Bulgarien im Südosten Europas

Bulgarien auf der Balkanhalbinsel ist für Familienurlauber ebenso interessant ist wie für Paare, Singles und Gruppen. Neben kilometerlangen Stränden warten Städte mit reichem Kulturerbe, Gebirge und jede Menge spannende To-dos auf euch.

Bulgarien lässt viele Menschen sofort an eines denken: das Schwarze Meer und herrliche Sandstrände. Tatsächlich zieht das Land in Südosteuropa mit 378 Kilometer Strand jedes Jahr etliche Urlauber an. Die meisten entscheiden sich für den Goldstrand oder den Sonnenstrand, doch es gibt auch kleine Strände für alle, die Ruhe suchen.

Abseits der Badestrände begeistert Bulgarien mit einer reichen Kultur. An erster Stelle der Reiseziele steht dabei die Hauptstadt Sofia. Wer mehr Zeit im Land verbringt, kann weltbekannte Klöster wie das Rila-Kloster besuchen, unzählige Museen auf sich wirken lassen und in Städten wie Burgas, Nessebar und Plovdiv auf Entdeckungsreise gehen.

Für alle, die gern Zeit in der Natur verbringen: Bulgarien besitzt ein Landschaftsbild voller spannender Gegensätze. Bewegt man sich ins Landesinnere, wechseln sich Ebenen und Hügellandschaften ab. Zwischendurch erheben sich Gebirge und faszinierende Flusstäler bieten ein malerische Landschaft. Jeder Reisende kommt auf seine Kosten.

Die Schönheit des Landes wird an vielen Orten erlebbar. Die beliebtesten Städte in einem Bulgarien-Urlaub lernt ihr nun kennen.

Als Hauptstadt des Landes steht sie bei nahezu jeder Reise mit auf dem Programm. Ihr Wahrzeichen erhebt sich bereits aus einiger Entfernung gut sichtbar gen Himmel: die Alexander-Newski-Kathedrale. Es handelt sich um eine Patriarchalkathedrale, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstand und noch heute die größte Kirche Bulgariens ist. Ebenso beeindruckend sind die Kirche von Bojana, die Banja-Baschie-Moschee und das Akademische Nationaltheater Iwan Wasow. Neben Bauwerken lässt Sofia auch Raum für Natur, Museen und Galerien. Sehr empfehlenswert sind das Nationale Archäologische Museum und die National Art Gallery.

Eine unverzichtbare Station eurer Reise wird die drittgrößte Stadt des Landes sein: Varna. Sie liegt rund 20 Kilometer vom Goldstrand entfernt und bietet Kulturfans einiges. An erster Stelle steht ein Besuch der Muttergottes-Kathedrale, deren Kuppel bereits aus der Ferne beeindruckt. Spannend sind zudem Besuche beim Felskloster Aldasche, das ab dem 13. Jahrhundert von Mönchen bewohnt wurde und im Archäologischen Museum, das 1887 gegründet wurde. Noch mehr Geschichte erzählen die Römischen Thermen, die Archäologen fanden und die heute besichtigt werden können. Für eine Auszeit im Grünen bieten sich der Primorski-Park, der Park von Balchi und der 2019 eröffnete Historische Park an.

Rund 30 Kilometer von Varna entfernt befindet sich die Stadt Albena. Sie wurde nach einer Märchenfigur des Schriftstellers Jordan Jowkow benannt und präsentiert eine perfekte Mischung aus Strandurlaub und Kulturreise. Der Kurort bietet Familien und Paaren sowohl Ruhe und Erholung am Strand als auch Bewegung bei Wassersportarten oder Wanderungen durch das Frühlingstal. Beliebt sind geführte Touren beispielsweise zum Kap Kaliakra.

Die größte Hafenstadt Bulgariens ist Burgas. Die Geschichte der Stadt geht laut aktuellem Wissen der Archäologie mindestens 3.000 Jahre zurück. Zu den Sehenswürdigkeiten vor Ort gehören die Reste der antiken Stadt Develtum und das Pantheon. Bei einem Aufenthalt solltet ihr unbedingt Sweta Anastasia besuchen. Die Insel liegt gut 1,5 Kilometer von der Küste entfernt, zählt jedoch noch zum Stadtgebiet. Hier erhebt sich ein altes Inselkloster, das heute das einzige seiner Art ist. Die Anlage kann besichtigt werden und bietet neben einem Museum sogar Übernachtungsmöglichkeiten, was vor allem für Kinder zum Abenteuer wird. Da Burgas nicht nur am Meer liegt, sondern auch von drei Seen umgeben ist, lohnen sich Ausflüge in die Seenlandschaft.

Obzor ist eine Stadt mit ganz eigenem Charme. Sie liegt am Schwarzen Meer zwischen Burgas und Varna und spricht besonders die Besucher an, die einen ruhigeren Urlaub suchen. Gerade Familien mit kleinen Kindern wollen häufig etwas Abstand zum Trubel und finden diesen in Obzor. Der Strand vor den Hotels und Privathäusern trägt den Namen Irakli und überzeugt mit sauberem und feinem Sand sowie klarem Wasser. Die Ruhe an der Küste gibt gute Gelegenheiten zum Schnorcheln. Wer nicht nur Tage am Meer verbringen mag, kann in Obzor im Botanischen Garten sitzen oder eine Ausstellung zur Stadtgeschichte besuchen. In der Ausstellung wird deutlich, dass Obzor zu den ältesten Siedlungen entlang des Schwarzen Meeres zählt. In drei Kilometern Entfernung erheben sich außerdem die Ruinen der Festung Koziak.

Die Stadt befindet sich in der Bucht von Burgas auf einer Halbinsel. Allein diese Lage macht sie zu einem traumhaften Ziel. Ein Besuch in Nessebar und insbesondere in der historischen Altstadt wird sich für euch wie eine Zeitreise anfühlen. Nicht umsonst ist der historische Kern seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Spaziergang entlang der Häuser mit Erkern lädt zum Träumen ein und führt unter anderem an der Christus-Pantokrator-Kirche vorbei.

Tipp für Familien: Die kulturellen Aspekte sind für die Jüngsten oft noch nicht so spannend. Kinder kann man dagegen mit einem Ausflug in den Aquapark Nessebar begeistern. Hier erwarten Jung und Alt gut 60 Attraktionen wie ein Surf-Simulator und viele verschiedene Rutschen.

Erbaut auf sieben Hügeln, ist die Stadt Plovdiv im Süden eine Reise wert. Sie ist die zweitgrößte Stadt Bulgariens und war 2019 Kulturhauptstadt Europas. Viele Sakralbauten ziehen Besucher in ihren Bann, darunter auch eine Synagoge sowie eine Moschee. Ein Must-see ist das römische Stadion. Es stammt aus dem 2. Jahrhundert und bot damals 30.000 Menschen einen Zuschauerplatz. Heute können Gäste kostenlos einen Blick auf Bulgariens größtes römische Theater werfen.

Ebenfalls eine kleine Zeitreise erwartet euch in der alten Apotheke Hippokrates. Sie stammt aus dem Jahr 1872 und wurde dank Restauration bewahrt. Über die Grenze hinaus bekannt ist zudem das staatliche Puppentheater mit regelmäßigen Auftritten. Tipp: Im September findet jedes Jahr ein internationales Festival des Puppentheaters statt.

Die Altstadt von Pomorie liegt auf einer Halbinsel im Schwarzen Meer und vom historischen Zentrum ist es nicht weit bis zu den Stränden im Süden und Osten der Landzunge. Nördlich dieser liegt ein Salzsee, aus dem Salz und Heilschlamm gewonnen wurde und wird. Letzterer lockt Wellnessurlauber an. Zu den Sehenswürdigkeiten der schon im Altertum existierenden Stadt gehören ein thrakisches Hügelgrab sowie ein Kloster.

Oft werden der Goldstrand und der Sonnenstrand in einem Atemzug genannt. Beide sind für internationale Besucher die beliebtesten Adressen, wenn es um Sonnenbad, Abkühlen im Meer und Strandpartys geht. Der Goldstrand beginnt im Nordosten von Varna und sorgt bereits am Tag durch Musik aus den Lautsprechern der Strandbars für gute Stimmung. Am frühen Abend verwandelt sich der 3,5 Kilometer lange Strand in eine große Partymeile.

Der Sonnenstrand befindet sich in der Bucht von Nessebar. Gut 95 Kilometer trennen ihn vom Goldstrand. Hier stehen Erholung und Wellness auf dem Programm. Viele Hotels in Strandnähe bieten passende Spa-Angebote. Acht Kilometer Sandstrand begrüßen die Gäste. Es gibt Strandbars und am Abend öffnen die Diskotheken.

Strand-Tipp für Familien: Nördlich von Varna liegt der Strand von Albena. Er ist perfekt für Familien mit kleineren Kindern, denn auf der Länge von fünf Kilometern lädt ein flaches Ufer zum Planschen ein. Statt Party steht hier Ruhe im Vordergrund.

Bulgarien wird von mehreren Gebirgen durchzogen, von denn wir an dieser Stelle einige vorstellen. Zum Land gehören das Rila-Gebirge, das Pirin-Gebirge und die Rhodopen. An vielen Stellen ist die Natur nahezu unberührt und lockt mit herrlichen Wanderwegen. Die gesamte Region um das Rila-Gebirge wird auf einer Fläche von rund 81.000 Hektar als Nationalpark Rila gepflegt. Sehr beliebt sind die Routen zu den Sieben Rila-Seen und ein Besuch beim Rila-Kloster. Einst lebten im Kloster Geistliche, später auch Schriftsteller und Künstler. Bereits der Innenhof samt Klosterkirche ist beeindruckend. Ihr könnt euch allein auf den Weg machen oder bei geführten Touren in einer Gruppe reisen und viele Hintergrundinformationen erhalten.

Im Südwesten des Landes erhebt sich das Pirin-Gebirge. Auf insgesamt 40.000 Hektar ist das gesamte Gebiet als Nationalpark Pirin ausgezeichnet. Die Region ist artenreich und bietet in den Wintermonaten viele Möglichkeiten für Skifahrer. Wanderungen in den wärmeren Monaten locken erfahrene Wanderer hinauf auf die Gipfel. Wer wenig Erfahrung mit Gebirgswanderungen hat, sollte am besten an geführten Touren teilnehmen.

In Hinblick auf ihre Größe stellen die Rhodopen sowohl das Rila- als auch das Pirin-Gebirge in den Schatten. Das Rumpfgebirge erstreckt sich über 800.000 Hektar und verläuft durch Bulgarien und Griechenland. Zu 80 Prozent liegt es auf bulgarischer Seite und ist die Heimat von über 2.000 Pflanzenarten sowie vieler Tiere, darunter der seltene Rötelfalke. Leichte Wanderwege führen entlang von Wiesen und durch Nadelwälder. Anspruchsvoller wird es beim Gang durch Schluchten, Höhlen und zu den Gipfeln. Die Rhodopen liegen in Thrakien, eine Landschaft, die sich über Griechenland, die Türkei und Bulgarien verteilt.

Bulgarien wird euch mit offenen Armen und neben einzigartigen Sehenswürdigkeiten auch mit vielen To-dos begrüßen. Da ist für jede Altersgruppe sicherlich etwas dabei.

Für Tage am Strand kann jede Menge Sonnenbaden und Schwimmen auf dem Programm stehen. Wem mehr nach Sport und Spiel ist, der findet viele Felder für Beachvolleyball, Speedminton und auch Beachsoccer. Alternativ locken Surfen, Schnorcheln, Fahrten auf dem Banana-Boat oder Touren mit dem Jetski im Wasser.

Für einen Tag der Kultur bietet sich die Fahrt in den Nordosten Bulgariens an. Rund 2,5 km südwestlich des Dorfes Sveshtari liegt ein besonderer archäologischer Komplex, bestehend aus antiken Siedlungen und Gräbern der Thraker. Der Ausflug zu diesem UNESCO-Weltkulturerbe führt als Zeitreise bis ins 3. Jahrhundert vor Christus zurück. Ein Besucherzentrum informiert euch über das Leben der einstigen Einwohner.

Gut 150 Kilometer von der Hauptstadt Sofia entfernt könnt ihr die Devetashka Höhle besuchen. International wird sie auch als Devetaki Cave bezeichnet und beeindruckt als Naturschauspiel. Vor Ort geht der Blick zu ihrer Decke empor, in der sieben Öffnungen im Gestein sind. Das Sonnenlicht fällt hinein und schafft eine besondere Atmosphäre.

Eine Perle der Natur ist diese Höhle, welche auch den Namen Dyavolsko Garlo Cave trägt. Woher der Name Teufelsschlund kommt, wird bei einer Wanderung schnell deutlich: Der Devil’s Throat Cave liegt in den Rhodopen nahe zur Grenze Griechenlands und beginnt mit einem steilen Abstieg. Es geht Treppen hinab und durch ein enges Tunnelsystem. Nach 150 Metern öffnet sich der Weg hinein in eine Höhle samt unterirdischem Wasserfall. In der griechischen Mythologie sah man diesen abenteuerlichen Weg als Eingang zur Unterwelt. Orpheus selbst soll der Legende nach durch den Teufelsschlund zum Hades gelangt sein.

Hinter dem Namen Chudnite Mostove verbergen sich atemberaubende Felsenbrücken, die nicht von Menschen, sondern allein von der Natur geschaffen wurden. Geformt von der Zeit, sind die längsten Brücken 100 Meter lang und können beim Wandern überquert werden. Sie befinden sich circa 80 Kilometer von der Stadt Plovdiv entfernt und gehören zu dem Rhodopen-Gebirge.

Bulgarien ist ab Dezember und bis in den April hinein ein Paradies für Wintersport. Es gibt mehr als 200 Kilometer, die als Pisten genutzt werden können und fast 90 Skilifte, die euch zu den besten Startpunkten für eine Abfahrt hinauftragen. Überall entlang der Pisten laden Berghütten zum Verweilen, Krafttanken und Feiern ein.

Ein Urlaub in Bulgarien ist für euch eine beschlossene Sache? Dann lest abschließend noch aufmerksam unsere Reise-Infos, damit ihr bestens vorbereitet die Reise antreten könnt.

Dank der Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen ist ein Bulgarien-Urlaub einfach: Mit dem Personalausweis im Gepäck kann es losgehen. Ein paar Floskeln Bulgarisch lohnen sich zu können, aber mit Englisch kommen internationale Gäste auf jeden Fall immer gut weiter. Als Währung dient der Lew.

Viele reisen mit dem Flugzeug an. Vier Flughäfen stehen dabei zur Auswahl: Sofia, Varna, Burgas und Plovdiv. In Deutschland werden Direktflüge unter anderem ab Düsseldorf und München angeboten. Sie bringen Urlauber binnen drei Stunden nach Bulgarien.

Mit dem Auto sind die rund 1.500 Kilometer nach Bulgarien nicht an einem Tag zu schaffen. Mit Zwischenstopps kann die Anreise aber bereits zum Sightseeing genutzt werden. Bei der Einreise wird an der Grenze für den Pkw eine Maut fällig.

Wer für einen Strandurlaub nach Bulgarien kommt, sollte zwischen Juni und September reisen. Durchschnittlich 25 Grad Celsius locken in die Sonne und rund 20 Grad Wassertemperatur sorgen für Erfrischung. Ausflüge kultureller Art können auch im Frühling und Herbst geplant werden.

Achtung: Das Klima ist in den Küstenregionen anders als in den Gebirgen. Das Wetter fällt in höheren Lagen durch Winde frischer aus und es gibt mehr Niederschlag. Sind die Rhodopen, das Pirin- oder das Rila-Gebirge die Reiseziele, herrscht hochalpines Klima. Der Winter wird hier kalt und ist damit perfekt für alle, die für Schnee und Wintersport anreisen.

In Bulgarien gibt es eine Vielzahl leckerer Speisen, die ihr im Urlaub probieren könnt. Wer vegetarische Kost mag, sollte Schopska-Salat probieren. Neben frischen Gurken, Paprika und Tomaten gibt es geriebenen Schafskäse. Darf es deftiger sein, kennt die Landesküche viele Eintöpfe und Gerichte mit Lamm. Nach dem Essen gibt es für die Erwachsenen traditionell einen Rakija als Verdauungsschnaps. Weinkenner kommen in Bulgarien ebenfalls auf ihre Kosten. Beliebte Rotweine sind Mavroud und Trakia.

Jeder Urlaub kann ganz individuell geplant werden. Es gibt Familienhotels und Ferienwohnungen sowie Apartements. Paare und Gruppen buchen häufig Partyhotels oder Hotels, die als „Adults only“ gekennzeichnet sind. Es gibt zudem viele All-inclusive- und Wellness-Hotels sowie einfache Unterkünfte und gepflegte Campingplätze.