leckereien wie ein Risotto, eine ofenfrische Pizza oder eine leckere Pasta mit Meeresfrüchten auf der Zunge zergehen lassen.

Gute Gelegenheiten dafür bieten sich zum Beispiel im Hafen von Pescara. Dort dominieren die Fischgerichte, die quasi fangfrisch serviert werden. Ihr werdet merken: Es ist etwas ganz anderes, wirklich in Italien italienisch zu essen als beim Italiener um die Ecke in Deutschland. Dazu der Rotwein Pescaras, der Montepulciano d’Abruzzo, und schon hält das kulinarische Italien rundum Einzug!

Einkaufen

Die Kreditkarte darf glühen und zwar in einem der modernen Einkaufszentren von Pescara! Im Centro Commerciale Porte di Pescara oder im Centro Commerciale Delfino lassen sich verschiedene Dauerbrenner und auch spontane Schnäppchen für Zuhause finden. Wer lieber unter freiem Himmel seine Einkäufe tätigt, kann das ebenfalls in der Stadt tun. Wie wäre es mit den kleinen und großen Boutiquen im Zentrum (rund um die Haltestelle “Pescara Centrale”) oder entlang der langen Strandpromenade, der Viale della Riviera? Hier ist der Bummel besonders schön!

Ein Besuch der italienischen Märkte, auf denen ihr regionale Lebensmittel finden könnt, lohnt sich besonders. Die Markthalle der Via dei Bastioni ermöglicht täglich – außer sonntags – den Zugriff auf örtliche Köstlichkeiten. Zusätzlich finden nahe der Strände immer wieder lebendige Märkte statt, die ihr zum Beispiel freitags zwischen 8 und 20 Uhr besuchen könnt. Hier gibt es genug Gelegenheiten für Einkäufe aller Art.

Am Strand entspannen

Die flach verlaufenden Strände vor Pescara machen die Stadt zu einem beliebten Ziel für den Strandurlaub. Es sind größtenteils Einheimische vor Ort, die beispielsweise die Nähe zu Rom ausnutzen und direkt aus der Stadt anreisen. Urlauber aus anderen Ländern sollten sich einfach unter das fröhliche Volk mischen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen  – oder sich in die angenehmen Fluten stürzen.

Baden-am-Strand-von-Pescara
Baden am Strand von Pescara

Sportlich können sich die Besucher ebenfalls austoben, denn das Angebot reicht von Beach Volleyball bis hin zu Windsurfing. Für das leibliche Wohl ist durch Restaurants und Bars an der Strandpromenade gesorgt. Für Kinder gibt es zahlreiche Spielplätze in der Nähe. Hier hat der Alltag definitiv einmal Sendepause!

Aktiv werden

Naturfreunde aufgepasst: Der Gran Sasso d’Italia verfügt über die höchsten Gipfel in der Region Abruzzen und liegt praktischerweise vor den Toren der Stadt. In der herrlichen Natur der Abruzzen genießen Aktive nicht nur die Aussichten von den hohen Bergen. Werft noch einen letzten Blick auf Pescara, bevor es wieder nach Hause geht!

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Wandern im Gran Sasso d'Italia

Reise-Infos

Auf, auf ins süße Leben in Mittelitalien – Pescara wartet schon! Damit die Reiseplanung gelingt, erfahren zukünftige Besucher der Stadt alles Wissenswerte rund um die empfehlenswerte Reisezeit, die Möglichkeiten der Anreise und vieles mehr.

Reisezeit

Die Reisezeit für einen Strandurlaub in Pescara reicht von Juni bis September. Sonnenanbeter kommen insbesondere im wärmsten Monat Juli auf ihre Kosten. Generell ist die Stadt mit ihrem mediterranen Klima jedoch ganzjährig lohnenswert. Zudem ist Pescara als Winterkurort bekannt, wo ihr herrliche Tage in der Therme oder im Wellnesshotel verbringen könnt. Wenn das bergige Umland der Abruzzen auf dem Plan steht, dürfen außerdem die Skier, Schneeschuhe oder das Snowboard nicht vergessen werden.

Eine Trabocco genannter Pfahlbau an der abruzzischen Küste

Reisevorbereitung & Anreise

Normalerweise würden wir hier verraten, wann welche Einreisegenehmigung für den Urlaub zu beantragen ist. Doch in Italien und somit auch Pescara gilt: Die Einreise ist denkbar unkompliziert. Ihr müsst nur an euren Personalausweis denken. Auch bei der Bezahlung ist alles ganz simpel, da der Euro die Landeswährung ist.

Der vor den Toren der Stadt gelegene Flughafen Aeroporto d’Abruzzo wird von Deutschland aus per Direktverbindung angeflogen, sodass die Anreise mit wenig Aufwand verbunden ist. Auch der Flug ist kurz: Nur zwei bis drei Stunden Flugzeit müssen eingeplant werden, wenn Urlauber Kurs auf Pescara nehmen.

Anschließend ist die Weiterreise bis in die Stadt angesagt. Nur etwa sieben Kilometer trennen die Angereisten vom Stadtzentrum. Diese sind mit dem Mietwagen oder einem Taxi binnen zehn Minuten zu bewältigen; mit dem Bus dauert es in der Regel nur ein paar Minuten länger. Dafür fahren regelmäßig Shuttles.

Fortbewegung vor Ort

Das Zentrum von Pescara ist teilweise autofrei, sodass ihr euch auf gemütliche Spaziergänge oder Fahrten mit dem Fahrrad einstellen solltet. Außerdem gibt es ein gutes Busnetz vor Ort. Ziele in der Umgebung sind mit dem Bus oder der Bahn erreichbar. Ein stadteigener Bahnhof macht die Anbindung umso leichter.

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Die Ponte del Mare für Fußgänger und Radfahrer

Sprache & Verständigung

Ein bisschen Italienisch solltet ihr schon im Gepäck haben, wenn ihr Urlaub in den mittelitalienischen Abruzzen macht. Doch auch wer es nicht mehr schafft, Italienisch vor dem Urlaub zu lernen, sollte an der Kommunikation nicht scheitern, da man auch mit Englisch weiterkommt. Ansonsten helfen auch ein Lächeln und vielen Gesten.

Essen & Spezialitäten

Italienische Speisen aus der Region sind zum Beispiel die Nudeln Maccheroni alla chitarra, das Schweinefleischgericht Porchetta oder ein Kuchen mit Mandeln und Honig. Auch den Parrozzo sollten sich Schleckermäuler nicht entgehen lassen. Das ist ein herrlich schokoladiger Kuchen, der hauptsächlich zu Weihnachten auf den Tellern landet. Allerdings kann er mittlerweile auch ganzjährig punkten – und das nicht nur zur Kaffeezeit, sondern ebenso für die Sünde zwischendurch. Diese Leckereien ergänzen das übliche Angebot aus Eis, Tiramisu, Pizza und Spaghetti.

Porchetta
Das Schweinefleischgericht Porchetta

Hotels & Unterkünfte

Typisch italienisch zu nächtigen ist kein Problem in Pescara! Hier gibt es viele Pensionen, die durch ihren familiären Charakter bestechen. Dort taucht ihr als Urlauber tief in die örtlichen Traditionen ein und kommt in den Genuss der gastfreundlichen Einheimischen. Daneben gibt es Wellnesshotels oder Bed & Breakfast, falls euch das mehr zusagt.

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