Segeln – Top 10 Ziele für Reisen


Segeln gehört zu den beliebtesten Wassersportarten, wenngleich es auch immer noch sehr exklusiv wirkt. Doch gerade im Urlaub lassen es sich auch Anfänger und Laien nicht nehmen, einmal mit dem Segelboot aufs Meer hinauszufahren. Wir haben für euch einmal die zehn schönsten Regionen für einen Segeltörn in Europa zusammengestellt.

Überblick

Die Schifffahrt mit Hilfe von Windenergie war viele Jahrtausende lang die häufigste Form der Fortbewegung auf dem Wasser. Egal ob Handel, Transport oder Fischfang – Segelschiffe dominierten die Ozeane der Erde. Erst durch Dampf, Strom und Verbrennungsmotoren ging die Bedeutung der Segelschifffahrt zurück.

Heute ist das Fahren mit Segelbooten meist nur noch eine sportliche Freizeitaktivität. In Deutschland ist das Segeln sogar recht verbreitet. Mehr als 2,5 Millionen Deutsche segeln zumindest ab und zu – wie im Urlaub.

Auch ihr habt Lust, frische Seeluft zu tanken und einmal das einzigartige Zusammenspiel von Wasser, Wind und Segel zu erleben? Egal ob Segelanfänger oder -profi, wer seinen Urlaub ganz diesem Wassersport widmen möchte, findet in Europa viele Gelegenheiten dazu. Nord- und Ostsee, aber auch das Mittelmeer und die Atlantikküste verfügen über eine Vielzahl an tollen Segelrevieren. Wir stellen euch in diesem Artikel die zehn schönsten europäischen Ziele für einen gelungenen Segelurlaub vor.

Segeln Crew
Segeln im Urlaub erfreut sich großer Beliebtheit

1. Kroatische Küste (Kroatien)

Die kroatische Adriaküste besteht aus mehr als 1.700 Kilometer Küstenlinie und über 1.200 Inseln, die als natürliche Wellenbrecher fungieren. Kaum woanders in Europa gibt es so viele Segelrouten und Anlegemöglichkeiten auf engstem Raum. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene kommen vor Kroatien auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Grundsätzlich lässt sich die kroatische Küste in verschiedene Segelbereiche aufteilen. Einer davon befindet sich entlang der Halbinsel Istrien, welche vor allem schnell erreichbar ist und viele gute Marinas aufweist. Hier lassen sich problemlos Boote chartern und auch das Angebot an Kursen bei verschiedenen Segelschulen ist sehr groß.

Segeln Kroatien Rovinj
Mit dem Segelboot vorbei an Rovinj

Für kleinere Törns bietet sich die Kvarner Bucht an, da hier die Wege zwischen den großen Inseln recht kurz sind. Wer längere Fahrten bevorzugt, der segelt die dalmatische Küste entlang und hält in den großzügigen Häfen von Zadar, Split oder Dubrovnik. Daneben sind auch Inseln wie Brac oder Hvar definitiv einen Abstecher wert.

2. Algarve (Portugal)

Die portugiesische Algarve ist ein allseits beliebtes Reiseziel. Unter Seglern ist das vorgelagerte Revier jedoch noch so etwas wie ein Geheimtipp. Dabei gibt es doch nichts Schöneres als vor genau dem Land zu segeln, welches einst so viele großartige Seefahrer und Entdecker hervorgebracht hat.

Wer in den Gewässern zwischen Lissabon und Faro segeln möchte, hat also nicht selten das Wasser für sich. Das liegt zum Teil an der lückenhaften Infrastruktur, vor allem aber an der Dünung des Atlantischen Ozeans, die viele Anfänger meiden.

Segeln Algarve
Segeln an der portugiesischen Algarve

Wer geübt genug ist, startet am besten an einer Flussmarina auf dem Tejo in Lissabon. So nimmt man gleich noch einen flotten Ritt auf der Flussströmung mit, ehe es die Atlantikküste hinuntergeht. Es geht dann vorbei am Geburtsort des Weltumseglers Vasco da Gama bis hin zur wunderschönen Lagune Ria Formosa hinter Faro.

3. Sardinien (Italien)

Eine der schönsten Destinationen für einen Segeltörn im Mittelmeer ist die italienische Insel Sardinien. Üblicherweise beginnt der Törn an der Costa Smeralda, denn in diesem Küstenbereich gibt es das größte Charterangebot und zudem viele Highlights an Land.

Von der Costa Smeralda aus sollte man sich auf eine volle Woche Segeltörn einlassen, um wirklich die ganze Insel entdecken zu können. Neben der Nordküste Sardiniens warten noch das herrliche Maddalena-Archipel und die Südküste Korsikas.

Segeln Sardinien
Boote im Hafen von Villasimius

Die zahlreichen Buchten Sardiniens sind beliebte Ankerplätze für große Luxus-Yachten, bieten aber auch ausreichend Anlaufpunkte für Segelboote. Entlang der Küste und auf den umliegenden kleinen Inseln befinden sich mehr als 70 gut ausgestattete Ankerplätze in verschiedenen Preisklassen.

4. Seeland (Dänemark)

Die dänische Insel Seeland bietet für Segler sehr beliebte und abwechslungsreiche Routen an, die sich zudem bestens eignen, um großartige Städte wie Kopenhagen, Malmö oder Helsingborg bei einem Landgang zu besuchen. Geübte Segler starten direkt einem Törn rund um die Insel, beginnend zum Beispiel aus Richtung Kiel kommend über den Großen Belt entlang der Westküste Seelands.

Entlang der Nordküste erreicht man dann Helsingør und kann Schloss Kronburg besuchen, den Schauplatz von Shakespeares Hamlet. Auf der anderen Seite des Öresunds liegt das schwedische Helsingborg, welches bei dieser Gelegenheit auf jeden Fall auch besucht werden sollte.

Segeln Helsingor
Der idyllische Hafen von Helsingør

Anschließend geht es den Öresund in südlicher Richtung weiter, wo die Großstädte Malmö auf der schwedischen und Kopenhagen auf der dänischen Seite locken. Grundsätzlich ist beim Segeln um Seeland aber Konzentration und vorbildliche Navigation geboten. Es handelt sich größtenteils um stark befahrene Routen.

5. Balearen (Spanien)

Die Balearen im Mittelmeer sind vielen Urlaubern als typische Ferieninseln ein Begriff. Doch rund um Mallorca, Menorca und Ibiza lässt sich auch bestens segeln. Wer es ruhig mag, sollte vor Menorca segeln und die einsamen natürlichen Buchten als Erholungsort für sich nutzen.

Das Segeln um Mallorca ist vielseitiger – wie auch der typische Urlaub auf dieser Insel. So ist vielerorts abends rund um die Marina einiges los, was für Abwechslung von ruhigen Stunden auf dem Boot sorgt. Es gibt aber auch einsame Felsküsten und beschauliche Ankerplätze in kleinen Fischerdörfern.

Segeln Menorca
Ankern in einer Bucht vor Menorca

Grundsätzlich etwas jünger und ausgehfreudiger ist das Publikum auf Ibiza. Wer hier segelt, steuert abends gern die Szenebezirke in Ibiza Stadt an. Dort liegen neben den typischen Urlauberbooten gern auch große Luxus-Yachten. Wer genug gefeiert hat, findet aber auch um Ibiza verträumte Buchten und nahezu menschenleere Strände.

6. Côte d’Azur (Frankreich)

Zwischen Marseille und Monaco erstreckt sich ein langes und äußerst empfehlenswertes Segelrevier an der französischen Mittelmeerküste. Vielleicht ist die Côte d’Azur sogar die am dichtesten mit Yachten befahrene Gegend der Welt. Kein Wunder, ziehen doch Städte wie Cannes und St. Tropez jedes Jahr tausende Besucher an.

Segeln Suedfrankreich Nizza
Vor der Küste von Nizza herrscht reger Betrieb

Auch Segelurlauber kommen hier auf ihre Kosten – schließlich gilt das Segeln in Südfrankreich als Volkssport. Natürlich werden die noblen Orte an der Küste mit ihren edlen Boutiquen gern besucht. Doch beim Segeln an der Côte d’Azur finden sich auch einsame Ankerbuchten, goldene Strände und verträumte Fischerorte. Die gute Infrastruktur und die  kurzen Entfernungen zwischen den Zielen machen das Segeln hier ideal für Anfänger.

7. Warnemünde (Deutschland)

Das Seeheilbad Warnemünde ist nicht nur als wichtiger Kreuzfahrthafen sowie als Erholungsort von Bedeutung, sondern auch als Top-Adresse für den Segelsport. Die ruhige und doch abwechslungsreiche Ostsee ermöglicht von hier aus Törns entlang der deutschen Küste oder über Blauwasser bis hinauf zur dänischen Insel Bornholm oder in den Öresund zwischen Seeland und Schweden.

Ob kleines, wendiges Sportboot oder traditioneller Großsegler – in Warnemünde gibt es eine große Auswahl an Charterangeboten für Anfänger und Fortgeschrittene. Die gut ausgestattete Marina ermöglicht den Start in einen langen Törn oder auch den kleinen Tagesausflug zwischendurch.

Segeln Warnemuende
Warnemünde ist ideal für einen Segeltörn

Wer sich tiefergehend mit dem Segelsport befassen möchte und einmal den Profis zuschauen will, der sollte die beiden großen Segelveranstaltungen in Warnemünde besuchen. Die Warnemünder Woche im Juli sowie die Hanse Sail im August sind Highlights für alle Freunde des Segelsports.

8. Griechische Inseln (Griechenland)

Dank seiner mehr als 3.000 Inseln und Inselchen ist Griechenland eine Traumdestination für Segler. Allerdings verliert man bei der großen Auswahl ganz schnell den Überblick. Daher sollten sich Segelinteressierte am besten zunächst für eines der fünf großen Reviere entscheiden.

Anfänger segeln gern im Ionischen Meer, also dem Bereich westlich des griechischen Festlandes. Hier gibt es viele Charterangebote, kurze Strecken und das Gebiet wird nicht vom typischen Starkwind Meltemi heimgesucht. Wer mit der Familie segelt, sollte also sein Augenmerk auf die Inseln zwischen Korfu und Zakynthos richten.

Segeln Mykonos
Beim Segeln die griechischen Inseln entdecken

Erfahrene Segler wählen hingegen eines der vier Reviere in der Ägäis, etwa den Saronischen Golf, die Kykladen oder die Inseln des Dodekanes vor der türkischen Küste. Als Geheimtipp gilt das Revier rund um die Sporaden. Hier ist es um einiges entspannter und weniger verkehrsreich.

9. IJsselmeer (Niederlande)

Auch die Niederlande hat es auf unsere Top 10 Liste für Segelurlaube geschafft. Das IJsselmeer ist eigentlich gar kein Meer, sondern ein künstlich entstandener Süßwassersee, als ein Teil einer Meeresbucht komplett eingedeicht wurde. Das macht das IJsselmeer zu einem beliebten Wassersportrevier.

Auf 30 mal 20 Seemeilen befinden sich in der Saison hunderte von Booten auf dem abgegrenzten Gebiet und genießen die selbst bei stärkeren Winden vom Atlantik ruhige See. Besonders sehenswert sind die vielen geschichtsträchtigen Küstenorte mit ihren historischen Häfen und Wehrtürmen.

Segeln Niederlande
Ideale Bedingungen zum Segeln im IJsselmeer

Die Abtrennung der ehemaligen Bucht durch den Deich macht das IJsselmeer manchmal aber auch zur Herausforderung. Auch ohne Gezeiten kann der Wasserstand durch Winde abfallen oder ansteigen. Außerdem gibt es viele Fischernetze im gesamten Revier. Vorsicht ist also geboten.

10. Larnaka (Zypern)

Zu Schluss führt uns unsere kleine Reise der besten europäischen Segelspots nach Zypern. Südlicher als Tunis und östlicher als Kiew – Zypern ist ein Exot unter den europäischen Ländern. Das macht die Insel im östlichen Mittelmeer auch für Segler interessant.

Das Wasser rund um Zypern ist wärmer und ruhiger als in den meisten anderen Revieren des Mittelmeeres. Ideale Winde, eine gute Infrastruktur und nicht zuletzt die wunderbar schroffe Küste laden zu einem Törn der besonderen Art ein.

Segeln Zypern
Zypern vom Segelboot aus erkunden

Der Ausgangspunkt für Segler auf Zypern ist meist Larnaka. Die Hafenstadt an der Südküste lockt nicht nur Bade- und Tauchfans an, sondern eben auch Segelfreunde – und zwar das ganze Jahr über. Zypern ist ein Ganzjahresrevier und lädt deshalb auch außerhalb der Hauptsaison zum Segeln ein.

FAQs zum Thema Segeln

Bevor es losgeht mit dem Segeltörn an einem der Top 10 Spots Europas, gibt es einige Dinge zu beachten. Wir beantworten die häufigsten Fragen zum Segelurlaub und zeigen, worauf beim Segeln geachtet werden sollte.

Kann man auch ohne Bootsführerschein segeln?

Anders als für die meisten Motorboote gibt es in Deutschland keine allgemeine Führerscheinpflicht für Segelboote. Allerdings müssen je nach Größe des Bootes, Gewässer und Bundesland bestimmte Nachweise erbracht werden. International sieht die Sache noch etwas komplexer aus. Am einfachsten ist das Leihen eines Segelbootes mit einem Segelführerschein. Das erspart lästige Diskussionen mit dem Anbieter und im Schadensfall natürlich auch mit der Versicherung.

Kann man bei jemandem mitsegeln?

Das Mitsegeln im sogenannten Kojencharter wird immer beliebter. Dabei können Segler auf dem Boot eines anderen Segelfans mitfahren und mithelfen und benötigen kein eigenes Boot. Auf jeden Fall gilt aber eine goldene Regel: Der Skipper hat immer das Sagen! Alternativ kann man eine Koje auf einem kommerziellen Segelboot mieten und dort unter dem Kommando eines Profis ganz entspannt mitsegeln.

Was tun wenn der Wind ausbleibt?

Die Flaute, das Ausbleiben des Windes, ist der Schrecken aller Segler – zumindest, wenn sie ohne Hilfsmotor fahren. Doch meist hält die Flaute nicht lang an. Viele Segler nutzen die Zeit, um Dinge zu tun, die während starkem Wind nicht so gut klappen – wie Kochen oder Essen. Für den Fall der Fälle gibt es dann ja immer noch GPS und Satellitentelefon.

Welche Windstärke ist zu gefährlich?

Ab welcher Windstärke man sich noch auf das Meer hinauswagt, hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem die eigenen Fähigkeiten, die Größe des Bootes, aber auch die allgemeinen Wetteraussichten sind die wichtigsten Parameter. Bis Windstärke sechs dürften selbst Anfänger kaum Probleme haben. Bei Sturm, also ab Windstärke acht oder neun aufwärts, sollte allerdings auf jeden Fall ein Hafen angesteuert werden.

Welche Kleidung beim Segeln tragen?

Zunächst einmal sollte bedacht werden, dass es an Bord wenig Stauraum gibt. Je weniger mitgenommen wird, umso besser. Robuste Hosen, eine Segeljacke und salzwasserfeste Schuhe sind aber das Minimum. Für Landgänge empfiehlt sich je nach Jahreszeit möglichst leichte Kleidung. Badesachen, Sonnenbrille und Badeschuhe sollten ebenfalls noch Platz finden.

Braucht man eine Rettungsweste beim Segeln?

Auf jeden Fall sollte immer und überall beim Segeln eine Rettungsweste getragen werden. Diese muss zudem an die Erfordernisse der Reise angepasst werden. Eine Weste für das küstennahe Segeln ist anders konzipiert als eine Rettungsweste für den weiten Ozean. Außerdem spielt die getragene Kleidung eine Rolle. Bei windsicheren Jacken im Herbst benötigt die Weste mehr Auftrieb als bei Badekleidung im Hochsommer. Außerdem sollte die Weste passend zu Größe und Körpergewicht gewählt werden sowie die Beachtung der Wartung der Weste. Sie sollte stets kontrolliert werden, noch ehe die erste Seemeile in Angriff genommen wird.

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