Ein Winterabenteuer ist für euch mehr als Skifahren oder Snowboarden? Ihr wollt den Fahrtwind und das Gefühl der Freiheit spüren, wenn ein Hundeschlitten euch auf wilder Fahrt durch eine verschneite Landschaft zieht? Dann passt jetzt gut auf, denn Locations weltweit machen es möglich!
Überblick
Huskys sind wunderschöne Hunde. Sie lieben den Schnee, das Rennen durch weite Landschaften und sie lieben den Menschen. All das macht sie zu den perfekten Hauptakteuren einer Hundeschlittenfahrt. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Menschheit mehr von den arktischen Gebieten der Welt erkunden wollte, waren Hundeschlitten das beste Fortbewegungsmittel. Heute gibt es andere Möglichkeiten, doch die Faszination für Hundeschlittenfahrten ist geblieben.
Bis zu zehn Tiere ziehen ein Gespann und sind durch das Erlernen von Befehlen in der Lage, den Schlitten mit ihren Menschen sicher durch den Schnee zu tragen. Die Verbundenheit zwischen Mensch und Husky ist dabei besonders stark spürbar. Bei Hundeschlittenfahrten im Urlaub werdet ihr das merken: beim Anlegen des Geschirrs, beim gemeinsamen Spielen oder beim Sitzen rund um das Lagerfeuer – überall herrscht ein vertrautes Miteinander. Haben es euch die edlen Tiere und der Gedanke an eine Fahrt durch die winterliche Natur angetan? Dann haben wir hier unsere Top 10 der weltweit besten Orte zum Hundeschlittenfahren.
Wichtig: Für die abenteuerliche Schlittenfahrt ist warme Kleidung ein Muss. Darüber hinaus empfehlen sich eine Sonnenbrille wegen des blendenden Schnees sowie optimalen Sonnenschutz für alle Hautbereiche, die dem Licht ausgesetzt sind.
1. Tallinn (Estland)
Bei einem Besuch in Estland steht eine Stippvisite der Hauptstadt Tallinn ganz oben auf der To-do-Liste. Die Stadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und liegt direkt an der Ostsee. Hier trefft ihr nicht nur auf lebende Geschichte wie das gotische Rathaus oder die Nikolaikirche, sondern auch auf moderne Geschäfte, gastfreundliche Menschen und viele Aktivitäten rund um den Schnee. Neben Wanderungen zu Fuß locken beispielsweise eine Schneeschuhsafari, Tretschlittenfahrten oder Angeln im Eis und Snowtubing. Auf eurer Wunschliste steht natürlich auch die Fahrt mit einem Hundeschlitten.
Nur eine knappe Stunde von der Hauptstadt Tallinn entfernt, befindet sich die Ortschaft Raja talu. Hier herrscht echtes Landleben und ein Hof mit Huskys bietet regelmäßig Hundeschlittenfahrten an. Die sibirischen Hunde ziehen den Schlitten durch die nahezu unberührte Natur und bringen euch mit dem kalten Fahrtwind das unbeschreibliche Gefühl von Freiheit. Wer noch weiter ins Landesinnere fährt, kann auch im Naturschutzgebiet von Peipsiveere ausgiebige Hundeschlittentouren buchen. Häufig werden die Fahrten mit einer kleinen Stärkung und Streicheleinheiten für die Huskys verbunden. Es werden neben kurzen Ausflügen Tagestouren geboten, die zum Beispiel mit einem gemütlichen Lagerfeuer am Abend oder einem Saunabesuch zum Aufwärmen enden.
2. Patagonien (Chile & Argentinien)
Südamerika ist reich an Naturlandschaften, wozu auch Patagonien als Teil Südamerikas gehört. Das Gebiet ist nicht streng abgegrenzt, wird aber meist als Region südlich des Flusses Río Colorado in Argentinien und des Flusses Río Bío Bío in Chile gesehen. Im Norden begrenzt die Magellanstraße das Landschaftsbild. Patagonien wirkt schroff und unberührt und ist genau deswegen ein Paradies für Hundeschlittenfahrten. In der argentinischen Provinz Neuquén etwa starten Hundeschlittenfahren hinein in die Anden und bis zur chilenischen Grenze. Der Lonquimay, ein aktiver Vulkan in Chile, kommt in nahe Sichtweite. Wer die Hundeschlittenfahrt in Chile startet, kann sogar eine Tagestour direkt um den Vulkan machen. Die Hauptsaison liegt zwischen Juli und September, wobei die ersten Touren bereits ab Mai angeboten werden und bis in den Oktober hinein stattfinden.
Es gibt in Argentinien und Chile viele Höfe, die Huskys besitzen und für Reisende unterschiedliche Schlittentouren anbieten. Wer den Schnee unter dem Schlitten spüren möchte, kann dies sowohl bei Tagestouren als auch bei einem mehrtägigen Aufenthalt erleben. Letzterer empfiehlt sich für die Hartgesottenen, denn eine längere Zeit in der Winterlandschaft zu verbringen ist zwar wunderschön, bringt euch aber auch den Naturgewalten näher und fordert eine stabile Gesundheit sowie gute Ausdauer. Im Regelfall wird am Ende des ersten Tages ein Camp aufgeschlagen und gemeinsam mit dem Schlittenteam sowie den Tieren in der Natur oder in einer rustikalen Hütte übernachtet.
3. Toggenburg (Schweiz)
Für unvergessliche Huskytouren könnt ihr einen Blick ins Nachbarland werfen: In der Schweiz erwartet euch im Kanton St. Gallen das Toggenburg. Dieses Tal befindet sich am Oberlauf der Thur und bietet vor allem im Gebiet Obertoggenburg viele Möglichkeiten für Wintersportort. Statt Skier oder Snowboard unter die Füße zu schnallen, könnt ihr euch hier auf den Boden eines Hundeschlittens stellen und erleben, wie Huskys euch durch die Schneelandschaft ziehen. Wer nur kurz in den Genuss der wilden Fahrt kommen möchte, findet Touren ab 15 und bis zu einer Dauer von 60 Minuten. Um mehr Zeit mit den Tieren zu verbringen, empfehlen sich Halbtagesausflüge, bei denen oft zwei Blöcke gebildet werden: ein Theorie- und ein Praxisteil. Durch das vermittelte Wissen können Besucher die Zuggeschirre eigenständig anlegen und selbst ein Gespann lenken. Tagesausflüge tragen die Gäste noch weiter in die Tallandschaft hinein und sind meist mit Mittagessen oder Glühwein-Apéro verbunden.
4. Schwarzwald (Deutschland)
Ihr wollt gern einmal im Hundeschlitten von den hübschen Tieren gezogen werden, doch am liebsten wollt ihr dafür in Deutschland bleiben? Das ist kein Problem, denn bei einem Urlaub im Schwarzwald könnt ihr in den Genuss einer Schlittentour mit Huskys kommen. Die gesamte Region im Südwesten von Baden-Württemberg umfasst gut 11.100 Quadratkilometer und bildet das größte zusammenhängende Mittelgebirge des Landes. Hundeschlittenfahren sind sowohl im Nordschwarzwald als auch im Hochschwarzwald (mittlerer und südlicher Schwarzwald) möglich. Die Saison beginnt je nach Witterung und Schneefall ab Ende November und geht bis Anfang März.
Im Nordschwarzwald bietet sich das Gaistal für Schlittenfahrten an. Regionale Ausflüge mit Huskys als Schlittenhunde werden entweder in der Gruppe oder als Fahrt für zwei Personen angeboten. Nach der Reise durch die Winterlandschaft können ein Käsefondue am Feuer oder Grillspezialitäten genossen werden. Alternativ machen die Hundeschlittenfahrten an der Sieben-Täler-Therme Station, sodass Abenteuer und Entspannung Hand in Hand gehen. Für erwachsene Tierfans und Kinder jeden Alters gibt es reichlich Kuschelstunden mit den sibirischen Hunden.
5. Lappland (Finnland, Schweden, Norwegen)
Mit dem Hundeschlitten zu fahren, wird im Lappland zur besonderen Erfahrung. Das Lappland zieht sich als nördlichstes Gebiet durch Schweden, Norwegen, Finnland und Russland. Durch die Nähe zum Nordpol herrscht ein subarktisches Klima, die Flora und Fauna ist karg und auch die Besiedlung durch Menschen ist mit rund 2 Millionen Einwohnern minimal. Diese Wildnis und Weite sind perfekt für Hundeschlittenfahrten.
Am reizvollsten ist natürlich eine Schlittenfahrt rund um den Polarkreis. Die kalte, reine Luft und der saubere Schnee sind für die Huskys das richtige Zuhause und sie ziehen die Gespanne mit Kraft und Freude durch die Landschaft. Bei geführten Tagesausflügen können die Gäste selbst die Zügel in die Hand nehmen und gemeinsam mit den Tieren auf Abenteuerjagd gehen. Wer ausreichend Zeit mitbringt, sollte mehrere Tage im Lappland bleiben und auf einer der Huskyfarmen übernachten. So kann viel Zeit mit den Hunden verbracht werden und bei Ausflügen entfalten sich unterschiedliche Aspekte des Lapplands. Wunderschön sind beispielsweise Hundeschlittentouren direkt am schwedischen Polarkreis und Fahrten durch den Nationalpark Sarek, ein alpiner Bereich des schwedischen Lapplands, der gern als „letzte Wildnis Europas“ bezeichnet wird. Mit dem richtigen Timing könnt ihr sogar die Nordlichter während eurer Hundeschlittenfahrt bewundern. Ist Finnland das Urlaubsziel eurer Wahl, sind Hundeschlittenfahrten über gefrorene Seen ein Highlight und bei der Reise durch Norwegen werden Fjorde euren Weg wunderschön einrahmen.
6. Briançon (Frankreich)
Die Stadt in Frankreich liegt in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und damit am Rand der Cottischen Alpen. Mit einer Höhenlage von 1.326 Metern ist Briançon die höchstgelegene Stadt in der gesamten Europäischen Union und wird von Dezember bis März zum Paradies für Wintersportler. Dabei stehen nicht nur Abfahrt und Langlauf auf Skiern sowie Eishockey hoch im Kurs, sondern auch die Fahrt mit dem Hundeschlitten. Am schönsten sind Hundeschlittenfahrten im Wintersportgebiet Serre Chevalier, zu dem die UNESCO-Stadt Briançon gehört.
Serre Chevalier ist bei Familien sehr beliebt und liegt direkt am Nationalpark Les Ecrins. Vom höchsten bis zum tiefsten Punkt sind ganze 2.800 Höhenmeter Unterschied zu überwinden. Das lässt bereits bei gemütlichen Fahrten im Hundeschlitten viel Raum für abenteuerliche Abschnitte. Natürlich können auch Strecken gewählt werden, die als Spazierfahrten entspannt ausfallen und den Genuss des Schneepanoramas der Französischen Alpen in den Vordergrund stellen.
7. Sierra Nevada (Spanien)
Auf der Iberischen Halbinsel erhebt sich die Sierra Nevada bis zu 3.482 Meter in die Höhe. Das Gebirge ist ab November und bis in den Mai hinein von Schnee bedeckt und trägt daher den passenden Namen, denn Sierra Nevada bedeutet übersetzt „schneebedecktes Gebirge“. Während die typischen Wintersportarten hier Zuhause sind, haben Besucher ebenfalls die Möglichkeit, auf Hundeschlitten mitzufahren oder selbst ein Gespann zu lenken.
Das Skigebiet Borreguiles ist als Startpunkt für Hundeschlittenfahrten bekannt. Bei einer Fahrtdauer von circa 30 Minuten führt die Strecke bis zur Loma del Veleta. Alternativ könnt ihr im südlichen Teil der Sierra Nevada starten, denn in der Gemeinde Bayárcal gibt es ebenfalls einen Anbieter für Fahrten im Hundeschlitten. Ein dritter Tipp: Besucht das Freizeitzentrum Puerto de La Ragua im Grenzbereich zwischen den Provinzen Granada und Almería in Andalusien. Familien kommen gerne her, um entweder klassisch mit einem Schlitten zu rodeln oder bei einer Schlittenfahrt von Huskys gezogen zu werden.
8. Yukon (Kanada)
Im Nordwesten Kanadas, unmittelbar an der Grenze zum US-Bundesstaat Alaska, befindet sich der Yukon. Das Gebiet in Kanada ist der Inbegriff einer wilden Landschaft. Es hat ungefähr die Fläche Spaniens, ist aber wenig besiedelt und gibt der Natur viel Raum zur Entfaltung. Neben dem Mount Logan als größten Berg (5.959 Meter) gilt der Yukon River mit 3.190 Kilometern Länge als Wahrzeichen. Da der Yukon zu gut 80 Prozent aus nahezu unberührter Natur besteht, sind Schneemobil- und Hundeschlittenfahrten durch diese Wildnis sehr eindrucksvoll. Weltbekannt ist in diesem Zusammenhang das Event „Yukon Quest“, ein Schlittenhunderennen über 1.600 Kilometer.
Als Urlauber könnt ihr an vielen verschiedenen Touren mit dem Hundeschlitten teilnehmen. Für einen kleinen Eindruck bieten sich Tagesausflüge an, bei denen ihr abends wieder in die Gemütlichkeit eurer Unterkunft zurückkehrt. Wer mehr vom Yukon sehen will, kann auch hier mehrtägige Ausflüge buchen. Mit Übernachtungen in Blockhütten oder Zelten wird die Schlittenfahrt und die gemeinsame Zeit mit den Hunden noch eindrucksvoller. Die Touren können beispielsweise in die Landschaft rund um die Hauptstadt Whitehorse führen, zum Jackson Lake, Fish Lake oder in das Gebiet der Coastal Mountains.
9. Riesengebirge (Polen)
Das Riesengebirge in Tschechien und Polen erstreckt sich über rund 36 Kilometer. Nur etwa ein Drittel liegt auf polnischem Staatsgebiet. Zu den schönsten Bergen gehören neben der bekannten Schneekoppe (Śnieżka) das Hohe Rad (Wielki Szyszak) und der Berg Szrenica. Ein Urlaub im Riesengebirge lohnt sich aus vielen Gründen. Einer davon ist das unvergleichliche Gefühl, mit einem Hundeschlitten zu fahren, denn im Riesengebirge können Gäste zu Musher werden. Das ist der Fachjargon für Menschen, die das nötige Wissen zum Lenken eines Hundeschlittens haben.
Eine Fahrt mit Schlittenhunden ist zum Beispiel nahe der Stadt Zakopane möglich. Im kleinen Dorf Witów beginnt der Ausflug und führt in relativ gemütlicher Geschwindigkeit durch das Umland. Diese Halbtagestour ist aufgrund der leichten Route auch für Kinder bestens geeignet. Hundeschlittentouren starten außerdem ab der Stadt Szklarska Poręba. Hier finden zwischen Januar und März sogar professionelle Schlittenhunderennen statt. Besucher können unterschiedlich lange Touren buchen und die Schönheit der alpinen Region auf sich wirken lassen.
10. Dolomiten (Italien)
Die Gebirgsgruppe der Dolomiten wird im Italienischen Dolomiti genannt und zieht sich durch mehrere Regionen. Reisende kennen vor allem Südtirol, doch neben der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol gibt es noch mehr zu entdecken. Auch die Region Venetien und Trentino (Autonome Provinz Trient) sind einen Besuch wert. Neben reicher Kultur und Naturschönheiten bieten die Dolomiten zudem gute Bedingungen für Hundeschlittenfahrten.
Viele schöne Strecken befinden sich direkt im Trentino. Die Schlittenfahrten mit Huskys sind beispielsweise am Gebirgspass Passo Coe möglich. Passend zum Alter der Gäste werden verschiedene Kurse von regionalen Schlittenhund-Vereinen angeboten. Bereits die Jüngsten zwischen drei und sechs Jahren können sich 15 Minuten mit Betreuung von den sibirischen Hunden durch den Schnee ziehen lassen. Darüber hinaus gibt es Einsteigerkurse für Kinder bis 14 Jahre und Kurse für Erwachsene. Neben den klassischen Hundeschlittenfahrten ist in den Dolomiten auch das so genannte „Dogbike“ beliebt: Hierbei ziehen die Hunde keinen Schlitten, sondern ein Mountainbike in raffinierter Spezialausführung.