Die Sonneninsel Rab liegt in der bei Touristen beliebten Kvarner-Bucht, zwischen dem kroatischen Festland und der Halbinsel Istrien. Die gleichnamige Stadt sorgt mit jeder Menge Sehenswürdigkeiten für einen vollen Sightseeing-Kalender. Herrliche Strände und einsame Badebuchten bescheren Besuchern Ruhe und Erholung. Warum das Eiland gerne auch die „Glückliche“ genannt wird und welche Kulturschätze sich in der Region verbergen, das erfahrt ihr hier.
Überblick
Mit im Durchschnitt lediglich neun bewölkten Tagen in der Sommersaison und satten 2.600 Sonnenstunden im Jahr bietet sich Rab als ideales Urlaubsziel an. Kein Wunder, dass es bereits die Römer der Antike auf die Insel zog. Sie gaben der Region den klangvollen Beinamen „Felix Arba“. Das Wort Felix bedeutet übersetzt soviel wie “glücklich”, wohingegen “Arba” mit den Worten dunkel, üppig und grün bewaldet übersetzt werden kann. Auch heute hat Rab von seinem Charme nichts verloren. So locken wunderschöne Strände, einsame Buchten, Steineichenwälder mit unberührter Natur und felsige Klippen von imposanter Schönheit.
Geschichte
Verhältnismäßig klein und dennoch von großer Bedeutung. Die Insel Rab spielte in der Vergangenheit immer wieder eine Schlüsselrolle. Die Region wurde 350 v.Chr. von den Illyrern besiedelt und avancierte als römische Verwaltungseinheit im 1. Jahrhundert zu einem wichtigen Zentrum der östlichen Adriaküste. Im 15. Jahrhundert wurde Rab an Venedig verkauft und blieb bis 1798 venezianisch. Damals besuchte auch Napoleon regelmäßig die „Glückliche“.
Schutzpatron von Stadt und Insel ist der Heilige Christophorus, dessen Schädel sich als Reliquie immer noch in Rab befindet. Ihm zu Ehren finden jedes Jahr am 27. Juli die Ritterspiele „Rabska Fjera“ statt. Dann ist fast die gesamte Bevölkerung bis in die Abendstunden in den verwinkelten, mittelalterlich geschmückten Gassen der Altstadt unterwegs. Vielerorts erklingen dann traditionelle Minnegesänge, es fließt reichlich Wein und die Fischer grillen ihren frischen Fang des Tages auf offenem Feuer.
Darf es ein bisschen skandalöser in der neueren Geschichte sein? Sehr gerne: 1936 badete unter ausdrücklicher Genehmigung der lokalen Behörden der damalige britische König Eduard VIII. mit seiner Geliebten und späteren Gemahlin Wallis Simpson nackt im Meer. Was seinerzeit zum internationalen Tuschelthema Nummer eins eskalierte, ist heute lediglich eine unterhaltsame Anekdote. Jedoch wird die Geschichte immer wieder gerne aufgegriffen, wenn es darum geht, zu zeigen, dass Rab bis heute ein FKK-Paradies mit langer Tradition ist.
Sehenswürdigkeiten
Die vier Glockentürme der Stadt Rab sind Wahrzeichen der Insel. Besucher erwartet eine entspannte Mischung aus interessanter Geschichte, tollen Bars und Restaurants, den fast schon obligatorischen Souvenirshops und einigen handverlesenen Boutiquen. Ausstellungen zu archäologischen Funden bringen Besuchern das Erbe der Vergangenheit auf unterhaltsame Art und Weise nahe.
St. Mariä Himmelfahrt
Die Gemeindekirche aus weißen und rosafarbenen Steinquadern ist ein mittelalterlicher Sakralbau und zugleich die größte Pfarrkirche der Stadt. An der Fassade der dreischiffigen Basilika zeigt sich ein starker toskanischer Einfluss. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der westliche Teil der Kirche neu erbaut. Und einmal mehr zeigt sich, welche große Bedeutung Rab in der Vergangenheit hatte. Denn Papst Alexander III. weihte den Neubau seinerzeit höchstpersönlich ein.
Glockenturm
Nur 100 Meter von der früheren Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt entfernt findet sich ein 26 Meter hoher Glockenturm. Der freistehende romanische Bau wurde im 12. Jahrhundert errichtet und zählt heute zu den bekanntesten mittelalterlichen Denkmälern von Dalmatien. Nach einem Blitzschlag im 15. Jahrhundert mussten einige Teile, darunter das Dach und der Umgang des Turms, erneuert werden.
Fürstenpalast von Rab
Das historische Gebäude dominiert mit seinem markanten Turm die mittelalterliche Altstadt. Gotische und romanische Fenster durchfluten das Innere des Palasts, der heute als Büro der Stadtverwaltung fungiert, mit jeder Menge Licht. An der Fassade finden sich kunstvolle Reliefs und venezianische Löwenskulpturen. Besucher sind jederzeit willkommen und dürfen sich im Inneren des Fürstenpalastes auf archäologische Sammlungen und interessante Erkenntnisse verschiedener Ausgrabungen freuen.
Ruine der St. Johannes-Evangelist
Die einstige Kirche und das dazugehörige Kloster stammen aus dem 7. Jahrhundert und waren seinerzeit ein wahres Prachtstück, das mit sage und schreibe fünf Altären und einigen Kapitellen aus Zeiten verschiedener Epochen Gläubige aus aller Welt anzog. Heute immer noch gut erhalten ist ein Fußbodenmosaik aus der damaligen Zeit. Zum Areal gehört auch ein 20 Meter hoher Glockenturm. Dieser diente als Beobachtungsposten über die Stadt Rab und die Adria.
Aktivitäten
Glasklares Wasser, eine gute Verbindung zum Festland und wunderschöne Pinienwälder warten auf alle, denen der Sinn eher weniger nach Sightseeing steht. Denn auch Aktivurlauber kommen in Rab voll und ganz auf ihre Kosten. Habt ihr an Sonnenschutz, festes Schuhwerk und wasserfeste Kleidung gedacht? Gut, dann kann es jetzt losgehen mit unserer Erkundung der naturbelassenen Seite der Sonneninsel. Sage und schreibe ein Viertel der Insel ist nämlich mit dichten Wäldern bewachsen.
Wandern und Nationalparks
Folgt dem Duft von Lavendel und Pinien und taucht ein in ein Naturerlebnis der besonderen Art. In der Region laden zahlreiche Wanderrouten und Spazierwege zu einer entspannten Entdeckungstour ein. Einer der wohl bekanntesten grünen Schätze ist der Eichenwald Kalifront im Westen der Insel. Hier darf nur mit den Rad oder zu Fuß erforscht werden. Die Abwesenheit störender Automotorengeräusche macht den Park zu einem Highlight für Ruhesuchende. Die Wege sind gut ausgebaut und vor allem ohne Steigung. Dieser Umstand macht Kalifront zum idealen Ausflugsziel für ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern.
Ein weiteres Highlight für Naturfreunde ist der Park Komrčar. Kaum zu glauben, doch vor Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich hier eine karge Weidenlandschaft. Seither wurden dank der Bemühungen des damaligen Oberförsters Pravdoj Belia zahlreiche Strandkiefern, Eschen, immergrüne Sträucher, Agaven und Zypressen gepflanzt. Ihm zu Ehren befindet sich ein kleines Denkmal am Eingang des Parks, welcher direkt an die Altstadt grenzt und sich entlang der Küste bis hin zum Yachthafen von Palit erstreckt.
Aktiv auf und unter dem Wasser
Wer auf Entspannung auf der Strandliege keine Lust und alle seine Bücher bereits ausgelesen hat, der kann sich auf dem Wasser aktiv austoben. So gibt es auf Rab jede Menge Möglichkeiten für Ausflüge zum Fischen, Erkundungstouren auf dem Kajak oder Action beim Wasserski und Wakeboarding.
Auch unter der Meeresoberfläche bietet die Region tolle Erlebnisse. So könnt ihr beim Schnorcheln im klaren Wasser und bei erstaunlicher Weitsicht faszinierende Unterwasserwelten beobachten. Wer sich etwas tiefer traut, den erwarten bei einem Tauchausflug magische Höhlen und geheimnisvolle Wracks, wie beispielsweise die „Euterpe“, ein sehr schönes und vor allem wenig betauchtes Schiffswrack.
Ausflüge aufs Festland
Habt ihr die Insel Rab zu großen Teilen erkundet und wollt nun auf dem kroatischen Festland eure Entdeckungsreise fortsetzen, so bietet sich eine Fahrt mit der Fähre nach Stinica an. Im Sommer verlässt hier alle 20 Minuten ein Schiff den Hafen.
Strände
Rab hat eine Vielzahl schöner Strände und Buchten. Vor allem die Wasserqualität sucht ihresgleichen. Der österreichische Schriftsteller Camillo Morgan schrieb 1904 in einem Reisebericht: „Die Farbe des Meers geht an einigen Stellen ins Smaragdgrüne über. Die Region hätte den Namen Cote Smaragdine verdient.“ Tatsächlich bieten die verschiedenen Sand-, Kies- und Steinstrände jede Menge Erholung und Badefreuden für Jung und Alt.
Paradiesstrand
Der wohl bekannteste Strand von Rab ist der sogenannte Paradiesstrand (Rajska Plaža). Er verteilt sich auf einen zwei Kilometer langen Küstenstreifen und bietet alle Annehmlichkeiten, die Urlauber sich wünschen können. Sonnenliegen können gemietet werden, es gibt Duschen und Umkleidekabinen, zahlreiche Anbieter werben mit tollen Ausflügen aufs Meer und natürlich finden man auch jede Menge Bars und Restaurants in fußläufiger Nähe.
Sandstrand Livačina
Unweit des Paradiesstrandes liegt dieses Badeparadies, welches im Schatten eines Kiefernwaldes ein wenig Zuflucht vor der Sonne und dem großen Touristenandrang bietet. Wichtig für Hundefreunde: am benachbarten Strand Kaštelina sind auch Vierbeiner gerne gesehen. Das seichte Ufer in dieser Region sorgt für einen bequemen Zugang zum Wasser und ist besonders für Familien mit kleinen Kindern geeignet.
Strand Pudarica
Feiner Sandstrand und spektakuläre Sonnenuntergänge locken Urlauber an diesen Küstenabschnitt im südlichen Teil der Insel. Das Parken am Strand ist kostenfrei, es gibt öffentliche Toiletten und ein Café. Auch „Santos“, einer der wohl bekanntesten Strandclubs Kroatiens, befindet sich ganz in der Nähe.
FKK-Strand Ciganka
Kommen wir nun zu der eingangs erwähnen langen Tradition der Raber Freikörperkultur. In Lopar auf der nördlichen Spitze des Eilands befinden sich insgesamt drei FKK-Strände, die neben der Textilfreiheit auch tolle Plätze auf Felsplateaus zum streifenfreien Sonnenbaden bieten. Ciganka kann zu Fuß oder mit den Auto erreicht werden, Parkplätze in der Nähe sind kostenlos und in unmittelbarer Nähe befindet sich auch ein Hundestrand.
Reise-Infos
Haben wir nun euer Interesse an einem Urlaub in Kroatien geweckt? Dann findet ihr hier ein paar hilfreiche Reise-Infos für die Insel Rab. Sie helfen beim Planen und Buchen eures Trips zur wunderschönen Kvarner-Bucht.
Ideale Reisezeit
Wer kann, sollte seinen Urlaub in Rab für den Sommer einplanen. Denn am 27. Juli wird die Insel jedes Jahr zum absoluten Mittelalter-Spektakel. Bekommt ihr zur Zeit der Ritterspiele „Rabska Fjera“ keine freien Tage, so bietet sich natürlich dank des mediterranen Klimas selbstverständlich auch der Rest des Kalenderjahres an. Der Winter ist mit einer Durchschnittstemperatur von 7 Grad Celsius sehr mild, wenn auch ein wenig regnerisch. Jedoch schützt die Gebirgskette Kamenjak vor allzu starken Winden. Von Mai bis Oktober können sich Badefreunde auf eine Wassertemperatur von 20 Grad Celsius im Durchschnitt freuen.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Der Urlaubsort ist lediglich 640 Kilometer von München entfern. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Reisende aus Süddeutschland für eine Anreise mit dem eigenen Auto. Alternativ gibt es zahlreiche Bus- und ICE-Verbindungen nach Rijeka oder Zagreb. Von hier aus geht es dann mit regionalen Linien oder einem Bus weiter. Selbstverständlich könnt ihr auch nach Kroatien fliegen. Hier bieten sich die Flughäfen von Split oder Dubrovnik an. Wer unabhängig vom Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel Kroatiens einzelne Ausflüge unternehmen will, dem sei ein Mietwagen ans Herz gelegt.
Sprache & Verständigung
In Rab wird Kroatisch gesprochen. Jedoch kommt man dank der touristischen Infrastruktur auch mit Deutsch und Italienisch gut voran. Im Zweifelsfall verständigt man sich auf der Sonneninsel mit Händen, Füßen und einem international anerkannten Lächeln.
Essen & Spezialitäten
Lokale Köstlichkeiten wie Thunfisch, Käse, Sulijcici-Brot, Lamm oder frische Meeresfrüchte findet ihr in einem eigens errichteten kleinen Fischerdorf in der Bucht unterhalb der alten Stadtmauern. Hier könnt ihr euch auf eine kulinarische Reise durch die gesamte Region begeben. Dabei ist natürlich auch das eine oder andere Gläschen kroatischen Weins erlaubt. Zum Dessert nach einem Schlemmermahl solltet ihr noch genug Platz für den so genannten Rab-Kuchen lassen. Der wird nach traditioneller Art aus Mandeln und Maraschino-Likör gebacken und in Form einer Spirale serviert.
Hotels & Unterkünfte
Im Zentrum der Stadt Rab finden sich zahlreiche kleine Hotels, die Urlauber mit ihrer Nähe zu allen relevanten Sehenswürdigkeiten locken. Etwas außerhalb werden Ruhesuchende fündig. Hier wird auch der Geldbeutel ein wenig geschont. Jedoch kann man sich dank der fantastischen Anbindung mit der Fähre auch auf dem kroatischen Festland eine Unterkunft suchen. Hier ist das Angebot vielfältiger und es dürfte sich für jeden Geschmack und kleinere Budgets eine tolle Bleibe finden lassen.